Krimis & Thriller
Bandenkrieg

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"Bandenkrieg"
Veröffentlicht am 28. August 2009, 34 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Bandenkrieg

Bandenkrieg

Beschreibung

Eigentlich wollte Privatdetektiv Samuel Coule eine Karierrepause und mit seiner Frau Urlaub in der Karibik machen. Doch wie das nun mal im Leben eines Detektivs ist, hat man nie Ruhe vor den Bankräubern, Motivmördern und Einbrechern. So trifft Samuel wieder auf alte Rivalen, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben...

Sprachlos

Samuel hörte einen Knall. Er erschrak. Er wusste nicht, dass diese Haustür so laute Geräusche von sich geben konnte. Im nächsten Moment fiel ihm ein, dass er ja schon seit vorgestern das Metallschild an der Tür neu befestigen wollte. Jetzt hing es nur noch an einer Schraube und klirrte immer noch von dem Knall. Das Schild mit der Aufschrift:  Samuel Coule, Privatdetektiv.

Seine Frau Marianne war wohl schon zu Hause, jedenfalls stand die Tür offen. Samuel ging in die Wohnung. Ein Fernseher war zu hören und ein Arm lag auf der Sofalehne.

»Hi Schatz! Bist ja doch schon da.«, begrüßte er sie.

Samuel sah von  hinten einen Kopf mit hellroten Haaren. »Ach, warst du doch noch beim Friseur, hast dir die Haare färben lassen? Du, wir haben nicht mehr so viel Geld für so was. Ich hatte lange keinen großen Fall mehr. Und dann noch der Urlaub übermorgen... Im Fitnessstudio gerade eben war aber auch nicht so viel los... Jetzt hab ich aber Hunger.« Er ging in die Küche und öffnete den – leeren – Kühlschrank. »Hey, ich dachte, du wolltest noch in den Supermarkt!? Naja, ess ich halt 'ne Banane. Ach ja, hast du jetzt eigentlich schon die Flugtickets abgeholt?«

Keine Reaktion.

»Mary? Mensch, mach doch mal den Fernseher aus!«

Wieder keine Reaktion. Samuel ging ins Wohnzimmer

»Mary...?«

Unerreichbar

Die dunkelblonde Kassiererin drückte einen Knopf an der Kasse, welche sich im nächsten Moment öffnete. »Genau 67 Dollar, bitte.«

Marianne kramte in ihrer Handtasche herum. »Oh, kann man hier auch mit Karte zahlen?«

»Tut mir leid«, log die Frau. »Wir nehmen nur Bargeld, aus Sicherheitsgründen. Oder so...«

Marianne zog einen 50- und einen 20- Dollar-Schein und ihr Handy aus ihrem Portemonnaie.

»Äh, wie bitte?«

»Ach, nichts«, meinte die Frau und gab Marianne 11 Dollar zurück. Diese schob den Einkaufswagen an den Eingang. Ich sollte Samuel anrufen und sagen, dass ich später komme, dachte sie und tippte ihre Telefonnummer in das Mobilfunkgerät ein. Besetzt!

Und Mary schaltete das Handy aus.

Tatort

Mist!, dachte Samuel, als er wie schon so oft Marys Anrufbeantworterspruch aus dem Telefon hörte. Er hatte ihre Nummer sofort gewählt, nachdem er die Polizei benachrichtigt und den ersten Schock überwunden hatte.

Jetzt hatten er und seine Frau Ferien und würden übermorgen schon in die Karibik fliegen. Er müsste nicht unbedingt vorher noch einen Mord aufklären, dessen Opfer in sein Haus gebracht wurde. Außerdem würde ihm das kein Geld bringen, denn er hatte ja keinen Auftraggeber, der ihm Honorar dafür zahlen würde. Doch wer sollte Interesse daran haben, ihn mit einer Leiche auf dem eigenen Sofa zu erschrecken? Oder steckte doch mehr dahinter? Er hatte für diesen Fall keinerlei Fakten. Die Polizei wüsste vielleicht schon mehr. Und ebendiese klingelte gerade an seiner Haustür.

»Guten Tag. Sie sind wohl Samuel Curle?« Zwei Polizisten standen in der Tür.

»Coule, ja. Angenehm.«

»Wie ich auf Ihrem, äh, Türschild lesen konnte, sind Sie also Privatdetektiv?«, fragte ein kleiner, rundlicher Polizeibeamter mit tiefer, rauer Stimme.

»Naja, ich...«

»Okay, Mr Curle...«

»Coule...«

»Wie auch immer. Wir wurden hier her gerufen, weil hier eine tote Frau gefunden wurde?«

»Ja. Treten Sie ein.«, bat Samuel die beiden Männer. Als die Tür zuknallte, erschrak einer der beiden Beamten.

»Ich hoffe doch, Sie haben am Tatort keine Spuren verwischt?«, drohte der kleinere der beiden Polizisten.

»Entschuldigung«, entgegnete Samuel, »aber ich denke nicht, dass der Fundort des Opfers unbedingt auch dem Tatort des Mordes entsprechen muss, es weisen hier keinerlei Spuren auf eine Gewalttat hin. Es scheint eher, dass das Opfer hierher transportiert wurde. Aber nein, ich habe nichts berührt.«

»Kennen Sie die Tote?«, fragte der größere Polizist weiter.

»Nicht persönlich...«

»Was meinen Sie?«

»Naja, jetzt, wo Sie es sagen, fällt es mir wieder ein: soweit ich weiß ist sie die Schwester von Greg Sanders, dem Mitglied einer Bande, die ich vorletztes Jahr nach einem spektakulären Bankraub gestellt habe. Sie gab mir damals einen Hinweis auf die Täter.«

Abflug?

Marianne wartete jetzt schon 45 Minuten in dem Reisebüro. Um diese Zeit hatten einfach sehr viele Leute Ferien und wollten dann auch in den Urlaub fahren. Doch jetzt verschwand auch die Person vor ihr aus der Warteschlange und sie schaute in das Gesicht eines jungen Mannes. Wahrscheinlich ein Zivi, dachte sie.

»Was kann ich für Sie tun, Mrs...«

»Coule. Marianne Coule. Mein Mann und ich wollten übermorgen mit dem Flugzeug nach Haiti fliegen und ich bin hier, um die Tickets abzuholen.«

»Oh... Sie meinen doch nicht etwa den Flug Nr. 221?«

»Ja. Was ist denn?«

»Also, Sie bekommen Ihr Geld selbstverständlich zurückerstattet und - «

»Heißt das...« Marianne war entsetzt. Sie hatten die Reise zwei Wochen lang geplant und jetzt sollte das alles umsonst sein?

»Naja, es gab gewisse Probleme mit der Maschine. Aber es ist zu Ihrer Sicherheit. Mehr kann ich Ihnen leider nicht sagen.«

Geheimbotschaft

Der kleine Polizeibeamte hob eine Augenbraue.

»Sie hat ihren eigenen Bruder verpfiffen? Kennen Sie den Namen der Frau?«

Samuel überlegte. Von dem Fall wusste er nur noch, dass einige Bandenmitglieder gar nicht ins Gefängnis gekommen waren, weil zu wenige Beweise gegen sie vorlagen.

»Ich glaube, sie hieß mit Nachnamen auch Sanders...«

Der Polizist lachte.

»Was für ein Zufall...«

In dem Moment kamen vier weitere Personen durch die noch offene Tür und trugen die Leiche auf einer Bahre aus dem Haus. Dabei fiel ein kleiner Zettel aus dessen Tasche. Einer der Personen hob ihn auf und reichte ihn dem großen Polizeibeamten.

»Was ist das denn?«, fragte er erstaunt. »Eine Nachricht, oder so etwas...«

Jetzt konnte auch Samuel den kurzen handgeschriebenen Text lesen:

nur 2 perSONen AM haus der toten tiere

»Äußerst merkwürdig...«, überlegte der kleinere Polizist. »Warum sind die Buchstaben S, O, N, A und M groß geschrieben und alle anderen klein? Vielleicht ist es ein Rätsel... Wir werden den Zettel an unsere Dechiffrierabteilung weitergeben, die kümmern sich darum.«

Zwei weitere Polizisten, die noch hereingekommen waren, untersuchten das Wohnzimmer nach Spuren, fanden aber nichts. Nachdem Samuel noch ein paar Fragen beantworten musste, verabschiedeten sich die beiden Beamten. Er setzte sich sofort an seinen Computer und öffnete sein Detektei-Archiv. Wann war der Fall vor zwei Jahren genau? Ach ja, irgendwann im September, fiel Samuel ein. Er warf einen Blick auf den Kalender – und sah des Rätsels Lösung. Sollte er die Polizei benachrichtigen? Dann hätte er am Ende keine Beweise... Diese ganzen Personen waren alle viel zu gefährlich. Also sollte er jetzt alles für die folgende Nacht vorbereiten.

Gute Freunde

Marianne ging durch die Haustür, die im nächsten Augenblick mit einem lauten Knall zufiel. Wo war Samuel denn jetzt schon wieder? Gerade, als sie sich etwas zu essen machen wollte, bemerkte sie den Zettel:

 

Hi Mary,

Sorry, bin noch eben weg. Heute Abend kommt ein spannender Film im Fernsehen. Habe noch zwei "gute" Freunde eingeladen. Nimm den Film auf jeden Fall auf, falls ich doch später kommen sollte. Dein Sam  ♥

 

Seltsam, dachte sie, Sam ist doch immer dagegen, dass ich so viel fernsehe...

Also setzte sie sich mit ihrem Essen aufs Sofa. Hier riecht es aber seltsam, dachte sie und schaltete den Fernseher, dann den Videorekorder ein. Sie warf einen Blick auf die Uhr: Viertel nach elf. So spät schon! Wo sollte Samuel denn um diese Zeit noch sein?

Aus dem Fernseher starrte sie ein Gesicht an. Der Mann hatte einen seltsamen Bart und eine Kapuze auf dem Kopf. Er sah aus wie ein Gangster. Doch auch mit dem wahrscheinlich falschen Bart erkannte sie die Person an den Augen: Samuel

Es war sehr dunkel im Hintergrund und er sprach in die Kamera:

»Hi Mary. Ich kann dich jetzt nicht sehen, aber hör mir gut zu: Du musst auf jeden Fall aufnehmen, was hier in den nächsten 3 Stunden passiert! Hast du gehört? Auf jeden Fall!«

Marianne nickte, obwohl Sam das ja gar nicht sehen konnte. Dann wackelte das Kamerabild nur noch.

Erst beim dritten Mal hörte sie das Klingeln an der Haustür und öffnete diese. Zwei uniformierte Männer standen in der Tür, ein großer und ein kleiner, dicker. Die "guten" Freunde, dachte sie.

»Guten Abend. Wir wurden von Samuel Curle hierher gerufen...«, begrüßte sie der größere der beiden Beamten.

»Coule. Das ist mein Mann, ja. Ich glaube, er ist in Gefahr. Können Sie mir das vielleicht alles erklären?«

Sie lief wieder ins Wohnzimmer und setzte sich vor den Fernseher. Jetzt erkannte sie den Ort, wo Sam sich aufhielt: der Schlachthof am anderen Ende der Stadt!

Die beiden Polizisten erzählten ihr die ganze Geschichte von Anfang an.

»Mehr wissen wir auch nicht. Wahrscheinlich hat die Person, also diese tote Frau, Selbstmord begangen und sich in der Wohnung vertan. Von dieser Theorie gehen wir nach den heutigen Untersuchungen aus.«

»Das ist doch...« Doch Marianne sagte so etwas lieber nicht vor zwei Polizisten. »Jedenfalls ist mein Mann anscheinend schon weiter in dem Fall gekommen als Sie. Irgendwie hat er es geschaft...«

Sie wurde von einem Rufen unterbrochen.

»He Du!«

Es kam aus dem Fernseher. Dort sah Marianne jetzt direkt in die Augen eines kleinen Mannes, kaum älter als 26.

Oh nein!, dachte sie, jetzt haben sie die Kamera entdeckt.

Alte Bekannte

Samuel drehte sich um.

»Was für eine Ehre! Lange nicht gesehen, Sam! Was treibt dich an einem SONntagmorgen um 2 Uhr AM denn hier her? Zum 'Haus der toten Tiere'

Der Mann lachte laut. Doch nicht nur er: hinter sich hörte Samuel zwei weitere Männer lachen. Er drehte sich um. Durch seine Sonnenbrille erkannte er einen alten Bekannten: Pete Black. Er gehörte zu den Bankräubern von vor zwei Jahren! Den anderen Mann kannte er nicht.

»Wir haben hier schon auf dich gewartet!«

Wohl eher umgekehrt, dachte Samuel. Hauptsache, sie bemerkten nicht die winzige Kamera zwischen seinen schusssicheren Brillengläsern und die Mikrofone in den Brillenbügeln!

»Guten Morgen.«, grüßte er, aber keineswegs freundlich.

»Mensch«, begann Sanders, »wo bleibt nur Cassandra? Sie wollte doch etwas früher kommen! Marc, hast du eine Ahnung, wo - «

Samuel warf sich auf den Boden und rollte zur Seite. Ein schwarzer Schatten huschte über ihn hinweg.

Ein Schuss löste sich aus einer Waffe.

Samuel sah nur noch zwei Stiefel, die knapp vor seinem Gesicht landeten.

»Aber Marc«, meinte Sanders trocken, »du musst doch jetzt nicht mit deiner Pistole herumspielen. Hi Cassandra!«

Einer der beiden Stiefel bewegte sich nach vorne.

»Hey Leute!«, grüßte eine weibliche Stimme. »Wo ist denn dieser Superdetektiv?«

»Du stehst drauf.« Pete wies in Samuels Richtung.

»Steh auf, Junge!«

Cassandra reichte Samuel eine Hand. Dieser überlegte kurz, dann griff er nach der Hand. Er sprang auf, drehte ihren Arm hinter ihren Rücken und hielt sie vor sich. Doch ehe er sich versah wirbelte sein Körper über ihren hinweg und landete hart auf dem Boden.

Samuel stand auf und wischte sich den Dreck vom Ärmel. »Ich glaube, das reicht mir als Begrüßung.«

Entdeckt

Mary hörte nur ein Knacken, dann rauschte es. Sie und die beiden Beamten starrten auf den Fernseher, in dem sich jetzt ein Nachrichtensprecher von den Zuschauern verabschiedete.

»Unternehmt doch endlich etwas!«, rief sie verzweifelt zu den Polizisten.

»Mein Mann ist in Gefahr!!«

Der große Polizist griff sofort nach seinem Funkgerät.

»Mindestens drei Einheiten sofort zum Schlachthof Denver South! Ich wiederhole: drei Einheiten zum Schlachthof! Eine Schlägerei oder so.«
Es rauschte kurz, dann krächzte eine Stimme aus dem Gerät: »Okay, ich schicke drei Wagen los!«

Vergiftet

Greg Sanders ging zu einer Hausecke und griff nach einer Flasche mit einer gelblichen Flüssigkeit. Er nahm einen Schluck und reichte die Flasche an Sam weiter. »Auch 'nen Schluck? Keine Sorge, so harmlos wie Cola!«

Dieser roch kurz an der Flasche. Tetrodotoxin!, erkannte er sofort. Schon bei 0,7 Milligramm ein tödliches Nervengift! Er hatte keine Wahl. Er setzte den Flaschenhals an seinen Mund. Der Stoff schmeckte salzig. Was die da wohl noch reingemischt haben?, fragte er sich. Samuel nahm die Flasche wieder ab und stellte sie auf den Boden.

»Wasisdasdenn?!?«, nuschelte er und schleuderte die Flasche in Richtung Straße.

»Die Belohnung für deine Hilfe bei unserem Bankraub vorletztes Jahr!« Sanders lachte.

Dann fiel Samuel auf die Knie.

»Es ist schon spät, Sam! Schlaf 'ne Runde!«

Plötzlich hörte er einen Knall und eine vierte Stimme.

»Hier sind sie!«, schrie ein Mann rechts neben ihm. Links neben sich hörte er Schritte.

»Oh! Noch ein paar Gäste! Aha, die Bande meiner lieben Schwester. Guten Morgen, Marty! Wo ist denn eure starke Anführerin? Hat sie sich umgebracht, weil wir den Flieger statt euch bekommen haben? Tja, morgen schon sind wir in der Karibik! Mussten dort nur noch ein bisschen Platz schaffen. Übermorgen wäre dieser Verräter hier nämlich ebenfalls dort hin geflogen. Mit unserer Maschine!«

»Ihr habt Sophia gekillt! Und meinen Bruder auch!«

Samuel erinnerte sich: Letzte Woche wurde ein gewisser Jeffrey Jones tot in einem Wald gefunden. Auch hier hieß es: Selbstmord. Alle Indizien deuteten darauf hin. Auch bei der Frau in seiner Wohnung – er erinnerte sich jetzt auch wieder an den Namen: Sophia Sanders – sah es so aus!

Eine Glasscheibe ging zu Bruch, fast zeitgleich mit dem Aufheulen einer Polizeisirene.

»Bringt diese Idioten doch endlich um!!«

Wieder ein Knall. Jemand schrie kurz auf. Reifen quietschten, als das erste Polizeiauto auf den Hof bog. Samuel rollte sich gerade noch hinter einen großen Container, bevor dieser von zwei Schüssen durchlöchert wurde.

»Achtung! Lassen Sie die Waffen fallen! Polizei!«

Der Container war schwer, aber gerade noch so leicht, dass Samuel ihn zwischen zwei der Gangster rollen konnte. Einer von ihnen fiel zu Boden und Samuel hob seine Pistole auf. Der Container rollte weiter und warf Glen Sanders um, gerade noch rechtzeitig um einen Schuss auf Marty Jones zu verhindern. Plötzlich griff jemand von hinten nach Samuels Schultern und stieß ihn um. Cassandra Wild kletterte die Fassade des Nebengebäudes hoch. Keine halbe Minute später stand sie oben auf dem Dach. Samuel wollte nicht schießen. Also stand er auf und rannte zu dem gegenüberliegenden Gebäude.

»Kommen Sie sofort herunter!«, rief eine Stimme aus einem Megafon. Die Polizisten hatten den restlichen Bandenmitgliedern bereits Handschellen angelegt und den toten Pete Black wegtransportiert. Schon erreichte Samuel das Dach des Flachbaus. Er rannte über den Rand des Dachs entlang zum Gebäude an der anderen Seite des Hofes. Cassandra hatte ihn noch nicht bemerkt; sie stand jetzt zur Straße gerichtet mit einem Seil am Rand des Daches. Sie holte aus und traf mit der Schlinge die Spitze eines Strommastes. Schon glitt sie zum anderen Ende des Seils.

Und Samuel sprang.

Attacke!

Marianne saß immer noch geduckt im Polizeiauto. Ein Schussloch war bereits in der Fensterscheibe. Sie blickte zur Straße. Doch was war das? Sam lief über ein Dach und sprang dann ab. Marianne stieg aus und lief los. Der Körper ihres Mannes flog durch die dunkle Nacht und blieb auf einmal mitten in der Luft hängen! Wie konnte das sein? Wie an einem unsichtbaren Seil hangelte er sich zu einem Strommast herüber. Ein Seil?

An dem Strommast war noch eine zweite Person. War das eine Frau? Diese setzte gerade zum Sprung an. Mary duckte sich. Die Frau landete genau vor ihr.

»Halt sie fest!«, rief Samuel von oben. Auch er wollte jeden Moment springen.

»Spring nicht!«, brüllte Marianne in seine Richtung – und genau in das Ohr der Frau, die sich soeben vor ihr aufrichtete. Von dem Lärm betäubt wich sie zurück und stolperte über eine Flasche mit einer gelben Flüssigkeit. Samuel kletterte langsam den Mast herunter und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

»Wow! Gut gemacht!«, lobte er seine Frau und kniete schon auf dem Rücken der Frau, gerade als ein Polizist hinzukam.

Urlaub

Vier Tage später, nach vielen Gesprächen mit der Polizei, lagen Samuel und Marianne Coule am Strand einer Karibikinsel.

»Sag mal, Sam,« begann sie. »Wie konntest du eigentlich dieses Gift überleben? Ich meine, du hast es doch getrunken, oder?«

»Eben nicht. Dieser Sanders aber auch nicht, hab ich genau gesehen. Aber der hat jetzt auch Urlaub, auf Staatskosten. Fünf Jahre, glaub ich, hieß das Urteil.«
Doch seine Frau war schon ins Wasser verschwunden.

 

 

 

Copyright by Florian H.

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2009

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