Kurzgeschichte
Traumsquenz vom 7.Februar

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"Traumsquenz vom 7.Februar "
Veröffentlicht am 21. Dezember 2009, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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einer der auf dem Weg ist ...
Traumsquenz vom 7.Februar

Traumsquenz vom 7.Februar

 

 

Traumsequenz vom 07./08.1989

 

 

 

 

Endtraum

 

Ich soll erhängt werden.

Die Partei hat es beschlossen. Keiner kann mir helfen. Einsprüche haben keinen Zweck. Der Morgen der Exekution hat begonnen. Das soll nun das Ende von 39 Jahren sein, denke ich.

Am Morgen des Tages werden wir, manchmal glaube ich Rolf ist dabei, eine Straße in I. entlang geführt. Es geht in Richtung Bahnhof. Bei uns sind Soldaten der K und K Monarchie, jedenfalls habe ich die typischen Mützen in Erinnerung behalten. Der Offizier gibt uns große Tabletten zu Lutschen, die schmecken nach Brause und sollen munter machen. Wozu? Es geht links in eine Einfahrt und über einen Hof. Soll es schon hier sein? Nein!

Im Hof – ein Baum mit großen, knorrigen Wurzeln, die aus der Erde hervortreten. „Die Berliner haben befohlen, dass hier gepflastert wird!“ sagt der Begleiter lakonisch. Diese Rekonstruktion in I. ist sinnlos und dem augenblicklichen Einfall geschuldet. Beschwerden eines hohen Beamten über eine Imbissstube, da wo heut „1000 kleine Dinge“ ist. Mokieren über Kleinigkeiten, die wir jeden Tag hinzunehmen haben.

Wir stehen in einem Zimmer mit Blick auf die Einfallsstraße.

Keiner weiß, wann sie kommen.

Wie sehen sie eigentlich aus? Kommen sie in einem Leichenwagen? Das soll es nun gewesen sein!

Mein Vater ruft mich. Sicher will er sich von mir verabschieden. Er steht neben dem Bett und hat ein Kopfkisseninlett, mein Schlüsselbund und noch andere Kleinigkeiten vor sich.

Ich soll entscheiden, was damit wird!

Ich gehe.

Später legt er mir einen abgefeilten Sicherheitsschlüssel meines Zimmers hin.

Ich gebe ihn der Schwester. Sie wird mein Zimmer nutzen.

Alle sitzen in der alten Küche der Großeltern.

Warum sagen die Eltern nichts?

Ich schreie – habt ihr nichts zu sagen! Tue ich Keinem leid? Wird mich Keiner vermissen?!

Mutter zuckt mit den Schultern, Vater sagt nichts, hat fast kein Gesicht.

Warum  kommt nur Keiner, wo bleiben sie denn?

Ich werde munter, die Exekution musste ausfallen.

 

 

Digitalisiert am 16.12.09

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Boris
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Tilly .... - muss ich verdauen..
isn bischen schwer..kuk is ja auch schon ein weilchen her

thomas
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Boris Re: Oha ... - is ja schon ne Weile her,
nur als ich ihn aufschrieb - da war er wieder da!

Danke

JFW
Zitat: (Original von Gunda am 21.12.2009 - 19:42 Uhr) ... ich schätze, nach einem solchen Traum wacht man schweißgebadet auf?
Ich nehme an, du hast dir nach diesem Traum Gedanken darüber gemacht, was er wohl bedeutet haben mag? Man könnte auf Anhieb eine Menge hineininterpretieren - oder herausinterpretieren ...

Lieben Gruß
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Oha ... - ... ich schätze, nach einem solchen Traum wacht man schweißgebadet auf?
Ich nehme an, du hast dir nach diesem Traum Gedanken darüber gemacht, was er wohl bedeutet haben mag? Man könnte auf Anhieb eine Menge hineininterpretieren - oder herausinterpretieren ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: - ich bin ja auch ein harter Knochen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Danke

LG Boris
Zitat: (Original von Samsarat am 21.12.2009 - 16:32 Uhr) wow, Freud hätte seine Freude an dir ;-)
man stirbt und keinen störts..wohl der Alptraum eines jeden

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Boris Re: Nicht lebensecht - - danke dir

und allet Jute jetzt schon...


LG Jürgen
Zitat: (Original von Abendschoen am 21.12.2009 - 16:24 Uhr) - traumecht. Und schön mitstenographiert. Nacherzählt haben solche Alpträume oft auch leicht komische Züge. Ein Aspekt erinnert mich an Svevos Erzählung "Feuriger Wein". Auch dort gibt es angesichts eines zu vollstreckenden Todes keine familiäre Solidarität mehr, in jenem Fall zwischen Vater und Tochter. - Arno Abendschön -

Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Nicht lebensecht - - - traumecht. Und schön mitstenographiert. Nacherzählt haben solche Alpträume oft auch leicht komische Züge. Ein Aspekt erinnert mich an Svevos Erzählung "Feuriger Wein". Auch dort gibt es angesichts eines zu vollstreckenden Todes keine familiäre Solidarität mehr, in jenem Fall zwischen Vater und Tochter. - Arno Abendschön -
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