"Nach einer wahren Begebenheit"
Er war gerade sechzehn geworden, als er es erfuhr. Mit einemal war alles egal. Stets war er bestrebt ein guter Schüler zu sein. Er füllte ein Ehrenamt aus und war eine Frohnatur. Ein unverbesserlicher Optimist. Doch nun hatte sich alles geändert. Carlos ging nicht nach Hause, er wollte zum Strand. Eigentlich war er gwern dort, doch diesmal nur des Gefühls wegen, nicht um zu schwimmen oder ein Sonnenbad zu nehmen. Es war ein lauer Tag und nur wenige Menschen waren zu sehen. Carlos kam oft zum Nachdenken hieher, man konnte sagen, es war sein Lieblingsplatz. Doch heute strahlten seine Augen nicht. Traurig sahen sie aus und sein Blick war leer, den er über das Meer warf und noch weiter über den Horizont hinaus. Langsam schlenderte er am Strand entlang. Was soll ich tun, dachte er, mein Leben ist vorbei.Wie soll ich es Christin nur beibringen?
Völlig verstört ging er auf die Plattform zu und setzte sich auf das Geländer und ließ die Beine baumeln.In sich zusammengesunken und den Gedanken nachhängend, hörte er die Schritte hinter sich nicht. Es war Christin, die auf ihn zukam und anstarrte. Nach einer Weile fragte sie:,, Hi, was ist denn mit dir los? Alles in Ordnung?" Carlos zuckte unwillkürlich zusammen, als er ihre Stimme hörte und blickte sie mit tränenverschmiertem Gesicht an:,, Nein, nichts ist in Ordnung.Ich muss dir etwas sagen." Aufmerksam hörte Christin Carlos zu, um schließlich geschockt und mit Tränen in den Augen fort.Sehnsüchtig blickte Carlos ihr nach.
Es war schon spät, doch er wollte noch nicht nach Hause. In der Nähe war eine Bar, also machte er sich auf, um seinen Kummer in Alkohol zu ertränken. Carlos bestellte sich nur die harten Sachen, und kurz vor Mitternacht war er so betrunken, dass er kaum noch alleine gehen konnte. Plötzlich stand Vhristin vor ihm. Carlos' Anblick war elendlich, doch sie packte ihn und brachte ihn nach Hause.
Als am nächsten Morgen das Telefon bei Carlos' Eltern klingelte, war Carlos verschwunden. Der Arzt war am Telefon und sagte, dass alles nur ein Missverständnis und auf einer falschen Information beruhe. Zuerst waren die Eltern geschockt, doch nach der Erleichterung kam die Angst. Wo war Carlos? Sie riefen alle Freunde, Verwandte und Bekannte an, doch niemand wusste wo er war. Zuletzt wandten sie sich an Christin. ,,Am Strand", sagte sie nur und lief so schnell wie möglich zu der Plattform. Dort stand Carlos, denselben leeren Blick in den Augen wie am Vortag. Er stand auf dem Geländer. ,, Nein", schrie Christin, doch es war zu spät. Im gleichen Moment sprang Carlos von der zwanzig Meter hohen Plattform in die Tiefe. Ein dumpfes Geräusch teilte ihr mit, dass sein Körper auf den Klippen aufgeschlagen war.Und mit zittriger, leiser und tränenerfüllter Stimme flüsterte sie in den Wind:,,Du bist nicht totkrank. Der Arzt hatte die falsche Krankenakte in der Hand"
Namen vom Autor geändert.