Fantasy & Horror
Träume Teil 2 / Dunkle Räume

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"Träume Teil 2 / Dunkle Räume"
Veröffentlicht am 31. August 2009, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Träume Teil 2 / Dunkle Räume

Träume Teil 2 / Dunkle Räume

Beschreibung

Immer noch befinde ich mich im Labyrinth des Todes und ich suche nach einem sicheren Ausgang, doch anscheinend gibt es den nicht... und der Tod verfolgt mich auf leisen Sohlen...

Träume

Teil 2
Dunkle Räume

von J.H. Schwarz

Ich trete in einen großen Raum von etwa zweihundert Quadratmetern. Die Tür hinter mir fällt mit leisem Knarren zu. Ich erschrecke nicht, als hätte ich damit gerechnet. Der Raum ist mit Licht erfüllt, doch ich weiß nicht, woher es kommt. Ich sehe keine Lampen. Der Boden ist aus hellem Holz, die Wände aus dunklem. Die Decke ist hoch wie bisher. In der Mitte ist ein kleiner, künstlicher See angelegt, von dem mehrere Bachläufe abgehen. Das Wasser fließt geradeaus und mündet in einen anderen Raum. Der nächste Raum ist mit einer Art Felshügel, vermutlich aus Gips, verbaut. Um den Raum zu betreten, muss man darüber klettern. Rechts geht es in einen weiteren Raum. Ich höre Stimmen und gehe ein Stück voran. Mein Blick fällt in eine kleine Halle mit vielen Stühlen. Eine Frau und ein Mann unterhalten sich, während sie die Stühle geraderücken.
 

Ich überlege, ob ich sie frage, wo ich bin, entscheide mich aber dagegen. Ich sollte lieber nach einem Ausgang suchen. Also gehe ich den Bachlauf entlang, klettere über den künstlichen Hügel, der sich erstaunlich echt anfühlt und folge dem Wasser. Vielleicht bilde ich mir ein, dass mich das Wasser hier raus bringt, das es irgendwo ins Freie fließt und ich dadurch einen Ausgang finde, doch im nächsten Raum sehe ich eine Tür vor mir, während das Wasser rechts um eine Ecke fließt. Es ist surreal und unwirklich und doch spüre ich, das ich da bin, als wäre ich immer da gewesen.
 

Rechts führt eine weitere Felsformation nach unten. Ich klettere sie hinab um dem Wasser zu folgen und finde mich in einer Art Gewächshaus wieder. Seltsame Pflanzen, viele palmenartige Bäume und zischende Geräusche lenken mich von einem tropischen Klima ab. Als wäre ich im Dschungel. Das Wasser verläuft sich im dichten Busch. Dann sehe ich den Grund für das ständige Zischen. Überall schlängeln sich gewaltige Schlangen durchs Gebüsch. Eine zieht ihren langen Körper gerade vor meinen Füßen entlang und verschwindet hinter dem Stamm einer Palme. Sie war hellgrün, so hell, das sie einfach giftig sein muss. Ich drehe mich um und klettere wieder hinauf. Oben angekommen verschaffe ich mir einen Überblick. Bei genauerem hinsehen, entdecke ich Tausende von Schlangen. Alle Farben, alle Sorten. Nicht gut. Da vorne sehe ich eine haarige Spinne, größer als meine Hand. Nicht das ich mich vor Spinnen fürchte, aber diese Größe ist mir unsympathisch. Ich drehe mich um und gehe zurück.
 

Ich kann nur hoffen, meine Entscheidung, die Tür statt den Dschungel zu nehmen, nicht zu bereuen. Ich öffne sie und gehe in einen, wie immer holzgetäfelten, Raum. Kurz überlege ich noch, die zwei Menschen aufzusuchen, die ich in der großen Halle gesehen habe und sie zu fragen, wo der Ausgang ist, doch die Tür liegt näher und ich gehe rein. Meine Hoffnung ist groß, hier einen Weg nach draußen zu finden. Die Hoffnung ist alles was ich habe.
 Dieser Raum ist sehr klein. An der Wand steht eine gepolsterte Bank für zwei Personen, gegenüber ein Spiegel. Der Boden ist aus kaltem Stein, es gibt nur eine Tür, die, durch die ich hineingelangt bin. Meine Hoffnung schwindet. Seit ich hier bin, habe ich kein Fenster gesehen, das mir die Existenz einer Welt bestätigt hätte, die außerhalb dieser Räume, Hallen und Gänge liegt. Ich bin verzweifelt, müde, hungrig und durstig und erlaube mir einen Moment der Entspannung, setze mich auf die kleine Couch und starre mich im Spiegel gegenüber an. Wer bin ich und was tue ich hier? Und was ist das für ein schwarzer Fleck auf meiner Stirn?

Ich wische ihn weg und lehne mich zurück, schließe für einen Moment die Augen und fühle mich sicher, allein und sicher. Nach einer Weile öffne ich die Augen wieder und sehe mich im Spiegel. Dieser Fleck auf meiner Stirn ist wieder da, er ist größer und dunkler. Wieder wische ich mit der Hand darüber, doch es fühlt sich an, wie eine Vertiefung, nicht wie ein Fleck und er reagiert nicht auf mein Wischen. Was zum Teufel ist das? Es wird größer, es wächst. Der schwarze Fleck, die schwarze Vertiefung wird größer und größer bis ich spüre, wie mein Finger in meiner Stirn verschwindet. Oh mein Gott. Was ist das? Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück. Ist das ein Loch in meiner Stirn? Ein Loch das immer größer wird? Löst sich jetzt mein Kopf auf? Panik kommt über mich, setzt sich in meine geweiteten Augen und zieht eine Gänsehaut über meinen Rücken. Dann schwebt plötzlich ein schwarzer Klumpen vor meiner Stirn, wie eine Fliege, nur dreimal so groß. Ich verscheuche ihn mit einer panischen Handbewegung und schleudere ihn ins Nichts. Wie der Rauch einer Zigarre zerteilt er sich und verschwindet im Raum, während ich aufspringe und näher an den Spiegel herangehe. Das Loch wird größer, es wächst zu Faustgröße heran und ich kann hineinsehen, doch was ich sehe erschreckt mich umso mehr. Ich sehe kein Gehirn sondern einen leeren, dunklen Raum in meinem Kopf. Das zu erwartende Gehirn ist nicht da, als hätte es sich bereits aufgelöst. Mein Kopf ist ein verdammter Geräteschuppen ohne Inhalt.
 

Ich bin wie gelähmt, starre in den Spiegel und beobachte, wie sich mein Kopf langsam auflöst. Wieder schwebt dieser verdammte Klumpen vor meiner Stirn, als wolle er in das Loch hineinsegeln. Jetzt erkenne ich die Form des Klumpens. Er sieht aus wie ein Schiff, ein fliegendes Schiff. Ein verfluchtes, fliegendes Schiff will in meinen Kopf. Ich schlage danach, fuchtele wie wild mit den Armen, doch es ist, als schlage ich durch Rauch und kaum bin ich fertig, nimmt es die ursprüngliche Form eins Schiffes wieder an. Dann verschwindet es in meinem Kopf ohne das ich es aufhalten kann, ich spüre es in meinem Inneren, ich spüre diesen Fremdkörper, wie er in meinen Kopf eindringt und es kitzelt mich von innen, die Gänsehaut übernimmt die Kontrolle, verzweifelt versuche ich, es wieder herauszuziehen, doch ich bringe es nicht fertig, meine Hand in meinen Kopf zu stecken, ich kann es einfach nicht. Hilflos sehe ich zu, wie sich das Schiff in meinem Kopf breit macht...dann sehe ich schwarz und falle in die herbeigesehnte Ohnmacht...

...wird fortgesetzt.

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Hörbuch

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BillBlack

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