Beschreibung
Eine humorvolle kurze Geschichte mit den Simpsons, jedoch in anderen Rollen.
Lisa ist eine Detektivin, die ihren bisher schwersten Fall lösen muss, und... nun, lest die Geschichte einfach, und ihr werdet schon sehen.
PRIVATE EYE LISA VAN HOUTEN
H = Lisa, S = Mr. Simpson, P = Präsidentin, M = Muschi
Auf der Straße
Oh Mann, was für ein Tag. Nicht zu fassen, dass ich heute zum allerersten Mal zu spät in mein Büro komme. Die Kundschaft steht sicher schon Schlange vor meiner Tür. Und das ist nur die Schuld dieses verdammten Weckers. Drecksding. Muss das Ding grade heute kaputtgehen? Na ja, ich hab ihm sowieso eine Lektion erteilt und ihn volle Kanne gegen die Wand geschmissen. Das wird ihm hoffentlich eine Lehre fürs nächste Mal sein.
So, endlich bin ich da. Bäckerstraße 221b. Hier fühl ich mich fast wie zuhause. Verdammt, wo ist denn nur mein Schlüssel. Das gibt’s doch nicht, den kann ich doch nicht in der Wohnung liegen gelassen haben. Hrrrmpf. Aah, da ist er. Da ... arrgh, er steckt fest. Verdammte *******, komm raus, du ... Ah, so, geht doch. Wird auch Zeit, meine Kundschaft wartet.
Im Büro
Ich kann es einfach nicht fassen. Kein einziger Kunde. Haben die Leute keine Probleme mehr. Unfassbar. Und wo ist schon wieder mein Partner? Jonathan Wasschon? ... Ach, ich Depp, ich hab ja keinen Partner. Ich glaub, ich lese zu viele Krimis mit diesem Sherlock-Typen. Hey, was ist das? Da liegen ja Aufträge auf meinem Tisch. Und gleich zwei! Wieso hab ich die vorher nicht gesehen? Ach ja, da hab ich meine Füße drauf gelegt. Na ja, mal sehen. Der erste ist vom Außenminister!
Was schreibt er?
Sehr geehrte Miss Van Houten!
Die Ehre unseres Landes steht auf dem Spiel! Die Präsidentin ist spurlos verschwunden.
Ihr Mann ist verzweifelt. Bitte helfen Sie uns.
Viel Glück und viel Spaß!
Ihr Außenminister
Milhouse S. Pansy
Pah! Als ob ich, die berühmte Lisa Van Houten, Zeit hätte, mich mit solchen Kinkerlitzchen abzugeben. Ehre! Tss! Was für eine Ehre wollen sie den retten? Seit Präsident Bush ist da nicht mehr viel zu retten. Was steht den in dem zweiten Brief?
Liebe Miss Van Houten!
Bitte kommen Sie zu mir. Meine Katze Muschi ist seit heute Morgen verschwunden.
Bitte helfen Sie mir, sie zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Homer Simpson
P.S. Ich habe ein paar Schokoladeplätzchen für Sie gebacken.
Aaah, der gute Mr. Simpson. So ein netter alter Mann. Zwar total senil, aber dafür sehr nett. Hmm. Ja, das ist ein Auftrag ganz nach meinem Geschmack. Ich werde den lieben Mr. Simpson gleich mal besuchen.
Auf der Straße
Wo wohnt denn Mr. Simpson noch gleich? Ach ja, in der Alzheimerstraße. Das vergess´ ich doch immer wieder.
Da wären wir schon. Hmm, seltsam. Üblicherweise begrüßt mich seine Katze doch gleich, wenn ich komme. Wo die wohl heute steckt. Ach so, ja. Sie ist verschwunden. Ich Dummerchen.
Ah, da ist ja Mr. Simpson.
S: Hallo, Miss Van Houten, schön Sie zu sehen. Bitte, kommen Sie doch rein.
L: Gerne, Mr. Simpson. Und nennen Sie mich doch Lisa.
S: Kann ich Ihnen irgendwas anbieten, Miss Van Houten?
L: In Ihrem Brief haben Sie was von Schokoladeplätzchen geschrieben.
S: Ja, ich werde Sie gleich holen.
In Mr. Simpsons Wohnung
Beim Betreten des Hauses steigt mir ein unangenehmer Duft in die Nase. Es riecht nach ... hmm, wie soll ich das beschreiben? Es riecht typisch nach alten Leuten, nach Krankenhaus. Aber das ist nicht der Gestank, den ich als erstes gerochen habe. Ich kenne diesen Geruch. Ist das etwas ... der Duft des Verbrechens?! Oh, nein, halt, das ist bloß Katzenscheiße. Da, im Katzenklo liegt ein Haufen. Hmm, den sollte ich mir mal genauer ansehen, das könnte ein Hinweis sein.
Igiiiiiitt, manchmal hasse ich meinen Job. Pfui deibel. Aber was ist das? Die Scheiße ist warm! Hmm, interessant. Oh, da kommt Mr. Simpson wieder.
S: Hier sind die Schokoladenplätzchen.
L: Vielen Dank, Mr. Simpson.
S: Haben Sie schon irgendwas herausgefunden?
L: Hmm, ja. Schauen Sie mal. Sehen sie diesen Haufen Katzenkacke?
S: Ja, ich bin heute noch nicht zum Saubermachen gekommen. Na und?
L: Nun ja, der Haufen ist sehr weich und warm.
S: Und?
L: Daraus schließe ich zwei Dinge. Erstens: Ihre Katze hat leichten Durchfall. Zweitens: Ihre Katze vor gar nicht langer Zeit hier.
S: Versteh ich nicht. Aber sagen Sie, können Sie mir kurz einen Gefallen tun?
L: Was denn?
S: Ich suche meine Brille. Und ich brauche meine Brille. Denn ohne meine Brille kann ich nichts sehen, und wenn ich nichts sehe, kann ich meine Brille nicht suchen. Das ist eine Zwickmühle!
L: Mr. Simpson, sie steckt auf Ihrer Glatze. Sie haben sie wohl da hochgesteckt.
S: Oh, vielen Dank. Die suche ich schon seit gestern abend. Wissen Sie, das kommt von meiner Senilität.
L: Ja, da wird man zerstreut und vergisst vieles.
S: Vergisst was?
L: Ach, Vergessen Sie´s.
Hmm, beim Näheren umsehen kann ich auch nichts wichtiges feststellen. Vielleicht kann mir ja Mr. Simpson irgendwelche Hinweise geben.
L: Äh, Mr. Simpson, dürfte ich Ihnen wohl ein paar Fragen stellen?
S: Natürlich.
L: Wo haben Sie denn Ihre Katze das letzte Mal gesehen?
S: Ich habe eine Katze?
L: Ja! Muschi, Ihre Katze. Sie haben mir doch geschrieben, dass sie verschwunden ist.
S: Ach so, Muschi. Sagen Sie das doch gleich. Na ja, zuletzt lag sie in ihrem Körbchen in der Ecke und hat friedlich geschlafen. Meine Muschi liebt es, in ihrem Körbchen zu liegen ... äh ... meine Katze Muschi. Sie wissen schon, was ich meine.
L: Ja, ja. Wann war denn das?
S: Oh, gestern abend.
L: Und seitdem haben Sie sie nicht mehr gesehen?
S: Nein.
L: Hmm. Da kommt mir eine Idee.
Alles, was ich jetzt noch brauche, ist die Katze. Und ich glaube, ich weiß wo sie ist.
Mr. Simpson ist ja recht klein. Also wird Muschi wahrscheinlich ... Bingo!!
L: Mr. Simpson, ich habe Muschi gefunden!
S: Was? Wo?
Ich finde es immer wieder lustig zu sehen, wie alte Leute versuchen zu laufen.
L: Hier liegt sie, auf Ihrem Küchenkasten.
S: Oh, Muschi, wo hast du dich nur versteckt? Miss Van Houten, wie haben Sie das bloß herausgefunden?
L: Das war ganz einfach. Muschi ist seit der Zeit "verschwunden", seit der Sie Ihre Brille verloren haben. Sie war also nie weg, Sie haben sie nur nie gesehen. Und nachdem Sie ja ... freundlich ausgedrückt ... klein sind, haben Sie sie auf dem Küchenkasten nicht liegen gesehen.
S: Miss Van Houten, wie soll ich Ihnen nur danken?
L: Haben Sie noch Schokoladeplätzchen?
S: Mmmmhh ... Schokoladeplätzchen!!
L: Mr. Simpson!
S: Häh, was? Oh, ja, die Plätzchen ... ach , sagen Sie, könnte ich Sie doch noch um einen Gefallen bitten?
L: Um was geht´s?
S: In meinem Schlafzimmer spukt es. Immer wenn ich zu Bett gehe, klopft es unheimlich in meinem Kasten. Das macht mir Angst und manchmal mach ich mir dann in die Hose.
L: Passiert das immer, wenn Sie ins Bett gehen?
S: Nicht immer. Wenn ich vorher am Klo war ...
L: Ich meinte das mit dem Klopfen!
S: Ach so. Nein, immer wenn ich ein Geräusch mache. Nach einiger Zeit hört es dann auf.
L: Schauen wir uns die Sache doch mal an.
Mann, ich dachte, jetzt hätt ich´s endlich hinter mir. Und jetzt muss ich auch noch in Mr. Simpsons Schlafzimmer gehen. Glaubt der, ich hab heute nichts mehr vor? Obwohl ... hab ich eigentlich auch nicht.
Aah, schönes Schlafzimmer. Himmelbett. Kuschelkissen für Muschi. Schöne, Vorhänge. Und da steht der Kasten. Sieht alt aus. Bestimmt noch aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. ... Mann, was soll das. Wen interessiert denn das? Sind wir hier im Geschichtsunterricht? Oder etwa im Alte-Männer-Schlafzimmer-Unterricht? Ich muss mich auf den Fall konzentrieren.
Na, mal sehen. Zuerst will ich das Klopfen mal selbst erleben. Huch, da, ich hör´s schon. Das ... Oh. Das sind bloß Mr. Simpsons Zähne. Wenn er weiter so mit ihnen klappert, fallen sie ihm noch aus Mund ... wie auch immer. Hey!! Das sind aber keine Zähne. Uuh, das klingt echt unheimlich. Ich hoffe, Mr. Simpson hat seine Blase im Griff ... Einen Moment. Das klingt, als wolle sich jemand aus dem Kasten befreien. Schauen wir doch mal nach.
Da sitzt ja eine Frau drin. Gefesselt und geknebelt. Aber ... das ist ja die Präsidentin! Was macht der denn hier?
S: Ach, da steckt die. Ich hab sie schon gesucht.
L: Mr. Simpson? Wieso liegt die Präsidentin gefesselt und geknebelt in Ihrem Schlafzimmerkasten? Doch nicht etwa... deswegen?
S: Nein, ich hab sie einfach entführt, weil mir langweilig war. Ich wollte jemanden zum Reden. Ich dachte halt, mit der Präsidentin kann man gut plaudern. Ist es etwa verboten, die Präsidentin zu entführen?
L: Ja, allerdings!
S: Neinnn!!
Oh Mann, ich muss endlich hier raus.
L: Okay, wir gehen jetzt. Danke für alles, Mr. Simpson.
S: Wollen Sie nicht noch ein paar Schoko-Plätzchen?
L: Nein, danke.
P: Also, ich hätte schon gern welche.
L: Aber, Miss President, dieser Mann hat Sie entführt!
P: Ach, seien Sie doch nicht so pingelig!
L: Nein!!
P: Na gut, dann nicht.
L: Tja, Mr. Simpson, ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich die Präsidentin wieder nach Hause bringe und ich Ihnen damit die einzige menschliche Gesellschaft wegnehme.
S: Nein, nein. Es tut im Moment weh, aber die Senilität hilft einem darüber hinweg.
L: Oh, ja, wenn sie das sagen...
S: Wissen Sie, sie erinnern mich an ein Mädchen, das ich einmal kannte. Ich glaube, es hieß'Mr. Burns'.
L: Wie kann denn ein Mädchen 'Mr.' heißen?
S: Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass wir den ganzen Tag miteinander gespielt haben. ... oder war das ein Traum?
L: Höchstwahrscheinlich, bei Ihrer blühenden Fantasie.
S: Nicht in diesem Ton, Mr. Burns!
L: Ich heiße Lisa! Lisa Van Houten!
S: Ich weiß. Deswegen müssen Sie nicht so schreien. Ich bin nicht taub.
P: Können wir jetzt gehen?
L: Gute Idee. Auf Wiedersehen, Mr. Simpson. Tschüß, Muschi!
S: Auf Wiedersehen, die Damen!
M: Miau!
Auf der Straße
Hach, welch ein angenehmer Tag. Die Präsidentin gerettet, einen Fall gelöst. Ich fühle mich bestens.
P: Sagen Sie, Miss Van Houten, was halten Sie von einem kühlen Drink?
L: Da hätt´ ich jetzt nichts dagegen.
P: Fein. Ich kenne eine schöne Bar. Da bin ich schon Stammkundin.
L: Na schön, gehen wir.
P: Gut. Aber Sie bezahlen.
L: Waas?? Wieso?
P: Das ist das Gesetz. Sie müssen mir meinen Drink bezahlen.
L: Ein Gesetz? Das ich nicht lache. Beweisen Sie´s!
P: Das ... das kann ich nicht.
L: Dann glaub ich´s Ihnen auch nicht.
P: Hören Sie, wie reden Sie mit mir? Bezahlen Sie mir meinen Drink, oder ich erlasse eine neue Verordnung, die das Bezahlen der Drinks der Präsidentin zum Gesetz macht. Dann lasse ich Sie verhaften.
L: Das würden Sie nicht wagen!
P: Das Risiko würde ich an Ihrer Stelle nicht eingehen.
L: Ach, na gut, von mir aus.
P: Na fein. Und nachher bringen Sie mich nach Hause.
L: Auch ein Gesetz?
P: Jepp!
L: Neinnn!!
Was für ein Tag.