Zweites "Büchlein" aus dem Ersten Teil. Damit ein Buch allein nicht so lang wird...
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Wenigstens brachte seine Anwesenheit eine geringe Besserung in ihrem Gefangenenstatus. Sie bekam eine abgelegene Kammer im Westflügel, die sogar über einen Strohsack verfügte.
Durch einen Wandschlitz pfiff der Herbstwind herein, aber wenigstens war es frische Luft und nicht der faulige Gestank halbtoter Gefangener. Warum er nicht mehr für sie tat, verstand sie anfangs nicht. Erst, als sie ihn zusammen mit Friedhelm im Garten unterhalb der Kammer sah, wurde ihr etwas klar. Sie hatte ihn verloren. Er besann sich nun wieder auf das, was man ihn gelehrt hatte- was wohl all das beinhaltete, was er immer als Aberglauben abgetan hatte. Unter anderem würde das für sie heißen, daß sie in seinen Augen von Gott gezeichnet war. Sie war so etwas wie eine Aussätzige. Und er würde sie so weit wie möglich meiden.
Doch zwei Tage später öffnete sich die Tür und die Wache ließ ihn zu ihr hinein. Sie sah von ihrem Platz in der Ecke auf und musterte ihn müde. Er sah sich kurz um, und erst dann begegnete er kurz ihrem Blick, um sofort wieder auszuweichen.
„Ich hoffe, du wirst gut behandelt?“ murmelte er.
Sie konnte nicht antworten, denn die Tränen liefen über ihre Wangen. Sei nicht so kalt zu mir- hätte sie am liebsten gesagt. Aber er starrte nur zu dem Schlitz hinaus und schien eher über etwas nachzudenken, als eine ernsthafte Antwort zu erwarten.
„Was wird aus mir werden?“ fragte sie leise, als die Stille erdrückend wurde. Er atmete tief durch, und sah dann doch in ihre Augen.
„Was glaubst du denn?“ War da Verachtung in seinem Ton, oder hatte sie sich verhört?
„Sagt ihr es mir- mein Geliebter!“
„Nenn mich nie wieder- entschuldige.“ Fuhr er hoch und hatte sich ebenso schnell wieder unter Kontrolle.
„Ich hab es euch angesehen- versteckt euch nicht.“ Langsam stand sie auf und ging auf ihn zu. Er wich etwas zurück.
„Warum habt ihr Angst vor mir?“ flüsterte sie verständnislos.
„Nein. Ich habe keine Angst vor dir, Lucilla. Ich habe nur Angst vor dem Geschöpf, daß dich nun umgibt.“ wählte er seine Worte. Er kannte die Frau Lucilla- und er hatte immer gedacht, sie wäre gut.
„Dann befreit mich davon. Macht mich wieder zum Menschen. Es ist nur ein Zauber, oder?“
„Nein. Ich meine- ja. Es ist ein Zauber. Er erschafft Krieger im Namen der Kirche. Aber nur die, deren Herz rein ist, werden vollkommen.“ Er wich schon einmal vorsorglich in Richtung Tür aus, denn er kannte diesen Blick. Sie erkannte in seinen Worten die Kritik.
„Soll das heißen, ich war es nicht wert? Ich bin ein Dämon, weil ich unrein bin?“ Die Wut stieg in ihr hoch. „Ist das die Antwort Eures Gottes darauf, daß ich euch geliebt habe?“
„Nein. Es ist nur die Antwort deines Gottes- wer immer das ist. Glaub mir, ich leide mehr darunter als du. Du hast mich beschmutzt- hast meine Leichtgläubigkeit ausgenutzt und mich unterwandert. Ich werde nie mit reinem Gewissen vor Gott treten können, weil es dich gibt.“ Bevor sie etwas erwidern konnte, verschwand er nach draussen und ließ sie mit dem Verhallen des Schlüssels, der sie wieder zur Gefangenen machte, allein. Eine ganze Welt brach in ihr zusammen. Sie hatte ihn doch geliebt! Sie war doch nur ein Mensch, oder? Leider kannte sie all die Überzeugungen, die nun in ihm um Oberhand kämpften. Er hielt sie für des Teufels Kind. Und früher oder später würde er versuchen, sie zu vernichten. Damit sein Gewissen wieder rein war. Sie hätte sich nie auf einen Kirchenmann einlassen sollen. Bei all den Reden von einem besseren Glauben, einem neuen Bewußtsein hatte er sich innerlich nicht geändert. Aber trotzdem liebte sie ihn. Und das schmerzte mehr als all seine Worte.
„Sie ist ausgebrochen! Das Biest ist ausgebrochen!“ hallten die Schreie der Wachen über den Hof. Ein unglaublicher Tumult entstand und alles griff zu den Waffen. Lucilla hatte den einen unaufmerksamen Moment der Wache genutzt, als er ihr Essen hineinstellte und hatte ihn niedergeschlagen. Dann schnappte sie sich sein schweres Schwert und lief den Gang hinunter- doch da waren schon die Wachen, die sie entdeckten und den Alarm auslösten. Es gab nur einen Weg- nach oben- in den Turm hinein. Hinter sich hörte sie die schweren Schritte und die wilden Rufe. Die gesamten Wachen versammelten sich- und Raymond eilte über den Hof zu ihnen, weil er anscheinend hoffte, noch etwas retten zu können. Sie wußte, daß es ein Irrweg war. Vom Turm aus ging es an drei Seiten steil nach unten- und die Vierte führte, ebenfalls mehrere Meter tief, in den Hof, wo schon weitere Wachen aufliefen. Sie hörte seine Rufe die Wendeltreppe hinaufhallen- er sprach in Tschechisch, deshalb konnte sie nur annehmen, daß er ihnen sagte, sie sollten sie nicht töten- wenn er das sagte und nicht das Gegenteil.
Kalte Nachtluft schlug ihr entgegen, als sie auf die Brustwehr kam. Unter ihr die schwarze Tiefe des Abgrunds- hinter ihr die Verfolger. Sie kletterte auf die Mauer und drehte sich um.
„Nein!“ sagte Raymond schneidend. Sie sah ihn traurig an. Die Wachen hielten etwas Abstand- wohl eher aus Angst als aus Respekt.
„Spring nicht- es ist so tief- du würdest-.“ Seine Stimme zitterte. Für einen Bruchteil glaubte sie, den alten Raymond zu sehen. Wie er sie liebte, wie er lachte. Aber die Erinnerungen wurden schwarz und nur der kalte Glanz in seinen Augen blieb.
„Sterben? Glaub mir- ich bin längst tot.“ Sie federte sich aus dem Stand in einen Rückwärtssalto und sprang kopfüber in die Tiefe. Zuletzt hörte sie noch seinen verzweifelten Schrei, der stumpf abbrach, als sie ihre Schwingen öffnete und plötzlich knapp über den Boden dahinsegelte.
„Schießt!“ kreischte eine der Wachen und die Bogenschützen gaben ihr Bestes, aber sie war längst ausser Schußweite.
„Hört auf- sie kommt gewiß wieder.“ brach er den Angriff ab und schickte die Wachen weg. „Du wirst keine Ruhe geben. Dafür bist du zu stur.“ Lange sah er dem kleiner werdenden Schatten nach. Wie sie es so schnell lernen konnte, war ihm ein Rätsel- wahrscheinlich war es so eine Art Instinkt der Krieger.
Lucilla kämpfte sich mit bebendem Herzen bis zur Kirche, wo sie auf einem der Sockel am oberen Dachrand des Westschiffes Halt fand und weit zurücksehen konnte. Es schien ihr, als könnte sie ihn dort oben, auf dem Turm, noch sehen. Sie keuchte- aber nicht aus Erschöpfung, sondern aus der Überraschung heraus, daß sie es tatsächlich konnte. Fliegen! Es war unglaublich! Niemand in dieser Welt konnte es- nur sie! Die Menschen hatten ja keine Ahnung, wie ihre Welt von oben aussah. Das konnte doch kein Teufelswerk sein- warum sollte er seine Geschöpfe in der Luft schweben lassen? Nur Engel hatten Flügel. Sie hockte auf dem schrägen Dach und sah in die Stadt hinunter Über ihr zogen Gewitterwolken dahin. Es kam ein kalter Wind auf. Vielleicht würde es nicht mehr lange dauern, bis der erste Schnee fiel. Sie brauchte eine Bleibe für den Winter- etwas, wo sie sich verstecken konnte. Aber zuerst hatte sie noch etwas zu erledigen. Es gab nur noch das eine, was ihr Herz mehr ersehnte, als seine Liebe- die Rache. Friedhelm würde dafür büßen, sie zu diesem Dämon verwandelt zu haben. Und Marzik. Und Raymond auch- aber später. Wenn er sich nicht doch an sie gewöhnen würde. Vielleicht war es nur eine Sache der Zeit, bis er sich damit abfand, daß sie kein Dämon war, auch wenn sie so aussah.
Der Baumeister der Bauhütte sah nach draussen, als er den Donner grollen hörte.
„Verdammtes Gewitter- wenn das mal nicht die Fundamente aufweicht!“ knurrte er und blickte zur Kirche hoch. Der Westturm sah in diesem Licht gespenstisch aus.
„Noch stehst du- aber bald wirst du von etwas Neuem abgelöst. Auch Prag wird eine Kathedrale haben- so wie in Reims und Chartre. Aber das werd ich wohl nicht mehr erleben.“ Er wollte sich von dem kleinen Fenster, durch das der Regen peitschte, abwenden, doch verharrte dann. Etwas hatte plötzlich seine volle Aufmersamkeit. Dort oben, auf dem Dach der Westfront- das war doch unmöglich! Ein greller Blitz erleuchtete den ganzen Himmel- und deutete eine schwarze Silhouette mit schweren, riesigen Schwingen auf dem Sockel an. Es sah aus wie ein Wesen aus einer fernen Welt, das die Kirche vor den Blitzen, die der Teufel sannte, schützen wollte. Es konnte nichts Schlechtes sein, denn die dunklen Wesen mieden die Kirche, so wußte er aus dem Gottesdienst.
„Ein himmlisches Wesen, daß das Gotteshaus bewacht. Aber kein Engel- nein- ein dunkles Tier, daß dem Teufel die Fratze bietet- Wasserspeier. Sie schützen die Fassade vor dem Regen- das ist es. Mein Gott- wieso sind wir nicht eher darauf gekommen- nicht drinnen brauchen wir die Abwehr- sie beginnt außen. Was immer du bist- du bist von Gott gesandt- und du wirst mir Glück bringen!“
In der weiten Halle des Mittelschiffs hallte jeder einzelne Schritt wieder- aber Lucilla hatte gelernt, leise zu sein. Vor dem Altar kniete der Bischof und schien um sein Seelenheil zu bitten. Sie lachte bitter in sich hinein. Das wirst du brauchen. Leise zog sie das Schwert, welches sie einer der Stadtwachen „abgenommen“ hatte. Sie wußte, daß es nicht richtig war, Blut im Gotteshaus zu vergießen. Aber das galt für Christen. Und ihr hatte man zu oft gesagt, sie sei eine Heidin- kein Gott der Welt konnte sie jetzt noch davon abhalten, sich an dem Menschen zu rächen, der ihr all das angetan hatte. Sie stand nun direkt hinter dem Bischof.
„Glaubt ihr wirklich, das Beten euch noch helfen kann?“ lachte sie finster und rammte ihm das Schwert in den Rücken. Es war feige und nicht sehr ehrsam, einen Kirchenmann von hinten bei der Andacht zu erstechen- aber anders würde sie ihn nie zur Strecke bringen können. Sie war vielleicht eine Kriegerin- aber eine ohne jegliche Ausbildung im Umgang mit Waffen. Der Bischof röchelte und drehte sich mit entsetzten Augen halb zu ihr. Und da traf es sie wie ein Schlag- er war nicht der Bischof! Er trug seinen Talar, die Mitra- alles. Aber er war ein armer Mann, den man als Köder eingesetzt hatte! Das Blut strömte aus ihm heraus und er sank nach vorn, wobei er die blutige Hand ausstreckte und das weiße Altartuch streifte, wodurch sich ihre schreckliche Tat für alle Zeit verewigte.
„Nein!“ Sie wollte ihn halten- sank zu ihm und kämpfte mit den Tränen. Wegen ihrer Wut hatte ein Unschuldiger sterben müssen.
Über ihr klatschte es laut und ein Lachen hallte durch das Kirchenschiff. Sie schloß kurz die Augen, um sich zu sammeln und die erste Wut hinunterzuschlucken. Friedhelm! Es war eine verdammte Falle gewesen. Langsam richtete sie sich auf und wandte sich zielsicher zu ihm- denn das hatte sich für sie auch verändert- sie sah und hörte besser.
„Was für eine Vorstellung! Die Römer wären neidisch gewesen! Dachtest du wirklich, daß ich es dir so einfach mache?“ Er stand auf der Klanzel und thronte wie Gott über dem Jüngsten Gericht. Das Blut des Mannes erreichte ihre nackten Füße und sie wich etwas zurück.
„Weißt du- ich habe lange nachgedacht. Nicht, daß ich dir besonderes Interesse schenken würde- das bist du nicht wert. Aber es war mir ein Vergnügen, die Falle zu ersinnen, die dich endlich zur Ruhe bringt.“
„Ihr wißt so gut wie ich, daß es schwer sein dürfte, mich mit Worten zu töten. Es sei denn, ihr wollt mich weiter langweilen- und wenn das eure Absicht ist- es macht mich eher wütend.“
„Oh- nicht doch- wir haben etwas viel Schöneres für dich.“ Er machte eine Handgeste. Neben ihm erschien ein Bogenschütze mit aufgelegtem Pfeil.
„Ist das euer Ernst? Ein jämmerlicher Pfeil? Was habt ihr mit ihm getan- irgendein weiterer Zauber? Sehr Lustig!“ knurrte sie.
„Nein. Aber wer sagt denn, das es nur ein Bogen ist?“ Er genoß die schleifenden leisen Schritte als hinter jeder Säule etwa 3 Schützen hervorkamen. Zu Viele, um gegen sie zu kämpfen. Sie hatte sie nicht bemerkt.
„Sieh es als Ehre- Hure Lucilla. Wegen dir muß ich meine Kirche neu weihen!“ Es war das Kommando- und schneller, als sie sich versehen konnte, trafen sie dutzende von Pfeilen, die sich glühend in ihr Fleisch brannten. Sie hatten sie anscheinend vorher erhitzt, um die Schmerzen noch viel stärker zu machen- nicht genug, um die Wunden auszubrennen- nur so viel, das es weh tat. Sie sackte keuchend zusammen und versuchte, den Schmerz zu unterdrücken. Jeder Mensch wäre nun schon tot-aber ihr Körper wehrte sich, bis sie schließlich ohnmächtig wurde und wie tot am Boden lag. Mit halb offenen Augen nahm sie alles wahr- und dann setzte das Gift ein, daß sie ebenfalls an die Spitzen geschmiert hatten, um ganz sicher zu gehen. Es lähmte sie vollkommen. Das Letzte, was sie sah, war ein Augenpaar, daß sie nur zu gut kannte. „Warum du?“ flüsterte sie leise, bevor sie endgültig das Bewußtsein verlor.
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„Raymond?“ Lucilla öffnete langsam die Augen. Alles drehte sich um sie, sodass sie sich am Boden festhalten musste, um zu wissen, wo die Erde war. In ihrem Kopf brummten tausende von Gedanken- und einer festigte sich immer mehr- sie war in vollkommener Dunkelheit gefangen. Langsam tastete sie sich an der Wand nach oben, bis ihre Hand an eine Metallkette kam und ein schrecklich bekanntes Klirren in ihrem Gedächtnis auslöste. Ein Gefängnis. Sie hätte es ahnen müssen. Nun erst bemerkte sie die abgebrochenen Pfeile, die immer noch in ihr steckten. Die erste Panik setzte ein. Hier war es anders als in dem letzten Loch, dass sie ihr Zu Hause hatte nennen müssen- es war dunkler und- endgültiger.
Mühsam stand sie auf und machte einen Schritt in die Richtung, die sie für die Tür hielt. Aber sie schlug sofort gegen eine Mauer. Also versuchte sie es in einer anderen Richtung- ohne Erfolg. Dann merkte sie, dass sie nicht allein war. In einer Ecke saß eine klapperdürre Gestalt in Ketten. In dem wenigen Licht, dass durch einen Schlitz etwa 6 Meter über ihnen kam, konnte sie kaum erkennen, ob der Mann- denn so nahm sie es an, noch lebte. Langsam tastete sie sich vor und hockte sich neben ihn. Sie tippte ihn an, da murrte er kurz aus seiner Lethargie auf. Er sah sie aus trockenen, kranken Augen an und versuchte anscheinend zu weinen. Aber er konnte es nicht mehr. Das Fieber hatte ihn ausgedörrt. Und dann sah sie die Geschwüre auf seiner Haut und den kahlen Kopf, der nur noch entfernt dem eines Menschen glich. Lepra. Er würde die nächsten Tage nicht überleben- und sie war mit ihm hier eingesperrt, um ebenfalls zu erkranken.
Ein verzweifeltes Lachen drang aus ihrer Kehle. Sie hatte Dutzende Pfeile in ihrem Körper- die sie vielleicht einmal entfernen sollte, sonst würden sie noch einwachsen- da wollte der Bischof sie mit der jämmerlichen Lepra besiegen? Da musste er sich schon mehr einfallen lassen.
Sie wandte sich von ihrem Mitgefangenen ab und sah sich weiter um. Nun hatten sich ihre Augen an das wenige Licht gewöhnt, und der Schock war umso größer, als sie wirklich alles erkannte. Es gab keine Tür.
„Ich hoffe doch, dass unser kleines Problem nun endlich erledigt ist.“ Bischof Friedhelm grinste breit, als er die für ihn so freudige Nachricht vernahm und seinen Weinkelch mit dem schweren, italienischen Rotwein ansetzte. Das Feuer prasselte ruhig im Kamin vor sich hin und tauchte den Saal in seiner Nähe in warmes, bergendes Licht.
„Sie wird darin jämmerlich verrotten.“ Der Geselle im Auftrag des Bischofs war mit seinem Lohn zufrieden. Eine schwere Geldkatze lag beruhigend in seiner Hand. Er hatte seine Arbeit getan und diesen Teufel eingesperrt. Wie Gott solche Kreaturen erlauben konnte, war ihm ein Rätsel. Das sich der Teufel in so leibhaftiger Form zeigte, war ihm neu- aber nun würde er dank seiner guten Maurerarbeit nie wieder entfliehen können. Ihm tat nur der arme Mann leid, der dort unten, fern ab von allem, das Leben bedeutete, hinsiechen musste.
Lucy tastete die schmierigen, moosigen Wände ab. Aber es war kein Unterschied wahrzunehmen- dieses Loch musste schon immer das gewesen sein, was es nun darstellte- ein endgültiger Todesturm. Zum ersten Mal wurde ihr das ganze Ausmaß ihrer Situation bewusst- sie war unsterblich. Sie würde hier solange bleiben, bis sie wieder heraus konnte. Und das konnte Jahre dauern. Sie würde nicht verhungern, verdursten oder erfrieren. Es musste noch andere Wege geben, zu sterben, sonst würde sie verrückt werden! Sie sah so lange nach oben, bis ihr das Genick schmerzte. Es gab diesen Schlitz, der wahrscheinlich der Ausgang war. Wenn sie dort hoch gelangen konnte- aber wie? Der Turm war etwa drei Meter breit und lang, die Höhe schätzte sie auf 7 Meter. Das hatte sie von Raymond gelernt. Eine düstere Erinnerung schlich kurz an ihrem inneren Auge vorbei. Sie würde nicht einmal hochfliegen können, wenn sie es beherrschen würde. Aber vielleicht konnte sie es lernen? Vorsichtig versuchte sie, ihre Schwingen auszubreiten. Sie stießen überall an und taten weh. Da merkte sie, dass sie noch immer Pfeile in sich hatte. Die Hoffnungslosigkeit all ihrer Versuche wurde ihr bewusst. Der Bischof hatte gesiegt. Müde ließ sie sich zu Boden fallen und begann, mit ihren spitzen Fingernägeln die eingewachsenen Pfeile frei zu reißen und die Spitzen herauszuholen. Sie keuchte vor Schmerz, machte aber verbissen weiter. Das Blut sickerte an ihren Fingern entlang in den hungrigen Lehmboden und hinterließ nur ein paar dunkle Flecken auf ihrer Seele.
Der Angekettete lachte plötzlich irre auf, sodass sie auffuhr und ihn anstarrte.
„Ich wusste doch, dass du mich holen würdest! Aber ich hab keine Angst vor dir. Ich wusste ja immer, dass du eine Frau bist. Wirklich. Sie haben gesagt, du würdest mich holen.“ Er kicherte heiser und wollte auf sie zukriechen. Sie wich instinktiv zurück in die letzte Ecke des Turmes, wo er sie anscheinend nicht erreichen könnte durch seine Ketten. Aber er kam bis zu ihr und wollte sie anfallen. Sie wich aus und schlug ihn nieder.
Aber warum trug er Ketten, wenn sie hier für immer gefangen waren- und warum waren die Ketten nirgends befestigt? Sie mußte klar im Kopf bleiben- vielleicht gab es einen Ausgang. Er mußte oben liegen- wo sonst? Der Boden war durchweg aus gestampftem Lehm. Keine Schmutzecke, die darauf hinweisen konnte, daß hier schon öfters Gefangene waren, die ihre Notdurft verrichtet hatten. Es war einfach nur ein leerer Turm! Oder ein Brunnen. Das würde die glitschigen Wände erklären.
Verzweifelt legte sie sich hin und schlief irgendwann weinend ein.
Ein weiterer Strich. Ein weiterer gebrochener Knochen. Die Flugversuche scheiterten. Wie sollte sie auch fliegen können? Das wäre ja verrückt! Sie rappelte sich nach ihrem Sturz wieder auf und testete den Fuß. Kein Bruch. Aber es waren drei Meter- die schmerzhaft sein konnten, wenn man ungeschickt fiel. Es mußte Tag sein. Es war nur Dämmerlicht und nicht pechschwarz vor ihren Augen. Der Ritter war tot. Er hatte irgendwann aufgehört, sie auszufragen, wie es denn bei ihr da unten so wäre. Er hatte sie für den Teufel gehalten, der ihn holen will. Vielleicht war sie das sogar.
Der Schlitz hatte sich als Überrest eines Loches erwiesen, daß wohl mal der Eingang gewesen war. Die Ketten dienten dazu, die Gefangenen hinabzulassen. Das hatten sie vielleicht auch mit ihr gemacht, aber sie mußte sich befreit haben, ohne es zu merken. Ihre Handgelenke wiesen nur kleine Wundnarben auf, an deren Ursprung sie sich nicht mehr erinnern konnte.
Mit dem Fingernagel kratzte sie etwas in den Lehm. Es sah aus wie ein L. Das Einzige, was sie je gelernt hatte. Ein L. Ein mageres, einfaches L. Es stand für ihren Namen. Nur ein Buchstabe vor Gott. Aber mehr als ein Kreuz. Oder drei.
Der Wagen rollte über die dunkle Waldstrasse. Es rumpelte kurz und ein Knacksen war zu hören. Dann ein Schlag auf dem Dach.
Langsam steckte der Kardinal seinen Kopf aus dem Fenster und wollte nachsehen, was passiert war. Er sah den Krieger zu spät von oben kommen. Es knirschte nur kurz, als das scharfe Schwert durch seine Halswirbel drang und ihn köpfte. Der Krieger nahm den Kopf mit der Schwertspitze auf und war im nächsten Moment verschwunden. Nur das Schleifen von riesigen Schwingen durch das Untergehölz hallte im Wind nach.
„Lalala. Lala- singt doch mit, Herr Ritter-oder hat es euch die Sprache verschlagen?“ Sie hockte in ihrer Ecke und starrte ihn böse an.
„Ihr Ritter seid doch alle gleich. Ihr haltet euch für etwas Besseres. Ihr seid nichts Besseres. Wo ist dein Gott, daß er dich mit mir verwesen läßt? Du stinkst übrigens. Wußtest du, daß ich eine Heidin bin? Ich komme von den Russen. Mein Vater war nicht reich. Ich war die Magd von der Burgherrin- die war Französin. Sie hatte so schöne Haare. So schöne Haare. Sie fielen ihr aus- einfach so. Meine Haare fallen nicht aus- siehst du? Sie wachsen immer nach.“ Sie zupfte ein weiteres Haar aus ihrem wilden Haarschopf und ließ es zu den Anderen fallen.
„Könnte ich zählen, wären es bestimmt eintausend- oder mehr- viel mehr. Er hat es nicht getan. Ich würde es nicht können, hat er gesagt. Stimmt gar nicht.“ Sie klang verschwörerisch. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Er hat Angst, daß ich zu klug bin. Frauen sind nicht klug. Deshalb bin ich hier. Sie haben Angst. Vor mir.“ flüsterte sie irre und verkroch sich noch mehr in ihre Ecke.
„Raymond? Wo bist du? Ich habe zählen gelernt- hörst du? Eins zwei drei, vier sechs sieben zwölf. Der Ritter sagt, ich kann bald gehen. Ich habe meine Lektion gelernt. Du hattest unrecht- Frauen können auch zählen! 6 wie die Zahl des Teufels- sieben Todsünden. Deine war die Größte- Unzucht- weißt du das? Zwölf Apostel. Wie deine Säulen von dem großen Gotteshaus. Vier Himmelsrichtungen. Ich würde so gern das Sonnenrad sehen- und dein heiliges Jerusalem- das Licht und alles, was du mir erklärt hast. Ich habe es verstanden! Glaub mir doch! Warum willst du mich nicht? Ich kann alles sein- ich kann schön sein- ich kann leise sein- ich kann unsichtbar sein, wenn du es willst!“ Sie schrie es in die Höhe des Turmes hinein. Verzweifelt sank sie zusammen.
„Lebt er noch? Herr Ritter- könnt ihr es mir sagen?“ sie war kaum noch zu hören. „Bin ich noch schön? Wieviele Jahre sind vergangen? Drei? Wie ihr wißt, habe ich für jeden neuen Tag einen Strich gemacht. Ich war eine artige Schülerin- seht ihr? Aber es sind so viele. Mehr als drei. Aber wenn ich die Apostel zähle- dann müßte doch Johannes immer die Zwölf sein, oder? Dann weiß ich wenigstens, wieviele Johannestage ich hier bin.“ Sie sah sich in dem Turm um. Die Bänder mit Strichen liefen mehrere Male den gesamten Umfang ab, und bald würde sie nicht mehr hochreichen, um neue zu machen. Vielleicht war es auch besser, daß sie nicht wußte, wie lange es war. Und wie lange es noch werden würde. Aber trotzdem stand sie auf und begann, die Apostel aufzuzählen und somit ihre Striche in Zwölferschritte aufzuteilen. Aus jedem Johannes machte sie ein Kreuz. Das war eine Beschäftigung für einen ganzen Tag, und am Ende war sie erschöpft und mußte sich eingestehen, daß die vielen Kreuze mehr als zwölf waren. Viel mehr als zwölf.
Sie lag mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Von den Wänden tropfte das Wasser. Es mußte regnen. Seit drei Tagen sickerte das Wasser durch und weichte den Lehm auf. Sie hatte sich eine erhöhte Stelle zusammengekratzt und den Ritter gerettet. Er lag nun neben ihr und schlief. Eigentlich schlief er immer. Er war ein schlechter Gesprächspartner.
Da piepste etwas genau vor ihr. Sie schlug die Augen auf und packte schlagartig zu. Eine Ratte.
„Wo kommst du her?“ schrie sie sie wütend an. Wo Ratten herkamen, mußte ein Weg sein. Sie sprang auf und sah sich um. Aber es war nichts da. Nur Wasser! Überall Wasser! Sie hatte nur noch wenigen freien Raum für sich und den Herrn Ritter. Und zu allem Übel stürzten dutzende von Ratten durch den Schlitz nach unten. Sie klatschten ins Wasser und überlebten so. Und weil sie trockenes Land suchten, schwammen sie alle zu ihr. Der Ritter war übersäht von ihnen.
„Laßt die Finger von ihm- er schläft doch nur!“ Eine der Ratten, die sie von ihm wegstoßen wollte, biß sie in den Finger.
„Au! Verdammtes Biest!“ Sie packte die Ratte und schleuderte sie mit voller Wucht gegen die Wand. In Zeitlupe rutschte die zermatschte Gestalt nach unten. Sie wußte nicht, daß sie soviel Kraft hatte.
„Nein! Meine Zahlen! Du beschmutzt sie!“ Sie versuchte, das Blut wegzuwischen. „Ihr macht alles dreckig!“ Sie schnappte sich eine nach der Anderen und drehte ihnen den Hals um. Ein ansehnlicher Haufen bildete sich. Zufrieden rieb sie sich die Hände.
„Herr Ritter- in wenigen Minuten ist das Festmahl gerichtet!“ Sie setzte sich auf den Rattenhaufen und begann, die erste mit ihrem Fingernagel zu häuten. Dann legte sie das Fell ordentlich zur Seite und das blutige Innere auf den alten Stofffetzen, der einmal des Ritters Umhang war.
„Aber- Herr Ritter- wir müssen uns zuerst waschen!“ Sie zog ihn mit zum Wasser und tunkte seine Hände ein. Weder der Fakt, daß er nur noch aus wenigen verwesenden Hautresten und Knochen bestand noch, daß sie immer die Unterhaltung führte, konnte ihre unbeirrbare Freundschaft zu ihm brechen. „Das Gesicht auch? Aber natürlich. Ihr habt recht.“ Sie nahm das Rattenfell und benutzte es als Waschlappen. Entweder hatte sie zu stark gedrückt oder die Sehnen, die den guten alten Mann zusammen hielten waren morsch geworden- plötzlich machte es plumps und sein Kopf rollte weg.
„Aber Herr Ritter- wer wird denn gleich den Kopf verlieren?“ tadelte sie ihn und setzte ihn an die Wand. Dann holte sie den Schädel aus dem Wasser und setzte ihn wieder auf den Rumpf.
„So- jetzt seid ihr fast so gut wie neu. Keulchen oder Brust?“
„Alles schmutzig von euch- aber dafür büßt ihr jetzt!“ fluchte sie und scheuerte mit dem Rattenfell über die Wand. Das Moos war von ihren eingekratzten Strichen längst verdrängt worden, und sie war immer bestrebt, die Wände so weit, wie sie reichte, in sauberem Zustand zu halten- sie hatte nicht all ihr Wissen über Zahlen und die Symbole der Kirche durchdacht, um das alles verkommen zu lassen! Es war so schwer! Er hatte ihr immer wieder Dinge erzählt, hatte sie belehren wollen und zum Christentum bekehren- und sie hatte es so halbherzig hingenommen. Sie hatte insgeheim gelacht. Natürlich kannte sie ihre Gebete- die Gräfin hatte sie darin schon unterrichtet. Sie war auch brav jeden Sonntag in die Kirche gegangen-aber ihr Herz hatte es nie erreicht. Vielleicht war das ihre Strafe- vielleicht hatte Gott es gemerkt! Vielleicht gab es ihn wirklich. Er würde sie hier lassen, bis sie es verstanden hatte. Aber sie hatte doch ihre Lektion gelernt! Sie wußte nun, daß es eine Strafe Gottes für ihr Leben gab- dieses Gefängnis! Warum ließ er sie jetzt nicht frei? Sie hörte auf zu schrubben und sah nach oben. Sehen würde sie ihn wohl nicht- das hatte nicht einmal Raymond gekonnt, auch wenn er es behauptete. Aber ein Versuch konnte ja nicht schaden.
„Gott? Wenn du mich hörst- ich habe es begriffen. Du kannst mich jetzt vielleicht freilassen, oder? Ich will nach Santiago pilgern und am Grab beten, wenn du es wünschst. Ich will alles tun, was du verlangst- aber bitte laß mich gehen! In Nomine Dei, Amen.“ Sie wandte sich wieder ab und dachte laut: „Du hörst mich ja doch nicht.“
In den nächsten Tagen stieg das Wasser weiter an, obwohl es so schien, als hätte der Regen nachgelassen. Sie kauerte in der letzten Ecke und nähte. Sie hatte tatsächlich eine sinnvolle Beschäftigung gefunden! Die Rattenfelle würden einen schönen neuen Mantel für ihn abgeben. Wenn sie erstmal hier raus war, würde sie Raymond den Mantel schenken- und er würde sich freuen! Sie hatte alle Sehnen der Ratten ordentlich gereinigt und langgezogen, und ein Rippe diente ihr als Nadel.
„Ihr müßt entschuldigen, daß ich diesen schönen Mantel nicht für euch machen kann- aber mein Geliebter friert sonst. Er ist sehr empfindlich. Ihr beschwert euch ja nie darüber, daß es kalt ist. Und dabei waren es schon drei Winter und zwei, seit wir hier wohnen. Ihr seid sowieso langweilig. Ihr erzählt nichts über euch. Ist euer Leben so langweilig? Ich stelle es mir so schön vor. Jeden Abend Tanz und Spiele. Ich war auch einmal auf einer Burg. Bei der Burgherrin. Sie hatte so schöne Kleider. Ich dürfte sogar ein richtiges für mich haben. Ward ihr eigentlich auch bei dem Kreuzzug? Raymond sagte immer, daß ihr da alle hinmüßtet- damit ihr Gott dienen könnt mit eurem Schwert. Da muß sehr viel los sein in Jerusalem, wenn alle Ritter dort hingehen. Ich habe ihn gefragt, warum er nicht auch dort hin will. Dann kann er doch auch Gott dienen. Darauf hatte er keine Antwort. Er hat dann ganz viel Wein getrunken. Das war alles. Vielleicht dient er ja damit auch Gott- ich weiß nicht- macht Gott den Wein, daß die Bischöfe so viel davon trinken? Vielleicht macht er ja auch klug. Ich hätte mehr trinken sollen, dann könnte ich vielleicht lesen.“ Wieder nahm sie ihren Fingernagel zu Hilfe und wollte ihren Buchstaben schreiben. Aber sie hatte es vergessen.
„Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis und wird ausziehen, zu verführen die Völker an den vier Enden der Erde, Gog und Magog, und sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl ist wie der Sand am Meer. Und sie stiegen herauf auf die Ebene der Erde und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer vom Himmel und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführte, wurde geworfen in den Pfuhl von Feuer und Schwefel, wo auch das Tier und der falsche Prophet waren, und sie werden gequält werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Bischof Friedhelm klappte geräuschvoll die Bibel zu und sah in die Gemeinde. Warum er gerade diese Bibelstelle an diesem Tag gewählt hatte, wußte er nicht- aber die Heiden verstanden kein Latein, da war es gleichgültig. Aber doch- er wußte es. Heute jährte sich ein besonderes Ereignis- die Hure des Kardinals war vor genau 9 Jahren gebannt worden. Des Teufels Tochter, wie er sie in Gedanken nannte, konnte keinen Schaden mehr anrichten, sonst hätte sie nicht neun Jahre Ruhe gegeben. Aber etwas beunruhigte ihn. Die Gemeinde hatte ihren Glauben an die Kirche als Vertretung Gottes verloren. Er spürte es. Sie dachten selbstständig- was durchaus gefährlich sein konnte. Aber er würde ihnen predigen von der ewigen Verdamnis- von all den Todesqualen, die sie erwarteten für ihren Hochmut. Es gab nur einen positiven Aspekt an ihrem Streben nach freiem Bürgertum- das Geld, das sie in den Bau der Kathedralen investierten und sich somit ein steinernes Denkmal setzten. Auch wenn ihm etwas gar nicht gefiel. Die Gargoyles- steinerne Untiere, die die Gotteshäuser vor den Heerscharen des Teufels schützen sollten mit ihren Fratzen und schrecklichen Gebaren. Es durchlief ihn ein kalter Schauer, wenn er sie ansah- denn sie erinnerten ihn an den Anblick, der sich ihm damals geboten hatte. Niemand wußte genau, woher die Idee zu diesen geflügelten Monstern kam- aber er hatte eine schreckliche Ahnung- der Maurer, der sie damals von der Aussenwelt bannte. Er war in Frankreich gesehen worden- und von dort kam dieser unheilvolle Baustil, der zwangsläufig in seiner Kühnheit scheitern mußte! Es war eine Anmaßung, Gottes Himmelsreich entgegen zu streben- die schlanken Pfeiler, die unglaublich kühnen Fensterfronten, die das Kirchenschiff in tausende Farben tauchten- es war Teufelswerk- und es verwirrte den Geist auf der Suche nach Gott. Man konnte fast meinen, dieses Mädchen und die neue Hinwendung zum Überirdischen, verbunden mit der Abwendung von den einzig wahren Gottesvertretern, waren zur gleichen Zeit in der gleichen Gegend aufgetaucht- und sie war die Kriegerin dieses Denkens, auch wenn sie selbst so dumm war, daß sie nicht einmal die Existenz Gottes anerkannte. Aber das würde sie wohl noch lernen- schließlich hatte er die Macht erhalten, sie dort gefangen zu halten. Am Ende siegte eben immer derjenige, der auf der richtigen Seite stand!