Bei Nacht wandelt sie
frei und unbeschwert
sie spreizt ihre Arme aus
zum Vorschein kommen ihre Schwingen
sie fliegt davon
so frei so leicht
höher - immer höher fliegt sie hinauf
unter ihr das Tal der Trauer
weit fort - weit fort von hier
mag sie sein
sie fliegt so leicht wie eine Feder
sie schwebt über das Meer
schaut auf dieses Blau hinab
so frei so leicht fühlt sie sich
doch ihre Schwingen werden schwer
unter ihr das offene Meer
kein Land in Sicht
kein Schutz vor dem Fall
tiefer immer tiefer fliegt sie nun
Angst zu fallen
Angst vor dem kaltem Meer
doch ihre Schwingen werden schwer
wo soll sie hin
wo soll sie fallen
Ängste machen sich mehr und mehr breit bei ihr
Ein schwarzer Vogel fliegt an ihr vorrüber
greift sie mit seinen Fängen
fliegt mit ihr übers Meer
Schwerelos lässt sie sich tragen
fühlt sich sicher
fühlt sich geborgen
den Blick nach unten gehalten
an das Land was weit vor ihr liegt
befreit von all ihrem Kummer
all ihren Qualen
nur das Land in Sicht
im warmen Sand lässt der schwarze Vogel sie hinab sinken
sie liegt im Sand
schaut hinauf
sieht den Vogel fliegen
ihre Schwingen sie nun nicht mehr spürt
sie lässt die Schwingen fallen
ihre Arme sie kaum spürt
das Meer rauscht
sie wird müde
der Schlaf soll für immer sein