Gedichte
Neger

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"Neger "
Veröffentlicht am 02. September 2009, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Nach längerer Zeit bin ich wieder hier. Das Leben ist ein Arschloch? Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen. Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.
Neger

Neger

Neger

 

Es war der Neger.

Die Leute polierten

die Reihenhausfassaden

und hingen weiße,

deutsche Gardinen

in die Fenster.

 

Auf den Straßen

demonstrierten haarlose,

muskelbepackte Klonen

und sangen alte Lieder.

Nichts war so gut greifbar,

wie die konstruierte

Wahrheit.

 

N’buktu sah aus dem Fenster

und sah sich die Menschenmassen an.

Er war sich nicht sicher,

wer ihn verraten hatte.

 

Komm runter

schrie die Masse.

Der Hass explodierte

Sie versammelten sich vor

seinem Wohnhaus.

Ein paar Einsatzwagen

kamen mit Blaulicht um die Ecke gerast.

Polizisten mit Schutzwesten

sprangen aus den Autos und

postierten sich

in gesicherten Stellungen.

 

Frauen rannten zu den Frisören

um sich telegen zu stylen.

Erste Kameras erreichten den Ort.

Stative wurden aufgebaut

und äußerst wichtige Berichterstatter

trafen ein.

 

N’buktu saß in seinem Zimmer

und überlegte, wie er Geschehenes

wieder in Ordnung bringen konnte.

 

An der Ecke Lauerstrasse

öffneten eine Würstchenbude

und ein Bierwagen.

Für die Kinder wurde in Windeseile

ein Kletterparcours errichtet.

Das ganze Viertel war inzwischen abgesperrt.

Die Stadtverwaltung

richtete Kassenhäuschen ein

und gab Familienrabatt.

 

Die Nachbarn

hingen Deutschlandfahnen aus den Fenstern.

Hier und da hörte man erste Musik.

Rudolf Schock

Hermann Prey

Anneliese Rothenberger.

 

Polizei und Skins

boten eine hinreißende Schlacht,

die immer wieder von lautem Beifall

und Standing Ovations

begleitet wurde.

Es wurden Punkterichter aus

Bayern und Argentinien eingeflogen.

Es endete unentschieden.

 

Gegen Abend organisierte man

ein riesiges Feuerwerk

und in der Pressekonferenz

am nächsten Morgen

hieß es,

dass es keine Zwischenfälle

gegeben hätte

und Herr N’buktu seinen Wagen

letztendlich freiwillig

aus dem Parkverbot entfernt hätte.

 

 

 

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Lyders
Nach längerer Zeit bin ich wieder hier.
Das Leben ist ein Arschloch?
Keine Ahnung, ich schreibe Lyrik für
Menschen, die sich etwas mehr über den Tellerrand hinaus wagen.
Nicht jedermanns Sache, aber immer ehrlich und nah
den Hinterhöfen und Seitengassen der Gesellschaft.

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Pumukel31 klasse - inhalt! rassimuss mal ganz extrem dargestellt! mir gefällt es
lg doreen
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Boris Inhalt super - Form geht so sicher nicht.

ist mit wenigen HAndgriffen umgebaut!

LG Boris
Vor langer Zeit - Antworten
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