Sonstiges
vergeben.

Vergeben.
Dieses Wort scheint so klein und bedeutungslos zu sein.
Aber ist es nicht viel mehr, als es nur auszusprechen?
„Ich vergebe dir“
Es hört sich so einfach an.
Doch zum Vergeben gehört so viel mehr, als nur ein verirrter Gedanke.
Ein Moment der Verwirrung.
Ein Bruchteil der Gutmütigkeit.
Was, wenn man es bereut?
Es ausgesprochen zu haben, es aber nicht wieder rückgängig machen zu können.
Was, wenn alles wieder in Ordnung zu sein scheint, es aber nicht ist.
Die Aufgewühltheit, die Zerstreuung.
Alles noch da ist.
Es ist aber zu spät, denn gesagt ist gesagt.
Also lieber schweigen?
Und den Frust in sich hinein fressen.
Wütend auf sich selbst zu sein, aber besser nichts zu sagen.
Vielleicht mal verloren fühlen, aber der Moment geht vorbei.
Oder doch nicht?
Was, wenn es nie vorbei geht?
Weder das Bereuen, noch der Frust.
Lieber doch wagen?
Aber was, wenn es dann zu spät ist?
Zu spät zum Leben.
Zu spät zum Genießen.
Zu spät um das Geschehene zu vergessen.
Was aber, wenn das alles völlig bedeutungslos ist?
Das Vergeben, das Genießen, das Geschehene, ja sogar das Leben.
Wenn, egal was man tut, es immer die falsche Entscheidung ist.
Ist es die falsche Entscheidung, zu leben?