Fantasy & Horror
Das Tagebuch des Herrn Zuversicht - Teil 7

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"Das Tagebuch des Herrn Zuversicht - Teil 7"
Veröffentlicht am 25. November 2009, 8 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Das Tagebuch des Herrn Zuversicht - Teil 7

Das Tagebuch des Herrn Zuversicht - Teil 7

Beschreibung

Eine neue kleine Fortsetzungsgeschichte, auf die mich meine Uhr gebracht hat. Hier ist also Teil 7...

6 Uhr - Tick tack...

Samstag (???), ??. Oktober 2009


Meine Jenny! Ist dies überhaupt dein Name? Wer sagt, dass du so heißen darfst? War ich es, oder nanntest du mir einst doch selbst deinen Namen? Sollte ich dich getauft haben, vielleicht sollte ich dich dann ab jetzt Christin nennen. Denn jene Christin aus dem Leben des kürzlich hingeschiedenen Herrn Zuversicht hat wohl in meiner finsteren Leere nichts mehr zu suchen. Doch gab es überhaupt jemals Zuversicht? Ein Trugbild, wage ich zu behaupten! Eine schändliche Lüge, auf dass das Folterrad sich auch am nächsten Tag noch drehen darf! Verrat am eigenen Leben!

Und nun habe ich ihn getötet. Wie konnte ich etwas so Schreckliches nur tun, frage ich einerseits und meine andererseits, nur der Konsequenz meines Sturzes zu folgen. Habe das Gefühl, mein kleiner Fluchtversuch war die erste Stufe auf der Leiter, die unweigerlich ins tödliche Verderben führt. Nun scheint selbst das Tageslicht in noch tieferes Schwarz getaucht zu sein. Meine Arme sind wund von schmerzenden Schnittwunden, dass ich kaum zu schreiben in der Lage bin. Und mein gepeitschter Kopf rasselt und vermag nicht mehr zu entscheiden, ob ich den grausigen, unnachgiebigen Krach in den Wänden wirklich mit den Ohren wahrnehme, oder ob es nicht doch nur mein pochendes Hirn ist (das Bienennest!), das den Lärm verursacht. Schlaf finde ich nicht mehr, also muss ich wohl nicht darauf hoffen, die Wahrheit in einem Moment der inneren Vernunft zu erkennen.

Denn was bis gestern an Vernunft verblieben war, spiegelt sich nun dunkelrot und trocken in blutverschmierten Handtüchern. Und nach der Vernunft verliere ich selbst das Gefühl für die Zeit, weil keine Nächte mehr die Tage trennen. Und weil diese widerwärtige, dauernd wachsende Uhr (so groß ist sie geworden, so groß...) jedes Restgefühl für die wahre Zeit verschlingt. Ich würde sie so gern von-


Das Telefon schrillte soeben. Dachte, mein Gehör würde bersten, mein Kopf in einer tödlichen Explosion detonieren. Doch nichts dergleichen geschah, bevor das Unerwartete über mich hereinbrach: Christin hat soeben angerufen. Sie war es, und zugleich war sie es nicht. Sofort wollte ich mit ihr reden, spürte, wie mein schwaches Herz zum kleinen Sprung der Freude ansetzte. Glaubte, Herr Zuversicht könnte sich doch noch regen. Dann sprach sie: »Öffne deine Tür! Öffne die Fenster! Flute die Schwärze mit Licht und verlasse jetzt dein Gefängnis. Denn ich warne dich, Danny-Boy! Ich warne dich nur dieses eine Mal: Gehst du nicht heute, so gehst du nimmer mehr!«

Das also waren ihre Worte. Ich fragte sie augenblicklich mit zittriger Stimme nach der Bedeutung, fragte sie nach ihrem Befinden. Doch blieb sie die Antwort schuldig. Die Leitung verstummte, und zusammen mit ihr, verstummte Christin. Ich rief in einem Anflug von selbst nicht beachteter Aufregung zurück, doch sie hob nicht ab (Notiz: ein Hoch auf die Rückruffunktion! Habe doch glatt die Nummer vergessen – ha ha!). Und so blieb es bei diesen wenigen kryptischen Worten (die ich wirklich nicht verstehe, Chrissi? Nein, Jenny!). Doch kann Christin sie nicht gesagt haben. Weder entsprechen solche Worte ihrem Sprachgebrach, noch würde sie mich je Danny-Boy nennen. Ich meine, dass meine Mutter (Möge die Bienenkönigin sie selig haben! Bienen? Gott, der Herr! Doch ist es nicht gleich?) mich einst so nannte. Oder irre ich mich? Was wollte sie mir sagen? Wo soll ich nur hingehen? Die Tür öffnen und raus in den Tag schreiten, damit das Sonnenlicht mich versengen und entstellen kann? Damit all die gleichgültigen, schmerzgierigen Menschen auf meine jämmerliche Existenz deuten und mich unter unerträglichen Schreien mit ihrem Hohn zertreten können?

Jenny, ich werde nicht rausgehen! Ich möchte und möchte es zugleich nicht. Ich kann- kann nicht!!! Wie sollte ich auch? Ich schaffe es noch nicht einmal, meinem schreienden Magen Befriedigung zu verschaffen. Kann nicht einmal meine trockene Kehle befeuchten. So ertrage ich freiwillig Hunger und Durst, weil selbst diese Tätigkeiten nicht mehr zu bewältigen sind. Ich bin umgeben von unerklimmbaren Hürden! Oh ja! Gefesselt bin ich. Gefesselt an diesen Platz, an dieses Leben und ebenso an diese Verzweiflung. Werde jetzt wieder wegdämmern, Jenny. Nur Ruhe suchen, keinen Schlaf. Denn das Hämmern in den Wänden (in meinem Kopf) wird lauter und lauter. Die Wand, die der Uhr allein gehört – sie bricht. Sie bricht, während ich zerbreche. Und bald kommen sie, Jenny. Es hat bereits sechs geschlagen. Ja, sie werden kommen...

Auf dich, Jenny, auf dich! Nicht auf Danny – ha ha!


... Fortsetzung folgt ...

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Hörbuch

Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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PhanThomas Re: Ohje -
Zitat: (Original von Schlauchen am 16.02.2010 - 10:13 Uhr) Jetzt gehts schon damit los, dass er nichtmal mehr WEIß welcher TAG(also das Datum) es ist!!
Hat er sich im Zimmer mit der Tick Tack Uhr verbarrikadiert??
Und er wird verrückt. Und ich mitihm, wenn ich jetzt weiterles, aber ich muss weiterlesen, weil es so spannend ist...!

Grüße
Caro

Hallo Caro,

hihi, werd bitte nicht verrückt! Es sei denn, du schreibst dann nicht nur gute, sondern verrückt gute Geschichten. Dann könnte ich damit auch leben. Aber hey, immerhin scheint jetzt die Sonne. Das macht die Geschichte vielleicht vom Empfinden her erträglicher. :-) Hab lieben Dank für deinen netten Kommentar und ach, fürs Lesen natürlich!

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Vor -
Zitat: (Original von Robin am 03.02.2010 - 21:00 Uhr) Spannung ist es ja kaum noch auszuhalten! Jedes Kapitel steigert den Wahn, die Spannung und ich glaube, das sollte ich langsam nicht mehr am Abend lesen :-)
Wirklich genial, ich bin immer noch begeistert!

Liebe Grüße
Lisa

Hey Lisa,

eine etwas späte Antwort auf deinen Kommentar, aber hier ist sie: Hab lieben Dank fürs Lesen. Auch wenn du nun schon fast durch bist. Freue mich sehr, dass du am Ball geblieben bist und dich durch die einzelnen Kapitel gewurschtelt hast. :-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Robin Vor - Spannung ist es ja kaum noch auszuhalten! Jedes Kapitel steigert den Wahn, die Spannung und ich glaube, das sollte ich langsam nicht mehr am Abend lesen :-)
Wirklich genial, ich bin immer noch begeistert!

Liebe Grüße
Lisa
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: -
Zitat: (Original von mukk am 05.12.2009 - 12:19 Uhr) die gruselige Spannung steigt und steigt....
mit liebem Gruß
Ingrid

Hallo Ingrid,

schön, dass du dran geblieben bist! Das freut mich wirklich sehr. :-) Gerade, da's ja mal eine etwas andere Geschichte ist. Schreibe ja sonst eher nicht so etwas.

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
mukk die gruselige Spannung steigt und steigt....
mit liebem Gruß
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
Thiar Re: Re: Re: Re: Schlimmer -
Zitat: (Original von PhanThomas am 28.11.2009 - 20:29 Uhr)
Zitat: (Original von Thiar am 28.11.2009 - 20:28 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 28.11.2009 - 20:25 Uhr)
Zitat: (Original von Thiar am 28.11.2009 - 20:15 Uhr) als jeder Gruselroman. Es verängstigt einen, aber man kann einfach nicht mit dem lesen aufhören...

Gruß
Thiar :)

Hallo Thiar,

das lese ich gern, danke schön! :-) Und weil ich mich nicht vor mir selbst gruseln wollte, dachte ich, leg ich heute Abend mal 'ne Pause ein. Hab ja auch extra 'ne andere Art Geschichte zwischengeschoben. :-)

Liebe Grüße
Thomas


Dann bin ich ja mal gespannt, ob du selber noch dem Griff des Wahnsinns entkommen konntest *g* - für Danny sieht's da ja nicht ganz so gut aus---

Hihi, ich komm klar, denk ich. :-) Meistens jedenfalls. Zumindest finde ich noch den Weg zur Tür raus. ;-)


OK, das ist ja schon einiges Wert, wie man sieht^^...
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Re: Schlimmer -
Zitat: (Original von Thiar am 28.11.2009 - 20:28 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 28.11.2009 - 20:25 Uhr)
Zitat: (Original von Thiar am 28.11.2009 - 20:15 Uhr) als jeder Gruselroman. Es verängstigt einen, aber man kann einfach nicht mit dem lesen aufhören...

Gruß
Thiar :)

Hallo Thiar,

das lese ich gern, danke schön! :-) Und weil ich mich nicht vor mir selbst gruseln wollte, dachte ich, leg ich heute Abend mal 'ne Pause ein. Hab ja auch extra 'ne andere Art Geschichte zwischengeschoben. :-)

Liebe Grüße
Thomas


Dann bin ich ja mal gespannt, ob du selber noch dem Griff des Wahnsinns entkommen konntest *g* - für Danny sieht's da ja nicht ganz so gut aus---

Hihi, ich komm klar, denk ich. :-) Meistens jedenfalls. Zumindest finde ich noch den Weg zur Tür raus. ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
Thiar Re: Re: Schlimmer -
Zitat: (Original von PhanThomas am 28.11.2009 - 20:25 Uhr)
Zitat: (Original von Thiar am 28.11.2009 - 20:15 Uhr) als jeder Gruselroman. Es verängstigt einen, aber man kann einfach nicht mit dem lesen aufhören...

Gruß
Thiar :)

Hallo Thiar,

das lese ich gern, danke schön! :-) Und weil ich mich nicht vor mir selbst gruseln wollte, dachte ich, leg ich heute Abend mal 'ne Pause ein. Hab ja auch extra 'ne andere Art Geschichte zwischengeschoben. :-)

Liebe Grüße
Thomas


Dann bin ich ja mal gespannt, ob du selber noch dem Griff des Wahnsinns entkommen konntest *g* - für Danny sieht's da ja nicht ganz so gut aus---
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Schlimmer -
Zitat: (Original von Thiar am 28.11.2009 - 20:15 Uhr) als jeder Gruselroman. Es verängstigt einen, aber man kann einfach nicht mit dem lesen aufhören...

Gruß
Thiar :)

Hallo Thiar,

das lese ich gern, danke schön! :-) Und weil ich mich nicht vor mir selbst gruseln wollte, dachte ich, leg ich heute Abend mal 'ne Pause ein. Hab ja auch extra 'ne andere Art Geschichte zwischengeschoben. :-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
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