Über Wünsche und Träume
Sie sind in Jedem von uns. Ich würde sie in die Kategorie der Kreativität - der Phantasie einordnen wollen. Jedem ist das gleiche Basispotential gegeben. Die individuelle Veranlagung, ob Optimist oder Pessimist (Hauptsache - mist), kommt genauso dazu wie das interne Umfeld der ersten 12 Jahre. Irgendwo in dieser Zeit beginnt der Abgleich, wie bekomme ich das, was ich will. Nachahmung von Vorgelebten - der Hauptantrieb bei mehr als 80 %.
Meist sind Wünsche endlich.
Dazu kommen noch die Region und der historische Rahmen.
War es für die Eltern noch ein Traum immer satt zu sein, so wünsche ich mir, ohne Hunger „abzuspecken“. Es müsste eine Methode der Gewichtsreduktion geben, die aus dem gewonnenen Bestandteilen Energie/ Nahrung oder Medikamente wandelt. Wie die Methode der Fitness, die am Ende eine Verdichtungs und - wendungssubstanz als Ergebnis hat.
Darüber kann man sicher aus dem Lärm und der Reibung/ der Eigendynamik freigesetzt auf Autobahnen eine Art Energie gewinnen. Ich verliere mein Thema.
Wünsche wandeln sich mit der Zeit.
Schon die Märchen der Gebrüder Grimm, die eigentlich „nur“ Sammler und Revitalisierer waren, trennten kluge von unsinnigen Wünschen.
Wir sollten uns daran halten. Es steckt mehr darin als nur eine Erzählung. Hat am Anfang jeder beide Hände frei fürs Wünschen, nimmt die Tendenz bald ab. Eine Schule - die sucht sich kaum Einer selbst aus.
Einen Beruf - manche wissen’s schon, wie gut.
In diese Zeit fällt eine, meist die erste Liebe.
Da kommt eine andere Freude, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht. Träume nehmen spannende Formen an, wir gehen um damit oder besser, sie gehen mit uns um. DIE EINE! Und für mich ganz allein!
Welch bornierter Kinderblödsinn! Aber wünschen kann man es sich ja? Emotio und Ratio schleudern wir in eine neue, fremde Welt. Unsere tierische Vergangenheit diktiert uns Brunft - und Platzhirschfreud und - leid.
Wenn wir’s von Anfang an verstehen würden, wär’s nicht so schön.
Das Märchenland der Großen hat seine Tür für uns geöffnet und nacktnaiv stolpern wir hinein. Keiner hat uns angelernt, Stochastik ist angesagt. Manchmal rücken gleiche Geschlechter näher zusammen, um miteinander zu teilen, was nicht teilbar ist.
Jeder hat eigene Prägungen/Erwartungen, selten geht das Märchen wie ein solches zu Ende. Deshalb sind es ja Märchen, weil sie mit dem „...Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch....“ enden.
Wissenschaftler grenzen diese frühe Phase der Neulandgewinnung von späteren Frühlingserwachen.
Mit dem natürlichen Ereignis Frühling und einer gemutmaßten Zahl beehrt man dann, was weder etwas mit Jahreszeiten noch mit Alter zu tun haben kann (z.B. 3.Frühling)
Konsumzwang könnte es eher sein. Bunt, schön und neu - das Kind im Manne/ Frau klopft an und verlangt nach einem Spielzeug. Aufregend, nie da gewesen und ein Unikat möchte es schon sein. Alles Alte und Bewährte verliert plötzlich Sinn und Zweck.
Aber umgekehrt wird ein Schuh draus! Es ist sinn - und zwecklos die Leinen zu kappen und sich auf die Wogen unbekannter Meere einzulassen. Die haben noch Jeden verschlungen, der ohne Kompass und Sextanten in See stach. Sehnsucht - ein tief im Inneren liegendes Suchtgefühl nach Selbstbestätigung kommt als Moderator hinzu - na denn man tau! Die Kataloge, die Angebote rings um uns, die Schönen von Cannes bis Paris und die ewig Gesunden und Schlanken der Titelseiten locken wie Sirenen jeden Tag auf’s neu.
Schlager suggerieren uns, was uns’re Wünsche sind und wieder werden wir gebeutelt von Hormonen und Erbanlagen. Je mehr Mensch sich bemüht, die Kontrolle über sich auszuüben, desto mehr verstärkt sich das Ziehen in der Lendengegend.
Ausgerechnet DIE, kaum Einer vermag zu definieren, warum er gerade diese Wahl getroffen hat. Doch Zufälle gibt es nicht! Aber stottern und verlegen werden, außerdem immer wieder Träume und Wünsche. Da jeder Mensch ein eigenes Webmuster hat, muss es logischerweise einen „Andockpol“ geben, der uns narrt oder besser der chemisch- hormonelle Vorgänge auslöst, wie eine Sprengung die Lawine. Sinngemäß trifft das auf alle Vorgänge zu, die mit der animalischen Gier in uns zusammenhängen. Komischerweise sind sie alle mit der sexuellen Sehnsucht gekoppelt.
Der Geizkragen ist happy, wenn er nach Geld giert.
Dem Gourmet trieft der geile Sabber von der Lippe, wenn er nur an’s Essen denkt.
Der Pilger spürt ähnlich, wenn er körperlängenweise voranrobbt auf dem Weg zur Erleuchtung.
Überall die gleiche Basis. Träume und Wünsche, begonnen in der Kinderzeit - sie folgen uns bis zum letzten Pulsschlag. Eine andere Komponente ist der Wunsch, ja die Gier, immer mit dem temporären „Besitz“ eine Spitzenposition einzunehmen. Geübt wird das an Kleinigkeiten, die aber zu unseren Kinderzeiten genauso wichtig sind, wie später große Objekte der Begierde.
Ein Taschenmesser, die Zündplättchenpistole aus dem Westen oder bei den Girls die Barbie oder früher der Petticoat.
Je seltener das Gut, desto größer der Ruhm. Wer ‘ne „Bravo“ in den Golden Sixtees vorweisen konnte war King. Wer ein Moped hatte, der konnte doof sein und schielen, doch meist waren diese Kandidaten doppelt belohnt. Die Topbräute, die die Jeder wollte und bei denen Alles stimmte, waren dünn gesät. In der Studienzeit schrieb ich schon von einem „ungeschriebenen Wettbewerb“. Das Ansehen stieg proportional mit der Zahl der Freundinnen, denn es muss eben etwas an dem Typ sein, wenn er nur mit dem Fingern zu schnippen brauchte. Ich war immer schüchtern, bekam noch Farbe in den ohnehin zu großen „Brillenhaltern“ und war überdies ein Schwärmer.
Der Kumpel H. belehrte mich: „... Die Frauen wollen überrumpelt werden!...“, eine These der ich nie ganz traute. Wünsche und Träume halt, nie war ich der goldene Reiter, nie mimte ich den King. Erst mit meinem Gitarrenspiel erlangte ich einen Vorteil, der mir zu mancher Schönen verhalf. Vom Helden, der für seine Dulcinea ins Gefecht zog war ich soweit entfernt, weil - alles Harte nicht mein Ding war. Hart konnte ich nur mir selbst gegenüber sein. Mir blieben nur Bilder und Filme in denen ich mich mit den Winnern eins wähnte, ein Wahn eben.