Unser Bedürfnis nach dem Schreiben autobiographischer Sätze und Anekdoten ist wie ein Abladen auf halber Strecke. Wie schwer der Zeitrucksack der Erinnerungen geworden ist merke ich erst, nachdem ich ihn geöffnet habe. Wie leicht wird es dann wohl weitergehen? Trugschluss! Mit jedem Aufleben lassen von vergangenen Tagen bin ich in der Pflicht der Auseinandersetzung. Dem Priester gleich, dem wer beichtet und der dann Buße auferlegt und uns befreit, muss ich all dies selber richten. Wie ein Scherbenhaufen aus alter Zeit liegen meine Erlebnisse vor mir, mit allen Teilnehmern und wollen sortiert werden. Verdrängte Zerwürfnisse und unberechtigte Strafen kommen zurück - da häufen sich auch Emotionen. Und ich sollte Frieden finden, auch wenn Akteure nicht mehr greifbar sind, denn nur in Harmonie geschlossene Zeitseiten im Buch unseres Lebens sind sauber schließbar.