Kurzgeschichte
Spielplatzgigolo

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"Spielplatzgigolo"
Veröffentlicht am 10. August 2009, 24 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich lebe frei nach dem Motto von Seeed: Es ist egal, ob du studiert hast oder gut f..kst, der Meister erkennt, will ich relaxen, oder mehr Geld und den ganzen Mist, was du verdienst ist was du kriegst! "BLUTIGE LECKERBISSEN" ALLE MEINE HORRORSTORYS ZUSAMMEN GETRAGEN, NATÜRLICH DANK EURER HILFE UND GUTEN RATSCHLÄGEN ÜBERARBEITET, LEKTORIERT UND ES WIRD AB DEM 1 JULI IM BUCHHANDEL, SO WIE IN INTERNETHANDEL (AMAZON etc.) ZUHABEN SEIN. ALSO ...
Spielplatzgigolo

Spielplatzgigolo

Beschreibung

Stefan merkt schnell, dass der Hafen der Ehe nicht immer der sicherste ist.

Spielplatzgigolo

 Ich will es mal so sagen: Als ich im zartem Alter von ungefähr drei Jahren meine erste Erektion bekam,  wusste ich dass mich mein Pimmel noch in arge Probleme bringen würde. Ich meine,  ein Körperteil,  das über  achtzig Prozent des Tages  schlaff,  klein und runzelig  an einem unbrauchbar herunter hängt,  um dann für wenige  Augenblicke Baseballkeule  spielt und die Glocken darunter zum schmerzhaften Drücken bringt,  kann einen Menschen ja nur in die Hölle,  oder wie in meinem Fall, in den Wahnsinn treiben.
   Mit ungefähr elf wusste ich dann,  dass Muschis mein Verhängnis  waren.  Ich fand im Schrank meines Vaters ein Playboy – Magazin  und holte mir noch im Schlafzimmer meiner Eltern einen runter,  da mein kleiner Freund,  nach den  ersten Blicken auf nackte Körper schöner Frauen,  sofort meine Hosen sprengen wollte.  Das einzige was half,  das fühlte ich instinktiv,  war Reibung und so verschoss ich meine erste Ladung auf den Flokati  meiner Mutter.  Dieses erste Erlebnis,  meiner eigenen Sexualität,  hatte zwei  Ereignisse zur  Folge. Erstens erlebten meine Schwester und ich,  den ersten öffentlichen Streit  unserer Eltern,  der um Pornos und andere Frauen ging und zum zweiten sah ich meine Schulkameradinnen  von diesem Tag an mit ganz anderen Augen.
  Ich versuchte im Schwimmunterricht ihre kleinen rosa Fotzen,  bei zufälligem Herauslugen,  mit den Augen zu erhaschen  und starrte minutenlang  auf die kleinen Wölbungen  auf ihren schmalen Brüsten,  die einmal ausgewachsene Busen werden sollten. Auf dem Schulhof verfolgte ich unsere jüngste und hübscheste  Lehrerin Frau Lurk,  die sich der Beobachtungen der älteren Schüler gewiss war und sich in der Frühlingssonne gerne vor diesen und meinen Blicken räkelte.
   Mit dreizehn,  als die Ehe meiner Eltern in den letzten Zuckungen lag,  schaffte ich es dann meine erste Freifahrt auf dem Cockride anzubieten. Ich glaube sie hieß Ramona,  war ein Jahr älter als ich und sprach mich auf dem Spielplatz neben unserem Haus an.  Ich nahm sie mit nach oben in unsere Wohnung,  meine Mutter war mit meiner Schwester in der Stadt und mein Vater,  gerade in den Dreißigern und wissend,  dass seine Ehe bald vorbei sein würde,  war auf der Jagd nach Frau Nummer zwei  und rammelte sie genau drei Minuten auf dem Boden unseres Kinderzimmers.
  „Für das erste Mal nicht schlecht,  Kleiner,“ sie war fast zwei Köpfe unter mir, „aber lass dir mehr Zeit,  das ist kein Wettrennen.“
  Mit dieser netten,  aber auch ruppigen Aussage verlief mein Leben in den nächsten Jahren gar nicht mal so schlecht. Ich trainierte beim Wichsen meinen Erguss solange wie möglich zurück zuhalten,  bis es schmerzte  und als ich mit fünfzehn meinen zweiten Versuch starrten durfte schaffte ich es auf glatte fünfzehn Minuten mit Kondom.  Als ich siebzehn war heiratete mein Vater seine zweite Frau und ich bekam auf dem feuchtfröhlichen Hochzeitsfest meine dritte Gespielin. Es hätten wohl mehr sein können in den ersten beiden Jahrzehnten meines Lebens,  aber irgendwie konnte ich Frauen nie ansprechen,  ich bekam nie einen Ton heraus. Nie wollte mir ein flotter Spruch einfallen,  oder eine tolle Geschichte,  vielleicht weil es die ganze Zeit über in meinem Hirn dröhnte: Ich will ficken!  Aber und das war schon fast seltsam,  sprachen mich immer wieder Mädchen und junge Frauen an,  die sich auch relativ schnell mit mir zum Tet a tet und dann auch ohne große Vorreden in meinen Betten wieder fanden.  Nur mit den wenigsten gab es ein Wiedersehen und mit 27 dauerte meine längste Liaison gerade mal  drei Monate und ich machte eine Reise  nach Spanien,  um einen Roman zu beginnen und mir über mein weiteres Leben Gedanken zu machen.  Denn bis Dato wechselte ich die schlecht bezahlten Jobs  genauso häufig wie ich von Frauen genommen und verlassen wurde. „Brauchst du einen Job?“ Meine Antwort war immer: Ja,  „Hast du heute Nacht was vor?“,  meine Antwort war immer: Nein!
  In Spanien traf ich Angelika. Wir vögelten von vierzehn Tagen zwölf und bevor sie zurück zu ihrem Mann und dem Kind fuhr sagte sie zu mir: „Stefan,  du bist ein lieber Kerl. Mit dir hat man Spaß,  aber du bist kein Heiratsmaterial!“
  Kein Heiratsmaterial. Mir wurde plötzlich bewusst,  dass ich trotz der in die Brüche gegangenen Ehe meiner Eltern,  wohl die ganze Zeit auf der Suche nach Miss Right war.  Mit der Erkenntnis ließ ich mich monatelang  auf keinen Fick ein und schrieb wie ein Besessener meinen Roman fertig,  der angelehnt an meinen  bisherigem Leben und den teils lustigen Erfolgen und Misserfolgen meines Seelenheils  war. Ullstein  war der erste Verlag,  der mir ein Angebot machte und ein gutes Honorar   und  eine faire Beteiligung versprach.  Aber es wurde erst einmal kein Bestseller. Die Werbetrommel wurde  vorsichtig gestartet und mit dem  Honorar kaufte ich mir eine Wohnung und von der Beteiligung und einem Halbtagsjob kam ich so gerade um die Runden.  Ich war dreißig,  mein erstes Buch war auf dem Markt,  konnte mein Leben in Bars und Cafés etwas genießen und traf mich mit Freunden,  die sich in den vergangenen Jahrzehnten angesammelt hatten.
  Und dann traf ich Dagmar.
  Sie war nun nicht das was ich als schön bezeichne.  Sie war anders und sie hatte irgendwas,  was mich anzog. Ich weiß nicht ob es ihre zwanzig  Lenze waren,  oder doch ihre klaren,  fast eisblauen Augen,  auf jeden Fall stellte ich mit ihr fest,  dass Männer mit Dreißig nach dem zweiten Samenerguss erst einmal sehr fertig waren,  darauf hatte mich keiner vorbereitet.  Aber irgendwie lief es ganz gut zwischen uns und  sie verließ mich erst nach  zwei Jahren,  weil sie glaubte,  ich sei mit 33 nicht erwachsen.  Liebeskummer,  Whisky  und eine Sechzehnjährige,  für die ich zwei Monate erwachsen genug war,  ließen mich Dagmar für ein halbes Jahr vergessen.  Dann stand sie mit einem  Hammer vor meiner Türe.
  „Ich bin schwanger!“
  Die Antwort,  der meisten Männer wäre ja sofort gewesen: „Von mir?“,  aber ich schenkte mir diese Farce und sagte nur: „Ja.“ und schaute die kleine Beule auf ihrem Bauch fasziniert an.
  Sie sprach davon,  dass ich keine Verantwortung  haben würde,  sie fände es nur anständig,  dass ich es wüsste und sie wolle mich auch zu nichts zwingen und in meinem Kopf hörte sich alles nach Blabla an. Ich würde Vater werden und sollte keine Verantwortung übernehmen? Ich hatte mein ganzes Leben  noch keine Verantwortung übernommen und nun sollte ich mich auch vor dieser drücken? Der Liebeskummer und unsere Beziehung standen noch im Raum,  als wäre sie nie weg gegangen. Ich nahm sie in die Arme und küsste sie.  Ich glaube Frauen rechnen in einer solchen Situation mit allem, - Alimente, „Mach dich weg!“, „Und?“ -  aber nicht mit einer solchen Reaktion.  - Glaube ich zumindest. Sie fiel mir um den Hals,  wir waren so schnell nackt und als  ich meinem ungeborenen Kind,  in meiner Vorstellung, zum zweiten Mal auf den Wohnzimmertisch  spritzte,  war ich wirklich zum ersten Mal in meinem Leben glücklich.
  Glück ist eine Sache,  wie Liebe,  die meistens nur von kurzer Dauer ist.  Aber bei uns,  und auch bei mir,  hielt die Liebe doch gute zwei Jahre und das eheliche Glück drei.  Ich heiratet Dagmar noch vor der Geburt unseres Sohnes  Kurt,  was wir englisch aussprachen  zu Ehren Cobains, und ich verkaufte meine Wohnung zu einen guten Preis und konnte so eine größere und günstigere Wohnung im Süden der Stadt erwerben. Wie sich herausstellen sollte in Hellskitchen unserer Stadt.
  Hier lebten die Leute,  die eigentlich nichts geschafft hatten,  die sich von Job zu Job hangelten,  von Drogen und Prostitution. Aber in solchen Viertel ist die Kinderrate sehr hoch und so gibt es schon fast ein Überangebot an Spielplätzen und KiTas.
  Drei Jahre war ich wirklich ein treuer Ehemann und gut sorgender Vater.  Dann kamen die Spielplätze.
  Dagmar,  die Verkäuferin war,  ging ein halbes Jahr nach Kurts Geburt wieder zur Arbeit. Sie wollte eigenes Geld verdienen. Wir teilten die Lebenskosten,  der Rest sollte fürs Kind und für jeden selbst gehen,  eigentlich ein guter Deal. Mir reichten so die Einnahmen meines Romans,  der sich plötzlich besser verkaufte und schon die erste Anfrage von Senator Film nach den Rechten brachte.  Sie wollten mein Buch verfilmen,  mit Christian Ulmen in der Hauptrolle.  Ich verkaufte die Rechte,  mein Agent schlug noch eine Beteiligung an  den Einnahmen heraus.  Na, ja was soll ich sagen,  zu diesem Zeitpunkt klang es nach Wahnsinn,  so einfach ging das.  Ich nehme vorweg,  dass es aber dann doch ein Flop wurde.  Ulmen wurde krank und seine Rolle wurde von Oliver Pocher,  der gerade alles machte,  übernommen und die Kinobesucher straften den Film ab.   Aber hey, ich bin noch keine vierzig,  habe ein Buch geschrieben,  von dem es sogar einen Film gibt. Ich reise mit Vorlesungen herum und habe einen tollen Sohn. Bin zwar geschieden und alleine,  aber das bin ich ja selbst schuld.  Wie gesagt,  ich wusste schon früh,  dass mein Pimmel mich in   Schwierigkeiten bringen würde.
  Die Ehe war erkaltet. Ich weiß nicht woran es lag, an uns,  an dem Leben?  Liebe verschwindet einfach.  Sie kommt und geht wie ein Fieber.  Bei uns war dieses Fieber schon seit zwei Jahren vorbei,  wir schliefen vielleicht zwei mal im Monat miteinander,  lustiger Weise reichte mir das sogar und ob es daran lag,  bezweifle ich doch sehr stark. Der Mensch ist Mensch,  wie Nikos  Kazantzakis  Alexis Sorbas  sagen lässt und so verhält es sich wirklich.  Ich liebe mein Kind und ich weiß,  dass es sich nie ändern wird,  aber die Liebe zu meiner Frau,  ist erloschen wie ein verlassenen  Campfire. Warum,  und wer Schuld hat,  ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich weiß nur, Dag war arbeiten ich ging mit Kurt auf die Spielplätze seit er laufen konnte und landete irgendwann auf dem,  der meinem Sohn und mir am besten gefiel. Meinem Sohn gefielen eigentlich alle,  aber mir gefiel der,  der mein Verhängnis werden sollte,  so gut,  weil dort keine verkniffen  türkischen Mamas  herum saßen  und Männer beäugten,  die an Stelle zu arbeiten mit ihrem Kleinen auf der Bank saßen.  Für die meisten galt ich als arbeitsscheues Etwas und wurde mit Missachtung  verjagt.
   Der Spielplatz,  mein zukünftiges Jagdrevier war fest in osteuropäischer Hand. Russen, Letten, Georgier,  Bulgaren und was weiß ich aus welcher Herren Länder. Was sich klar herauskristallisierte  war das: Keine Kopftücher,  keine verkniffenen Gesichter,  kein gezicke,  kein böser Blick,  sondern schöne,  junge,  sexy Mamas,  die einem das Auge überlaufen ließen und plötzlich fühlte ich mich wieder in die Vergangenheit versetzt,  als ich noch aus den Vollen schöpfen konnte.  Es ist wohl der  Stich im Herzen des alten Löwen,  wenn er sieht,  dass es wohl bald zu Ende geht.  Ich meine Dag stand kurz vor ihren 25. Geburtstag,  also auf keinen Fall alt,  aber sie hatte jeglichen Reiz für mich verloren und ich stellte fest,  dass ich mit fast 38 zum Alteisen ab deklariert wurde.  Wie war das nur passiert? Und warum hatte ich es nicht gemerkt? Wie konnte ich von dem wilden Hengst,  der ich einst war,  zu diesem Maulesel werden,  der sich mit Windeln wechseln und ein,  zwei  Mal im Monat Mutti besteigen zufrieden gab? Das Leben ist schon komisch,  fast eine griechische Tragödie.   Ist man alleine,  will man eine Familie,  hat man Familie,  sehnt man sich nach Freiheit. Mensch,  du bist Mensch! Nein. Mensch du bist kein Mensch,  du bist Mann.  Der Mensch so sagte es ,glaube ich,  schon  Platon,  ist nie zufrieden. Und der Mann ist noch unzufriedener.  Solange seine Eier Sperma  produzieren,  wird er sich immer wünschen das klebrige Zeug zu verteilen.  Es führt ihn in den Himmel und in die Hölle und lässt ihn sein Abbild  sehen. Und vor allem,  bringt es ihn nur ins Unglück.  Selig sind die Impotenten,  denn ihnen ist das Himmelreich!  Ja wohl mein Freund,  die hast du in deiner Bergpredigt vergessen!
  Ich gehöre leider nicht zu ihnen.
  Die erste war Larissa. Sie hatte einen zwei Jahre alten Sohn,  der von meinem Erscheinungsbild so erschrocken war,  dass er jedes Mal weinte,  wenn er mich sah.  Also war Papa wohl der typisch Ostmann und schlug wohl ab und an mit der Faust auf den Tisch.  Der Junge zuckte jedes Mal,  wenn ich Kurt rief. Dann war es soweit,  sie entschuldigte sich dafür bei mir,  versicherte mir, dass ich einen sehr süßen Sohn habe und wir kamen ins Gespräch.  Mal mehr,  mal weniger,  je nachdem wie viel Betrieb auf dem Gelände herrschte.
  Dann an einem Tag,  an dem es nach Regen aussah,  waren wir die einzigen  Kind/Eltern – Pärchen  und sie fragte mich,  nach meiner Frau aus und ob die Arbeitslosigkeit mich zermürben würde.
  „Meine Frau verdient ihr eigenes Geld.  Ich bin Autor,  so kann ich unseren Sohn großziehen.  Es macht eigentlich sehr viel Spaß.“
  „Oh,  Ihre Frau ist sehr glücklich. Andrej  war fast ein Jahr arbeitslos,  wurde  verrückt,  so mürrisch -  immer Streit.  Jetzt arbeitet er bei einer Zeitfirma. Viel Arbeit,  bisschen Geld. Ganzen Tag weg. Und ich und kleiner Andrej viel alleine.“
  So schüttete sie mir ihr Herz aus  und als es zu regnen begann gingen wir einfach zu ihr nach Hause.  Die Jungen spielten mit Lego und im Schlafzimmer blies mir dieser wunderschöne, blonde Engel einen und ich fickte sie bis sie zitternd  von mir ab stieg und weinte.  Mein Gewissen war seltsam rein. Ich liebte Dag nicht mehr und merkte dass mir sofort Bilder von Kurt durch das Hirn geisterten,  der wie ich als Scheidungskind groß werden würde.  Larissa wischte sich die Augen und begann gleich darauf wieder an meinen Hodensack zu nuckeln.           
  Wir trafen uns in dem Monat noch dreimal,  bevor sie mir Karina  vorstellte. Karina war eine dunkelhaarige  Wolgaschönheit,  die starken Ostakzent hatte und mich schon beim ersten Treffen fast mit den Augen auffraß. Ihr Mann arbeite bei einem Autozulieferer  auf drei Schichten und sie hatte eine Tochter in Kurts Alter,  mit der er sich Shrek ansah,  während ich es der Mutter besorgte.  Nun,  ich ging seit drei Monaten auf den Spielplatz und  hatte schon mit zwei Müttern ein Verhältnis. Karina schleppte Katrin an,  eine Bulgarin mit einem Zwillingspärchen  und tätowierten Brüsten und Arschbacken. Ihr Mann war Fernfahrer und nur jedes zweite Wochenende daheim,  so konnte ich sie auch mal Abends besuchen und meiner Frau vorgaukeln,  ich würde mit einem befreundeten Schreiberling in die Südspitze gehen und einen trinken. Der Sommer erreichte seinen Höhepunkt und ich lernte noch die alleinerziehende, achtzehnjährige  Sonya kennen,  die von einer Freundin gehört habe,  mich müsse man nicht lange bitten. Ich musste schmunzeln. Frauen zerrissen sich das Maul über mich,  als sei ich eine Hure.
  Dann brachte Larissa Olga mit.  Olga,  die wahnsinnige, schöne  und zerstörerische  Olga.  
   Sie war 25,  1, 80 m  groß  und sie hatte Beine,  die zum Himmel reichen wollten.  Ihr Busen war nur in einem gelben Top versteckt und er  wollte das bisschen Stoff sprengen. Ich habe noch nie mit einer Frau gefickt,  wo das Eindringen sich in bitter süßen Schmerz verwandelte. Sie stellte Sachen mit mir an, -von denen irgendwelche Flaschenhälse in meinen Anus schieben das schmerzloseste  war -   sie fand Punkte,  die nie zuvor eine Frau entdeckte.  
   Eines Abends sprach Dag mich an.
   „Sind wir jetzt so weit?“
  „Wie weit?“ wollte ich über meinen Laptop gebeugt wissen.
  „Das wir nicht mehr miteinander schlafen.“
  Ich wollte protestieren,  ich bumste mehr als zu meinen Junggesellentagen,  nur halt nicht mit meiner Frau.  Sie war meist müde,  schlecht gelaunt,  oder schlief mit Kurt auf der Couch ein.  Ich dachte mir,  wenn sie nicht will,  dann hat sie schon,  aber so genau konnte ich die Vögelrei nicht mehr von einander trennen,  alles verschwamm in einem See  aus Fotzen,  Ärschen und Titten.
  „Hast du eine Affäre?“
  „Nicht eine!“  gab ich zu,  sie hörte die Ironie nicht heraus,  setzte sich neben mich auf den Boden und legte mir ihre müden Füße auf den Schoß.
  „Wir sehen uns nicht mehr so häufig,  ich bin nur im Geschäft...“
  „Du wolltest arbeiten....“
  „Ja,  in deiner Nähe fühle ich mich unsichtbar.  Liebst du mich noch? Es soll kein Vorwurf sein, ich will' s nur wissen. Weil ich nicht mehr weiß,  ob ich dich liebe.“
  „Liebe ist ein großes Wort...“
  „Jetzt kommt der Gelehrte wieder raus. Ich frag nicht Helmut Karasek,  ich frage dich,  also bitte keine Philosophie!“
  „Ich weiß nicht.“ Ich klappte das Laptop zu und schaute ihr in die Augen,  dabei massierte ich einen ihrer Füße. „Wir sind wohl beide nicht mehr verliebt.  Aber wir haben ein Kind. Ich denke...“
  „Ein Kind,  ja! Aber ist das alles was wir sind? Unser Leben reduziert sich auf das Kind? Du bist mit ihm den ganzen Tag zusammen,  ich gehöre nicht dazu.“
  „Du kannst zu hause bleiben.  Wenn der Film erst mal raus ist,  haben wir genug ...“
  „Stefan! Sie halten dich hin! Haben Probleme. - Genau wie wir!“ sie entzog mir ihren Fuß und ging ins Kinderzimmer zu Kurt.  Ich schnappte mir meine Jacke und verließ das Haus. Wollte zuerst zur Tanke um den Frust mit Bier herunterzuspülen,  landete aber bei meiner tätowierten Bulgarin,  deren Mann irgendwo in Portugal steckte.  Katrin war nicht alleine,  Olga war bei ihr.  Die Nacht konnte lustig werden.  Als wir zu dritt so richtig bei der Sache waren,  klingelte es bei Katrin an der Türe.
  „Mein Mann ist es nicht.“ sagte sie lapidar,  „ der kommt erst in ein paar Tagen. Macht ihr mal schon weiter ich wimmle den Jemand ab und dann bin ich wieder dran.“
  Sie verließ uns und wir amüsierten uns allein weiter,  als wir den Knall der Türe hörten  und die wütende Stimme brüllen hörten: „Verpiss dich Bitch! Ich weiß das sie hier ist. Verarsch mich nicht! Ich  hab den Hurensohn gesehen,  wie er vor deiner Türe stand.“
  Die Zwillinge schrien,  die Schlafzimmertüre flog auf,  Olga hielt meinen Eiersack noch in den Händen. Im Türrahmen stand ihr Mann Boris,  dahinter die Männer von Karina und Larissa,  die ich flüchtig auf Fotos gesehen hatte.  Boris war die einzige Unsicherheit in meinem Plan,  er und Olga lebten von Hartz IV,  dennoch war er fast nie Zuhause,  da er immer in Spielhallen herumlungerte und Marihuana  verkaufte. Boris war das,  was man sich unter einem russischen Soldaten vorstellte.  Ein Schrank von Mann,  zwei Meter hoch und der Oberarm glich einem Oberschenkel von mir. Kahl rasiert  und seine Augen funkelten mich böse an. Er stürzte nach vorn,  griff seiner Frau in den Nacken und schleuderte sie mit aller Gewalt in den Kleiderschrank neben dem Bett.  Er sprang auf das Bett und begrub mich unter sich. Seine Fäuste trommelten auf mein Gesicht, Hals, Brust und Bauch. Nach mehreren Minuten warf er mich wie einen Sack aus dem Bett und ich spürte wie ich gegen die Türrahmen schlug und etwas in mir  brach. Die beiden anderen Ehemänner malträtierten mich sofort mit Fußtritten. Meine Nase und das Jochbein brachen krachend, ich spuckte irgendwelche Zähne aus,  die vorher meine Zunge zerschnitten. Boris trat zu ihnen und  drosch weiter auf meinen Rücken ein.
  Katrin schrie: „Lasst in in Ruhe! Ihr bringt ihn ja um! Ich hab die Polizei gerufen!“
  Sie antworteten ihr mit einem Fußtritt in die Magengrube. Ich verschwand schon in dem Nebel,  der wie ich hoffte nicht die Vorstufe zum Tod war,  als Boris mich hoch hob und wieder warf. Ich machte mich schon auf die nächste Wand,  oder einen Schrank bereit,  als Glas krachte,  etwas meine Schulter aufschnitt und ich   durch verquollen Augen  den Spielplatz unter mir sah. Ich flog. Ich flog aus dem dritten Stock! Meine Arme ruderten und noch bevor ich weiter darüber nachdachte  krachte ich in einen Busch und es wurde rabenschwarze Nacht.
  Tage später kam ich im Krankenhaus wieder zu mir.  Ich hing an Schläuchen und man sagte mir ich sei so gerade noch einmal mit dem Leben davon gekommen.  Ich lag auf der Intensivstation,  Dag besuchte mich nicht einen Tag. Ich erfuhr,  dass die feinen Herren meiner Frau alles erzählten. Die packte sofort und verließ mich mit meinem Sohn. So kann' s kommen.
  Nun,  ich bin ein Jahr vor der großen 4,  hab einen Roman geschrieben,  der mit Oliver Pocher verfilmt wurde,  hab einen großartigen Sohn der mich jedes Wochenende besucht,  bin unterhalb der Hüfte gelähmt  und kann endlich wieder schreiben.
  Ich war ein Spielplatzgigolo und  mein Pimmel lässt mich auch in Ruhe.    

   
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Hörbuch

Über den Autor

Micha2071
Ich lebe frei nach dem Motto von Seeed: Es ist egal, ob du studiert hast oder gut f..kst, der Meister erkennt, will ich relaxen, oder mehr Geld und den ganzen Mist, was du verdienst ist was du kriegst!

"BLUTIGE LECKERBISSEN" ALLE MEINE HORRORSTORYS ZUSAMMEN GETRAGEN, NATÜRLICH DANK EURER HILFE UND GUTEN RATSCHLÄGEN ÜBERARBEITET, LEKTORIERT UND ES WIRD AB DEM 1 JULI IM BUCHHANDEL, SO WIE IN INTERNETHANDEL (AMAZON etc.) ZUHABEN SEIN. ALSO WER ES BRAUCHT, ICH WURDE MICH FREUEN.

Ende Mai 2009 erscheint das Buch "Blutige Leckerbissen" von Michael Masomi. Dieses können Sie beim Autor erwerben oder auch im Buchhandel sowie im Verlag art of arts - ISBN 978-3-940119-18-6 / 196 Buchseiten / für 13,65 Euro.

Micha 2071 empfiehlt und sponsert:

www.baerenherz.de

www.aids-stiftung.de

www.deine-stimme-gegen-armut.de


"Bei reifer Erfahrung sehen wir die Unbiegsamkeit der menschlichen Charaktere ein, wie kein Flehen, noch Vorstellen, noch Beispiel geben, noch Wohltun sie dahin bringt, von ihrer Art zu lassen , sondern vielmehr ein jeder seine Handlungsweise, Denkungsart und Fähigkeit mit der Notwendigkeit eines Naturgesetzes durchführen muss."Arthur Schopenhauer


Bin jetzt schon seit 2006 hier im Forum, war einer der Ersten, gab glaube ich noch sechs andere, nun sind es schon 8 Jahre. Kinders wie die Zeit vergeht. Werde jetzt auch schon 43 Jahre, habe drei Kinder, geschieden und lebe in Krefeld. Links in meinen Buchtipps findet ihr auch einige Geschichten von mir, sowie meine Beiden Bücher. Einmal unter Michael Masomi, einmal unter Michael La Tour.


Meine Greifbaren Storys und Geschichten sind:

"Die besten Burger der Stadt" Erschienen in der Anthologie ARTOFMYSTERY

"Das Rennen" & "Wahrheit" Erschienen im Gemeinschaftswerk ourStory

"Die Frau am See" & "40 Rosen zuviel" Erschienen in der Anthologie ARTOFMAN

"Der Hund des Tapetenklebers" & "Alle Jahre wieder" Erschienen in dem Gemeinschaftsprojekt ourStory2

"Kaffee mit Milch" in der Anthologie ARTOFEROTICA

"Der Fehler","Die Venusfalle" & "Der Engelmacher" Erschienen in der Anthologie "Art of Crime"

"Barfliegen - Eine Nacht im McLose" erschienen in der Anthologie "Kneipengeschichten von A - Z" vom Holzheimer Verlag

"Der Junge aus dem Schnee" erschienen in dem Märchenbuch "Zauberhafte Herzen" beim Sperling-Verlag

"Der Leise Tod der Konkobine" und "Ü - 30 Party" erschienen in der Anthologie "Art of Live"

Diese Bücher könnt ihr über den Artofarts bookshop http://www.artofbookshop.de.gg/ beziehen, oder in Buchläden und Internetshops wie amazon, book24.de etc.

Alle Bücher vom Verlag artofarts kann man sich auch als E-Book kaufen.

Mein Dank an alle die, die mich lesen, bewerten und mit mir hier etwas Spaß haben.

Micha

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anteus Naja -
Nicht unbedingt meine Art, die Ausdrücke, denn noch durchaus eine Schreibweise die irgendwie Interesse weckt.
Liebe Grüße
Anteus
Vor langer Zeit - Antworten
Micha2071 Re: ***** -
Zitat: (Original von franziw2000 am 22.08.2009 - 16:08 Uhr) Kann mich den anderen nur anschließen. Die Geschichte ist nicht neu aber ausführlicher als sonst. Und krasser, find ich. Sehr Bildlich ;-)
LG Franzi


Ja, langsam tret ich auf der Stelle. Sollte wieder Horror machen, liegt mir mehr, aber mir fällt nischt ein.
Danke fürs Lesen und schuldigung wegen der Bilder.
Micha
Vor langer Zeit - Antworten
franziw2000 ***** - Kann mich den anderen nur anschließen. Die Geschichte ist nicht neu aber ausführlicher als sonst. Und krasser, find ich. Sehr Bildlich ;-)
LG Franzi
Vor langer Zeit - Antworten
FSBlaireau Nichts für Kinder - aber für mich :-) Dachsgrüße
Vor langer Zeit - Antworten
Micha2071 Re: Die klassische masomi fick-geschichte... -
Zitat: (Original von Dany am 12.08.2009 - 16:26 Uhr) ... mit einigen wenigen neuen elementen... nö, wirklich viel neues gibt es da wirklich nicht, dafür werden deine figuren immer umfangreicher - sind ziemlich gut umschrieben und das hält das ganze recht interessant. ist dann auch generell das beste an der geschichte, wie ich finde. der rest wirkt dann eher wie das 95.000ste abziehbildchen, womit ich sagen möchte, dass du dich ziemlich stark selbst kopierst (worüber ich allerdings nicht groß nörgeln kann, da mir das selber sehr häufig passiert)... in wie fern das nun gut oder schlecht ist muss ja jeder selber wissen - würde allerdings klasse in diese geschichten-sammlung passen, von der du gestern abend gesprochen hast - vermutlich auch gut für leute, die noch all zu viele stories diese art von die gelesen haben.

gruß
der dany


Tya danke, was soll ich sagen? mit der Heizung im Rücken kühlt man halt erotisch ab. Aber sich selbst kopieren ist ja auch wiedererkennung, denke ich. Aber natürlich behandle ich dieses Problem ausgiebig weil es mich zur Zeit auch selbst betrifft. Wo bin ich? Wer will ich sein, Warum sag ich nicht mal nein, nach Außen sieht' s vielleicht immer so aus, als sei ich tapfer, aber eigentlich bin ich der Arsch, für den ein jeder mich hält und noch viel schlimmer, mein Bester. Danke fürs lesen und ich hoffe ich habe dir trotz der vielen Pimmel ein Lächeln auf dein Gesicht gezaubert.
LG
B
Vor langer Zeit - Antworten
Micha2071 Re: Ne, B-Boy-Story... -
Zitat: (Original von ParadiseKiss am 11.08.2009 - 21:40 Uhr) wie sie (eigentlich nicht) im Buche steht. Der innere Monolog inner Mitte war sehr gut, hast ganz gut den Gedanken freien Lauf gelassen. Aber ich sag: ein wenig weniger Obszönität und ein winzig kleines mehr... naja, das wär dann wohl nicht der B...

Geh mal noch mal drüber,
Lyd.


Ja werd ich noch mal machen, ich bin noch bei keiner Story so gestört worden wie bei der, das Ende is nur ne Notlösung, aber es wird wohl noch ein Weilchen dauern, bis die wieder juckt.
LG Micha
Vor langer Zeit - Antworten
Boris wunderbare Schilderung - man ist sofort mittendrin!


LG Boris
Vor langer Zeit - Antworten
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