Herr Meier und Frau Meier-Schlag
feiern heute Weihnachtstag.
Auch Tochter Rita und Sohn Klaus
bleiben heute mal zu Haus.
Herr Meier trägt den Baum ins Haus.
Frau Meier packt die Kugeln aus.
Mit Kugeln, Spitze und Lametta
wird der Baum gleich etwas netter.
Herr Meier zündet die Kerzen an.
Die Gattin hängt ein Engelchen dran.
Dann holt sie gleich mal die Geschenke,
legt sie unter ´n Baum. Er holt die Getränke.
Er ruft die Kinder: "Kommt rein, der Baum brennt",
während der Hund wie wild durch den Raum rennt.
Ein Baum in der Wohnung. Der Hund, er strebt
zur Tanne, wo er das Bein erst mal hebt.
Frau Meier-Schlag, sie hort es prassen.
und schaut verdutzt auf den Fleck, den nassen.
Sie schüttelt den Kopf und behandelt den Fleck
mit einer Rolle "Wisch und Weg".
Herr Meier ruft : "Mein Gott, wie das stinkt",
während er erst mal ein Glas Warsteiner trinkt.
Die Geschenke sind leicht in die Pfütze geraten.
Vor Aufregung vergisst Frau Meier den Braten.
Sie schaut erst auf, erschreckt und verstört,
als sie den Feuermelder hört.
Sie öffnet den Ofen und hat schnell erkannt,
der Braten ist schwarz, ja, total verbrannt.
Die Tränen steigen ihr ins Gesicht,
während ihr Mann das zweite Bierchen zischt.
Er sagt: „Den Braten kann man wohl vergessen.
Dann müssen wir halt heut was anderes essen.“
Ganz lässig kommt Rita hineingeschlendert.
„Der Truthahn wirkt heute ja etwas verändert.“
Dann grinst sie: „Mama, nimm ´s nicht so schwer“.
Schon macht sich der Hund über ´n Braten her.
Schmunzelnd sagt Rita: „Das ist doch kein Ding.
Dann fahren wir halt zu Burger King“
Frau Meier wischt sich die Tränen weg,
und macht dann weiter mit dem Fleck.
Herr Meier fragt: Wo bleibt denn Klaus?
Wann kommt der aus dem Zimmer raus?“
Doch Klaus, er kriegt davon nichts mit.
Er hört lautstark seinen Lieblingshit.
Frau Meier-Schlag, noch sehr erregt,
hat den Fleck jetzt erst mal trocken gelegt.
Die Geschenke hat sie schon neu verpackt,
ihr Mann beim dritten Bierchen versackt.
Frau Meier zwängt sich ins schönste Kleid.
Ein bisschen was Edles zur Weihnachtszeit.
Herr Meier nimmt sich noch ein Bier.
Er ist inzwischen bei Flasche vier.
Endlich kommt auch Klaus herunter,
pfeift sein Lieblingsliedchen munter.
Statt Truthahn gibt es Brot mit Wurst.
Herr Meier trinkt ein Bier auf den Durst.
Nach dem Essen wird endlich beschert.
Die Geschenke sind Gott sei Dank unversehrt.
Von Rita und Klaus ein „Schön!“ und ein „Toll!“
Herr Meier füllt sich sein Glas noch mal voll.
Rita und Klaus wollen noch tanzen gehen.
Frau Meier will noch etwas Fernseh sehn.
Der Hund geht Gassi mit dem Klaus.
Herr Meier trinkt sein Bierchen aus.
Die Kinder sind dann schließlich weg,
Frau Meier verdrückt etwas Weihnachtsgebäck.
„Ein Plätzchen?“ fragt sie ihren Mann, und er will ´s.
Und gleich dahinter ein leckeres Pils.
Frau Meier-Schlag schaut noch TV.
Ihr Mann ist inzwischen schon völlig blau.
Er trinkt noch das Bier, den letzten Rest
Und denkt: Was für ein schönes Weihnachtsfest.