Humor & Satire
Meiers und die Silvesterparty - Familie Meier schlägt wieder zu

Frau Meier-Schlag und auch Herr Meier,

waren geladen zu `ner Feier,

Silvesterparty bei Ringelnatz,

die hab´n ein Haus und ganz viel Platz.

Herr Meier jammert „ Mann oh Mann,

warum tun wir uns das bloß an?“

Ein Fest doch sicher nicht gelingt,

wenn man das Essen selbst mitbringt.

Die Tochter sagt nur: „Aber Vati,

das ist doch eine Bottle-Party.

Statt der üblichen Geschenke  

bringt man Essen und Getränke.

Herr Meier sagt: Herr Ringelnatz,

der ist doch nur ein eitler Fratz.

Er hat zwar Gäste gern in Scharen,

doch beim Essen will er sparen.

Frau Meier-Schlag hat Frikadellen

(selbst gemacht, nicht zum Bestellen).

So fahren sie los mit Bus und Bahn. 

Sie wollen heut nicht selber fahr´n.

Denn schließlich will man auch was trinken.

Am Ringelnatz-Haus die Lichter blinken.

Frau Meier sagt, wie schön das sei.

Ihr Gatte findet ´s Angeberei.

Die Meiers treten ein ins Haus.

„Ach, zieht doch bitte die Schuhe aus!“

bitten Ringelnatzes nett.

„Das schadet sonst nur dem Parkett.

Ach so, und eure Frikadellen

könnt ihr gleich in die Küche stellen

wenn sie genügend Platz dort hätten,

bei den anderen Buletten.“

Und so strömen aus der Küche

Frikadellenwohlgerüche.

Kein Salat und kein Baguette,

keine Butter beim Büfett,

Und so findet man anstelle

Mischbuffet nur Hackfleischbälle.

Besser hätt` man schon vor Wochen,

sich über ´s Essen abgesprochen.

Herr Ringelnatz sagt: „Ist egal.

Zumindest ist das Bier nicht schal“.

Und er schafft, so schnell er kann,

5 Flaschen Weizenbräu heran.

Die Männer rufen: „Das ist fein“

Und kippen sich das Bier hinein.

So frönen sie dem Brot, dem nassen.

Die Stimmung wird schnell ausgelassen.

Die Männer schicken immer schneller

Herrn Ringelnatz auf in den Keller.

Doch woll´n sie ihn nicht mehr belasten.

Sie holen gleich den ganzen Kasten.

Die Frauen machen ihre Sause

anstatt mit Bier mit Prickelbrause.

So lassen sie die Korken knallen,

die Party fängt an zu gefallen.

Als der Pegel deutlich steigt,

das Jahr sich langsam dem Ende neigt.

Und bei dem Neujahrsglockenklange

ist die Party voll im Gange.

Zwar können die Beine nicht mehr stehen,

doch der Kopf ist voller Ideen.

Und deshalb fliegen statt Raketen

Frikadellen und Fleischpasteten.

Die Frikadellen, groß und fett,

landen hart auf dem Parkett.

Der Fleischkloß, einmal abgebissen,

landet unsanft auf dem Kissen.

Ein Tischbein dient als Abschussrampe.

Der Fleischklops landet auf der Lampe,

auf dem Sofa, im Regal.

Man findet sie im ganzen Saal.

Und weil der Schalk im Nacken sitzt,

wird jetzt mit Bier und Sekt gespritzt.

Wenn man die Sektflasche schön schüttelt,

schaukelt, schwenkt und auch noch rüttelt, 

kommt der Schaumwein als Fontäne.

Frau Ringelnatz entweicht ´ne Träne.

Denn so endet diese Party

mit Sekt und Bier auf dem Flokati.

Der Flokati ist versaut.

Auch das Sofa ist ergraut.

Auf der Taxifahrt zurück,

lächeln Meiers voller Glück.

Zur Gattin sagt verträumt Herr Meier:

Das war wieder ´ne  schöneFeier.

Bei Rimgelnatzes, ist doch klar,

feiern wir auch nächstes Jahr.