Du sitzt an deinem Schreibtisch und willst einen Brief schreiben
Möchtest das Fenster wieder schließen, doch es hat keine Scheiben,
nur noch Glasscherben stecken in dem Rahmen drin,
könnten jeden erstechen, der an ihnen vorbei will
Du fühlst dich gefangen und von überall beobachtet
legst den Zettel wieder weg,
und dich zurück in das Bett
Denkst nach, mit Kopfschmerzen, wo
du dich verstecken könntest -
(und du musst immer noch auf Klo...)
Warum bist du hier gefangen?
erpresst und unterdrückt
Voller angst und Unmut bangend,
mit Scham und Zwang bestückt
Wie könntest du dich befreien?
Du traust dich doch nicht raus!!
Hast nichtmal den Mut zu schreien -
erpresst und unterdrückt
Und pessimistisch wie du bist, glaubst du nicht mehr an Rettung
"Ja, durch Selbstmord sterbe ich!", so ist deine Schätzung!
Doch weil jeder sich in seinem Leben mal verschätzen kann,
(obwohl man das, was du da führst, gar nicht Leben nennen kann...)
hörst du draußen einen Knall und rennst schnell zur Tür
diese öffnet sich von selbst und du schämst dich dafür,
dass du bis jetzt noch nicht gehandelt hast, denn draußen steht
die Freiheit! Und dein Unmut ist schon wie vom Winde verweht -
Gott hat dich herausgeführt! Die Typen, die dich immer
zu allem gezwungen haben, was sie wollten - und noch schlimmer:
haben dich geschlagen und jetzt schlägst du zurück,
und da steht Jesus vor der Tür und sagt: "Starkes Stück!"
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Florian H. 2008