Weihnachtsgedichte
Träumen im Advent

Nach des Herbstes Farbenpracht,

kam der Winter letzte Nacht.

Schnee bedeckt nun Wald und Flur,

mich zieht´s hinaus in die Natur.

Des Winterwaldes Einsamkeit

verleitet zur Besinnlichkeit.

Die Zauberwelt der Schneekristalle

erinnert mich mit einem Male

an meine Kindheit, längst vergangen,

als nach unendlich langen,

finst´ren Tagen, der erste Schnee

das Grau bedeckte.

Er fiel auf Baum und Strauch und mich,

war nass und kalt, ganz sicherlich,

doch es war schön, darin zu gehen

und auch mit kalten, nassen Zehen

Schlitten fahren, Schneemann bauen

und zu staunen und zu schauen.

Man sah die Spur von Has und Reh

ganz deutlich oft im frischen Schnee.

Christkinds Spuren fand ich nie,

nur Erwachs´ne kannten sie.

Oh, du heil´ge Weihnachtszeit,

erfüllt von süßer Heimlichkeit.

Im Garten fehlt ein Tannenbaum,

und Engelshaar hängt da am Zaun.

Das Knistern, das Rascheln hinter der Tür,

die plötzlich verschlossen wurde – wofür?

Es gab so viele bange Fragen,

an den endlos langen Tagen.

All die frommen Weihnachtslieder

bringt die Erinnerung jetzt wieder.

Leis´ summe ich beim Weitergehen,

bleib unter Tannen kurz noch stehen

und genieß´ die frische, klare Luft,

bevor mich der Alltag heimwärts ruft.