Kurzgeschichte
Schweigen

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"Schweigen"
Veröffentlicht am 03. Februar 2010, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Schweigen

Schweigen

Beschreibung

Der Alltag prägt jeden Menschen. Wir alle haben einen Alltag und manche lieben diesen. Denn er bringt Ordnung und Klarheit in unser Leben.

Es schneite wieder. Kleine Flocken rieselten vom Himmel herab, still und schweigsam. Man hörte kein Geräusch, nicht einmal den Wind. Es war einfach ruhig. Sie legte wieder ihre Hand an das Fenster und versuchte die Schneeflocken zu berühren, welche an das Fenster flogen. Die Scheibe war kalt. Eine Weile noch, starrte sie hinaus in das Treiben des Schnees und schwieg. Dann ging sie die Treppe runter. Unten in der Küche wartete er schon. Es roch nach frischem Kaffee und Brötchen. Der Tisch war gedeckt. Die Tassen standen noch auf der Ablage. Er schenkte in die beiden Tassen den duftenden Kaffee ein und nahm sich dann seine. Die Zeitung ergriff er noch, ehe er sich setzte. Die zweite Tasse stand noch auf der Ablage. Sie sah zu ihm, auf die Tasse und wieder zu ihm. Er sagte nichts. Er blieb ruhig. Wie immer. Vermutlich hatte er nicht einmal registriert, dass die Frau gekommen war.Sie nahm meine Tasse und setzte sich zu ihm, trank einen Schluck und ergriff ein Brötchen. Daraufhin legte er die Zeitung weg und prüfte den Tisch ebenfalls. Er streckte seine Hand in ihre Richtung und sie reichte ihm seine Lieblingsmarmelade. Schweigsam nahm er sie entgegen. Kein Wort. Die Frau bat ihn freundlich, ihr die Butter zu reichen. Er nahem sie und stellte sie nahe der Frau. Er blickte nicht auf. Das tat er nie.„Ich komme heute Abend um sechs wieder nach Hause.“, sprach er mit ruhigem Ton. Daraufhin blickte er sie kurz an und sie nickte ihm zu. Er wiederholte das jeden Tag. Sie wusste das. Er kam immer um sechs. Aber er sagte es dennoch. Vielleicht hatte sie es ja vergessen. Dennoch lächelte sie ihn kurz an, er senkt den Blick und legte die Zeitung weg. Er hatte nicht darauf reagiert. Stattdessen erhob sich der Mann und legte seinen Mantel an. Er trat auf sie zu, küsste sie auf die Stirn und wandte sich dann ab. Verließ den Raum. Schweigend.Sie sah ihm kurz noch nach. Blickte auf seinen Teller. Ein halbes Brötchen hatte er übrig gelassen. Mehr hatte er nicht gegessen. Die Tasse war halb voll. Nicht ausgetrunken.Sie räumte den Tisch ab und wusch das Geschirr. Danach staubsaugte sie. Zu Mittag würde sie heute ein Sandwich essen. Mehr Aufwand lohnte alleine nicht. Sie aß immer zu Mittag ein Sandwich. Mehr nicht.Der Tag der Frau war wie immer. Alles hatte seine Ordnung und sie liebte diese. Sie wusste, was geschehen würde, denn nichts geschah außer der Ordnung. So war der Alltag eben. Immer gleich.Der Mann kam am Abend nicht nach Hause. Am nächsten Morgen, brachte der Postbote einen Brief. Einen Brief von einem Anwalt. Es war eine Scheidung. Das war nicht wie immer.

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SilenceofSnow

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Kommentare
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Gast Gefällt mir sehr :)
Vor langer Zeit - Antworten
Gast gut gelungen! -
guter Schreibstil. Gefällt mir.
Die Stimmung des Paares sehr gut in den Leser transferiert!

Kleine Abzüge wegen der kleinen Fehler.

Gruß
Tobias
Vor langer Zeit - Antworten
Gast kommentar - ich find das ist dir gut gelingen
Vor langer Zeit - Antworten
dunkelkristall Die - Geschichte hat was Liest sich wirklich gut

VG Michaell
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Nei, das ist anders - Der Schreibstil gefällt mit - atmosphärisch stimmig.
LG Marion
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Inhaltlich ist es dennoch sehr gelungen.
LG Ivonne
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SilenceofSnow Verzeiht mir die Fehler dadrin. >.<
Korrekturlesen hätte ich nochmal sollen. Hatte erst in Ich-Erzähler geschrieben.
Vor langer Zeit - Antworten
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