Fantasy & Horror
Der Wanderer Teil 3

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"Der Wanderer Teil 3"
Veröffentlicht am 03. September 2009, 12 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

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Der Wanderer Teil 3

Der Wanderer Teil 3

Beschreibung

Akahoshi -> Roter Stern Kenjiro -> Mann des Schwertes

Kapitel 3

Akahoshi Kenjiro



„Wie ist ihr Name, ehrenwerter Herr?“ erkundigte sich der Wanderer respektvoll, während er von dem alten Mann durch das Haus, vorbei an wunderschönen Gemälden und glänzenden Vasen, geführt wurde. „Funatawa Yutaka. Und der deinige?“ murmelte er, während er sich mit dem Handrücken über die Stirn wischte. „Sehr erfreut Herr Yutaka, ich bin Akahoshi Kenjiro.“ „Sei nicht so förmlich Junge! Da fühle ich mich gleich 20 Jahre älter.“ scherzte Yutaka und ließ ein ausgelassenes Lachen ertönen. Auch auf Kenjiros Gesicht verirrte sich ein lockeres Lächeln, während er zustimmend nickte. Nachdem der Alte sich wieder beruhigt hatte, schob er eine Tür zur Seite und verschwand in dem Raum. Kenjiro folgte ihm und fand sich in einem kleinen, schlichten, aber gemütlichen Zimmer wieder. Nirgends war auch nur die Spur von Staub zu sehen und es lag sogar sauberes Bettzeug ordentlich zusammengefaltet neben dem Bett. „Das wird dein Zimmer sein, wenn du nichts dagegen hast.“ erklärte der Alte und Kenjiro schüttelte nur lächelnd den Kopf: „Es ist mehr als ich erwarten kann, hab Dank.“ „Wenn das so ist dann erzähl mir mal bitte, was vorgefallen ist. Ich freue mich über jede noch so lange Geschichte.“ brummte er gespannt und ließ sich im Lotussitz an einem kleinen gemütlichen Tisch in der Mitte des Raums nieder. Der Wanderer setzte sich zu ihm und erzählte ihm alles damit angefangen wie er an die Tür der Schenke geklopft hatte. Den Kampf umriss er nur grob und die verdächtige Person, die er auf der Mauer entdeckt hatte, ließ er komplett aus. Er wollte nicht, dass sich die Kummerfalten auf Yutakas Stirn noch vertieften. „So war das also... Ich hätte es wissen müssen. Dieser verfluchte Gyakusatsu! Warum hat er es nur auf diese Schule abgesehen?“ murmelte er mit zusammen gebissenen Zähnen und schaute nachdenklich zur Decke. Doch plötzlich, als hätte er jetzt erst in aller Gänze begriffen, was Kenjiro ihm vor wenigen Augenblicken erzählt hatte, trat ein hoffnungsvolles Funkeln in seine Augen. Er beugte sich etwas über den kleinen Tisch und schaute ihm geradewegs ins Gesicht. „Du hast ihn, den Schlächter, den Gyakusatsu besiegt?“ Verwundert über die plötzliche Wendung des Gesprächs nickte er nur und das Gesicht des Alten nahm einen freudigen Ausdruck an, als er sich wieder zurück lehnte. Es herrschte eine unangenehme Stille und Kenjiros Hand wanderte bei der Erinnerung an den Kampf automatisch zu dem Griff seines Schwertes. Der Alte, der ihn mit Adleraugen beobachtet hatte, bemerkte diese Bewegung und schlug ihm dann grinsend auf die Schulter: „Du machst deinem Namen wirklich alle Ehre, Akahoshi Kenjiro. Es würde mich wahrlich ehren, wenn du mit deiner Abreise solange wartest bis Mizuki dir persönlich danken kann.“ Schweigend legte Kenjiro die Hände auf die Schenkel und starrte nachdenklich das glatte schwarze Holz des Tisches an. Das Bild des vermummten Spions zeigte sich vor seinem geistigen Auge und ein beklemmendes Gefühl ergriff ihn. Vorsichtig sagte er: „Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht ob mir das möglich sein wird...“ Der Alte schaute kurz betrübt drein, doch dann wechselte er verstehend das Thema: „Leider kann ich dir heute Abend nichts mehr zu Essen anbieten. Ich würde sonst die beiden Kleinen wecken, was uns beide zu einer schlaflosen Nacht verdammen würde.“ Er lachte ausgelassen und erhob sich. „Ich möchte euch nicht zur Last fallen. Du musst mich nicht bei den Mahlzeiten mit ein planen.“ erwiderte Kenjiro, während er ebenfalls aufstand. „Du beleidigst die Gastfreundlichkeit des Kei-Do Dojos. Solange du hier bist, gehörst du zur Familie egal was du auch sagst!“ „Dann erlaube mir wenigstens zu kochen. Ich möchte mir nicht wie ein Parasit vorkommen.“ Der Alte strich sich nachdenklich über seine grauen Bartstoppel und erwiderte dann mit einem verschmitzten Lächeln: „Das lässt sich eventuell einrichten. Besonders da es in meinem Alter mittlerweile so ist, dass die Geschmacksnerven etwas nachlassen.“ Er brach erneut in ein gesundes Lachen aus und ging dabei zur Tür. „Wenn du etwas brauchst klopfe an die Tür vom Zimmer am Ende dieses Gangs. Aber sei nicht zu laut... Wecke die beiden bloß nicht auf.“ Kenjiro nickte und wartete solange bis die Schritte des Alten auf dem Flur verstummten. Er wandte sich zur anderen Seite des Raums und öffnete so leise er konnte eine zweite Tür, die gegenüber vom Garten auf den Hof führte. Er schlüpfte lautlos hinaus, schob die Tür hinter sich zu und versteckte sich vorbeugend zwischen 2 angrenzenden Büschen. Sein Blick schweifte über den Hof und da entdeckte er tatsächlich, wonach er gesucht hatte. Eine verschwommene Bewegung in den Schatten eines der großen Kirschbäume verriet seine Anwesenheit. Geduldig beobachtet Kenjiro den Eindringling aus seinem Versteck heraus und dankte den Göttern, dass die vermummte Gestalt anscheinend nicht bemerkt hatte, wie er aus dem Haus geschlüpft ist. Nach einer halben Ewigkeit, so kam es ihm zumindest vor, verließ der Spion endlich sein längst enttarntes und zudem äußerst ungünstig gewähltes Versteck, rannte zum Tor, öffnete es einen Spalt breit, schaute sich noch ein mal misstrauisch um und quetschte sich dann hindurch. Mit einem kaum hörbaren Rascheln der Blätter verließ jetzt auch Kenjiro sein Versteck und folgte ihm lautlos. Der Spion war anscheinend nicht sonderlich gut ausgebildet, denn er bemerkte nicht wie er ihm in nur wenigen Metern Abstand durch das verworrenen Labyrinth des Dorfs folgte. Nach 10 weiteren Gassen klopfte der Spion an einem kleinen, aber prunkvollem Haus. Als die Tür geöffnet wurde kniete er nieder und flüsterte etwas, das Kenjiro nicht verstand. Ihm wurde Einlass gewährt und im nächsten Augenblick glitt die Haustür mit einem typischen Schleifen von Holz auf Holz zu. Der Wanderer trat aus den Schatten und vernahm das unverständliche Gemurmel leiser Stimmen aus dem Garten des Hauses. Ohne zu zögern kletterte er geschickt an einer Mauer hoch, ging geduckt um das Haus herum und verweilte dann kauernd auf der Mauer. Mit zusammengekniffenen Augen spähte er in den einladenden Garten und erkannte die Situation. Er befand sich an einer mit Bäumen, deren Geäst ihm Großteils die Sicht auf den Garten versperrten, bepflanzten Seite. Gegenüber von ihm befand sich die Veranda des Hauses auf der 2 Männer nebeneinander saßen und das Spiel des Mondlichts in dem kleinen Teich in der Mitte beobachteten. Der linke Mann wurde von den Schatten verschluckt und daher konnte Kenjiro nichts genaueres außer seine beeindruckende Silhouette erkennen. Der andere Mann war sehr viel schmächtiger und mindestens 2 Köpfe kleiner als sein Kumpane. Zudem empfand Kenjiro eine plötzliche Abneigung gegen ihn als sich das Licht des Mondes hinter einer Wolke hervor kämpfte und das Gesicht des Mannes beleuchtete. Die Züge der Habgier, das unzufriedene Funkeln in seinen Augen, seine gefährlich entspannte Körperhaltung und die zu Fäusten geballten Hände verrieten ihm fast alles was er wissen musste. Entweder war er einer der vielen organisierten Kopfgeldjäger, die es auf ihn abgesehen hatten, oder er war hinter dem Kei-Do Dojo her. In beiden Fällen müsste er das Problem lösen. Doch plötzlich ertönte die kalte Stimme des kleineren Manns: „Ich hoffe für dich, dass deine Vermutung wahr wird. Andernfalls wird das kein gutes Ende für dich nehmen.“ „Garantiert. Alle Bewohner sind eingeschüchtert und werden ihnen heute Nacht keine Dienste anbieten. Und dann wird es zu spät sein.“ versicherte die tiefe Stimme des anderen Mannes. Sein Boss setzte gerade zu einer Erwiderung an, als es sanft an der Tür zur Veranda klopfte. Genervt drehte der schmächtige Mann seinen Kopf ein kleines bisschen nach rechts und zischte: „Was ist?“ Die Tür wurde aufgeschoben und der Spion, den Kenjiro verfolgt hatte, trat in sein Blickfeld. „Ah Kanja. Was für Nachrichten hast du für mich.“ Unterwürfig kniete er seitlich versetzt hinter seinem Auftraggeber nieder und berichtete mit einem Hauch von Gehässigkeit in seiner Stimme: „Nachdem der große Gyakusatsu in wenigen Augenblicken von dem unbekannten Rotschopf besiegt worden war, verfolgte ich sie bis zu dem Dojo. Dort wurden sie von Funatawa Yukata, einem angesehenen Arzt, empfangen und eingelassen. Ich kann darüber hinaus sagen, dass die Behandlung erfolgreich war und der Unbekannte weiterhin in dem Haus verweilt.“ Kenjiro konnte sehen wie sich die Stirn des Mannes in zornige Falten legte und der Gyakusatsu zu seiner Linken unruhig auf seinem Platz hin und her rutschte. „Toku! Teiro!“ schrie ihr Boss und senkte seine Stimme wieder, als er den Spion ansprach: „Danke Kanja. Bist du auch sicher, dass dir niemand gefolgt ist?“ „Ja Herr.“ „Gut.“ Die Tür wurde erneut eröffnet und 2 bewaffnete Männer kamen dazu. Sie hielten ihre Schwerter vor sich und deuteten eine respektvolle Verbeugung an: „Herr!“ „Mach euch bereit. Wir werden heute Nacht dem Kei-Do Dojo einen letzten Besuch abstatten.“ „Jawohl!“

Kurzerhand sprang Kenjiro leichtfüßig von der Mauer und landete verdeckt von den Schatten der Bäume auf dem weichen Erdboden. Er schloss die Augen, atmete einmal tief ein und ließ die Luft dann langsam und kontrolliert entweichen, öffnete die Augen langsam und trat entschlossen aus den schützenden Schatten hervor.

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Arrix
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Arrix Re: Re: Re: Re: Re: Geheimnissvoll! -
Zitat: (Original von Bonnie am 03.09.2009 - 19:54 Uhr)
Ist schön. Dann schaue ich mal am Wochenende vorbei und wenn der vierte Teil da ist, werde ich ihn mir durchlesen.
Na gut, damit ich nicht solch eine große Langweilerin für dich bin, darfst du ab und zu einen kleinen Witz am Rande reißen. xD


Uiuiui *knuddel*
da nehm ich dich doch glatt beim Wort. :D
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Arrix Re: Re: Re: Geheimnissvoll! -
Zitat: (Original von Bonnie am 03.09.2009 - 19:20 Uhr)
Zitat: (Original von Arrix am 03.09.2009 - 19:09 Uhr)
Zitat: (Original von Bonnie am 03.09.2009 - 18:28 Uhr) Finde dieses Kapitel sehr mysteriös, geheimnissvoll und total spannend. Vor allem die Gespräche sind locker und das Gespräch mit dem Boss total spannend als Leser zu verfolgen. Gebe dir dafür fünf Sterne.


Danke schön fürs Lob. :)
Im nächsten Kapitel kommt noch etwas dazu... Kenjiro ist nicht umsonst ein Wanderer. ^.^


Dann wird mal deine "Stammleserin" fleißig darauf warten ... *Pass auf, Samthandschuhe und so nicht vergessen!* :-P :-P :-P


Du Langweilerin. XD
Wird denk ich am Wochende fertig sein.
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Arrix Re: Geheimnissvoll! -
Zitat: (Original von Bonnie am 03.09.2009 - 18:28 Uhr) Finde dieses Kapitel sehr mysteriös, geheimnissvoll und total spannend. Vor allem die Gespräche sind locker und das Gespräch mit dem Boss total spannend als Leser zu verfolgen. Gebe dir dafür fünf Sterne.


Danke schön fürs Lob. :)
Im nächsten Kapitel kommt noch etwas dazu... Kenjiro ist nicht umsonst ein Wanderer. ^.^
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