Gedichte
Kälte

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"Kälte"
Veröffentlicht am 14. Dezember 2009, 4 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Bin ich unverwechselbar? Nein. Ich wurde schon manches Mal verwechselt. Und wie viele andere auch schreibe ich gern. Lyrik und Prosa. Das ist weder einzigartig noch unverwechselbar. Wenn ich auch noch verrate, in welchem Genre mein großspurig auf fünf Bände angelegtes Romanprojekt (zwei davon sind tatsächlich fertig) angesiedelt ist, kann ich gleich einpacken. Da bin ich nicht nur verwechselbar, sondern außerdem auch noch ein Herdentier. Sollte ...
Kälte

Kälte

Beschreibung

Es sind Eindrücke, bebilderte, vertonte, gefühlte. Die Wörter folgen nach. Sie mögen ungelenk sein. Doch ich habe keine anderen und ich kann nicht anders ...

Kälte

 

Unterm Abend und am Fluß.

Wolken, Wind und Lichterspiele.

 

Rein gewasch‘nes Blau,

Aus dem,

Aller Dunst vertrieben,

Die junge Kälte tritt und glänzt.

Hat schon die Nacht hereingebeten.

 

Erschrocken blickt der Wald –

Die Birken haben sich entleibt,

Umhergestreut ihr flackerndes Gefieder.

 

Und klirrend steht sie da,

Und lockt den Winter wieder.

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Hörbuch

Über den Autor

Volker
Bin ich unverwechselbar? Nein. Ich wurde schon manches Mal verwechselt. Und wie viele andere auch schreibe ich gern. Lyrik und Prosa. Das ist weder einzigartig noch unverwechselbar. Wenn ich auch noch verrate, in welchem Genre mein großspurig auf fünf Bände angelegtes Romanprojekt (zwei davon sind tatsächlich fertig) angesiedelt ist, kann ich gleich einpacken. Da bin ich nicht nur verwechselbar, sondern außerdem auch noch ein Herdentier. Sollte Dich das wider Erwarten interessieren, schau auf romansuche.de nach.

1958 geboren, als in Flensburg die Verkehrssünderkartei geründet, Elvis in Bad Nauheim stationiert und in Bonn beschlossen wird die Bundeswehr mit Atomwaffen auszurüsten (Njet, hat die Nato später gesagt.)
Als sie Kennedy erschießen, bin ich fünf Jahre alt. Ich darf bis zum frühen Morgen aufbleiben und zusammen mit den Sommergästen, die wir in diesem Jahr erstmals beherbergen, im Fernsehen dabei zusehen, wie im Juli 1969 Neil Armstrong den Mond betritt.
1974, ein Schicksalsjahr: Brandt verliert durch Günter Guillaume das Kanzleramt und ich meine erste große Liebe. Per Schulkonferenz wird beschlossen, dass ich trotz Leistungs- und Disziplinproblemen in die Studienstufe versetz werde. Mein Vater bringt die letzte Ernte ein. Ich fange das Tagebuchschreiben an.
1975 war einfach ein geiles Jahr.
1976: Ich gebe vor ABBA zu hassen, Led Zeppelin dagegen zu lieben. (Letzteres stimmt.)
Seit zwei Monaten bin ich im Zivildienst, als Weihnachten 1978 das Schneechaos über Norddeutschland hereinbricht.
Als ich anfange einen Roman zu schreiben, Titel: "1975" (bis heute nicht vollendet), gewinnt Boris zum ersten Mal Wimbledon.
1986, als Tschernobyl und Sandoz den Seelenfrieden nachhaltig stören, mache ich das erste Staatsexamen. (Lehramt. Das zweite ist nie gefolgt). Die Katastrophen inspirieren mich zu einem Promotionsthema.
Ein Jahr bevor aus Drüben Hüben wird, fliegt mir der Entwurf meiner Doktorarbeit um die Ohren. (Abbruch) Ich schreibe andauernd Gedichte.
1991, die Stadt ist noch deutlich geteilt, folge ich einer großen Liebe nach Berlin.
Im Sommer des Jahres, in dem Lady Di ums Leben kommt, verbringe ich mit einer anderen großen Liebe einen unvergesslichen Urlaub im "Land wo die Zitronen blühn, im dunklen Laub die Goldorangen glühn".
Die zwei Türme fallen, ich unterrichte Schulabbrecher und schreibe seit einem Jahr am ersten Band meines Romanprojekts.
Ich habe den zweiten Band zur Hälfte geschrieben, da wird Merkel Kanzlerin, und ich versuche seit zwei Jahren vergeblich den ersten auf dem Markt unterzubringen.
2009: Meine große italienische Liebe hält zu mir und unterstützt meine Schreiberei.

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Volker Re: klirrend steht sie da......... -
Zitat: (Original von wega am 26.08.2010 - 18:57 Uhr) Den Titel habe ich jetzt ausgewählt, weil er zum Tiefkühlfach passte....
Das gefällt mir aber sehr, was ich hier lese - wieso habe ich dich noch nicht früher enrdeckt?

Birkenlaub mit flackerndem Gefieder zu vergleichen, ist einfach genial.....
Tolles Gedicht!

Lieben Gruß
wega

PS. ich habe wieder das Bewertungsproblem, die Sterne/Kronen sind nicht sichtbar. *****


Liebe wega,
vielen, vielen Dank für Deinen Besuch und erst recht Deinen anerkennenden
Kommentar. Ich freu' mich sehr, dass das aufgepickte Gedicht Dir gefallen hat.
Das Lob für die Metapher heimse ich nur allzu gern ein!
Auf weitere virtuelle Begegnungen
Herzliche Grüße
Volker
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR klirrend steht sie da......... - Den Titel habe ich jetzt ausgewählt, weil er zum Tiefkühlfach passte....
Das gefällt mir aber sehr, was ich hier lese - wieso habe ich dich noch nicht früher enrdeckt?

Birkenlaub mit flackerndem Gefieder zu vergleichen, ist einfach genial.....
Tolles Gedicht!

Lieben Gruß
wega

PS. ich habe wieder das Bewertungsproblem, die Sterne/Kronen sind nicht sichtbar. *****
Vor langer Zeit - Antworten
Volker Re: Entleibt, entkleidet, entblättert... - Freu' mich, dass Du's gelesen hast und noch mehr, dass es Dir gefällt. Danke schön!
Herzliche Grüße
Volker

Zitat: (Original von WortWichtel am 17.12.2009 - 21:05 Uhr) ...eine meiner Lieblingsbands besingt dies mit den Worten "Entlaubet ist der Walde in diesem Winter kalt...", was wohl kaum Fragen offen läßt - fraglos auch das Bild der Eiseskälte, das beim Lesen Deiner Zeilen im Kopf des Lesers entsteht, sehr gut gelungen... :)

Liebe Grüße
Uwe

Vor langer Zeit - Antworten
Volker Re: Nun, was sehen wir? -
Zitat: (Original von bartelsontour am 14.12.2009 - 19:43 Uhr) die Oder?

Da kann ich jetzt nicht folgen.

Gruß,
Ernst


... oder die Spree, die Lahn, die Mosel, die Elbe. Das sind zumindest die Flüsse, an denen ich mal gelebt habe. An der Spree tue ich es noch.
Ich kann da gar nichts erklären, Ernst. Das sind die Worte, die sich mir aufdrängten, als ich dieses Wintereinbruchserleben ästhetisiert habe.
Herzliche Grüße
Volker
Vor langer Zeit - Antworten
Volker Re: Ein anderer ... -
Zitat: (Original von Gunda am 14.12.2009 - 20:32 Uhr) Gestolpert bin ich über das Wort "entleibt", was es für mich nicht richtig trifft, denn der "Leib" der Birken bleibt ja eigentlich da. Und "entleibt" - steht das nicht auch manchmal als Synonym für "verstorben"? Das träfe es ja nicht, es ist nur ein vorübergehendes Ruhen. Ich denke irgendwie an "entkleidet", "entblättert" o.ä.. Aber - wie du schon sagst - du hast die Worte verwendet, die du "hattest".

Insgesamt gefällt mir das gut.


Danke, Gunda, für Kommentar und kritische Würdigung. Du hast natürlich Recht. "Sich entleiben", ein Wort für Suizid, ist nicht, was sie tun, die Birken. Sie verlieren nur ihr Laub. Ihren Leib, ihren Torso gewissermaßen, behalten sie. Sie teilentleiben sich bestenfalls, wenn man das Laub als Teil ihres Leibes auffasst. (Laub/Leib)
Und wieder hast Du mit Deinen abschließenden Worten vollkommen Recht.
Liebe Grüße
Volker
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Ein anderer ... - ... Autor erklärt solche Gedichte, in denen Eindrücke einfach mehr oder weniger ungefiltert aufs Papier fließen, und bei denen die Leser nachfragen, was damit gemeint sei, einfach mit: Das waren eben meine Schwingungen - und du musst versuchen, sie zu empfangen.
Es gelingt mir nicht immer, aber in diesem Fall schon, denke ich, Volker.

Richtig klasse finde ich die zweite Strophe, wobei ich mich immer noch etwas schwer damit tue, wenn alle Verse mit ... Mist, jetzt habe ich das Fachwort wieder vergessen, du hast es mir schon einmal gesagt ... also jedenfalls mit Majuskeln beginnen. Gestolpert bin ich über das Wort "entleibt", was es für mich nicht richtig trifft, denn der "Leib" der Birken bleibt ja eigentlich da. Und "entleibt" - steht das nicht auch manchmal als Synonym für "verstorben"? Das träfe es ja nicht, es ist nur ein vorübergehendes Ruhen. Ich denke irgendwie an "entkleidet", "entblättert" o.ä.. Aber - wie du schon sagst - du hast die Worte verwendet, die du "hattest".

Insgesamt gefällt mir das gut.
Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
bartelsontour Nun, was sehen wir? - die Oder?

Da kann ich jetzt nicht folgen.

Gruß,
Ernst
Vor langer Zeit - Antworten
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