Beschreibung
Für meinen lieben Freund Christoph!
Das tapfere \"Schmetterlingskind\" - Erinnerungen an meinen Freund Christoph
Vor etwa 7 Jahren, lernte ich Christoph kennen, der seit seiner Geburt unter der EB - Krankheit litt. Diese Krankheit war und ist recht selten. Die Betroffenen werden oft auch "Schmetterlingskinder" genannt, weil ihre Haut so dünn wie ein Schmetterlingsflügel ist. Der Krankheitsverlauf ist mit unglaublichen Schmerzen verbunden.
Christoph hat das alles sehr tapfer ertragen. Er war der liebste und netteste Kumpel den man sich vorstellen konnte.
Seine Schmerzen hat er - so gut es ging - ignoriert, obwohl er sich bei uns auf dem Land großem Spott ausgesetzt sah.
Viele Menschen verurteilten sein Aussehen. Ja , er wusste das er anders als andere war, aber kann und muss man einen Menschen nicht so akzeptieren wie er auf die Welt gekommen ist? Jeder Mensch hat doch kleine oder größere Macken, die er auf seine eigene Art und Weise bewältigen muss und war Christoph nicht wie andere auch eine feine Persönlichkeit?
Dass viele Menschen ihn abgelehnt haben, hat ihn nur noch stärker gemacht. Ich war sehr oft mit ihm zusammen, habe ihm geholfen, wo es ging. "Kristina, Du gibst meinem Leben Ehre", hat Christoph einmal gesagt. Das war das größte Kompliment, dass er mir geben konnte. Ich habe mit ihm die vielen Schmähungen der Außenstehenden ertragen und dabei gemerkt, was für ein großartiger Charakter er war.
Steiff-Tiere und Katzen als Leidenschaft
Was für ein Mensch war Christoph? Er war eine große Persönlichkeit, der diese schwere Krankheit nichts anhaben konnte. Seine größte Leidenschaft war die Seidemalerei, aber auch das Sammeln von Steifftieren machte ihm große Freude. Er besaß viele verschiedene Edelsteine, die für Heilzwecke sehr nützlich und hilfreich waren. Er lass für sein Leben gern Dokumentationsbücher. Diese besaßen für ihn den größten Realitätsgehalt. Unterhaltungsendungen mochte er besonders gern, und nicht zu vergessen: Musicals. Er schwärmte für diese Form des Musiktheaters, fand es einfach faszinierend und schön.
Katzen liebte er über alles. "Das sind meine besten Freunde, denen ich alle meine Sorgen und Ängste anvertrauen kann", hat er einmal gesagt. Denn "richtige" Freunde hatte er außer mir so gut wie keine und das hat ihn sehr traurig gestimmt.
Um sich mit Gleichgesinnten seines Krankheitsbildes zu unterhalten, ging er in eine Selbsthilfegruppe. Dort fühlte er sich in allen Belangen wohl, da man sich in diesem Kreis mit all seinen Problemen nicht verstecken brauchte. Und: Er führte liebevoll Tagebuch, indem er alle seine Erfahrungen, Gedichte
und Sonstiges aufschrieb. Dieses Buch ist ein kleiner Schatz. Sein Vermächtnis.
Seine Eltern taten alles Menschenmögliche für ihn. Sie wollten sein Leben so schön gestalten wie sie nur konnten. Er war ihr ein und alles...
Im Januar 2007 verstarb Christoph im Alter von nur 32 Jahren. Ich werde ihn nie vergessen.
Kristina