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Rad fahren ohne Licht - Die große Gleichgültigkeit

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"Rad fahren ohne Licht - Die große Gleichgültigkeit"
Veröffentlicht am 01. Dezember 2009, 4 Seiten
Kategorie Sonstiges
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Geboren und aufgewachsen in Süddeutschland. Lange in Berlin und Hamburg gelebt, später in der Lüneburger Heide. Neuerdings wieder in Berlin. Autor von bisher drei Romanen, von Erzählungen und von Kurzprosa. Eine Buchveröffentlichung: Alle Männer sind Brüder, Roman (BoD Norderstedt 2007). Weitere Werke als eBooks unter www.bookrix.de/-arno.abendschoen gratis lesen und herunterladen!
Rad fahren ohne Licht - Die große Gleichgültigkeit

Rad fahren ohne Licht - Die große Gleichgültigkeit

Beschreibung

Muss noch mehr passieren, bis etwas passiert?

Eine dunkle Straße, ein Gehweg bergauf und plötzlich ein Radfahrer, der auf mich zuraste. Er kam mir ohne Licht wie ein Geschoss entgegen. Ich konnte gerade noch auf die Fahrbahn springen. Es war ein junger Mann oder ein Halbwüchsiger, ich sah ihn nur vorbeifliegen.

 

Ich muss an etwas denken, das vor Jahren hier im Landkreis passiert ist, in einem der Dörfer. Es gibt dort am Ortsrand eine lange, ruhige Straße, die am Wald endet. Sie hat keine Seitenstraßen und wird nur von Einfamilienhäusern gesäumt. Hinter den Gärten beginnen die Felder und Wiesen.

 

In dieser Idylle machten sich zufällig zwei Radfahrer zur gleichen Zeit auf den Weg. Der eine wollte Zigaretten besorgen, der andere ich weiß nicht was. Es war später Abend und dunkel. Beide fuhren auf der vollkommen leeren Dorfstraße ohne Beleuchtung. Sie fuhren sehr schnell und prallten zusammen. Der eine erlitt eine Rückenmarksverletzung mit Querschnittslähmung. Er war damals erst achtzehn. Für den Rest seines Lebens ist er auf den Rollstuhl angewiesen.

 

Es gab einen Prozess gegen den anderen. Die Zeitungen berichteten ausführlich darüber. Gegenüber so vielem Leid musste die verhängte Strafe geringfügig erscheinen.

 

Es wurde und wird weiter ohne Licht durch die Nächte gebraust, mehr denn je. Erstaunlich, wie abgestumpft Menschen sein können.

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Hörbuch

Über den Autor

Abendschoen
Geboren und aufgewachsen in Süddeutschland. Lange in Berlin und Hamburg gelebt, später in der Lüneburger Heide. Neuerdings wieder in Berlin. Autor von bisher drei Romanen, von Erzählungen und von Kurzprosa. Eine Buchveröffentlichung: Alle Männer sind Brüder, Roman (BoD Norderstedt 2007). Weitere Werke als eBooks unter www.bookrix.de/-arno.abendschoen gratis lesen und herunterladen!

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Abendschoen Re: aber tagsüber die autofahrer blitzen, -
Zitat: (Original von Tilly am 01.12.2009 - 19:10 Uhr) erlebe soetwas täglich,wie wie viele ander bestimmt auch,

aber früh und im dunkeln kann ja ein polizist noch keine radfahrer kontrollieren

thomas


Doch, Thomas. In Hannover hat die Polizei gerade bei Dunkelheit massenhaft kontrolliert und gebührenpflichtig ermahnt. Habe darüber einen Bericht im NDR-Regionalfernsehen gesehen. - Arno Abendschön
Vor langer Zeit - Antworten
Tilly aber tagsüber die autofahrer blitzen, - erlebe soetwas täglich,wie wie viele ander bestimmt auch,

aber früh und im dunkeln kann ja ein polizist noch keine radfahrer kontrollieren

thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Re: Als Autofahrer ärgere ich mich auch maßlos -
Zitat: (Original von MarionG am 01.12.2009 - 18:02 Uhr) über solche Leichtsinnigkeit.
Mein Fahrrad hat Automatik-Licht - sobald es dunkel wird, geht es von selbst an.
Liebe Grüße
Marion


Danke für die Reaktion, Marion. In Berlin und Hannover soll es besonders schlimm sein, in Hannover laut Polizei 70% ohne Licht. - Arno Abendschön -
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Als Autofahrer ärgere ich mich auch maßlos - über solche Leichtsinnigkeit.
Mein Fahrrad hat Automatik-Licht - sobald es dunkel wird, geht es von selbst an.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: -
Zitat: (Original von Abendschoen am 01.12.2009 - 16:14 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 01.12.2009 - 11:48 Uhr) ach weißt du, das ist doch mit dem Handy, der Zigarette, in Taschen rumsuchen, bei den Autofahrern das Gleiche. Von Tempolimit will ich da gar nicht reden.
Ich erinnere mich auch an eine ganz traurige Geschichte. Am Nachmittag, wir saßen alle zusammen beim Kaffee, plötzlich Hubschrauber und Sirenen, es waren 2 Autos, 1 Mutter mit 2 Kindern und das andere ein Auto mit 4 Urlaubern. Mutter, 1 der Kinder und 2 vom Urlaubswagen tot. Es war so schrecklich, das ganze Dorf hatte das per Mund zu Mundtratsch mitbekommen. Und als wir dann nach Hause fahren wollten, werden wir genau an der Ecke von einem Auto überholt, es war ein junger Mann aus dem Dorf. Ich musste so weinen, weil ich einfach nicht fassen konnte, daß man die Unfallstelle noch genau ausmachen konnte und doch nichts gelernt wurde. Was wäre das schön, wenn die Menschen aus so traurigen Sachen etwas lernen würden, leider ist dem nicht so.
Ganz liebe traurige Grüße Ute


Ja, Ute, der Unterschied ist aber, dass wir mit Kraftfahrzeugen immerhin die Vorstellung von möglichen schwersten Verkehrsunfällen verbinden. Und tatsächlich sinkt die Unfallrate hier von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, und zwar auch bezogen auf die Fahrleistung. Beim Fahrradverkehr ist es noch nicht so, im Gegenteil. - Arno Abendschön


da hast du natürlich recht, lieber Arno. Ich weiß ja auch nicht wo ich lebe, mir ist das bei uns noch nicht aufgefallen. Manchmal habe ich das Gefühl, ich lebe im Paradies.

LG Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Re: ich bin voll deiner Meinung -
Zitat: (Original von Boris am 01.12.2009 - 15:54 Uhr) nur helfen wird das wenig.


LG JFW


Danke, Boris. Die Unfallzahlen mit Fahrrädern steigen an vielen Orten dramatisch an. Man kann die Entwicklung nicht sich selbst überlassen. Die Polizei unternimmt schon regelmäßig Sonderaktionen. Es muss auch über Versicherungspflicht und Kennzeichen nachgedacht werden. Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, dass Fahrerflucht bei durch Radlern verursachten Fällen sehr häufig ist (z.B. wenn andere Radfahrer oder Fußgänger verletzt wurden). Es ist zu einfach, sich aus dem Staub zu machen, wenn es geknallt hat. - Arno Abendschön
Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Re: Mir passiert ... -
Zitat: (Original von Gunda am 01.12.2009 - 12:24 Uhr) ... schon nix ... ist ja die einhellige Meinung.
Besonders ärgert es mich, wenn Eltern mit schlechtem Beispiel vorangehen. Begründung: Auf dem Radweg brauche ich kein Licht, die Fußgänger haben auch keines. Dann aber laut aufschreien, wenn ein Autofahrer einen beim Abbiegen nicht rechtzeitig wahrnimmt. Die Schuld aber wird - wenn es sich um Kinder handelt - grundsätzlich dem Autofahrer zugesprochen ... Irgendwas ist da faul ...

Man kann nur immer wieder mahnen und mahnen ...

Lieben Gruß
Gunda


Genau, Gunda. Stete Mahnung erreicht irgendwann doch noch das Großhirn und löst Denkprozess aus. - Arno Abendschön -
Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Re: -
Zitat: (Original von timeless am 01.12.2009 - 11:48 Uhr) ach weißt du, das ist doch mit dem Handy, der Zigarette, in Taschen rumsuchen, bei den Autofahrern das Gleiche. Von Tempolimit will ich da gar nicht reden.
Ich erinnere mich auch an eine ganz traurige Geschichte. Am Nachmittag, wir saßen alle zusammen beim Kaffee, plötzlich Hubschrauber und Sirenen, es waren 2 Autos, 1 Mutter mit 2 Kindern und das andere ein Auto mit 4 Urlaubern. Mutter, 1 der Kinder und 2 vom Urlaubswagen tot. Es war so schrecklich, das ganze Dorf hatte das per Mund zu Mundtratsch mitbekommen. Und als wir dann nach Hause fahren wollten, werden wir genau an der Ecke von einem Auto überholt, es war ein junger Mann aus dem Dorf. Ich musste so weinen, weil ich einfach nicht fassen konnte, daß man die Unfallstelle noch genau ausmachen konnte und doch nichts gelernt wurde. Was wäre das schön, wenn die Menschen aus so traurigen Sachen etwas lernen würden, leider ist dem nicht so.
Ganz liebe traurige Grüße Ute


Ja, Ute, der Unterschied ist aber, dass wir mit Kraftfahrzeugen immerhin die Vorstellung von möglichen schwersten Verkehrsunfällen verbinden. Und tatsächlich sinkt die Unfallrate hier von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, und zwar auch bezogen auf die Fahrleistung. Beim Fahrradverkehr ist es noch nicht so, im Gegenteil. - Arno Abendschön
Vor langer Zeit - Antworten
Boris ich bin voll deiner Meinung - nur helfen wird das wenig.


LG JFW
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Mir passiert ... - ... schon nix ... ist ja die einhellige Meinung.
Besonders ärgert es mich, wenn Eltern mit schlechtem Beispiel vorangehen. Begründung: Auf dem Radweg brauche ich kein Licht, die Fußgänger haben auch keines. Dann aber laut aufschreien, wenn ein Autofahrer einen beim Abbiegen nicht rechtzeitig wahrnimmt. Die Schuld aber wird - wenn es sich um Kinder handelt - grundsätzlich dem Autofahrer zugesprochen ... Irgendwas ist da faul ...

Man kann nur immer wieder mahnen und mahnen ...

Lieben Gruß
Gunda
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