Biografien & Erinnerungen
Familie

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"Familie"
Veröffentlicht am 06. Februar 2010, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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einer der auf dem Weg ist ...
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Was ist das?

Ein Baum? Und bin ich dann ein Ast? Und habe ich Knospen? Oder bin ich ein vertrocknetes Ende? Hat das nicht auch einen Sinn? Wo liegen die Wurzeln? Planung oder Zufall? Wo geht meine Familie hin? Wozu überhaupt Familien? Der Trend geht zum Single! Hört da Familie auf oder beginnt etwas Neues? Splitter – Gedanken – Einfälle, die wie Blitze durch meinen Kopf schießen. Ich schreib sie einfach hin. Gestern formulierte ich spontan Stichpunkte zum diesem Begriff. Unikat – jede Familie ist ein Unikat, verbindet sie doch geplant – zufällig zwei völlig individuelle Wesen zu einem Paar. Oft gibt es auch dann die Paarung. Aus dem Unikat wachsen andere Ableitungen, wie Stolz – Trauer – Schande. Der Stolz braucht etwas, woran er sich fest machen kann. Zu jeder Zeit war man auf andere Werte stolz, mal waren es viele Kinder, mal viel Land – und Grundeigentum, mal Geld, mal Orden, mal Posten.

Worauf sind sie stolz? Trauer kommt fast immer vor, wie die unbändige Freude bei der Geburt und oft gilt der alte Spruch, wenn ein neuer Mensch kommt muss ein alter Mensch gehen. Schande ist wie Licht und Schatten. Auch hier setzt die Gesellschaft Normen, was Schande ist. In den Siebzigern waren es lange Haare bei den Jungens. Identifikation fiel mir noch ein – man hat einen Namen, den man ein Leben lang führt und der sich in uns verselbständigt. Pech für die Müllers und Meiers. Auch hier gab es schon pfiffige Ableitungen, zum Beispiel im Raum Lauscha/ Thüringen, wo man einfach einen zweiten Namen anhängte, damit man genau sagen konnte, welcher Greiner gemeint – so gab es Greiner – Mai und Greiner – Peter und viele andere. Mit den Wurzeln verbindet sich das Wort Stamm. So wie ein neuer Samen keimt, beginnt ein neuer Baum ganz unscheinbar klein, wird ein Spross, ein zarter kleiner Baum und schließlich einer, der Wind und Wetter trotzt. Und meist stirbt er aufrecht – der Baum. So hat der Mensch, wie der Baum, durch die Zeit eine Vergangenheit und auch eine potentielle Zukunft. Die Worte Streit und Hafen stehen noch auf meinem Notizblatt. Ohne Streit keine Harmonie oder kein Rauch ohne Feuer. Der Hafen verbindet sich mit der Identifikation, nur manchmal oder oft gibt es einen Hafen, in den der Einzelne nicht findet, weil ihm die Navigation fehlt oder sie ging ihm verloren. Ganz oben an steht Heimat – wie der Hafen eben. Nur was Heimat ist, war früher, vor zwei Generationen noch klar und deutlich. Da wo Vater und Mutter sind, der „Herd“ und Hof steht, die Scholle ist – nur da konnte Heimat sein. Lange könnte man über den Nutzen der kleinteiligen Gesellschaft in dem kleinen Deutschland bis 1918 referieren, manch einer würde Mief und Muff schreien, nur es war eine gemütliche Heimat, mit Schweiß und Tränen aber ohne Wörter wie Stress. Am Ende soll der Begriff stehen, den ich am Anfang schrieb, denn ich bin der Meinung, keine Familie hätte dieses Prädikat verdient, wo das nicht herrschte – die Wärme. Sie überkommt uns, wenn wir an die Kindheit denken und ist ein wesentlicher Part für unser gesamtes Leben. Wie der Keim und der Baum braucht jedes Leben Wärme, ob nun real oder nur im Geiste. Und gleichzeitig unterscheidet das den Menschen, dass er nicht auf die gegenständliche Wärme allein, sondern auch auf die herzliche Wärme und der Gedanken Feuer Wert legen sollte.

 

 

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Boris
einer der auf dem Weg ist ...

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Boris Re: Philosophische ... - es gibt keinen Genealogischen Baum ohne Früchte, Namen können vergehen, die Substanz lebt weiter.

Danke dir

LG Jürgen
Zitat: (Original von Gunda am 07.02.2010 - 12:38 Uhr) ... Betrachtungen zum Leben allgemein und zur Familie im BEsonderen.
Mein Vater hat ja - schrieb ich dir wohl schon mal - auch ein bisschen Ahnenforschung betrieben, hochinteressant - und gleichzeitig traurig, wenn man erkennen muss, wie viele hoffnungsvoll hervorgebrachte Knospen am BAum letztendlich vertrocknet sind, ohne Früchte und damit neuen Samen hervorzubringen.
Ein interessanter Text, Jürgen

Lieben Gruß
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Philosophische ... - ... Betrachtungen zum Leben allgemein und zur Familie im BEsonderen.
Mein Vater hat ja - schrieb ich dir wohl schon mal - auch ein bisschen Ahnenforschung betrieben, hochinteressant - und gleichzeitig traurig, wenn man erkennen muss, wie viele hoffnungsvoll hervorgebrachte Knospen am BAum letztendlich vertrocknet sind, ohne Früchte und damit neuen Samen hervorzubringen.
Ein interessanter Text, Jürgen

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Re: Re: Ja lieber Jürgen - es sit nach 20 Jahren schon sehr viel, weil inzwischen sind wir in der Schweiz, in Dänemark und den USA unterwegs
aber - es macht Spass...

Zitat: (Original von timeless am 06.02.2010 - 17:41 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 06.02.2010 - 17:35 Uhr) Hallo liebe Ute,

wir forschen seit 20 Jahren auf dem Gebiet der Familien Weissleder und entdecken immer neue Nuanchen

Danke für deine Überlegungen

LG Jürgen
Zitat: (Original von timeless am 06.02.2010 - 12:21 Uhr) da hast du wirklich vieles wachgerüttelt. Gerade das Wort HEIMAT, hat für viele von uns, mich betrifft das besonders, einen ganz anderen Aspekt bekommen. Für mich ist Heimalt dort, wo mein Mann und mein Hund ist, wo meine Möbel stehen und alles was dazu gehört.
Ich frage mich, wo sind meine Wurzeln? Ich fühle mich nicht entwurzelt, sondern sehe mich eher als Fisch im Wasser, einfach frei. Wenn ich diese Wurzeln in der alten Heimat sehen würde, wäre ich sicher traurig und hätte Heimweh, da ich das nicht kenne, bleibe ich doch der Fisch im Wasser.

Ganz liebe Scheegrüße deine Ute



Das muss sehr interessant sein, hab ich recht. Vor allen Dingen, wenn man immer wieder etwas neues erfährt. Ich wünsche dir noch viele interessante Details über die Familie.

Liebste Grüße Ute

Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: Ja lieber Jürgen -
Zitat: (Original von Boris am 06.02.2010 - 17:35 Uhr) Hallo liebe Ute,

wir forschen seit 20 Jahren auf dem Gebiet der Familien Weissleder und entdecken immer neue Nuanchen

Danke für deine Überlegungen

LG Jürgen
Zitat: (Original von timeless am 06.02.2010 - 12:21 Uhr) da hast du wirklich vieles wachgerüttelt. Gerade das Wort HEIMAT, hat für viele von uns, mich betrifft das besonders, einen ganz anderen Aspekt bekommen. Für mich ist Heimalt dort, wo mein Mann und mein Hund ist, wo meine Möbel stehen und alles was dazu gehört.
Ich frage mich, wo sind meine Wurzeln? Ich fühle mich nicht entwurzelt, sondern sehe mich eher als Fisch im Wasser, einfach frei. Wenn ich diese Wurzeln in der alten Heimat sehen würde, wäre ich sicher traurig und hätte Heimweh, da ich das nicht kenne, bleibe ich doch der Fisch im Wasser.

Ganz liebe Scheegrüße deine Ute



Das muss sehr interessant sein, hab ich recht. Vor allen Dingen, wenn man immer wieder etwas neues erfährt. Ich wünsche dir noch viele interessante Details über die Familie.

Liebste Grüße Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Ja lieber Jürgen - Hallo liebe Ute,

wir forschen seit 20 Jahren auf dem Gebiet der Familien Weissleder und entdecken immer neue Nuanchen

Danke für deine Überlegungen

LG Jürgen
Zitat: (Original von timeless am 06.02.2010 - 12:21 Uhr) da hast du wirklich vieles wachgerüttelt. Gerade das Wort HEIMAT, hat für viele von uns, mich betrifft das besonders, einen ganz anderen Aspekt bekommen. Für mich ist Heimalt dort, wo mein Mann und mein Hund ist, wo meine Möbel stehen und alles was dazu gehört.
Ich frage mich, wo sind meine Wurzeln? Ich fühle mich nicht entwurzelt, sondern sehe mich eher als Fisch im Wasser, einfach frei. Wenn ich diese Wurzeln in der alten Heimat sehen würde, wäre ich sicher traurig und hätte Heimweh, da ich das nicht kenne, bleibe ich doch der Fisch im Wasser.

Ganz liebe Scheegrüße deine Ute

Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Ja lieber Jürgen - da hast du wirklich vieles wachgerüttelt. Gerade das Wort HEIMAT, hat für viele von uns, mich betrifft das besonders, einen ganz anderen Aspekt bekommen. Für mich ist Heimalt dort, wo mein Mann und mein Hund ist, wo meine Möbel stehen und alles was dazu gehört.
Ich frage mich, wo sind meine Wurzeln? Ich fühle mich nicht entwurzelt, sondern sehe mich eher als Fisch im Wasser, einfach frei. Wenn ich diese Wurzeln in der alten Heimat sehen würde, wäre ich sicher traurig und hätte Heimweh, da ich das nicht kenne, bleibe ich doch der Fisch im Wasser.

Ganz liebe Scheegrüße deine Ute
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Boris Re: Noch ein Gesichtspunkt - gute Bemerkungen, ergänzen meine Sichtweise

LG Jürgen
Zitat: (Original von Abendschoen am 06.02.2010 - 10:31 Uhr) Deine Sammlung von Merkmalen und Gedanken will ich in einem Punkt ergänzen: die Variabilität von Familie nach Zeit und Kultur. In der Barockzeit war die Familie viel mehr als später Produktionsgemeinschaft, das Gefühl spielte erst ab etwa 1800 eine größere Rolle. Sehr groß sind auch die Unterschiede zwischen westlicher und ostasiatischer Familie. Daraus ergeben sich große kulturelle Unterschiede.

Arno Abendschön

Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Noch ein Gesichtspunkt - Deine Sammlung von Merkmalen und Gedanken will ich in einem Punkt ergänzen: die Variabilität von Familie nach Zeit und Kultur. In der Barockzeit war die Familie viel mehr als später Produktionsgemeinschaft, das Gefühl spielte erst ab etwa 1800 eine größere Rolle. Sehr groß sind auch die Unterschiede zwischen westlicher und ostasiatischer Familie. Daraus ergeben sich große kulturelle Unterschiede.

Arno Abendschön
Vor langer Zeit - Antworten
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