Gedichte
Hook, der Kater

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"Hook, der Kater"
Veröffentlicht am 03. Februar 2010, 12 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.
Hook, der Kater

Hook, der Kater

Einleitung

Heut eine tierische(tierisch lange) Ballade, mit menschlichem Bezug.


P.S.

Als kleiner Trost für fleur, zum ersten Todestag ihres Katers "Pascha".

Hook, der Kater

Ich komm’ nach Haus vom Welttheater

An der Tür sitzt schon mein Kater

Er legt sich auf den Rücken dann

Dass ich den Bauch ihm streicheln kann

 

Und dann, in aller Seelenruhe

Beschnuppert er die Straßenschuhe

Mit einem Buckel zeigt er an

Da ist was an der Sohle dran

 

Ich schaue nach, mit Wut im Blick

Schon wieder einmal Hundeglück!

Es ekelt mich, riecht gar nicht fein

Nie werd’ ich Hundehalter sein!

 

Hook denkt sich sicher: „Diese Köter!

Was sind das nur für Schwerenöter!

Des Menschen bester Freund sich nennen

Jedoch Manieren sie nicht kennen!


An jeder Ecke, jedem Baum

Stinkt ’s fürchterlich, man glaubt es kaum!

Hätten Menschen unsre Nasen

Sie jagten Hunde so wie Hasen!“

 

Der Schwanz, er winkt, es zupft die Tatze

So führt er mich zum Futterplatze

Sein Schüsselchen ist völlig leer

Sein Blick sagt mir, er will noch mehr

 

Ich öffne eine neue Dose

Doch diesmal geht’s voll in die Hose

Es schmeckt ihm nicht! Er ist verschwunden

Verschläft erst mal die nächsten Stunden

 


Als er erwacht, schleicht er heran

Und fängt mit mir zu schmusen an

Das falsche Futter ihn nicht grämt

Er liebt mich trotzdem unverschämt

 

Reibt mit dem Kopf mir Stirn und Kinn

Was heißt, dass ich sein Kumpel bin

So kraule und massier’ ich ihn

Sein Schnurren lässt die Sorgen flieh’n

  

Und will ich einmal gar nicht schmusen

So kann er dies auch gut verknusen

Er widmet sich dem eignen Spiele

Ideen, hat er, unendlich viele

 

Blitzschnell jagt er über ’s Buffet

Ich alles schon in Scherben seh’

Doch nichts zerbricht! Denn die Devise

Heißt: Höllisch schnell und sehr präzise!


Als hätt’ er Spaß an meinem Schock

Spaziert er, hoch im zehnten Stock

Draußen, auf der Fensterbrüstung

Ganz ohne Gurt und ohne Rüstung!



 

Mal jagt er auch nur seinen Schwanz

Ein ganz absonderlicher Tanz

Und hat er ihn gefangen dann

Fängt er die Jagd von vorne an


Geht’s mir mal schlecht, spürt er das auch

Legt wärmend sich auf meinen Bauch

Und dann massiert der gute Junge

Mir Hand und Stirn mit rauer Zunge

 

Sein Name, Hook, wo kommt der her?

Er räubert schließlich nicht im Meer

Doch Hook heißt Haken, wie bekannt

Fünf Stück trägt er, an jeder Hand

 

Die Krallen! Meist zieht er sie ein

Beim wilden Spiel kann es schon sein

Dass er verwechselt Mensch und Maus

Dann fährt er seine Krallen aus



 

Nichts sei so scharf wie Fleischermesser?

Wer mit ihm raufte, weiß es besser!

Nur eines seh’ ich gar nicht ein

Er braucht nicht mal `nen Waffenschein

 

Doch trotz der schmerzhaft, blut’gen Hiebe

Zerstört ’s nicht meine Katzenliebe!

Wie elegant sie sich bewegen

Die Ruhe selbst, doch stets verwegen

 

In praller Sonne liegen sie

Und sparen eigne Energie

Kläffend und hechelnd rum zu rennen

Da ist kein Sinn drin zu erkennen

 

 Mit Hunden seine Kraft zu messen

Wozu? Man will sie doch nicht fressen!

Man klettert lieber auf den Baum

Entspannt dem Treiben zuzuschau’n

 



Wie kläffend er vor Wut sich windet

Und keinen Weg nach oben findet

Bleibt er ermattet liegen dann

Kampflos der Sieger gehen kann!


Doch führt kein Weg aus der Gefahr

Bedroht man ihre Kinder gar

Die Ruhe ist dahin bei ihnen

Dann werden sie zu Kampfmaschinen!

 

Dann fürchten sie auch keinen Schmerz

Es wächst ihnen ein Löwenherz

Für ihrer Katzenkinder Leben

Würden sie ihr eignes geben!

 

Doch Beutetiere habet Acht!

Euch schützt auch nicht die dunkle Nacht!

Denn Ohren, Nas’ und Katzenaugen

Für widrigste Bedingung taugen

 



Haben sie erst Beute ausgemacht

Dann lauern sie die halbe Nacht

Und schlagen zu, nach der Devise:

Höllisch schnell und sehr präzise!

 

Und kann die Beute doch entkommen

So wird’s halt sportlich hingenommen

Man hetzt nicht wütend hinterher

Den Fehlschlag nimmt man nicht so schwer

 

Man hat gelernt die Jagdlektion

Beim nächsten Mal! Da klappt es schon!

Das ist’s, was mich so fasziniert

Die Katzen leben ungeniert

 

Sie lassen selten sich verdrießen

Sie können einfach gut genießen

Sie kämpfen nicht um jeden Preis

Auch nicht für Herren, wie man weiß



 

Mein Kater hört nicht auf Befehle.

Ganz unverkäuflich seine Seele

Wenn ich das respektieren kann

Dann bietet er mir Freundschaft an


Und diese Freundschaft ist so schön

Er lässt mich meine Wege geh’n

Er fragt mich nicht: Bist du denn reich?

Bin ich auch arm, es ist ihm gleich


Er freut sich, wenn nach Haus ich komme

Schnurrt fort die Sorgen, welche Wonne!

Drum lieb ich ihn, geb’ ihn nicht her

Es sei, er wünscht es selber sehr


So sehr lieb ich auch meine Frau

Nur scheint’s, sie spürt’s nicht so genau

Die Ehe sicher halb so schwer

Wenn meine Frau ´ne Katze wär’!

                                                       PeKa


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Hörbuch

Über den Autor

pekaberlin
Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.

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cliffy sehr schön mit viel Gefühl geschrieben lieben Gruß Jenny
Vor langer Zeit - Antworten
minimaus21 Sehr, sehr gern gelesen, einfach fantastisch gereimt und so wahr! Hab selber auch einen Stubentiger zuhause, ich kann dir nur zustimmen!
Liebe Grüße,
minimaus21
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Danke Dir!
Nun, es ist eines meiner Frühwerke! Heut drängt es mich mehr zur Kürze!
Aber, wenn es gefällt, was will ich mehr ...
Liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Erstaunlich, wie viel man über einen Kater schreiben kann, Peter. So viel fällt mir nicht mal über meinen Mann ein ;o))

Tierische Grüße
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Tja, Gunda,
deinen Mann kennst du eben, in- und auswendig!
Eine Katze wird dich immer Mal wieder überraschen. Sie bleibt unergründlich, geheimnisvoll und auch rätselhaft wie Thomas es treffend nannte.
Und eigentlich geht es ja um die Konsequenz in Allem, die wir Menschen gern vorgeben. Die Katzen leben sie halt! Eben ungeniert von Anfang an, weil sie ihr Ruf nicht schert:
Schön, dass du mal wieder hier warst!
Ein schönes Wochenende (ich muss morgen noch Mal) und
liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Ich glaube nicht dass es dir gefallen würde, wenn deine Frau 'ne Katz wär'. Lach! Toll gereimt. Liebe Grüße Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Nun Brigitte,
meine Frau musste als Sinnbild für die Menschheit herhalten!
Vielen Dank und liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur Lieber Peter,
dein Katerchen ist sicher sehr stolz auf seinen treuen Futterspender.
Ich liebe Katzen, nur leider haben mein Mann und ich eine Tierhaarallergie, so müßen wir uns mit Piepmätzen vergnügen.
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Nun Helga,
im Gegenteil! Hook hat keinerlei Respekt vor solcher Lobhudelei!
Für ihn zählen nur Taten! Taten sind eben Realität, so wie seine Freundschaft.
Aber Vögel sind doch auch geheimnisvolle und zu großen Teilen sehr intelligente Wesen!
Ich liebe es z. B. Rabenvögel zu beobachten! Dabei habe ich schon erstaunliche Geistesleistungen entdeckt. Und Spatzen bringen mich mit ihrer Keckheit immer wieder zum Lachen (Ich glaub ja, die sind die Berliner oder Proletarier unter den Vögeln).
Liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Ich habe auch eine Katze (natürlich die beste von allen ;-)) und weil ich hin und wieder im Bekanntenkreis ins Schwärmen bezüglich ihrer Eigenheiten gerate, erhielt ich kürzlich so ein Geschenkbüchlein "Für Katzenliebhaber". Wunderschöne Katzenbilder und passende Sprüche dazu. Folgender hat mir besonders gut gefallen:
"Katzen erreichen mühelos,
was uns Menschen versagt bleibt -
Durchs Leben zu gehen,
ohne Lärm zu machen.
(E.M. Hemingway)
Da steht aber auch drin : Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte (F. Petrarca) In diesem Sinne, ich wusste schon immer, dass wir zwei NICHT zu den Benachteiligten gehören, lieber Peter ;-))
Ach ja - es ist ein herausragend schönes Gedicht von Dir, das mich zu diesem langen Kommentar verleitet hat.
Entspannte Sonntagsgrüße von Merle und Chiller
Vor langer Zeit - Antworten
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