Fortsetzung von: Noch immer nicht gewonnen....Teil 1 Erste Fassung. Änderungen können noch folgen. (aber nur Gramatikalisch) [Jetzt lesen]
Der nächste Tage begannen spät. Wir wurden erst um 7 Uhr durch einen sanften ruf des UVDs geweckt. Wir stellten damit zum ersten mal fest das unsere Grundausbildung nun wirklich vorbei war.
Natürlich hieß das nicht das der Stress und die Anstrengungen vorbei waren, aber es ging alles viel ruhiger und gesitteter im Umgangston von statten. Auch der Umgang mit den Vorgesetzten wurde ruhiger und Freundschaftlicher. Mein Gruppenführer, der Feldwebel, erzählte mir sogar das er auch aus der nähe von Freudenstadt kommen würde und mich da schon mal gesehen hätte.
Durch diese Begebenheit hatte ich ab diesem Tag ein wirklich Freundschaftliches Verhältnis zu ihm. Die Wachausbildung die inzwischen begonnen hatte sollte zwei Wochen dauern. Uns wurde beigebracht wie wir am Kasernentor uns zu verhalten haben und wie wir die Kaserne vor ungebetenen Gästen schützen. Auch das Streife gehen innerhalb und an den Zäunen der Kaserne wurde uns eingetrichtert. Die Wache am Tor war so aufgestellt: Ein Soldat musste drausen bei Wind und Wetter das Tor bewachen und ein und ausfahrende Fahrzeuge Kontrollieren. Zwei weitere Soldaten und ein Unteroffizier saßen im Wachhaus und überprüften die Dienstausweiße der zu Fuß ankommenden Soldaten und Zivilen Mitarbeiter. Zwei oder drei weitere Manschafftsdiensgrade mussten drausen Streife laufen. Immer schön am Zaun entlang was Nachts nicht immer angenehm war da es öfteren zu kleinen Zwischenfällen kam. Es kam hin und wieder vor das Jugendliche oder aber auch manchmal irgendwelche Aktivisten versuchten auf das Gelände zu schleichen. In den meisten Fällen wenn man glaubte das sich etwas tat waren es aber nur Tiere die an dem Zaun waren. Der Bauer der an einer Seite der Kaserne ein Kuhweide hatte musste gelegentlich Nachts ausrücken. Denn es kam es kam hin und wieder vor das ein Soldat Nachts die Nerven verlor und in seiner Angst auch mal eine Kuh oder ein anderes Tier erschoss. Warum der Bauer seinen Kühen gestattete bis an den Zaun zu traben war mir schleierhaft.
Alles in allem war die Wache aber erträglich. Nach vierundzwanzig Stunden war der Dienst vorbei und der normale Alltag ging weiter.
Der Alltag eines Soldaten verlief eigentlich immer gleich. Abgesehen von Wachdiensten am Tor oder in der Kompanie. Der Tag begann immer mit dem wecken so gegen sieben Uhr und anschließendem Frühstück. Gegen 8 Uhr mussten wir mit der gesamten Kompanie zum Morgenapell. Nach dem Antretten begann der der Täglich immer gleiche Dienst. Reinigen der Stuben und Sanitäreinrichtungen, Pflege der Ausrüstung wie Fahrzeuge und Waffen. So gegen neun Uhr dreißig war die Berühmte NATO-Pause. Dreißig Minuten lang konnte man sich im Manschaftsheim etwas zum Essen kaufen und herumlungern. Den rest des Vormittages verbrachte man meist mit irgendwelchen Aufgaben die erledigt werden mussten oder auf der Stube. Von zwölf bis dreizehn Uhr war Mittagspause. Nach dem Mittagessen ging der Tag weiter wie er begonnen hatte. An manchen Tagen wurde der Tägliche Ablauf geändert und wir verbrachten viel Zeit auf dem Übungsplatz. Wir mussten ja noch viel Lernen auf dem Weg zu einem guten Soldaten. Die Ausbildung war trotz dem ende der Grundausbildung noch lange nicht zu ende. In der Grundausbildung wurden uns die Grundfähigkeiten eines Soldaten beigebracht und in den nächsten zwei Monaten sollten wir zu Fallschirmjägern werden. Wir erlernten Spezifische Fähigkeiten die wir brauchten um den Spingerlehrgang erfolgreich zu bestehen. Einige die unsere Kompanie nach der Grundausbildung verlassen sollten wurden auf Lehrgänge geschickt um für ihre spätere Tätigkeit in der Bundeswehr Fit zu werden. Einige wurden zu den Sanitätern oder zu einer anderen Kompanie im Battalion versetzt.
Eine Kompanie in der Kaserne war für den Tagesbetrieb in der Kaserne verantwortlich. Sie stellte das Küchenpersonal, die Sanitäter,das Personal für den Stab (Bataillons Büro), und sämtliche Soldaten für den reibungslosen Ablauf in der Kaserne. Einige meiner Kameraden wurden zu dieser Kompanie Versetzt. Von meiner Gruppe Verliesen uns nur zwei, der rest hatte sich für ein Leben als Soldat auf Zeit entschieden. In unsrer Gruppe waren wir nun zwei Unteroffiziersanwärter und sechs Manschafftsdiensgrade. Wir waren auch nicht mehr mit zehn Mann auf einer Bude sondern wurden auf zwei Stuben aufgeteilt. So hatte jeder mehr platz für sich und wir konnten in unserem Zimmer sogar ein Sofa und einen Fernseher aufstellen. Jeder hatte seine kleine Ecke für sich und die Spinde wurden so aufgestellt das sie die Sicht auf die Koje verbargen. Die Gemütlichkeit hielt einzug in unserer Stube. Da wir in unserer Gruppe alle Soldaten auf Zeit waren konnten wir uns einiges mehr erlauben als die Wehrpflichtigen. Aber im große und ganzen wurden wir während den Ausbildungsschritten auch nicht anders behandelt wie ein Wehrpflichtiger. Die Vorzüge des SAZ (Soldat auf Zeit) sollten sich erst später während meiner Dienstzeit zeigen. So vergingen die nächsten Wochen und das ende der Wach- und Spezialausbildung kam immer näher. Inzwischen nutzte ich auch immer das Wochenende zum nachhause fahren. Allerdings fuhr ich nicht zurück in meine Wohnung, sondern ich fuhr nach Freiburg zu meiner Mutter wo ich immer noch ein Zimmer hatte. Nur noch ab und zu blieb ich über das Wochenende in der Kaserne. Meist dann wenn das Geld knapp war, denn als SAZ hatte mann keine Dienstfahrkarte mehr. Und die fahrt nach Hause war teuer. Die Wochenenden verbrachte man wenn man in der Kaserne blieb gerne im „Zisch“ (Soldatenkneipe in der nähe der Kaserne) oder nachts in einer Diskothek im Ort.
An einem Morgen etwa 2 Wochen vor ende der Wach- und Spezialausbildung wurde mir und meinen Kameraden eröffnet das unser gesamter Zug gemeinsam auf den Spingerlehrgang gehen wird. Die anderen Züge der Kompanie, von denen es insgesamt vier gab, mussten sich noch zwei Monate gedulden. Mit so einer guten Meldung, zumindest für meinen Zug, begingen wir den tag gut gelaunt. Die gute laune schlug aber recht schnell wieder um als Plötzlich drei Busse vor fuhren. Unser Feldwebel sagte uns das es heute noch nach Koblenz zur Fachärztlichen Untersuchung ginge.
Darauf hatten wir nun mal absolut keine Lust. Aber aussuchen konnten wir uns es eh nicht. In Koblenz angekommen führte uns unser Weg direkt in das BWZK (Bundeswehr Zentral Krankenhaus).
Wir wurden von Kopf bis Fuß und auf Herz und Nieren getestet.
Zu unserem Glück erhielten fast alle die Tauglichkeit aus Flugzeugen zu springen. Aus anderen Gruppen hatten es nicht alle geschafft den Arzt zu überzeugen, aber für meine Gruppe sah es gut aus. So ging es nach dem kurzen Ausflug in das BWZK zurück in die Kaserne.
(Kapitel gekürzt)
Einen Tag bevor der Lehrgang beginnen sollte begannen die Vorbereitungen zu unserer Abreise. Wir packten unseren Kompletten Inhalt aus dem Spind in den Seesack, die Tasche und in unseren Rucksack. Unser gesamter Besitz wurde auf einen LKW verladen und schon mal nach Altenstadt wo der Lehrgang stattfand, gefahren.
Wir gingen noch zum letzten mal für die nächsten vier Wochen ins „Zisch“ um einige Bier zu trinken und um uns bei älteren Soldaten noch einige Tips für den Lehrgang zu holen. Viele Hilfreiche Hinweise bekamen wir leider nicht. Und so mussten wir zum Teil, was den Lehrgang anging, ins offene Messer laufen.
Am folgenden Tag ging also los. Wir wurden auf die Ausbilder in Altenstadt losgelassen. Wir fuhren auf der Ladefläche eines zwo Tonners in Richtung Springerlehrgang. Nach etwa 8 Stunden fahrt auf harten Holzbänken kamen wir in der Kaserne an. Die Kaserne wahr riesig, zumindest im Gegensatz zu unserer Heimatkaserne. Wir wurden in einem recht Modernen Gebäude untergebracht. Unsere Gepäckstücke waren zu unserem erstaunen schon auf unsere Stuben gebracht worden. Wir hatten kaum die Möglichkeit uns erstmal die neue Umgebung anzusehen, da wurden wir auch schon heraus gerufen.
Ein Oberfeldwebel (OF) brüllte uns erst mal an warum wir wie ein Sauhaufen durch die Ausbildungskompanie schwirren würden. Nach dem Anschiss musten wir vor dem Gebäude in formation antreten.
Der Oberfeldwebel mustere uns und meinte das von uns 50 nur 30 die Ausbildung zu einem ordentlichen Fallschirmjäger bestehen würden. Mit dieser neuen Erkenntnis in unseren Köpfen machten wir uns auf den Weg, zusammen mit OF die Kaserne und das angrenzende Ausbildungszentrum zu erkunden. Er zeigte uns die Folterinstrumente die wir in den nächsten vier Wochen sehr gut kennen lernen sollten. Diverse Sprungtürme um den Absprung aus der Transall zu üben war das erste was wir sahen. Auf einem solchen Turm waren wir schon einmal in unserer vorherigen Spezialausbildung gestanden. Neben dem Sprungturm gab es noch mehrere andere Bauten die aussahen wie ein Flugzeugrumpf. Darin sollte der Flug und der Zeitpunkt vor dem Absprung Trainiert werden. Ausserdem gab es noch einige Türme und Bauten die zum Üben der landung gebraucht wurden. Natürlich waren das noch längst nicht alle Foltergebäude die wir kennenlernen sollten. Aber für den ersten Tag waren die gesehenen schon völlig ausreichend. Mit den neuen eindrücken wurden wir in den Dienstschluss geschickt. Der wieder eingeführte Zapfenstreich wurde auf null Uhr gesetzt. Bei unserem ersten Besuch in dem Manschaftsheim der Kaserne wurde uns allen klar das die Ausbildung kein Zuckerschlecken werden würde. Innig lauschten wir den Ausführungen der anderen Soldaten im Manschaftsheim.
Wie erfuhren einige nützliche Dinge über kommende Ausbildungsteile und bekamen Tipps wie wir am besten diverse Situationen meistern konnten. Mit den neuen eindrücken und den Tips der Soldaten ging der Tag zu ende.
Wir wurden um ca. 6 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Ein Weckruf dröhnte durch sämtliche Lautsprecher in dem Gebäude.
So schlagartig geweckt sprangen wir in unsere Uniformen und rannten auf den Flur. Dort wurden wir auch schon von einem Major erwartet. Er eröffnete uns das er in den nächsten vier Wochen unser direkter Ansprechpartner für Probleme in der Ausbildung sei. Unter anderem sei er auch der Kompaniechef.
Nach der Ansprache ging es zum Frühstück. Nach dem mageren Morgenessen begann die Ausbildung. Als erstes marschierten wir zu den Flugzeugrümpfen. Dort wurden wir in Gruppen aufgeteilt.
Nachdem wir fast zwei Stunden in so einem Rumpf verbracht und den Ausführungen eines Feldwebels gelauscht hatten mussten wir nacheinander an die Tür treten und den Absprung üben. Diese Aufgabe führten wir bis zum späten Abend durch. Geschafft von dem anstrengenden Tag hatte keiner mehr wirklich lust noch einen Trinken zu gehen. So musste ich alleine los ziehen.
Es war so gegen 21 Uhr als ich im Manschaftsheim ankam.
Einige Soldaten hatten schon ordentlich einen im Tee. Ich setzte mich alleine an einen Tisch. Mit einem Bier bewaffnet dachte ich nochmal an vergangenen Tag. Da würde noch so einiges auf mich zu kommen, ging es mir durch den Kopf. Ganz versunken in meinen Gedanken hatte ich gar nicht gemerkt das sich gegenüber eine Soldatin niedergelassen hatte. Die Soldatin grinste mich verstohlen an als ich endlich merkte das sie sich mir gegenüber niedergelassen hatte. Im ersten moment war mir nicht klar wie ich auf das Grinsen reagieren sollte. Ich versuchte es mit eisernem schweigen und musterte sie von oben bis unten. Sie war wohl nicht ganz angetan von meiner Reaktion, denn sie wollte schon wieder aufstehen und gehen. Da ich eigentlich nichts gegen Weibliche Gesellschaft hatte versuchte ich sie anzusprechen. Ich sagte etwa so etwas: „Halt, bleib. Ich wollte Dich nicht anstarren. War nur ein harter Tag und ich war nicht auf Gesellschaft eingerichtet.“ Irgendwie mussten meine Worte sie überzeugt haben, denn sie setzte sich wieder zu mir. Ihre ersten Worte galten meinem zustand. Ich sah an dem Abend wirklich nicht vorteilhaft aus. Den ganzen Tag waren wir Körperlichen Anstrengungen und Stress ausgesetzt. Wir begannen uns ausgiebig über unseren jeweiligen Job in der Bundeswehr zu unterhalten. Sie war Unteroffiziersanwärterin im Sanitätsdienst und schon ein Jahr bei der Truppe. Viel konnte ich ihr über meinen Job leider nicht erzählen, ich war ja erst einige Monate dabei. Sie erzählte mir das sie schon seit 3 Wochen auf dem Springerlehrgang sei. Noch eine Woche und sie hätte es hinter sich. Sie erklärte mir was noch alles auf mich zukommen würde. Leicht beängstigt von ihren Ausführungen merkte ich das es inzwischen schon sehr spät geworden war. Eigentlich hätte ich ja um 24 Uhr auf meiner Stube sein sollen. Das würde ärger geben wenn ich schon am zweiten Abend zu spät kommen würde. Ich packte das Handy aus und rief einen meiner Kameraden an. Zu meinem Glück erzählte er mir das es bei dem Zapfenstreich keine Stubenkontrolle gegeben hatte. Das war eine sehr gur Nachricht, aber wie sollte ich auf die Stube gelangen ohne das mich ein Vorgesetzter sehen würde.
Die Soldatin, Judith hieß sie, meinte das es besser wäre erst Morgen zum Frühstück zu erscheinen. Eigentlich eine gute Idee, aber wo sollte ich die Nacht über bleiben. Judith meinte das es bei ihnen in der Ausbildung seit einer Woche keinen Zapfenstreich mehr geben würde. Ich könnte mit ihr auf die Stube gehen da wären noch zwei Betten frei. Angetan von dem Vorschlag stimmte ich zu. Nach einigen gemeinsamen Bieren und anstrengenden Überlegungen wie wir uns auf ihre Stube schleichen könnten gingen wir los. Wir hatten uns auf die Variante „Augen zu un durch“ entschieden. Leicht schwankend von dem Alkohol liefen wir zusammen los. An der Türe des Gebäudes angekommen zögerten wir kurz. Wir schauten uns in die Augen und beschlossen stillschweigend einfach die Tür auf zumachen und an dem UVD/GVD vorbei zu laufen ohne ihn zu beachten. Es funktionierte reibungslos und ohne irgendwelche Probleme. Auf ihrer Stube angekommen, entledigten wir uns erstmal der Unbequemen Kampfstiefel. Zwei weitere Soldatinnen lagen in den Betten und schliefen bereits. Eine der beiden wachte kurz auf, aber beachtete mich nicht weiter. Judith führte mich zu zwei Betten die etwas verdeckt hinter vier Spinden lagen. Ich suchte mir das untere aus für den Fall schnell verschwinden zu müssen. Selbstverständlich war es bei der Bundeswehr verboten das Männlein und Weiblein zusammen auf einer Stube Nächtigen. Wir Quatschten noch eine Weile und gingen dann in getrennte Betten. Aus unerfindlichen Gründen konnte ich einfach nicht einschlafen. Immer wieder schaute ich auf meine Uhr. Es war Stockfinster in der Bude und ich konnte rein gar nichts erkennen. Gerne hätte ich mich ein wenig vom Bett aus umgesehen. Nach etwa zwei Stunden merkte ich erst als meine Bettdecke weggezogen wurde das jemand neben mir stand. Da ich rein gar nichts in der Finsternis erkennen konnte wusste ich auch nicht wer es war. Im ersten Moment erschrak ich und dachte das der UVD/GVD gekommen war um mich raus zu schmeißen. Natürlich konnte das nicht sein, denn ich hätte gemerkt wenn die Tür aufgegangen wäre. Außerdem wäre der Wachhabende bestimmt nicht im Dunkeln zu mir Marschiert. Leicht irritiert was da passierte flüsterte ich Judiths Namen. Ich bekam nicht sofort eine Antwort sondern merkte das mich jemand Küsste. Ich erwiderte den Kuss aber ging erstmal nicht auf ihre versuche ein mich zur Seite zu schieben. Endlich sagte sie etwas und ich erkannte Judits Stimme.
Nun konnte ich nicht anderst als sie zu mir zu lassen. (Was nun passierte überlasse ich euch eurer Fantasie denn auf Details will ich nicht eingehen). Eng umschlungen wachten wir am nächsten Morgen auf als der Weckruf durch das Gebäude hallte. Judiths Kameradinnen waren schon wach und Kicherten Kindisch als wir aus dem Bett krochen. Ich zog mich schnell wieder an, denn ich musste so unauffällig wie möglich verschwinden und genau so unauffällig bei meinen Kameraden beim Frühstück auftauchen. Ich verabschiedete mich mit einem langen Kuss bei ihr und wir verabredeten uns für den kommenden Abend im Manschaftsheim. Zu meinem Glück lief alles gut und ich konnte mich unauffällig unter meine Kameraden beim Frühstück mischen. Ich erntete einige seltsame Blicke aber meine Gruppenkameraden wussten sofort was letze Nacht los war. Sie überhäuften mich mit Fragen und ich erzählte was da los gewesen war. Ich konnte mein Glück das ich letzte Nacht hatte selbst kaum fassen. Aber irgendwie musste ich ständig an meine EX-Freundin denken da immer noch die Trennung in meinen Gedanken nicht ganz überwunden war. Ich versuchte endgültig mit der Vergangenheit abzuschließen und offen für etwas neues zu sein.
Der neue Alltag hielt langsam Einzug. Wir Trainierten an den verschieden Ausbildungseinrichtungen und wir gewöhnten uns an den Ausbildungsstress der langsam immer härter wurde. Wir sprangen von kleinen Absätzen um die Landung zu üben und sprangen im Sprunggeschirr von den Übungstürmen in die Stahlseile um das Gefühl des Absprungs aus dem Flugzeug kennen zu lernen.
Auch der Sport gehörte zum Alltag. Das Tägliche umkreisen des Sportplatzes gehörte dazu noch zu den erträglichsten Dingen. Alle zwei Tage absolvierten wir einen Waldlauf der uns an die Körperlichen Grenzen brachte. Der Theoretische Unterricht der auch Täglich stattfand war auch nicht ohne.
Allabendlich traf ich mich mit meiner neuen Liebe, zumindest glaubte ich das es eine werden könnte. Wir verbrachten viel Zeit außerhalb der Kaserne an einem kleine See der etwas abgelegen von der Zufahrtsstraße zur Kaserne lag.
Die Woche die wir noch Zeit hatten uns zu sehen verging viel zu schnell. Sie hatte den Springerlehrgang erfolgreich abgeschlossen und musste wieder in ihrer Heimatkaserne zurück. Leider waren unsere Kasernen zu weit voneinander entfernt um uns ab und zu unter der Woche zu sehen. Sie war in Oldenburg Stationiert und ich im Saarland. Wir hatten aber vor uns immer am Wochenende im wechsel mal bei ihr und dann wider bei mir zu sehen. Der Kampf mit den Körperlichen Kräften in der Ausbildung und der Liebeskummer machten die vorübergehende Trennung noch schwerer. Ich konnte sie noch zum Bahnhof bringen und dann zog für mich wieder der Ausbildungsalltag ein. Wir Trainierten wie die verrückten für den ersten Sprung aus einer Transall (Transportflugzeug der BW). Am ende unsere Kräfte bereiteten wir uns auf den großen Tag vor. Unser Weg führte auch noch in einen Tabakladen um dort eine Zigarre zu erwerben die wir gemeinsam nach unserem ersten Sprung Rauchen wollten. Zweihundert DM ließ ich mir das Vergnügen kosten. In der Hoffnung das die Rauchware nicht während des Sprunges verloren oder kaputt gehen würde, brach die letzte Nacht über uns herrein. Ich konnte wie viele andere Kameraden keinen Schlaf finden. Jeder hatte Angst davor zum ersten mal an einem Fallschirm zu hängen. Ich hatte dazu auch noch die Gedanken an Judith nicht im Griff. Irgendwie hatte ich Sorgen das ich sie nicht wiedersehen könnte. Nach der ganzen Sache mit meiner Ex war ich unsicher geworden und hatte immer Angst etwas falsch zu machen oder etwas unpassendes zu sagen. Ich wusste nicht wie die Zukunft aussehen könnte aber ich nahm mir vor das richtige zu tun und alles zu unternehmen das ich mit Judith Glücklich werden würde.
Das Problem bei meinen Gedanken war das wir uns noch gar nicht richtig kannten. Die Woche war viel zu schnell vergangen um eine engere Beziehung aufzubauen. Ich hoffte einfach das mit der Zeit schon das richtige geschehen würde. Mit diesen Ängsten und Sorgen schlief ich schließlich doch noch irgendwann ein. Noch einige male wachte ich Schweiß gebadet in dieser Nacht auf aber konnte mich leider nicht mehr an meine Träume erinnern.
Ich wachte mit durchnässtem Schlafanzug am nächsten Morgen auf. Wie ich feststellte war ich in dieser Nacht nicht alleine von Ängsten und Sorgen geplagt worden. Die gesamte Gruppe sah aus wie ein Häufchen Elend. Der Stuffz der uns an diesem Morgen weckte sagte nichts dazu. Wahrscheinlich kannte er den Anblick schon von früheren Ausbildungen. Mit einem miesen Gefühl im Magen gingen wir zum Frühstücken. Keiner von uns bekam wirklich etwas runter.
Uns hing allen noch die vergangene Nacht in den Köpfen. So geschwächt gingen wir zum Morgenapell bei dem dem wir auf das große Ereignis vorbereitet wurden. Wir fuhren mit der gesamten Ausbildungskompanie zum Flugplatz. Auf dem Weg dorthin bereitete sich jeder für sich auf den Sprung vor und ging nochmal die ganzen Schritte in Gedanken durch. Im Flugzeug selbst hatte man bestimmt ander Sorgen als das man klar Denken könne.
Ich war in Gedanken auch noch wo anderst. Judith hatte das geschafft was ich eigentlich nicht mehr geglaubt hatte zu erleben. Nach der Trennung von meiner Ex-Freundin hatte ich immer gedacht das ich mich nicht mehr Verlieben würde. Zumindest hatte ich gedacht das es keine Frau mehr schaffen könne mir dermaßen den Kopf so zu verdrehen. Am liebsten wäre ich vom LKW gesprungen um an den nächsten Bahnhof zu gelangen um zu ihr zu fahren.
Wir erreichten endlich den Flugplatz und wir konten uns wieder mit den Vorbereitungen befassen was mich zumindest auf andere Gedanken brachte. Wir wurden in eine große Halle geführt in der Wir erst einmal mit den geltenden Sicherheitsbestimmungen vertraut gemacht wurden. Ein Major wies uns nochmal auf alles gelernte in den Vergangenen drei Wochen hin. Nach etwa einer Stunde Gerede bei dem eigentlich nur die wenigsten genau zuhörten bekamen wir unsere Sprungausrüstung. Sie bestand aus dem Sprunggeschirr und den zwei Fallschirmen. Einem Hauptschirm und einen Notschirm. Der erste Sprung fand zum Glück ohne Gepäck statt. Nach einer weiteren Einweisung über das Flugzeug marschierten wir in Richtung Rollfeld.
Dort wartete bereits eine Transall auf uns. Mit einem Flauen Gefühl gingen wir im Gänsemarsch in zwei Reihen darauf zu. Ich stand irgendwo in der Mitte des langen trosses was von vorteil war. So konnte man sich einfach den anderen anschließen und das gleiche wie sie tun ohne etwas falsch zu machen.
Nach dem wir in einer Reihe auf den Leinensitzen die an den Wänden und in der mitte der Maschine angebracht waren Platz genommen hatten, probten wir noch mal das fertig machen zum Sprung.
Alles klappe jetzt noch reibungslos. Jetzt hörten wir wie die Maschine die Motoren anwarf. Ein raunen ging durch das ganze Flugzeug und man konnte die Angst die in der Luft lag Förmlich richen. Das lag auch darin das einige Kameraden die Fähigkeit verloren ihre Körperflüssigkeiten zurückzuhalten.
Langsam bewegte sich das Flugzeug in Richtung Startbahn.
Die Ausbilder gaben immer weitere Anweisungen auf die aber keiner mehr wirklich hörte. Jeder war mit sich selber so beschäftigt das er von der Umwelt nichts mehr mitbekam. Wir merkten wie die Maschine kurz hielt und dann ruckartig beschleunigte.
In dem Moment wurde mir schwarz vor Augen. Ich kam erst nach einigen Minuten nachdem mir ein Kamerad eine Ohrfeige verpasste wieder zu mir. Ein Hauptfeldwebel stand vor mir und erkundigte sich nach meinem befinden. Ich versicherte ihm das es mir wieder gut ginge und es nur an dem mangelden Frühstück und der Aufregung gelegen habe. Ich fühlte mich Fit genug um den Sprung zu wagen.
Nach einem kurzen zögern stimmte der HF zu das ich Springen dürfte.
Ich bekam langsam Angst das ich während dem Sprung auch das Bewusstsein verlieren könnte. Eigentlich kann ja nichts passieren wenn man während dem Sprung nicht ganz da ist, aber die Landung wäre dann ziemlich hart und übel. Ich versuchte diese Angst zu vertreiben, aber kaum hatte ich das einigermaßen geschafft kamen neue Ängste hinzu. Was wäre denn wenn sich der Schirm aus irgend einem Grund nicht öffnen würde. Diese Angst erfüllte mich plötzlich so stark das ich sogar daran dachte den Sprung abzubrechen. Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und dachte an Judith die es auch geschafft hatte zu Springen. Sie würde garantiert Abends anrufen und mich fragen wie es war. Wenn ich dann sagen müsste das ich gekniffen hätte würde sie mich vielleicht als Feigling sehen. Das wollte ich unter gar keinen Umständen erleben.
Während ich noch mit meinen Todesängsten kämpfte meldete sich das Gelbe Licht das uns sagte das wir uns fertig machen mussten. Fertig machen zum Sprung schrie jemand durch die Maschine und alle reagierten so wie wir es gelernt hatten. Ganz in Trance stand ich auf. Ich klinkte mich in das Stahlseil für den Öffnungsmechanismus des Schirms ein und stand ganz still und Ängstlich dreinschauend da. Die seitlichen Flugzeugtüren waren bereits geöffnet. An jeder Tür stand ein Ausbilder mit eine Leine Gesichert und wartete auf den Sprungbefehl. Mir schlotterten so die Knie wie ich es noch nie erlebt hatte. Es war meine letzte Chance den Sprung abzubrechen und mich wider hinzusetzen. Selbst wenn ich das gewollt hätte wäre ich aber dazu nicht in der Lage gewesen. Ich konnte meine Arme vor Angst garnicht mehr bewegen und selbst das sprechen viel mir schwer.
Ich merkte nicht einmal wie das grüne Licht anging und sich der erste Springer in Bewegung setzte. Vorne liefen sie also und hinten wurde wie verrückt geschoben. Ehe ich mich versah war ich schon an der Luke. Ich erntet einen kurzen Blick des Ausbilders und war schon zur Tür raus. Das einzigste das ich von dem Absprung merkte war das ich einen Tritt bekam und plötzlich in der Luft war.
Ich schaute noch während des falls nach oben was sich als schwerer Fehler herausstellte. Die Gurte an denen ich hing schlugen so ruckartig zusammen das ich auf beide Backen einen harten schlag bekam. Uns war zwar beigebracht worden den Kopf mit dem Kinn an den Hals zu nehmen aber daran hatte ich in diesem Angsterfüllten Moment nicht mehr gedacht. Ich überprüfte die Fallschirmkappe so wie ich es gelernt hatte und alles war in bester Ordnung. Mit starken Schmerzen im Gesicht schaute ich wieder nach unten und sah die Erde rasch auf mich zu kommen. Einen kurzen Augenblick genoss das Gefühl völlig frei zu sein. Zumindest kam es mir so vor. Der ganze Flug verging leider so schnell das ich kaum Zeit hatte mich richtig auf die Landung vorzubereiten. Mit einem krachen viel schlug ich auf die Erde auf. Von Abrollen war bei mir nichts zu sehen und zu spüren. Ein heftiger Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper und die Welt verschwamm vor meinen Augen.
Nach einer kurzen Benommenheit trennte ich meinen Schirm von dem Gurt und raffte ihn so zusammen wie es uns gezeigt worden war. Da ich nicht genau wusste wo ich eigentlich war und wo sich unser Sammelpunkt befand setzte ich mich erst einmal und zündete mir die Sauteure Zigarre an die den Sprung und die Landung heil überstanden hatte an. Ein wahnsinniges Glücksgefühl durchfuhr mich. Besser als jeder Orgasmus den ich bisher erlebt hatte oder sonstiges. Ich fühlte mich so gut das ich fast glaubte zu Träumen. Am liebsten wäre ich sofort wieder in die nächste Maschine gestiegen und nochmal gesprungen um das Glücksgefühl zu verlängern. Aber jedes Gefühl hat mal ein ende und so musste ich mich langsam auf den Weg zum Sammelpunkt machen. Leicht Orientierungslos lief ich los. Man hatte uns gesagt das wir einfach in Richtung Wald oder Kirchturm gehen sollten um den Sammelpunkt zu erreichen. Einige meiner Kameraden die um mich herum Gelandet waren sahen genauso Glücklich aber Orientierungslos aus wie ich. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in Richtung Wald. Schon nach einem kurzen Marsch fanden wir die Stelle an der schon die Ausbilder und einige Springer warteten. Freudig wurden wir in Empfang genommen. Überall wurde freudig an Zigarren gezogen und gelacht. Hätte uns der Ausbilder nicht auf einen Transporter gepackt hätten wir wahrscheinlich noch angefangen zu Tanzen.
Wir saßen auf dem LKW, Rauchten die Zigarren, lachten und erzählten uns gegenseitig wie der erste Sprung für jeden abgelaufen war. Ich erfuhr das ich nicht der einzigste war der mit einem krachen auf der Erde gelandet war. Es gab sogar ein paar mit ernsthaften Verletzungen. Ein paar Verstauchungen und sogar zwei Knochenbrüche waren dabei. Die Ausbilder saßen schweigend neben uns und musterten uns von oben bis unten während die Geschichten über die Sprünge ihre runden machten. Während der ganzen fahrt bis zum Flughafen sprachen sie kein Wort. Sie wollten uns wohl die Freude an dieser neuen Erfahrung nicht nehmen. Wir erreichten wider den Flugplatz und stiegen ab. Die Schirme mussten und durften wir nicht selber wieder zusammen packen. Dafür gab es Speziell ausgebildete Fallschirmpacker. Wir mussten nur die Schirme nach einem System zusammenlegen und wieder abgeben.
Nachdem alle ihre Schirme abgegeben hatten kam unser Ausbilde zu uns und lies uns erstmal antreten. Ein Oberstleutnant kam hinzu und beglückwünschte uns zu unserem ersten Sprung. Er erwähnte auch das es nicht der letzte gewesen wäre und das noch einige hinzu kommen würden. Wir hatten noch den Sprung mit Gepäck, den Wassersprung und den Nachtsprung vor uns. Aber erstmal kämen noch drei Sprünge ohne zusätzliche Schwierigkeiten auf uns zu.
Noch immer freudig erregt gingen wir zum Mittagessen. Frisch gestärkt wurde uns sogar eine weitere Pause gegönnt. Der zweite Sprung sollte erst am Nachmittag stattfinden.
Ich packte in der Pause als erstes mein Handy aus und rief Judith an um ihr von dem ersten Sprung zu erzählen. Sie erzählte mir das es ihr auch so ergangen wäre und sie nicht viel von dem ersten Sprung mitbekommen hätte. Aber ich glaube das es fast jedem Soldaten der die Chance bekommt diesen Lehrgang zu machen so ergeht. Die Mischung aus Adrenalin, Angst und Freude haut wohl jeden um.
Ich sprach noch eine weile mit Judith über das erlebte und musste mich dann fertig machen für den nächsten Sprung. Wir traten in der nähe des Rollfeldes an um die Anweisungen für die nächste Aktion entgegen zunehmen. Noch mit dem Restadrenalien im Körper ging es zur Fallschirmausgabe. Gut verschnürt und verpackt bekamen wir die Schirme wieder. Schnell befestigten wir die Schirme am Gurtsystem.
Die Ausbilder überprüften nochmal den korekten sitz der Ausrüstung und es ging wieder los in Richtung Flugzeug. Dieses mal marschierten wir schneller zu der Maschine. Fast alle wollten das es endlich wieder losgeht. Nachdem wieder alle Platz genommen hatten ging es auch schon los. Der Flug war dieses mal nicht mit Angst durchsetzt sondern eher mit Freude. Außerdem wusste jetzt jeder was auf einem zu kam. Langsam rollte die Maschine zur Startbahn. Leichte Aufregung machte sich wieder in dem Flugapparat breit. Wir freuten uns fast alle darauf die Maschine wieder in der Luft zu verlassen.
Endlich gab die Maschine Gas und hob langsam aber stetig vom Boden ab.
Nach einem kurzen Flug leuchtete wieder die gelbe Lampe auf.
Alle erhoben sich von ihren Sitzen und harkten sich in dem durch das Flugzeug laufende Stahlseil ein. Gespannt warteten wir darauf dass das grüne Licht aufzuleuchten begann. Nach kurzen warten war es endlich soweit. Das grüne Lämpchen ging an und schon ging es los. Die weiter hinten stehenden schoben die vorne stehenden regelrecht aus der Türe. Ich hatte kaum realisiert das es los ging, da stand ich schon am Ausgang. Ich machte mich fertig zum Sprung und der Ausbilder klopfte mir auf die Schulter. „Dieses mal brauchen sie wohl keinen Tritt in den Hintern“ hörte ich noch und dann war ich drausen. Der Schirm öffnete sich rasch. Dieses mal behielt ich den Kopf so wie es gelernt hatte unten. Meine Backen schmerzten immer noch leicht von dem ersten Sprung. Die Kappe des Schirms Stand so wie sie sein sollte. Alles war in bester Ordnung. Langsam, zumindest kam es mir langsamer vor wie bei dem ersten Sprung, ging es in Richtung Erde. Ich genoss die Aussicht in die weite ferne. Von hier oben konnte man sehr weit schauen. Ich konnte mich gar nich satt sehen an dem Ausblick. Ich konnte nach kurzer Zeit den Boden schon gut erkennen. Ich machte mich fertig zur Landung. Dieses mal wollte ich es so machen wie ich es gelernt hatte. In dem Moment als ich den Boden berührte rollte ich mich zur Seite ab. Es war trotzdem ich fast alles richtig machte eine harte Landung. Aber weicher und angenehmer als bei der vorherigen. Ich trennte den Schirm von dem Gurtzeug und legte ihn zusammen. Den Schirm über die Schulter gehängt lief ich zum Sammelpunkt. Der Weg war bei diesem Sprung nicht so weit. Ich hatte einen guten Landeplatz erwischt. Wieder am Sammelpunk angekommen warteten schon einige ander Springer auf mich. So schnell wie ich an dem Sammelpunk angekommen war, so schnell wurden Wir auch auf den LKW verladen. Wir dachten das es wieder zurück zu dem Flughafen ging. Aber wir fuhren dieses mal zurück zur Ausbildungskaserne. Wir gaben noch die Schirme ab und hatten dan den rest des Abends frei. Nur noch ein kurzes Antreten trennte uns von unserem Feierabendbier und einer kleinen Party zu unserem ersten Sprung.
Da der Zapfenstreich aufgehoben war für diesen Abend und wir noch genug Zeit hatten entschieden wir, zumindest meine Gruppe in den nächsten Ort zu fahren um dort zu Feiern. Wir suchten uns ein Kneipe aus und gingen hinein. Wir tranken unser erstes Bier gleich auf Ex und bestellten nach. Jeder musste eine Runde Zahlen. Bei 10 Soldaten konnte es ein Langer Abend werden. Mir fehlt in diesem Moment Judith und ich konnte nicht anderst und wollte sie anrufen. Leider hatte ich mit meinem Anruf kein Glück denn ich konnte sie nicht erreichen. Traurig setzte ich mich wieder zu den anderen. Da ich nicht mit ihr sprechen konnte war meine Stimmung nicht mehr die allerbeste. Leicht bedrückt konnte ich nicht mehr richtig feiern. Meine laune war im Keller.
Plötzlich griff ein Arm von hinten an mein inzwischen abgestandenes Bier. Ich wollte schon aufstehen und demjenigen gewaltsam klarmachen das es Gefährlich ist mir meinen Alkohol wegzunehmen.
Da merkte ich das der Arm zu einer Weiblichen Person gehörte.
Ich erkannte das Weibliche Wesen nicht sofort und wollte schon anfangen zu meckern wegen meinem Bier.
Das Gesicht kam mir plötzlich sehr bekannt vor und ich erkannte Judith. „Dachte ich mir doch das ihr hier Feiert“ sagte sie.
Freudig entsetzt umarmte und küsste ich sie. Sie erwiderte den Kuss. „Was machst du denn hier?“ fragte ich sie. Sie erzählte mir das sie Urlaub habe und bei mir sein wollte. Ich erzählte ihr das ich verzweifelt versucht hatte sie anzurufen. Nach ein paar gemeinsamen Bieren verabschiedeten wir uns von dem rest der Truppe und gingen hinaus. Sich wollte sie gerade fragen wo wir hingehen sollten da schloss sie schon ein Wohnmobil auf und ging hinein. Leicht irritiert folgte ich ihr in den Wagen. Das war eine gute Idee von ihr da ein Hotel doch schon sehr Teuer gewesen wäre. Wir stellten den Wecker damit ich Pünktlich zurück in der Kaserne bin wenn es weiter geht. Nach einem Glas Sekt führte sie mich zu dem Bett im Wohnmobil. (Was nun folgt überlasse ich wie schon mal eurer Fantasie.)
Am nächste Morgen war ich wieder Pünktlich in der Kaserne.
Außer meinen Stubenkameraden war es keinem aufgefallen das ich nicht da gewesen war. Ich erzählte ihnen eine Kurzfassung von dem was geschehen war und machte mich auf den Weg zum antreten.
An diesem Tag sollten der erste Sprung mit Gepäck und deer Wassersprung stattfinden.
Leicht aufgeregt machten wir uns auf den Weg zum Flugplatz.
Dort angekommen ging es auch gleich zur Fallschirmausgabe.
Mit leichter Aufregung bestiegen wir nach kurzer Einweisung die Maschine. Wir Starteten zügig und es ging aufwärts.
Als das Signal zum fertig machen kam fragte ich mich kurz warum ich das alles eigentlich auf machte. Wie verrückt muss man sein um aus einem Funktionierendem Flugzeug zu springen. Schnell verwarf ich diese Frage, denn ich kannte Antwort bereits. Nervenkitzel und Abenteuer wollte ich erleben. Die Erfahrung aus einem Flugzeug zu springen ist etwas ganz besonderes. Das grüne Licht ging an und es ging raus. In der Luft hängend fühlte ich plötzlich richtig wohl. Leider hatte ich nicht genug Zeit das Gefühl zu genießen. Kurz bevor die Landung bevorstand löste ich an einer Leine mein Gepäck. Es fiel ca. zwei Meter unter mich in eine weitere Leine und hing dann schwer zwischen meinen Beinen. Das Gepäck schlug auf den Boden auf und ich eine Sekunde später. Die Landung wahr gewohnt hart aber im Rahmen des erträglichen.
Der zweite Sprung an diesem Tag war der Wassersprung. Wir sollten über einem großen See abspringen. Leicht Nervös sasen wir im Flugzeug und warteten darauf das es los ging. Kaum war ich in der Luft merkte ich das sich unter mir ein weiterer Springer befand. Meine Fallschirmkappe sackte zusammen und ich stand plötzlich auf dem Schirm des anderen. Schnell sprang ich, so wie es uns gesagt wurde falls das mal passiert, von der Kappe des Soldaten und schrammte knapp an dem anderen Spinger vorbei. Mit dem Gewissen Glück gehabt zu haben ging der Flug weiter. Das Wasser kam rasend schnell auf mich zu. Ich schaffte es gerade noch das Gepäck zu lösen un schlug dann aufs Wasser auf. Unter der Schirmkappe tauchend löste ich die Gurte ab und versuchte aufzutauchen. Alles klappte reibungslos. Schnell war ein Boot da und nam mich und meinen Schirm auf. Zum Glück ist bei diesem Sprung niemandem was ernstes passiert. Alle tauchten wohlbehalten auf. Manche hatten sogar das Glück am Ufer zu landen und erst garnicht mit Wasser in Berührung zu kommen. Der Sprung wurde aber trotzdem anerkannt.
Zurück in der Kaserne wurden wir von unserem Ausbilder gelobt weil alles so gut gelaufen war. Er gab uns für den rest des Tages Dienstschluss aber ermante uns für Morgen Fit zu sein.
begann früh. Kurz nach dem Frühstück ging es wieder los und wir
fanden uns auf auf dem Flugplatz wieder.
Wir hatten für den
letzten Sprung den Auftrag nach der Landung die Umgebung zu sichern.
Das hies gleich nach der Landung in Stellung zu gehen um dann auf
weitere Befehle zu warten.
Kaum in der Luft
merkte ich das irgendwas mit meinem Schirm nicht stimmte. Die Kappe
sah an eines Seite ein bisschen verdreht aus. Trotz allem ging es nur
ein bisschen schneller runter als normal. Ich überlegte kurz ob ich
die Kappe trennen sollte um mit dem Notschirm weiter zu fallen. Da es
aber nur unwesentlich schneller abwärts ging belis ich es dabei.
Nach der Landung die dieses mal ungewohnt weich von statten ging, ich
hatte wohl alles richtig gemacht, ging ich in Stellung und wartete.
Die Ausbilder liesen uns ca. zwei Stunden liegen und gaben keinerlei
Befehle. Nach diesen zwei Stunden erfuhr ich auch warum. Es war
geplant das wir dieses mal nicht zurück fahren sondern Marschieren
mussten. Wir hatten ca. 20 Kilometer vor uns und eigentlich hatte ich
dazu keine lust. Das Ganze Gepäck und die Fallschirmausrüstung
waren verdammt schwer.
Wir schleppten uns mehr als wir liefen. Irgendwie schaffte ich den langen Weg und nun
kam nur noch das obligatorische antreten.
Das sollte diesmal etwas besonderes werden. Wir wurden einzen aufgerufen und sollten
unser Springerabzeichen entgegennehmen.
Dar Kompaniechef und ein Ausbilder nahmen die Ehrung vor.
Wir bekamen das Abzeichen an die Uniform von dem Kompaniechef angesteckt und der
Ausbilder schlug mit voller Wucht auf das Symbol. Dadurch steckte es
tief in der Haut und verursachte eine stechenden Schmerz. Naja, die
Rituale der Bundeswehr sind schon manchmal etwas seltsam, konnte ich
mir nur Denken. Und dann wahr der Fallschirmspringerlehrgang auch
schon vorbei. Vier lange Wochen hatten wir für diesen kurzen Moment
so hart Trainiert. Wir waren allesamt voller Stolz das wir diesen
Lehrgang geschafft und bestanden hatten. Aus unserer Gruppe hatten es
alle geschafft. In den anderen Gruppen gab es einige Gesundheitliche
Ausfälle und sogar ein paar die nicht bestanden hatten.
Nun war unsere
Ausbildung zum Fallschirmjäger endgültig vorbei.
Ich hatte zum Glück vor der Abreise zu dem Fallschirmspringerlehrgang Urlaub eingereicht der auch genehmigt wurde. Ich hatte zwei Wochen Zeit um mich von den ganzen letzten vier Monaten Ausbildung zu erholen.
Ich traf mich vor der Kaserne mit Judith die ebenfalls zwei Wochen Urlaub hatte aber leider davon schon fast eine Woche mit dem Wohnmobil mit dem warten auf mich verbraucht hatte. Wir entschlossen uns dazu zu mir nachhause zu fahren und erstmal eine Woche traute zweisamkeit zu genießen.
Wir fuhren aber nicht zu meiner Wohnung sondern zu meiner Mutter. Ich hatte meine Freunde schon so lange nicht mehr gesehen das ich mindestens einen Tag mit ihnen verbringen wollte. Judith verstand das und stimmte zu. Nach langer fahrt erreichten wir unser Ziel. Für mich war es inzwischen ungewohnt nicht mehr in Uniform zu sein sondern auszusehen wie ein Zivilist. Irgendwie Nackt fühlte sich das an. Ich hatte von unterwegs einige Freunde Angerufen das wir kommen würden und so wurden wir gleich zum Grillen eingeladen. Es wurde eine rauschende Party die die ganze Nacht lang ging.
In den nächsten Tagen zeigte ich meiner neuen Liebe alle Sehenswürdigkeiten in meiner alten Heimat die ich vor vielen Jahren verlassen hatte. (Siehe "Das Leben ist ein Spiel...") Wir fuhren mit dem Mobil durch die Gegend und übernachteten wo es uns gerade gefiel. Ich genoss jede Sekunde mit ihr alleine zu sein. Die Woche mit Judith verging viel zu schnell und der Tag an dem sie wieder zum Dienst musste kam schneller als es mir lieb wahr. Eine neue Trennung auf Zeit stand bevor.
An dem Tag an dem Judith abfahren musste eröffnete sie mir das sie keinen Sinn in unserer Beziehung sehe und es besser wäre uns wieder zu Trennen. Eine Wochendbeziehung wäre nichts für sie. (Das hatte ich doch schon mal irgendwo gehört)
Den Urlaub hatte sie mit mir verbringen wollen um zu sehen ob es mit uns klappen könnte sagte sie mir. Sie würde mich schon mögen aber für eine Wochendbeziehung würde es einfach nicht reichen.
Und so fuhr sie wieder ab in ihre Kaserne am anderen ende Deutschlands.
Und ich war mal wieder alleine. Ich hatte gehofft mit Judith eine Zukunft zu haben aber leider stand ich mit dieser Hoffnung wohl alleine da. Allein gelassen und verzweifelt fuhr ich nach diesem Schock wieder zu meiner Wohnung. Ich wollte den rest des Urlaub´s alleine verbringen und niemanden sehen. In meiner Wohnung angekommen musste ich feststellten das nichts mehr so war wie vorher. Alles war mit einer dünnen Staubschicht überdeckt und sah fremd für mich aus. Die erste Nacht alleine in der Wohnung war die Hölle für mich denn ich war es nicht mehr gewohnt alleine zu sein. In dieser Nacht machte ich kein Auge zu und ich entschied mich am nächsten Morgen wieder zurück in die Kaserne zu fahren um meinen restlichen Urlaub dort zu verbringen.
In meinem neuen zuhause und bei meiner neuen Familie.
Fortsetzung folgt