Weihnachtsgedichte
Die hinterlistige Weihnachtsgans - oder "Nicht mit mir"

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"Die hinterlistige Weihnachtsgans - oder "Nicht mit mir""
Veröffentlicht am 22. Dezember 2009, 8 Seiten
Kategorie Weihnachtsgedichte
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Die hinterlistige Weihnachtsgans - oder "Nicht mit mir"

Die hinterlistige Weihnachtsgans - oder "Nicht mit mir"

Beschreibung

Ein Mundartgedicht zum besseren Verständnis hier eine kurze Inhaltsangabe: Eine Bäuerin fütterte jedes Jahr eine kleine Gänseschar, um sie im Herbst zu verkaufen. Meist hat alles ganz gut geklappt, doch dieses Jahr war eine besonders kluge Gans dabei. Immer, wenn es Zeit zum Schlachten war, flog sie aufs Hausdach und versteckte sich hinter dem Schornstein. Eines Tages verriet der Postbote ihr Versteck, daraufhin stutzte ihr die Bäuerin die Flügel und sperrte sie in den Stall. Kurz vor Weihnachten ging die Bäuerin mit ihrem kleinen Söhnchen in den Stall, um die Gans zu holen. der Junge wollte das Tier streicheln, doch die Gans zwickte ihn in den Finger worauf der Kleine zu heulen begann. Seine Mutter mißverstand die Situation und glaubte der Junge hätte Mitleid mit dem Tier. Wieder hatte die Gans ihr Leben gerettet und schnatterte lustig darauflos. Eines Tages, Neujahr war längst vorbei, machte die Bäuerin Ernst und schickte die Gans in die Küche, doch die spielte mit einem Hinweis auf ihr Alter empört ihren letzten Trumpf aus... jetzt war sie schon zäh. übrigens, die Gans am Dach gab es wirklich...

 

D´hinterlistige Weihnochtsgauns

 

Zu Martini, z´Weihnochtn, und a untarn Joahr,

isst d´Resl gern a Gansl, drum fiatats ollwl a poar.

Meistns grotn´s guat, san sche fleischig, net z´fett,

d´Federn wern gschlissn, des gibt a guats Bett.

 

Beim Ostecha haum sa se nia vü griahrt,

s´hot jo koane gwißt, wos ihr do bliaht,

nea d´letzte wor a Ausnauhm,  de wor gscheit.

Wia´s gspiart hot, s´is bold wieda soweit,

 

wor´s nimma zum segn, ned am Hof, ned im Stoll.

De Gauns, de wor a besondera Foll.

De hot se denkt, mi wiasst ned leicht kriagn,

ih bin a Vogel und ih kaunn a fliagn.

 

Is iban Misthof gflogn aufs Schupfadoch,

und danebn aufs Haus, do wor´s  ned so hoch.

Glei nebn an Rauchfaung hot sa se´s gmiatli gmocht,

und hot se so weit iba Martini brocht.

 

De aundarn worn längst vakaft und vabroten,

do hot´s oamol da Briaftroga varrotn.

"D´Fligln wer´n gstutzt und daunn bist drau,

glei morign faung ih mit´n Putzn au",

 

sogt d´Resl. Aun da Haund ihr Buaberl, der Hansl,

der wüll´s streicheln, des schene Gansl.

Doch des zwickt´n in Finger - s´Buaberl plärrt,

und de Resl wird gaunz wach, wia´s des hert.

 

Sie glaubt, dem Buam is lad um des Viech,

drum sogt´s gaunz saunft: "Wia ih siech,

wüllst du so gern mit dem Ganserl spüln,

 z`Weihnochtn kaunn ih a an Truthauhn fülln."

 

Weihnochtn is vorbei, fia d´Gauns grünes Licht,

weit und breit ka Feiertog in Sicht.

Sie frißt und frißt und schnottert umadum

und kehr um d´Haund is ´s Joahr a scho um.

 

Do sogt amol in da Fruah d´ Resl im Stoll:

 "Du schnotterst heit zum letzten Mol.

Iatzt is ´s Zeit. Ih wüll ka Widerred hern.

Möld di in da Kuchl und daunn eini in d´Rehrn."

 

Moant de Gauns: "Wor ´s gaunze Joahr ka Zeit?

Grod iatzt follats da ei? Wieso erst heit?

Iatzt kammast daher und glei so gach.

Iatzt is z´spot. Iatzt bin ih scho zach!"

 

 

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ulla Re: -
Zitat: (Original von Forseti am 20.12.2010 - 20:29 Uhr) Ein wirklich tolles Gedicht!!
LG Marianne


Danke Marianne,
freut mich, dass du es lesen konntest
ein frohes, besinnliches Fest und einen guten Rutsch
lg
ulla
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ulla Re: -
Zitat: (Original von Luap am 20.12.2010 - 20:04 Uhr) Herrliche Geschichte - und herrlicher Dialekt...

Liebe Grüsse
Paul


Danke Paul, freue mich immer über deinen Besuch
ich wünsche dir und deiner Familie ein wunderschönes friedliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch
lg
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Herrliche Geschichte - und herrlicher Dialekt...

Liebe Grüsse
Paul
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ulla Re: -
Zitat: (Original von Mani am 14.01.2010 - 18:22 Uhr) Sehr schön.Auch als Gans muß man Glück haben.


Danke fürs Vorbeischauen.
Glück und vielleicht doch auch ein kluges Köpfchen.
Wie weit das bei Tieren möglich ist, kann ich nicht beurteilen, doch diese Gans versteckte sich tatsächlich lange Zeit hinter dem Schornstein und genoß die Wärme, während ihre Geschwister geschlachtet wurden.
lg
ulla



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Mani Sehr schön.Auch als Gans muß man Glück haben.
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ulla Re: -
Zitat: (Original von Samsarat am 31.12.2009 - 11:50 Uhr) jetzt bin ich schon zach;-) kenn das als Ausdruck uber ne Situation.."das ist zach" hier in Tirol eben. Klingt aber teils fuer meine ungeübten Augen auch teils allemannisch:-)
Aber Tiere haben es echt drauf, keine Frage. In Sachem Empathie kommt denen so schnell kein Mensch nach....

Sams


He Sams,
auch dir danke fürs Lesen,
ja, der Ausdruck "des is zach" bedeutet auch bei uns eine Sache ist zäh, sie zieht sich, es ist keine Ende in Sicht.
Nun, die wirkliche Weinviertler Mundart (die ui-Mundart) hört man bei uns auch fast nicht mehr, ich versuche meine Mundart-Gedichte einigermaßen verständllch zu schreiben, denn es soll nicht allzu schwer zu lesen sein.
Danke für deinen netten Kommi und viele liebe Grüße nach Innsbruck,
war wohl für euch heute ein ganz besonders schöner Tag am Bergisel
ulla
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ulla Re: *hihi* -
Zitat: (Original von verzaubert am 22.12.2009 - 13:33 Uhr) Nun wissen wir endlich, dass es keine "dummen" Gänse gibt!!!
Super lustig dein Gedicht und dank der Übersetzung im Vorspann sehr leicht zu lesen:-))))
Ich als vegetarische Tierfreundin liebe solche Happy Ends!!!
Liebe Grüße an dich
deine Steffi


Hallo Steffi,
spät aber doch, danke für deinen Kommentar,
ach wir Menschen könnten von so manchem Tier noch allerhand lernen,
lach...
lg
ulla
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