Biografien & Erinnerungen
Jedes Schiff hat seinen Hafen

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"Jedes Schiff hat seinen Hafen"
Veröffentlicht am 11. November 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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einer der auf dem Weg ist ...
Jedes Schiff hat seinen Hafen

Jedes Schiff hat seinen Hafen

Jedes Schiff hat seinen Hafen,

Jedes  Schäfchen seine Herde, der Affe kennt seine Sippe und der Mensch – der Mensch hatte eine Familie. Was in ein jeder von uns mit dem Wort – Familie verbindet, ist verschieden. Aber jeder kann mit dem Begriff umgehen und verbindet etwas damit. Ein Wert? Oder nur ein Wort? Kommt es aus dem Verstand – wohl mehr aus dem Bauch. Aus dem Römischen Recht kommt der Begriff – damals noch für die Gesamtheit eines Besitzstandes, vom Sklaven bis zum Kind. Wollen wir sie uns als Black Box vorstellen, die FAMILIE, mit Input und Output. Eine neue F. beginnt, wenn zwei der Gattung Mensch sich zusammentun – sich lieben oder so... Heute ist noch nicht mal der Geschlechtsunterschied wichtig. Man bildet eine Einheit, eine Zelle, die mehr oder weniger vereint agiert. Als F. kontaktiert man mit anderen Familien – vorerst denen des eigenen Verwandtenkreises oder eben der Bekannten. Jeder hat ein Erinnerungsbild an seine F. und aus der Kombination, der Verbindung oder auch im Streit geboren formt jeder im Laufe der Zeit die eigene F. . Schön soll sie werden. Harmonisch. Ohne Streit. Wie ein Fels in der Brandung – gegen die Anfeindungen hart. Ein Hort der Freude und der Freunde. Ein erfolgreiches Unternehmen!

Wir stehen heute hier und befinden und an einer Trennlinie. Ehe ist unmodern. Singles sind auf dem Vormarsch. Die Gesellschaft verödet zu einem heiteren Eventdauerfasching. Die Politik registriert einen Geburtenrückgang ohne Gleichen und die rasche Vergreisung des Staates. Mittlerweile muss man nicht mehr heiraten, wenn man Kinder in die Welt setzt, wenn überhaupt... Die eigene Wesentlichkeit erscheint über jedem Hausaltar und keiner will mehr etwas nachgeben. Solidarität – da wo ich herkomme kannte das Wort noch einen Hauch von seiner ursprünglichen Bedeutung. Hier und jetzt fast Jeder sofort an seine Brieftasche und überlegt nach Argumenten, die ihn vor diesen Ablasshandel schützen. Und Menschen zeugen? Eigentlich auch out. Weil das kann man mit klonen besser, zumal die Zeugungsfähigkeit rapide abnimmt. Dies LAND hat aufgehört zu fühlen!!!! Die Wertedebatte kreist und kreist aber welche Werte sucht man eigentlich? Da war der warme Küchenherd, wo man alles verbrennen konnte, wo immer der Topf mit Malzkaffee stand. Da war eine Oma mit einem Bonbon oder einem Pflaster oder nur die Hand, die über’s Haar strich. Da war der Lehrer noch was wert und auch der Polizist war eine Respektsperson. Und die Kinder hatte Achtung vor den Alten. Da gab es Strafen und es gab Lieder, es gab kleine und auch andere Freuden – es gab keinen Fastfood – Gott und keine Supermarktgesellschaft. Der Wert war der Stein, der Dreck, der Schweiß und der Mühe Lohn, der nicht so groß gewesen war. Da gab es Kreativität und Achtung vor der Arbeit, die ein anderer vollbracht hatte, da gab es auch noch eine lange Woche und weniger Urlaub. Weil man weniger hatte, war man reicher. Keiner hält den Daumen drauf – doch denkt nur an das Grundprinzip: EX UND HOP. Stets unzufrieden sein ist das Motto heute, der Nachbar hat dazugebaut, die Verwandtschaft fliegt nach Dom Rep – all inklusive versteht sich.                                                              Mai 2002/ JFW

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Boris
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Boris Re: Entwurf einer besseren Welt - da gehe ich mit und so war es auch gemeint!

Danke dir

LG Boris
Zitat: (Original von Phantasus am 12.11.2009 - 16:36 Uhr) der Widerspruch Arnos ist wohl berechtigt, Boris. Aber man kann Deine Zeilen auch anders lesen,als Sehnsucht nach einer Zelle der Harmonie und Solidarität, die uns heute so fehlen.
Verständnisvolle Grüße von Phantasus (Ekkehart)

Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Entwurf einer besseren Welt - der Widerspruch Arnos ist wohl berechtigt, Boris. Aber man kann Deine Zeilen auch anders lesen,als Sehnsucht nach einer Zelle der Harmonie und Solidarität, die uns heute so fehlen.
Verständnisvolle Grüße von Phantasus (Ekkehart)
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Widerspruch - der Text war eigetlich eine Eröffnung der Tagung unseres Familienverbandes 2002, da wollte ich DIE FAMILIE unterstreichen.
Somit ist der Gedanke einseitig und sicher hast du recht!

Danke für deine umfangreiche Antwort

Jürgen
Zitat: (Original von Abendschoen am 12.11.2009 - 16:12 Uhr) Ich bin mit knapp 60 nicht mehr der Jüngste, kann mich also an die Verhältnisse in den Familien vor ca. 50 Jahren erinnern. Und ich habe noch viele Erzählungen Älterer im Kopf, die die Welt vor 80 oder 100 Jahren miterlebt haben. Und ich sehe mit offenen Augen die Welt von heute. Mein Gesamteindruck aus allem: Die von dir dargestellte sehr negative Entwicklung hat so nicht stattgefunden. Die äußeren Formen des Zusammenlebens haben sich wohl stark verändert, aber es trifft nicht zu, dass es früher mehr Harmonie und weniger Gewalt gegeben hätte.

Wir könnten nun sehr in Details gehen und würden wahrscheinlich doch keine Annäherung erreichen. Daher nur ein Tipp von mir: Schau einmal in den "Simplicissimus", Jahrgänge 1900 - 1930. In sehr vielen Karikaturen dort findest du Anzeichen dafür, wie problematisch damals Familienleben aufgefasst wurde. Das war ein Hauptgegenstand.

Arno Abendschön

Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Widerspruch - Ich bin mit knapp 60 nicht mehr der Jüngste, kann mich also an die Verhältnisse in den Familien vor ca. 50 Jahren erinnern. Und ich habe noch viele Erzählungen Älterer im Kopf, die die Welt vor 80 oder 100 Jahren miterlebt haben. Und ich sehe mit offenen Augen die Welt von heute. Mein Gesamteindruck aus allem: Die von dir dargestellte sehr negative Entwicklung hat so nicht stattgefunden. Die äußeren Formen des Zusammenlebens haben sich wohl stark verändert, aber es trifft nicht zu, dass es früher mehr Harmonie und weniger Gewalt gegeben hätte.

Wir könnten nun sehr in Details gehen und würden wahrscheinlich doch keine Annäherung erreichen. Daher nur ein Tipp von mir: Schau einmal in den "Simplicissimus", Jahrgänge 1900 - 1930. In sehr vielen Karikaturen dort findest du Anzeichen dafür, wie problematisch damals Familienleben aufgefasst wurde. Das war ein Hauptgegenstand.

Arno Abendschön
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Re: Re: Und trotzdem ..., - da gebe ich dir recht!
Trotzdem ist es wichtig/richtig kleine "Zellen" zu gründen, um eine Gesellschaft zu bilden.
Trotzdem hatten die "alten Zeiten" auch ihre guten Seiten!

Oder!

Zitat: (Original von Gunda am 12.11.2009 - 11:51 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 12.11.2009 - 11:42 Uhr) ich habe es nicht so ganz verstanden.
wer hat keine Familie?

LG ich
Zitat: (Original von Gunda am 12.11.2009 - 11:31 Uhr) ... und trotzdem, Jürgen. Ich möchte nicht in der "guten, alten Zeit" leben. Und welche Werte man hochschätzt ... ist auch immer noch eine Frage der eigenen Einstellung, beeinflusst auch durch die Erziehung. Ich glaube, die meisten Menschen sehnen sich auch heute noch nach der Zelle "Familie", nur ist es natürlich einfacher (wenn man keine hat), zu behaupten, genau SO habe man das auch gewollt ...
Lieben Gruß
Gunda


Ich meine damit die Menschen, die- aus welchen Gründen auch immer - ungewollt alleine leben. Sei es, dass sie "bindungsunfähig" sind, sei es, dass sie einfach noch nicht den richtigen Partner gefunden haben oder von ihm gefunden worden sind. Für solche Leute ist es einfacher geworden zu behaupten, sie lebten BEWUSST als Single ... statt zuzugeben, dass sie sich nach einer Familie sehnen.

LG
Gunda


Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Re: Und trotzdem ..., -
Zitat: (Original von Boris am 12.11.2009 - 11:42 Uhr) ich habe es nicht so ganz verstanden.
wer hat keine Familie?

LG ich
Zitat: (Original von Gunda am 12.11.2009 - 11:31 Uhr) ... und trotzdem, Jürgen. Ich möchte nicht in der "guten, alten Zeit" leben. Und welche Werte man hochschätzt ... ist auch immer noch eine Frage der eigenen Einstellung, beeinflusst auch durch die Erziehung. Ich glaube, die meisten Menschen sehnen sich auch heute noch nach der Zelle "Familie", nur ist es natürlich einfacher (wenn man keine hat), zu behaupten, genau SO habe man das auch gewollt ...
Lieben Gruß
Gunda


Ich meine damit die Menschen, die- aus welchen Gründen auch immer - ungewollt alleine leben. Sei es, dass sie "bindungsunfähig" sind, sei es, dass sie einfach noch nicht den richtigen Partner gefunden haben oder von ihm gefunden worden sind. Für solche Leute ist es einfacher geworden zu behaupten, sie lebten BEWUSST als Single ... statt zuzugeben, dass sie sich nach einer Familie sehnen.

LG
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Und trotzdem ..., - ich habe es nicht so ganz verstanden.
wer hat keine Familie?

LG ich
Zitat: (Original von Gunda am 12.11.2009 - 11:31 Uhr) ... und trotzdem, Jürgen. Ich möchte nicht in der "guten, alten Zeit" leben. Und welche Werte man hochschätzt ... ist auch immer noch eine Frage der eigenen Einstellung, beeinflusst auch durch die Erziehung. Ich glaube, die meisten Menschen sehnen sich auch heute noch nach der Zelle "Familie", nur ist es natürlich einfacher (wenn man keine hat), zu behaupten, genau SO habe man das auch gewollt ...
Lieben Gruß
Gunda

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Gunda Und trotzdem ..., - ... und trotzdem, Jürgen. Ich möchte nicht in der "guten, alten Zeit" leben. Und welche Werte man hochschätzt ... ist auch immer noch eine Frage der eigenen Einstellung, beeinflusst auch durch die Erziehung. Ich glaube, die meisten Menschen sehnen sich auch heute noch nach der Zelle "Familie", nur ist es natürlich einfacher (wenn man keine hat), zu behaupten, genau SO habe man das auch gewollt ...
Lieben Gruß
Gunda
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