Was’n Scheißtag!
Written by Againsin
Es ist Wochenende und ich werde wach
Denn mein Wecker macht schon
seit Stunden Krach
Ich vergaß ihn gestern auszuschalten
Heute musste mein Schlaf dafür her halten
Schlafen kann ich jetzt sicher nicht mehr
Schleif mich in die Küche,
die Kaffeedose ist leer
Die Milch schmeckt ranzig,
mein Toaster ist kaputt
Von dem tollen Tag hab ich jetzt schon genug
Da fällt mir ein um 12 hab ich ’nen Termin
Rechtzeitig schaff ich’s da garantiert nicht hin.
Ich steig ins Auto und es will nicht starten
Irgendwann klappt’s,
doch ich muss an jeder Ampel warten
Viertel nach 12 komm ich beim Friseur an
„Es tut mir leid,
die kommen noch vor ihnen dran!“,
krieg ich zu hören von der einen Friseurin
Als wenn ich dass nicht schon gewöhnt bin?
Zehn vor Dreie bin ich endlich an der Reihe
Ich überhöre das Friseuren-Geseier
Setzen, Stellen, Legen,
Waschen und neue Farbe
Ich weiß echt nicht,
was ich heut' verbrochen habe
Total verschnitten, die Farbe blass
Da macht das teuer Zahlen noch mehr Spaß
Ich komm raus.
„Na toll! Ich hab ’nen platten Reifen“
Das Heulen kann ich mir nun
nicht mehr verkneifen
In dem Moment
läuft ein kleines Kind an mir vorbei.
Es lacht mich aus.
Es ist mir nicht mehr Einerlei.
Ich schrei das Gör aus voller Kehle an.
Der Vater kommt und droht mir Prügel an.
Ich komm grade noch
mit ’nem blauen Auge davon.
Den wahrsten Sinn des Wortes
für voll genomm’.
Mein Auto kann ich ja jetzt erstmal vergessen
Ich hab schon lange nicht mehr
in den Öffentlichen gesessen.
Dementsprechend war der Fahrplan
mir nicht bekannt.
Und ich landete am anderen Stadtrand.
Die nächste Bahn zurück kommt
erst in ’ner halben Stunde.
Doch siehe da “Verspätung!“
Welch' frohe Kunde!
Schließlich komm ich doch nach Hause.
Ich freu mich sehr.
Als wenn der Tag
nicht schon schlimm genug wär,
stehen vor meiner Tür meine Eltern und winken
„Wir wollten doch heute
zusammen Kaffee trinken!“
Ich erkläre ihnen, dass ich keinen Kaffe hab
Meine Mutter kommt dichter
im Gewohnten Trab.
„Hätt ich mir denken können.
Vorbereitet bist’e schon wieder nicht!
Selbst als Kind hast’s nie geschafft,
du Schluderich!“
Enttäuscht ziehen sie von dann'n.
Ich geh zum Eingang.
An der Klinke klebt ein Kaugummi dran.
Mein Schlüssel hab ich in der Wohnung
liegen gelassen.
Nur Regen
würde noch zu meinem Unglück passen!
Wohl oder übel
muss ich den Hausmeister anrufen.
Doch der kann
mich erst in zwei Stunden besuchen.
Ich setzt mich auf den Sims,
um gelassen zu warten,
beginnt das Rasen-Spreng-Programm
zu starten.
Es erwischt mich volle Kanne.
Ich bin klitschnass.
Der Hausmeister kommt.
Seine Augen rot, seine Haut blass.
„Ich hab besseres zu tun,
als ihnen aufzuschließen!“
Was wohl? Die Blumen braucht er doch sicher nicht gießen!
Ich will ins Bett,
ich will keine Enttäuschungen mehr.
Och nee,
die Zahnpastatube ist auch noch leer.
Ich leg mich hin,
hab endlich ein zufriedenes Gesicht.
Bis es knarrt und der Lattenrost durchbricht.