Beschreibung
der beruftstätige Großstadtmensch....
Du , Stadt
Du, Stadt
Du bist die Stadt.
Ich liebe dich am Morgen
wie der Geliebte seine Freundin,
halb im Schlafe noch, bedrängt.
Du öffnest kaum die Augen,
nur hie und da ein Blinzeln,
eine kleine Melodie hinter dem Fenster.
Doch muss ich eilen -
und mit mir teilen plötzlich
Menschentrauben in vielen Sprachen
die Erinnerung an süße Morgenstunden.
Der Tag schwillt an,
es schwirren endlich tausend Melodien,
und gegen Mittag
greif’ ich hungrig die Geliebte mir
und bin umringt von hastigen Gesichtern,
von blechernen Kohorten
und vom Schlag der Zeit.
Zum Nachmittag wird die Geliebte zahmer,
will gern entspannen sich
im Kaffeehausgewühl,
legt lässig schon den Arm um meine Schulter,
doch noch ist’s nicht geendet,
bin ich nicht am Ziel.
Dann senkt der Abend sich,
beginnt mit stinkend-grauen Abgasschatten,
und deine Lichter, grell und bunt,
woll’n halten mich zurück.
Du flehst und schreist und brüllst mir nach:
Bleib doch noch diese eine Nacht,
sieh nur, wie schön ich bin!
Doch ist es keine Melodie mehr,
nur Kakophonie!
Du willst mich elend machen
In den Katakomben deiner Lüste!
Drum lass mich gehen, Geliebte,
heim, in mein Refugium!
Ich komme morgen wieder...