Meist fängt es ganz harmlos an:
Treffpunkt bei der Eisenbahn,
Dreißig Leute fahr’n aufs Land
Mit dem ziele unbekannt.
Kalt ist es im Januar,
Schnee reinweiß und Luft so klar,
In der schönsten Winterzeit
Ist von Schwermut man befreit.
Männer kichern auf der Balz,
Gläser baumeln um den Hals,
Wodkas Gute-Laune-Geist
In die roten Nasen beißt.
Ei wie heiter wird gelacht,
Wenn ein grober Scherz gemacht,
Wenn ein Rülpser lauthals gellt
Übers winterweiße Feld.
Sind denn alle Flaschen leer,
Steigt die Stimmung immer mehr,
Naht das Waldhaus-Restaurant,
Ist’s für Grünkohl ein Garant.
Kuschlig sitzt man am Kamin,
Schlingt des Kohles Vitamin,
Kasslerfleisch gibt es dazu
Und ein Pinkel ist der Clou.
Nach dem Essen ist es Brauch,
Dass man wagt ein Tänzchen auch,
Und beim Polonaisenschritt
Fasst man Rosi an die Titt’.
Weil man Hemmungen verliert,
Knutscht man später ungeniert,
Zählt im Rausch der Wille sehr,
Kann der Mann nun doch nicht mehr.
Ja zu allerguter Letzt
Wird der König abgesetzt
Und ein neuer wird ernannt,
der die nächste Kohlfahrt plant
Einig ist man sich am Tisch,
Kohl schmeckt besser noch als Fisch,
So schön wie in diesem Jahr
Eine Kohlfahrt noch nie war.