Klappentext
Rosas Leben war durchzogen von Pech, aber das sollte sich schon bald ändern!!! Mit Rosalie geschehen merkwürdige Dinge seit ihre Großmutter gestorben ist. Sie möchte der Sache auf den Grund gehen und entdeckt ein fernes Land – Ein Zauberland. Dort findet sie neue Freunde und soll die Königin werden. Eine böse Hexe will aber selber den Thron besteigen, um Unheil über das Königreich zu bringen und kämpft gegen Rosalie. Wird es Rosalie gelingen, die böse Hexe zu töten und das Land vor dem völligen Untergang zu bewahren?1. Kapitel
Sonntag.Es war Nachmittag, als es sich ereignete. Ich schaute in unseren Spiegel, ummich schön zu machen, denn bald musste ich zum Tanzkurs, meine zweiteStunde, und dort gab es echt total heiße Jungs!Auf einmal knackte der Spiegel, und ein Riss zog sich quer durch ihn. Ich dachte mir nichts dabei, und hoffte, dass meine Eltern nicht herausfanden, dass ich es war. Aber wenn man darüber nachdenkt war ich es auch eigentlich überhaupt nicht, denn ich hab ja gar nichts getan, der Spiegel hat von selbst geknackt. In genau dem Moment, indem ich darüber nachgedacht hatte, zerbrach der Spiegel in tausende von Scherben. Gleichzeitig hörte ich ein Poltern von unten, von der Wohnung meiner Großmutter. Mein Großvater war schon lange Zeit tot. Um sicherzugehen, ob es Oma gut ging, rannte ich vor Schock die Treppe hinunter in ihre kleine Wohnung, die an dem Haus meiner Familie angebracht war. Dort lag sie, TOT am Boden. Es brannte ein Loch in mein Herz. Deshalb nahm ich mir vor, nie wieder ihren Namen zu sagen.Ich schluchzte und fing an zu weinen. Wieso, wieso bloß SIE??? Wieso musste genau IHR das passieren?Ich war so bedrückt, dass ich schrie und weinte und mich auf den Boden warf. Ich weinte noch eine ganze Zeit und umarmte SIE. Dabei kullerten warme Tränen über meine Wangen auf IHRE Schultern herunter. SIE war doch noch so jung und immer für mich da gewesen. Aber irgendwann wäre SIE eh gestorben, doch trotzdem war es sehr schlimm, ein Stück Herz zu verlieren. SIE hatte mir so viel bedeutet, mehr als alles Andere auf der Welt!!! Und jetzt musste ich mich von IHR trennen! Wieso war genau SIE gestorben, es hätte doch jeden anderen erwischen können? Wieso war es genau in dem Moment passiert, als der Spiegel zerbrochen war? War Magie mit im Spiel? Aber so etwas gab es doch nicht, oder? Fragen über Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Kurz danach bekam ich eine Antwort auf die Fragen, ob es Magie gab, und ob sie mit im Spiel war. Die Seele von IHR schwebte aus IHREM Körper heraus, aus der Wohnung, in unser Haus, zum Spiegel, im oberen Stockwerk. Mein Atem stockte! Der Spiegel war wieder völlig zusammengesetzt, aber meine Eltern waren für 3 Wochen in Urlaub an der Ostsee, sie konnten ihn nicht wieder repariert haben! Meine Schwester Lilliana konnte es auch nicht gewesensein, denn sie war schon wieder auf einer Party, wie fast jeden Abend. IHRE Seele schwebte weiter in den neu zusammengesetzten Spiegel hinein, und verschwand darin. Ich kippte vor Ohnmacht um. Am frühen nächsten Morgen, um 4 Uhr, wachte ich erst wieder auf. Aber einschlafen, für zwei Stunden, konnte ich auch nicht mehr. Also las ich noch eine Weile und machte mir Frühstück. Dann versorgte ich meinen Hund und ging eine große Runde mit ihm spazieren. Mir fiel schlagartig das, was gestern passiert war, wieder ein. Ich versuchte, das Gefühl zu unterdrücken, doch ich wimmelte und schluchzte auf dem ganzen Spaziergang. Meine Nachbarn fragten mich, was mit mir los war. Ich ging schnell weiter, um es nicht zu erzählen. Um halb 8 lief ich zur Schule, die nur eine Straße von unserem Haus entfernt lag. Meine Freundinnen fragten mich ebenfalls, was mit mir los war. Ich wollte nicht darüber reden! Das sagte ich ihnen auch, und sie verstanden mich. In der Schule fing mein Pech auch schon an. Zuerst hatte ich Physik, das meistgehasste Fach von mir. Wir bekamen unseren Test wieder, den wir letzte Woche geschrieben hatten. 6??? Das gab es nicht, ich hasste Physik zwar, aber eine 6 im Test? Ich beruhigte mich. Es war ja nur ein Test! Zweite Stunde. Mathe. Wir bekamen unsere Arbeit wieder. Davor brauchte ich keine Angst zu haben, ich war in Mathe die beste Schülerin und schrieb immer nur Einsen. Auch 6.Ich fing an zu heulen und mein Lehrer setzte noch eins oben drauf. „Jetzt heul nicht und konzentrier dich auf den Unterricht!“, schimpfte er.Jetzt fing ich noch mehr an zu weinen.Konnte es noch schlimmer kommen?Ja, konnte es!In Deutsch schrieben wir eine Arbeit. Ich hatte sie ganz vergessen und so auch nicht dafür gelernt. Dazu war sie noch total schwierig!2. Kapitel
Als ich zuhause war, weckte ich zuerst Lilliana auf, die immer noch schlief. Ich erzählte ihr die ganze Geschichte.„WAS? Oma ist tot?“, fragte sie traurig. „Sie war doch noch so jung und gesund!“„Ja. Ich weiß auch nicht, was passiert ist, ich glaube der Spiegel ist daran Schuld!“„Eigentlich kann der Spiegel nicht daran schuld sein und es gibt auch keine Magie!“Meine Schwester fühlte sich veralbert von mir.„Doch! Ich hab es mit eigenen Augen gesehen!“, erwiderte ich empört.„Schon gut, schon gut! Ich sag einfach nichts mehr zu deiner durchgedrehten Fantasie.“Ich war beleidigt und verschränkte meine Arme vor der Brust.„Rosalie, hast du schon die Polizei und das Bestattungsunternehmen angerufen?“, fragte mich Lilli eilig.Beschämt guckte ich zur Seite. Sie stöhnte und ging zum Telefon. Als erstes rief sie die Polizei an. Kurze Zeit später klingelte es auch schon an der Tür. Die Polizei trat ein. Wir führten die zwei Polizeileute zu der Wohnung von IHR. Sie untersuchten IHRE Leiche.„Merkwürdig, sehr merkwürdig!“, sagte einer der Polizisten.„Was ist denn los?“, fragte ich.„Es gibt keinerlei Anzeichen für Selbstmord oder für Mord, nicht? Und die Daten, die wir von euch beiden bekommen haben weisen darauf hin, dass das Alter oder die Gesundheit nicht verantwortlich für den Tod sein können, nicht? Denn eure Großmutter war kerngesund und auch relativ jung, nicht? Also steckt kein Mord, kein Selbstmord und auch kein natürlicher Tod dahinter, nicht? Sie war im Haus, nicht? Es gab keinen Brand oder Ähnliches, nicht? Andere Todesursachen gibt es nicht, nicht? Aber eine muss es gewesen sein, nicht?“, stellte der andere Polizist fest.Wir bedankten uns bei de Polizei und ließen sie nach draußen. „Das war ja sehr hilfreich!“, meinte meine große Schwester ironisch.„Ja echt, und hast du die Aussprache des zweiten Polizisten gehört? Der hat immer `nicht` nach jedem Satz gesagt!“, lästerte ich. „Jetzt aber wieder zum eigentlichen Thema. Hast du Ma und Pa schon angerufen?“Schon wieder blickte ich auf den Boden und wurde knallrot wie eine Tomate. Lilliana rollte mit den Augen.„Aber erzahl ihnen bitte nichts vom Spiegel, der kaputt gegangen ist und auch nichts von der Seele, die aus IHR heraus in den Spiegel geflogen ist!“, flehte ich Lilliana an.„Ich glaube dir ja sowieso kein Wort, wieso sollte ich es also Ma und Pa erzählen?“„Hey, es stimmt aber!!!“, maulte ich empört.„Ja, ja!“, kicherte Lilliana und ging zum Telefon. Sie nahm das gerade wieder aufgehängte Telefon vom Sockel. Nach dem Gespräch mit meinen Eltern erzählte sie mir, was sie gesagt hatten.„Wir sollen das Bestattungsinstitut anrufen und eine Beerdigung für morgen abmachen. Dann sollen wir die Zeitung anrufen, damit sie eine Todesanzeige dort reinstellen können. Ma und Pa kommen heute Nachmittag aus dem Urlaub wieder, damit wir einen Sarg für Großmutter kaufen können und schöne Blumen, außerdem einen Grabstein. Und damit sie morgen bei der Beerdigung und in der schweren Zeit bei uns sein können.“, sagte Lilliana mit Tränen in den Augen. Ihr fiel es nicht leicht, darüber zu reden. Aber ich, ich weinte dann auch. So traurig machte es mich, über IHRE Beerdigung zu sprechen.Wir riefen also die Zeitung und das Institut an, und die Beerdigung war für den nächsten Morgen zugesagt.