Aufbruch nach \"rechts-oben\"
Die Sonne war schon lange aufgegangen. Bommel und Sparky waren mühsam in der Nacht in das Zimmer geklettert das die beiden Freunde mit Max und Elli geteilt hatten(die Treppe war sehr schwer zu erklettern, besonders wenn man nur 30 cm groß war).jetzt standen sie auf ihrem Platz am Fensterbrett und sahen nach draußen. Der Himmel war schwer und dick mit dunkelgrauen Wolken bedeckt, ein Wetter was die Menschen als "typisches Novemberwetter" bezeichneten.
"Grff...Sie sind nicht wieder zurückgekommen, Bommel. Grff, was sollen wir nun machen?"
"Ich weiß nicht genau, Sparky."
Immer wieder fiel sein Blick auf den Haufen Gerümpel vor dem Haus. Wenn er nur wüsste warum Familie Johannsen die vielen alten Sachen auf dem Rasen aufgestapelt hat? Heute Nacht hatte es geregnet und die beiden waren froh im Haus zu sein. Anscheinend war es den Johannsens aber völlig egal dass die Sachen dort draußen nass wurden.
Die Köpfe der beiden Freunde fuhren herum. Da war doch ein Geräusch? Wie ein Automotor?
Kamen Max und Elli zurück um sie zu holen?
Ein Fahrzeug kam die Straße hinunter, genau in ihre Richtung!
Die beiden Freunde wurden ganz aufgeregt, bestimmt wurde jetzt alles wieder gut, genau wie Bommel gesagt hatte.
Doch ach ,das war kein Auto. Ein riesengroßer orangefarbener LKW hielt vor dem Haus.
Die beiden Freunde machten große Augen.
Auf dem Dach von dem LKW war ein blinkendes orangefarbenes Licht und aus dem LKW stiegen zwei kräftige Männer mit ebenfalls orangefarbenen Hosen.
Der eine Mann las irgendetwas und sagte dann etwas zu dem anderen Mann. Bommel konnte aber nichts verstehen weil das Fenster geschlossen war.
Staunend sahen die beiden zu wie der eine Mann auf einen Knopf hinten am LKW drückte und sich hinten ein großer Teil am Fahrzeug öffnete. Es sah aus wie ein riesiges Maul in den Farben silber und orange.
Dann nahmen die Männer die sachen, die vor dem Haus aufgestapelt waren und warfen es hinten in das offene Maul. Als nichts mehr hineinpasste drückte der eine Mann wieder irgendwo drauf und das Maul schloss sich krachend und klirrend.
Das ganze erinnerte Bommel an die Bilder von einem Dinosaurier, die Max ihm einmal in einem Buch gezeigt hatte.
Das sagte er auch Sparky der völlig verdutzt neben ihm stand.
"Ein Dinosaurier, gruff?Der besteht ja zur hälfte nur aus Maul! Und sowas füttern die Menschen mit alten Möbeln?"
"Nein, nein, Sparky. Max hat erzählt dass diese Dinosaurier schon lange nicht mehr leben, er sagte sie sind ausgestorben. Es gibt keinen mehr davon."
"Grruff...da haben wir nochmal Glück gehabt...grff...ich glaube den könnte kein Hund der Welt besiegen."
"Weißt du, das ist ein LKW, der nur dafür gemacht ist alte sachen, naja, aufzufressen."
Kurze Zeit darauf war der Rasen leer. Der LKW hatte alles „aufgefressen“ und die beiden Männer lehnten sich an den wackeligen Zaun um das Grundstück. Einer der beiden rauchte noch eine Zigarette.
Später stiegen die Männer wieder ein und der LKW fuhr los.
Als der LKW fort war schwiegen die Freunde bedrückt. Der Rasen war leer, das Haus kalt und still. Draußen wehte ein kalter Wind, braune Blätter und ein wenig altes Papier wehten über die Strasse.
"Bommel...grf...was machen wir jetzt...?"
Der kleine Bär hob den Kopf.
"Was für eine Frage. Wir gehen dorthin wo wir hingehören! Was wären wir für Freunde wenn wir Max und Elli alleine lassen würden?
Ich kenne den Weg. Wenn die beiden nicht zu uns kommen können, na dann gehen wir zu ihnen! Wir waren doch schon mal dort!"
"Garuff! Jawohl! Soll nur einer versuchen uns aufzuhalten! Gruff!“
Schnell stiegen die beiden vom Fensterbrett hinunter, durchquerten das Zimmer und kletterten die Treppe hinunter.
Dann machten sie sich auf den Weg zum Wäscheraum an der Rückseite des Hauses wo sie ein auf Kippe stehendes kleines Fenster fanden. Sie zwängten sich durch die kleine Öffnung und fielen zu Boden.
"Gruff, bist du sicher dass du den Weg findest?"
"Max hat mir den Weg auf einer Karte gezeigt. Wir müssen nach rechts oben, ganz klar!"
Sparky hatte volles Vertrauen in seinen Freund, schließlich war der nicht nur drei Zentimeter größer sondern auch zwei Jahre älter.
"Und denk dran, Sparky, Menschen, besonders Erwachsene, dürfen uns nicht sehen! Stofftiere die einfach so in der Gegend herumlaufen würden die ganz schön erstaunen! Wenn uns einer sieht, still stehen und leblos wirken!"
"Gruff, klar,natürlich. Verlass dich auf mich!"
Der kleine Bär sah sich um, holte nochmal tief Luft und setzte sich mit seinen kurzen Beinchen in Bewegung. Sparky schloss sofort auf vier Pfoten auf.
So ließen die beiden Freunde das Haus hinter sich.