Kurzgeschichte
Der Schatten - Die Nacht in der die Gerechtigkeit fiel

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"Der Schatten - Die Nacht in der die Gerechtigkeit fiel"
Veröffentlicht am 10. Juni 2007, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Der Schatten - Die Nacht in der die Gerechtigkeit fiel

Der Schatten - Die Nacht in der die Gerechtigkeit fiel

»Glaubst du, du bist besser als ich?« stammelte er »Du bist ein Mörder und ein Dieb! Du nimmst dir doch auch nur, was du willst.«
Er sah in die finsteren Augen seines Gegenübers, doch lang konnte er dem erdrückenden Blick nicht standhalten. Gleich darauf, bereute er es, seinen Blick abgewandt zu haben, als er gut 50 Meter unter sich ein Taxi langsam die schwarzen Straßen durchstreifen sah.
»Falsch!« der Tiefe Bass des Schattens riss ihn aus der nahen Zukunft zurück in den Schrecken der Gegenwart. »Ich töte. Ja. Ich raube. Ja. Doch bringe ich Tod und Elend nur jenen, die selbst Tod und Elend den Unschuldigen brachten.«
Er packte sein Opfer an der Kehle und lehnte ihn über die Kante des Daches hinaus.
»Ich...h...hab dir doch...nichts getan!« brachte dieser noch mit Mühe hervor.
»Daily Day, Schlagzeile letzte Woche Dienstag.« entgegnete er ruhig »Örtlicher Drogendealer auf Bewährung freigelassen«
»Nein! Nein! Warte!«
»SCHWEIG!« herrschte er ihn an. »Nicht nur, dass du deine dreckigen Drogen unter die Menschen bringst; du hast sie auch an Kinder verkauft. 16, 15 und noch jünger. Deren Leben wird nur noch schwer einen guten Weg finden«
»Es gab keine... Beweise!«
»Ich sehe alles!« einen Moment hielt er noch inne, dann ließ er ihn los, hinab in die Tiefe. Der Schatten wandte sich ab. Für Heute hatte er seine Schuldigkeit getan; doch es wartete noch ungleich mehr Ungerechtigkeit in den dunklen Straßen darauf, von ihm ausgemerzt zu werden.
»HALT!« eine Hand voll Polizisten stürmten auf das Dach.
»Ah, ja. Die Guten, wie ich annehmen darf?«
»Maul halten! Hände über den Kopf!«
Er lachte höhnisch. Wieso glaubten diese Bullen, sie könnten ihn mit einer einfachen Drohung aufhalten, nachdem er gerade kalten Herzens einen Menschen in den Tod warf.
»Eine Frage: Ihr verteidigt die Gerechtigkeit, meine Herren. Wieso wollt ihr mich dann verhaften?«
Regungslos stand er inmitten der leicht ratlosen Polizisten. Zu erschreckend war sein Ruf geworden, als dass jemand es wagte, sich ihm im Kampf entgegenzustellen.
»Ich bin die Gerechtigkeit, welche ihr mit solcher Hartnäckigkeit von hier vertrieben habt.«
»Du bist ein Mörder.« kam es halblaut aus ihren Reihen. Er war sich unsicher, ob dies aus Überzeugung gesagt wurde, oder ob es nur ein letzter Versuch war, die Welt aus der sie kamen; an die sie jedoch im Herzen nicht glaubten, aus Pflichtgefühl zu verteidigen.
»Wen habe ich denn gemordet? Drogendealer, Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder... Jene, die ihr Leben mit grausamen Taten selbst verwirkt haben, doch nicht bestraft wurden. Ich bringe die Gerechtigkeit in diese ehrlose Welt.«
Er bedachte sie noch einmal mit einem vielsagenden Blick. Jeden Einzelnen von ihnen.
»Ich werde nun gehen.«
Die Unruhe in den Reihen der Gesetzeshüter verstärkte sich nur noch mehr. Der Schatten machte den ersten Schritt. Sie griffen ihre Waffen fester. Ein weiterer Schritt. Er lies sich weder von dem Zittern der Pistolenläufe, noch von dem leisen Knirschen vorsichtig angezogener Abzüge beeindrucken. Er schritt am Rande des Daches entlang zur Feuerleiter. Entlang der Klinge. Schließlich ergriff er die Leiter.
»HALT!«
»Zwing mich.«
Der Polizist wusste im ersten Moment nicht so recht, was er noch tun sollte... und drückte ab.
Die Kugel traf den Schatten am Arm; ließ ihn jedoch nur für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht verlieren. Doch der Lawine, die dem Kiesel folgte, konnte er nicht mehr standhalten. Jeder Einschlag zerrte ihn in eine andere Richtung. Er schrie auf in Schmerz und Zorn... dann konnte er sein Leben endgültig nicht mehr halten. Er fiel; immer schneller; hinab auf den Boden, auf dem noch immer der nunmehr entstellte Drogendealer lag.
Schließlich schlug er auf. Laut und dumpf; ein Aufschlag der noch weit zu hören war. Doch niemand beachtete ihn.

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Trollbaer Schattenwald - Sehr gute Story. Und vor allem aber, wahr gesprochen. Nur ändern wird sich nie etwas.
Gruß vom Trollbär
Vor langer Zeit - Antworten
SylviaB Gefällt absolut! - Ich weiß nicht was ich dazu noch schreiben soll... außer das mit der Rechtschreibung. :-)
Du hast jedenfalls den richtigen Anschlag!
Ich hoffe noch mehr von dir zu lesen.
Vor langer Zeit - Antworten
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