Fantasy & Horror
Jenseits von Irgendwo I (Arbeitstitel)

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"Jenseits von Irgendwo I (Arbeitstitel)"
Veröffentlicht am 15. Juni 2007, 8 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Jenseits von Irgendwo I (Arbeitstitel)

Jenseits von Irgendwo I (Arbeitstitel)

Beschreibung

Das erste Kapitel einer Geschichte die ich schon vor einigen Monaten (oder sind es Jahre?) geschrieben habe. Ich habe mir fest vorgenommen sie weiterzuschreiben, habe dann aber auch andere Geschichten angefangen. Werde aber, wegen dem wirklich vorhandenen Potential das der Plott der irgendwo in meinem Kopf schlummert bietet, bald weiterschreiben:)

Ich nehme also an, alles, was ich wahrnehme, sei falsch; ich glaube, daß nichts von alledem jemals existiert habe, was mir mein trügerisches Gedächtnis vorführt. Ich habe überhaupt keine Sinne; Körper, Gestalt, Ausdehnung, Bewegung und Ort sind Chimären. Was soll da noch wahr sein? Vielleicht das Eine, daß es nichts Gewisses gibt.
Rene Descartes (1, 23/24), Meditationen

-1-
Zum ersten mal passierte etwas das nicht in Ordnung war, als Jan früh Morgens seine Augen aufschlug und nicht in seinem warmen Bett lag, sondern in den Himmel starrte . Aber nicht auf den Himmel den man seit seiner Kindheit Tag für Tag sieht wenn man aus dem Fenster guckt, oder sparzieren geht, oder sonstwo draussen ist. Nein: Der Himmel hatte eine kranke, violette Farbe. Und irgendwie schien er zu pulsieren. Auf eine düstere, falsche Art schien er lebendig. Damals dachte Jan er würde träumen. Er schloss seine Augen, schlief wieder ein und wachte am späteren Morgen wieder auf.
Als er sich einen Kaffee gemacht und die allmorgendlichen Radionachrichten gehört hatte und schliesslich unter der Dusche stand, erinnerte er sich an seinen merkwürdigen Traum. Er war sich sicher das dies ein Traum gewesen sein musste, auch wenn er sich selten an seine Träume erinnerte, wenn überhaupt dann nur schmenhaft. Aber dieser Traum (Traum?) war ihm noch sehr deutlich in Erinnerung . Nun ja sowas passiert halt sagte er sich, trocknete sich dann ab und machte sich für die Arbeit fertig. Auf der Autobahn, keine fünfzehn Minuten später, dachte er auf einmal wieder über diese merkwürdige Episode nach. Seltsam, selbst jetzt wurde das ganze nicht irrealer, nicht verschwommener. Er griff zum Handschuhfach, holte eine Packung Pall Mall raus und zündete sich eine an. Er sog den Rauch tief ein, setzte sich in eine bequemere Sitzposition und verdrängte die Gedanken. Er würde später noch Zeit haben über den Traum nachzudenken, jetzt galt es erstmal das anstehende Gespräch mit seinem Chef halbwegs glimpflich über die Bühne zu bekommen. Er hatte scheiße gebaut, das wusste er. Wahrscheinlich zwanzig - oder dreissigtausend Euro verpulvert. Sein ihm erst kürzlich übertragender Aufgabenbereich als Scout für Brufo-IT-Systems schien bereits jetzt gefährdet. Ein japanische Investor hatte dreihunderttausend Euro zur Produktion einer neuen Steuersoftware für Fahrstühle versprochen. Die Software existierte, kam aber bis jetzt nur in verschiedenen Prototypen zum Einsatz. Der Investor hatte ihm eine mündliche, vermeindlich unverbindliche Zusage erteilt, einen ganzen Einkaufspark in Japan mit dieser Software zu versehen, und Jan hatte es geglaubt. Hatte das Produkt in Auftrag gegeben, entsprechende Fachkräfte eingearbeitet und sich selbst für seinen großen Deal auf die Schulter geklopft. Dann hatte der Investor einen Rückzieher gemacht. Die Produktion wurde zwar eingestellt aber ein gewisser wirtschaftlicher Schaden war entstanden. Herr Lorado, Jans Chef hatte aufgrund eines Auslandsmeetings bis jetzt noch keine Zeit gehabt mit Jan über diese Misere, oder besser, ihn zur Sau zu machen. Doch das würde gleich folgen, dessen war Jan sich sicher. Bereits gestern Abend hatte er Herr Lorados Sekretärin, eine kaum zwanzigjährige äußerst attraktive Blondine gefragt, ob es bei dem geplanten Rückreisedatum bleib. Sie hatte genickt und er somit Gwissheit gehabt. Tief in seinen Gedanken über das bevorstehende Gespräch versunken hatte er fast vergessen auf den Verkehr zu achten. Er blickte auf und bemerkte das er gleich die Abfahrt nehmen musste. Das Zweihundertmeterschild raste bereits an ihm vorbei. Jan setzte den Blinker, machte einen flüchtigen Schulterblick und wollte grad nach rechts ziehen als ihm auffiel das dort garkeine Ausfahrt war. Aber das war doch vollkommen unmöglich. Genau dort, wo die Ausfahrt hätte sein müssen verlief der Seitenstrefen, dahinter die Leitplanke und jenseits davon nur die gleichmäßige Autobahnbepflanzung die auf dem ganzen Teilstück der A4 den Rand säumte. Jan war im ersten Moment zu verwirrt um in Panik zu geraten. Er war sich sicher das die Ausfahrt hier sein musste. Er blickte in den Rückspiegel und sah die entsprechenden grauen Rückseiten der Hinweisschilder in einigem Abstand hinter sich. Das war vollkommen unmöglich, das war verrückt. Zu verrückt um wahr zu sein. Jan ging vom Gas, immer noch ganz ruhig, zwar sehr perplex aber äußerlich ganz besonnen. Er schüttelte den Kopf und suchte automatisch nach Erklärungen für dieses Phänomen. Er wußte einfach nicht damit umzugehen, die Situation war schlichtweg absurd. Er gab wieder Gas, kopfschüttelnd aber nach wie vor ohne Panik, schaute nochmals in den Rückspiegel und trat dann die Bremse bei voller Fahrt brutal bis zum Boden durch. Bevor die nachfolgenden drei Autos nacheinander in seinen Peugeot hineindonnerten sah er im Rückspiegel den Entschleunigungsstreifen der Abfahrt und mehrere Autos die diesen Abfahrtstreifen befuhren. Eben diesen Abfahrtsstreifen der vor fünf Sekunden noch nicht da gewesen war. Dann wurde alles schwarz.

-Fortsetzung folgt-
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