Gedichte
Melancholie

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"Melancholie"
Veröffentlicht am 07. September 2009, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig Liebe mbH ISBN 978-3-944907-00-0 Querfeldein ISBN 978-3-944907-02-4 Beide Bücher leider komplett ausverkauft. Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir: Quertextein und hinterm Komma links ISBN 978-3944907215 Kontaktaufnahme über meine Homepage: http://quertextein.jimdo.com/
Melancholie

Melancholie

 


Was ist's, das mir das Herz mit Schwermut füllt,

grad, da ich mein', dass mich doch Glück umschlingt,

die Sinne trübt wie Rauch, der mich umhüllt,

und mich zu abgrundtiefem Seufzen zwingt?



Das tonnenschwer auf meine Schultern drückt,

mich jeder Leichtigkeit des Seins beraubt

und jedes Lachen, jede Freud' erstickt,

mir keinen Frohsinn, keine Lust erlaubt?



Ist es das Wissen

    um die Flüchtigkeit des Augenblicks,

das leise Ahnen,

    dass schon bald der Abschied winkt,

das Schon-entschwinden-Spüren

jenes kurzen Glücks,
   das, weil geborgt,

nur um so kostbarer uns dünkt?



Ist es die Furcht

    vor jener Endlichkeit der Lebenszeit,

die von Geburt an

    überschattet unser Sein?

Ist DAS der Grund,

    dass im Moment der Seligkeit

ich wein' ...?







 

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Gunda



Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig

Liebe mbH
ISBN 978-3-944907-00-0
Querfeldein
ISBN 978-3-944907-02-4

Beide Bücher leider komplett ausverkauft.

Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir:
Quertextein und hinterm Komma links
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mukk sage nur: - Wow! Ein Wahnsinnis-Gedicht! Wunder,wunderschön!!!!
Mit Bewunderung und lieben Grüßen
Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Ich muss zugeben... -
Zitat: (Original von Gunda am 08.09.2009 - 17:55 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 07.09.2009 - 21:00 Uhr) ..., dass ich mich hier gerade ziemlich wiederfinde. Aber ich glaube, all diese Fragen kann man nicht beantworten. Man könnte noch tausend weitere dranhängen, ohne eine Antwort zu finden, und dennoch würde man innerlich immer nur weinen. Hm. Oder kann einen Melancholie allein wirklich so weit treiben? Ich glaub's kaum, bzw. kann es mir nicht vorstellen.

Dennoch, dein Gedicht regt zum Nachdenken an und ist wunderbar geschrieben (abgesehen von "überschattet unser Sein?", was mir etwas zu gebogen ist). Gerade diese wankende Form am Ende mag ich sehr. Und das sag ich als Formfetischist. ;-) Liebe Grüße
PhanThomas


Grins: Ich bin immer wieder erfreut, thomas, wenn mich Autoren an haargenau der Stelle erwischen, die mir selbst nicht richtig schmeckt. Ich gebe zu, diese Satzkonstruktion ist dem Reim geschuldet. Na ja, und inhaltlich musste ich ja auch die Kurve kriegen. Gemeint ist das Dasein, das Leben als solches. Und die "wankende" Form (heißt das so?), also der verkürzte Vers am Schluss, ist dazu da, den Leser wieder aufzuwecken, wenn er denn beim Inhalieren meiner Zeilen schon sanft entschlummert sein sollte ;-) LG
Gunda
Macht ja nichts, also das mit dem Verbiegen des Verses zugunsten des Reims. Wenn es nicht zu häufig vorkommt, dann lässt sich damit leben, finde ich. Außerdem macht das restliche Gedicht die Stelle locker wieder wett. ;-)
Die Bezeichnung "wankend" ist wohl eher auf meinem Mist gewachsen. Einfach, weil es, wie ich finde, die beste Bezeichnung für ein unsicheres Gemüt (will ich jetzt mal so nennen) ist.

Liebe Grüße
PhanThomas
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: wunderbare -
Zitat: (Original von Schwaenchen am 08.09.2009 - 12:33 Uhr) Zeilen, ich liebe diese Melancholie ...

es grüßt dich
Lydia


Danke, Lydia.
Ja, so manchmal komme ich auch nicht umhin ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Ja ja die Psyche -
Zitat: (Original von Janara am 08.09.2009 - 12:22 Uhr) is schon komisch konstruiert
Ein Klasse-Text!
GLG Jana


Das sage ich dir, Jana. Aber irgendeinen Grund wird es für diesen komplizierten Bauplan schon geben ;-)

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Momente der Seligkeit -
Zitat: (Original von Trollbaer09 am 08.09.2009 - 07:37 Uhr) Es ist schon interessant, wie Du es schaffst, diese Melancholie rüberzubringen. Auch wenn, und da muss ich PhanThomas recht geben, es hier und da nicht in die "Form" passen will. Aber das tut den Gedanken, die Du hervorrufst, keinen Abbruch. Und diese Momente der Seligkeit...ich weiß nicht, ob es anderen auch so geht, aber mir ist schon früher aufgefallen, dass ich in eine gewisse Traurigkeit verfalle, wenn andere ausgelassen und fröhlich sind. Zum Beispiel auf Jahrmärkten oder anderen Veranstaltungen. Und da kommt Deine Frage "warum wein ich in Momenten der Seligkeit?" Ich stelle fest, dass nicht nur ich solche Gedanken und Gefühle hege, aber wer gibt das schon gerne zu? Für mich ist das ein Favorit, denn Wortwahl und das was Dein Text aussagt ist wahrlich melancholisch.

Gruß Detlev


Dein Kommentar hat mich erfreut, Detlev, zeigt er mir doch, dass ich den Titel, der mir eigentlich zu profan erschien, passend gewählt habe.
Genau dieses Gefühl, das du beschreibst, dieser Anflug von Traurigkeit, den man nach außen hin gar nicht erklären könnte, innerlich aber deutlich spürt (und wahrscheinlich sich selbst gegenüber im Stillen doch erklären kann) wollte ich vermitteln. Schön, dass du es so aufgenommen hast.
Und die Form ... Nun ja, du weißt doch wie das mit der Kopfmelodie ist ...

LG und Dank
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Ich muss zugeben... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 07.09.2009 - 21:00 Uhr) ..., dass ich mich hier gerade ziemlich wiederfinde. Aber ich glaube, all diese Fragen kann man nicht beantworten. Man könnte noch tausend weitere dranhängen, ohne eine Antwort zu finden, und dennoch würde man innerlich immer nur weinen. Hm. Oder kann einen Melancholie allein wirklich so weit treiben? Ich glaub\'s kaum, bzw. kann es mir nicht vorstellen.

Dennoch, dein Gedicht regt zum Nachdenken an und ist wunderbar geschrieben (abgesehen von \"überschattet unser Sein?\", was mir etwas zu gebogen ist). Gerade diese wankende Form am Ende mag ich sehr. Und das sag ich als Formfetischist. ;-) Liebe Grüße
PhanThomas


Grins: Ich bin immer wieder erfreut, thomas, wenn mich Autoren an haargenau der Stelle erwischen, die mir selbst nicht richtig schmeckt. Ich gebe zu, diese Satzkonstruktion ist dem Reim geschuldet. Na ja, und inhaltlich musste ich ja auch die Kurve kriegen. Gemeint ist das Dasein, das Leben als solches. Und die \"wankende\" Form (heißt das so?), also der verkürzte Vers am Schluss, ist dazu da, den Leser wieder aufzuwecken, wenn er denn beim Inhalieren meiner Zeilen schon sanft entschlummert sein sollte ;-) LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Melancholie -
Zitat: (Original von Luap am 07.09.2009 - 20:37 Uhr) Da ziehst du einen richtig mit... in die Melancholie...

LG, Paul


Och nö, Paulchen. Das nächste Mal schreibe ich wieder etwas zum Schmunzeln, das zieht dich dann wieder raus, okay?

LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: So düstere Gedanken -
Zitat: (Original von MarionG am 07.09.2009 - 20:19 Uhr) Liebe Gunda,
heute sehr düstere Gedanken von Dir. Schon ein Vorbote der Herbstdepression?
Trotz der Traurigkeit nicht minder gut. Sehr poetisch. Auch von der Sprache (z.B. dünkt) sehr ausgefallen.
Liebe Grüße
Marion


Danke dir, Marion. Mir war mal nach einer blumigen Ausdrucksweise. Als Ausgangszeile spukte in meinem Kopf die Sache mit dem "Was ist's, das mir das Herz .." herum. Da musste der Rest natürlich angepasst sein.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: vom unlyriker(neues wort?) -
Zitat: (Original von Tilly am 07.09.2009 - 19:45 Uhr) man sollte ihr nicht verfallen oder spielraum geben,
das leben und lieben ist zu schön um ans ende zu denken

tilly


Haste REcht, Thomas. Aber phasenweise kann man es nicht vermeiden. Das nächste Gedicht ist aber garantiert von einem anderen Schlag *g*

LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Dieses -
Zitat: (Original von ulla am 07.09.2009 - 19:44 Uhr) Gefühl kennt wohl jeder, ob es wirklich die Furcht ist oder unsere Seele einfach nur kurz innehalten will, uns mahnend erinnert, die Zeit nicht zu vergeuden...
nachdenkliche Grüße
ulla


Zeit nicht zu vergeuden ... Damit hast du absolut wahr gesprochen, Ulla. Man vergeudet viel zu viel Zeit damit, in den Resten geplatzter Illusionen rumzuwühlen *seufz*

LG
Gunda
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