Kurzgeschichte
Busgeschichten

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"Busgeschichten"
Veröffentlicht am 16. Oktober 2009, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Busgeschichten

Busgeschichten

Beschreibung

Über die Erlebnisse beim Busfahren

Busgeschichten

Es ist wahrlich nicht immer lustig, Bus zu fahren.Genau genommen, ist es oft genug nervtötend, langweilig oder einfach nur alltäglich. So gesehen würde es sich kaum lohnen, eine Zeile daran zu verschwenden, wären da nicht diese kleinen Begebenheiten und Beobachtungen zwischendurch.

Wie die Fahrt in dem überfüllten Bus an diesem Dienstag zur Feierabendzeit. Unzählige Menschen kommen sich dort näher, als sie es jemals wollten. Zwischen zwei Kinderwagen und einem  schwitzenden Herrn mit großem Koffer tummeln sich viele weitere Fahrgäste. Als an einer Haltestelle heftiges Geschiebe entsteht, weil ein Fahrgast, der gerne aussteigen würde, versucht, sich zur Türe durchzukämpfen, ensteht Geraune, und Leben kommt in die zuvor lethargische Menge. Eine spitze Bemerkung fällt. Eine ältere Dame ereifert sich lautstark, weil die junge Frau mit dem Kinderwagen sich nicht in Luft aufzulösen vermag.Eine andere Dame gibt vorwurfsvoll zu bedenken, es seien ja ohnehin viel zu wenige Busse im Einsatz, von den Verspätungen gar nicht  zu reden...ich schmunzle in mich hinein, eingepfercht zwichen einem Rucksackträger und einem jungen Mann mit Walkman , der die Allgemeinheit großzügig an den Klängen eines Hardrockkonzerts teilhaben lässt. Der Herr hat es endlich geschafft, er ist ausgestiegen...der gewonnene Platz wird soglich dankbar genutzt.Mein Blick fällt auf einen Mann in den Vierzigern, groß, schlank, gut gekleidet...der Mantel, den er trägt,war sicher nicht billig, kann ich mir nicht verkneifen zu denken.Seine Armbanduhr scheint den Eindruck zu bestätigen, dass er ebensogut in der eigenen, hochklassigen Limousine sitzen könnte, anstatt in diesem überfüllten Bus zu stehen...bemerkenswert, denke ich, solche Menschen gibt es also wirklich. Die bequem wirkenden Schuhe wollen nicht so recht zu seinem Anzug und der Krawatte passen und er hat die ganze Zeit über so ein gönnerhaft-wissendes Lächeln auf dem Gesicht, wie entrückt, als wisse er um die ganze Unvollkommenheit der Menschheit.

Wieder hält der Bus. Eine der Mütter mit Kinderwagen muss aussteigen, die Räder des Kinderwagens aber haben sich mit denen eines Einkaufstrollis verkeilt...hektisches Rütteln und Zerren, das Kind wirft in hohem Bogen seinen Schnuller durch den Bus, der vor den Füßen des Anzugträgers mit dem wissenden Lächeln landet. Der Busfahrer schließt die Türen, aufgeregtes Rufen, denn der Kinderwagn ist immer noch in den Trolli verkeilt. Der Busfahrer hat ein Einsehen, die Türen öffnen sich wieder, es ist geschafft, Mutter und Kind verlassen -samt Schnuller- erleichtert den Bus, die Fahrt geht weiter.Der Herr mit dem wissenden Lächeln lacht nun laut auf und bemerkt verschmitzt in die Runde:"Ich weiss nicht, warum so viele Leute Auto fahren...da ist doch überhaupt nichts los..."Ich muss grinsen und gebe ihm insgeheim recht. Noch etwa fünf Minuten Fahrt, dann werde ich am Ziel sein.Ein Platz wird frei und da meine Füße schmerzen, setze ich mich hin, neben einen kleinen, etwas rundlichen Herrn um die sechzig . Seine Augen blicken fröhlich, wenn auch etwas einfältig, in die Welt, und er beobachtet alles um sich herum aufmerksam.Eine Dame auf hochhackigen Schuhen müht sich, in einer Kurve das Gleichgewicht zu halten, während sie in ihrer Handtasche kramt. Ein junges Mädchen, etwas zu grell geschminkt, bahnt sich ihren Weg durch den Mittelgang, ein Handy am Ohr, ins Telefon raunzend: "Ey Aldär, ich bin doch nich asi!"Unwillkürlich muss ich einmal mehr grinsen...da, wieder ein Handy...es klingelt gleich neben mir, eine etwas aufdringliche Melodie, der kleine Herr neben mir wird kurz etwas hektisch, schaut sich dann aber mit wichtiger Miene um und sagt lautstark ein erklärendes "Dat is bestimmt der Hermann-Josef"...es folgt ein kurzes Gespräch in schönstem Plattdeutsch, das er dann beendet, um sogleich, triumphierend und übers ganze Gesicht strahlend, seiner Umgebung mitzuteilen: "Han isch doch jesaht, dat dat  der Hermann-Josef is". Seine Begeisterung ist ansteckend, ich schmunzle ihm kurz zu und noch ein Weilchen in mich hinein.An der nächsten Haltestelle bin ich am Ziel.

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rainbow

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