Fantasy & Horror
Phylogenese - 6. Kapitel

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"Phylogenese - 6. Kapitel"
Veröffentlicht am 13. August 2009, 24 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch. Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun ...
Phylogenese - 6. Kapitel

Phylogenese - 6. Kapitel

Beschreibung

Das 6. Kapitel!

Schnaubend hielt ich mit Louise nach einem langen Lauf inne. Als wir uns umsahen, befanden wir uns noch immer inmitten des Waldes. Jede Richtung wirkte gleich und nichts deutete daraufhin, dass man dem Dickicht entkommen könnte. "Was... ?", japste Louise, die noch immer nach Atem rang, mir entgegen. "Was sollen wir jetzt machen?", fuhr sie keuchend fort und ging in die Hocke. Auch ich beugte mich vor und stützte mich mit meinen Armen an den Beinen ab. "Ich habe keine Ahnung. Wir müssen nur irgendwie hier raus.", sprach ich und ließ meinen Blick umherwandern. "Vielleicht war es doch keine so gute Idee die Straße zu verlassen!", stieß Louise aus und richtete sich wieder auf. Ich sah zu ihr. "Hey!", sagte ich besonnen. "Es war die einzig richtige Entscheidung. Wir hätten es niemals an all den Zombies vorbeigeschafft." Die Krankenschwester wandte mir den Rücken zu. "Sag sowas nicht!", presste sie verzweifelt hervor und senkte ihr Haupt. "Ich soll nicht sagen, dass wir es nicht geschafft hätten?", fragte ich skeptisch. Doch Louise schüttelte wild den Kopf und drehte sich wieder zu mir um. "Nein. Das meine ich nicht. Sag nicht wieder das Z-Wort.", fuhr sie ängstlich fort. Immer noch war es nur schwer begreiflich, dass dies alles tatsächlich passierte, und so konnte ich auch verstehen, dass Louise jegliche Konfrontation mit der Realität scheute, da sie doch so grausam schien.

Nach wenigen Sekunden riss mich ein Rascheln, welches aus unmittelbarer Nähe kam, aus meinen Gedanken. Wir waren jetzt so weit gelaufen und ich war erschrocken, dass es die Untoten so weit geschafft haben könnten. Sofort packte ich Louises Hand und suchte mit ihr Schutz hinter einem Baum. "Was ist denn jetzt los?", fragte sie besorgt, ahnte aber wohl selbst was los sein würde, da sie sich eng an den Baum presste. "Ich habe etwas gehört.", antwortete ich ihr knapp und flüsternd. Kaum hatte ich dies gesagt, hörte man auch schon ein erneutes Rascheln welches aus einem Gebüsch links von uns zu kommen schien. "Reg dich nicht!", hauchte ich ihr zu und legte ihr meine rechte Hand auf die Schulter. Ich spürte wie ihr Herz raste und ebenso wie ihre Angst dadurch auf mich übergriff. Wieder raschelte es und ängstlich riskierte ich einen Blick. Dabei sah ich, wie aus dem Gebüsch der Lauf eines Gewehres herausragte und keine Sekunde später einen Schuss abfeuerte, welcher unmittelbar neben meinem Kopf im Baum einschlug. Louise schrie vor Schreck und ich wich ruckartig zurück, doch zum Glück blieb es nur bei diesem einen Schuss da jemand plötzlich laut losrief. "Feuer einstellen! Feuer einstellen! Das sind Menschen."

Geschockt lehnte ich an dem Baum als plötzlich ein bewaffneter Mann in Tarnuniform vor uns stand. "Haben Sie sich verletzt?", erkundigte er sich besorgt und hockte sich zu uns hin. Louise weinte und schüttelte apathisch den Kopf. Ich sah den jungen Kerl nur an und konnte noch nicht realisieren was da gerade geschah. Es wurde mir alles zuviel. Erst die Sache im Labor, dann die Landstraße und der Krankenwagen, ebenso der Crash und die Toten die wieder auferstanden und nun noch Beschuss von irgendwelchen Soldaten. Das alles würde mir niemand glauben, wenn man es nicht selbst miterlebt hätte, doch so war es nun mal und es schien kein Ende in Sicht zu sein. Ich versuchte wieder zur Besinnung zu kommen und stellte mir selbst die Frage, was denn überhaupt die Soldaten hier im Wald machten, doch Louise kam mir zuvor und stellte eben diese Frage den bewaffneten Männern und Frauen. Der Soldat der sich zu uns hockte grinste. "Nun ja Ladies, das wir hier sind ist eher nicht nach Plan verlaufen. Aber irgendwie scheint heute gar nichts nach Plan zu laufen." Er erhob sich und pfiff laut, was dafür sorgte dass sich alle seine Männer um uns versammelten. "Ich schlage vor, dass wir den Standort verlassen, denn hier sitzen wir wie auf dem Präsentierteller!", sagte er noch bevor er auch schon sein Gewehr schulterte und wegging.

Louise erhob sich ebenfalls prompt und nahm meine Hand. "Steh auf, Amanda! Wir sollten ihnen folgen. Komm schon!", sprach sie und half mir auf die Beine. Fast wie in Trance zog sie mich hinter sich her und ich kann nicht genau sagen wie lange wir gingen, aber irgendwann kamen wir auf einer kleinen Lichtung an, wo die Soldaten ein kleines Lager errichtet hatten, welches man aus der Ferne schon sah. Erst als wir dort eintrafen, realisierte ich wieder in welcher Lage wir steckten, denn dort lag ein abgestürztes Helikopterwrack welches lichterloh brannte. Das Feuer erinnerte mich an den Polizeiwagen und ich erschrak kurz. Dies bemerkte auch sogleich einer der mit uns laufenden Soldaten. "Keine bange! Da ist alles tot!", sprach er mit ernster und fast schon trauriger Miene und zog mit raschem Schritt an uns vorbei. Ich sah zu Louise und sie fand den Kerl ebenso merkwürdig wie ich es wohl tat. Nach wenigen Schritten erreichten wir dann das kleine provisorische Lager, welches wir schon aus der Ferne sahen.

"HQ Sigue-Sigue-One! HQ Sigue-Sigue-One! Bitte melden! Ich wiederhole: Bitte melden! Over!", sprach einer der Männer der am Funkgerät saß und wohl vergeblich versuchte jemanden zu erreichen. Andere saßen um ein kleines Lagerfeuer. Wieder andere wuselten wild umher und alles schien ein blankes Chaos zu sein. Insgesamt waren dort zirka zwanzig
Männer und Frauen, oder zumindest schien es mir so. "Scheiße, Hollister! Was geht hier ab, Mann? Niemand meldet sich. Es scheint fast so als ob alles tot wäre!", wandte sich der Funker aufgeregt an den Mann der uns hierher führte. "Kane, beruhigen Sie sich! Reden Sie keinen Unfug. Sowas ist unmöglich. Es kann nicht alles tot sein. Es muss eine logische Erklärung für all das geben. Vielleicht stimmt etwas nicht mit der Anlage!", antwortete er dem Funker genervt. "Verflucht! Reden Sie hier nicht von Dingen die unmöglich sind, Hollister. Ebenso unmöglich war auch, dass sich der Pilot noch bewegte nachdem ihm die Frontscheibe das halbe Gesicht wegfetzte. Und dennoch hat er sich verfickt nochmal bewegt. Also kommen Sie mir nicht mit so einer Scheiße, ja!", fluchte der Funker aufgebracht. Hollister schien wütend zu werden und schlug auch sogleich einmal kräftig auf das Funkdeck. "Hey, was zum Teufel ist los mit dir? Denkst du nicht, dass mir das durchaus selbst bewusst ist? Aber wenn du damit nicht klarkommst und du nicht mit klarem Verstand deine Aufgabe erfüllst, bist du fehl am Platz und ich muss dich ablösen lassen, verstanden? Also mach gefälligst deine verdammte Arbeit und sorg dafür, dass man uns hier rausholt, okay?" Aufgebracht  aber mit ernstem Blick sah er zu dem Funker und dieser verstummte für einen Augenblick. Dann setzte er sich wieder hin mit einem zerknirschten: "Ja, Sir!"

Nach dieser Standpauke wandte sich Hollister mir zu.
"Sie kommen besser mit. Sie sind völlig durchnässt und brauchen etwas anderes zum Anziehen.", sagte er rasch und stapfte sofort wieder los. "Umziehen? Aber... ?" Louise schaute skeptisch doch ging dann zögerlich hinterher. Bevor ich ihr folgte, sprach der Funker Kane mich an. "Wenn Ihnen Hollister quer kommt, sagen Sie Bescheid. Er hat erst seit kurzem das Kommando hier!", sagte er mit ruhiger Stimme bevor er sich wieder die Kopfhörer aufsetzte und zu Funken begann. Nachdenklich sah ich ihn kurz an, ging dann aber doch hinter Louise her. Ich folgte ihr bis wir vor einem Zelt standen. "Da drinnen finden sie Beide saubere und trockene Kleidung. Es wird zwar nicht die modischste sein, aber dafür hält sie warm.", fuhr Hollister wie bei einem Vortrag aus. "Ich werde in zehn Minuten wieder zurück sein, als ziehen sie sich besser schnell um. Es wird dann einen Lagebericht geben und es wird festgelegt wie wir weiter vorgehen. Soweit alles klar?", fragte Hollister mehr genervt als wirklich interessiert ob wir es wirklich verstanden hatten. Louise nickte eingeschüchtert, doch ich wollte es nicht dabei belassen. "Was genau geht hier vor?", fragte ich ihn mit unsicherem Blick aber dennoch mit Nachdruck in meiner Stimme. Hollister schnaubte nun wirklich genervt. "Das werden Sie hören wenn wir die Lage besprechen, doch jetzt sollten Sie sich erstmal umziehen, Madame!" "Amanda!", fiel ich ihm so gleich ins Wort. "Okay! Amanda! Ziehen Sie sich jetzt um und alles weitere besprechen wir dann gleich!" Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu verschwenden, zog er wieder ab. Kurz sahen wir ihm nach, doch dann betraten wir das Zelt.

Es war ein Großraumzelt, sodass man zum Glück auch aufrecht darin stehen konnte. Drinnen waren ein paar Feldbetten aufgebaut und in einer Ecke lag das restliche Material gestapelt. Neben Rucksäcken sah man dort auch Munitions- und Waffenkisten, ebenso wie medizinisches Material. Louise näherte sich eines der Betten auf denen ein kleiner Stapel Kleidung lag. Sie hielt die Hose hoch und sah dann skeptisch zu mir rüber. "Du hast Recht!", sagte sie plötzlich und ich sah sie verwundert an. "Wie meinst du das?", fragte ich unsicher nach. "Es wird wirklich nicht besser, wenn ich mir die Sachen so ansehe.", fuhr sie fort und ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab. Egal wie verrückt die ganze Situation auch zu dem Zeitpunkt war, mit diesem Satz brachte sie mich auch kurzzeitig zum Lächeln. Rasch zogen wir unsere durchnässte Kleidung aus und warfen uns den Militärdress über. Louise flechtete sich noch rasch ein Zopf und stützte dann die Hände in die Hüften. "Jetzt fühle ich mich wie so ein Kerl!", meckerte sie noch scherzhaft bevor auch schon von aussen jemand gegen die Zeltwand pochte. "Sind sie fertig?", sprach die Stimme, welche wir sofort als die von Hollister identifizierten. Louise zuckte mit den Schultern und grinste. "Ja, wir sind soweit!", antwortete ich mit einem leichten Lachen in der Stimme. "Na gut, dann kommen sie jetzt bitte raus. Die Lagebesprechung wird nun abgehalten. Durch ihr Zustoßen hat sich die Lage ja ohnehin weiter verändert." Gemeinsam mit Louise verließ ich das Zelt und wieder mal zog Hollister sofort los. Ich erinnerte mich an den Polizisten der die Sätze nicht zu Ende sprach und schüttelte verständnislos den Kopf. Irgendwie schienen an diesem Tag alle spleenig gewesen zu sein.

Als wir eintrafen waren schon alle Mann versammelt und warteten nur noch auf uns. Hollister wies uns einen Platz zu und wir nahmen diesen wortlos ein. Die anderen Soldaten musterten uns und einigen Gesichtern sah man, dass sie überlegten ob sie uns wohl kennen. Kein Wunder, denn dank der Uniform fielen wir kaum in der Menge auf. Plötzlich ergriff Hollister das Wort. "Okay, Ladies und Gentlemen, der Tag hat ausser planmäßig begonnen wie wir alle wissen. Dank des beherzten Eingreifens von Lieutnant Delenbrow und unseres Piloten Sergeant McPepper können wir uns aber glücklich schätzen es noch aus dem Heli geschafft zu haben. Das ganze geschah vor weniger als zwei Stunden und wir sondierten erstmal die Lage der Umgebung. Private Kane versuchte seitdem das HQ anzufunken. Private Kane, wie ist der Status derweil dort!", sprach Hollister und wandte sich dem Funker zu. Dieser verzog sein Gesicht zu einer negativen Miene. "Kein Empfang auf allen Frequenzen. Entweder das Funkgerät hat einen Defekt, oder es kann niemand antworten.", antwortete er zackig. "Na schön!", fuhr Hollister fort und klatschte einmal in die Hände. "Wie es aussieht ist die Lage nicht gerade rosig. Eine Rettung per Helikopter können wir also schon mal vergessen." Er hielt kurz inne und sah in die besorgten Gesichter seiner Leute. "Auf unserer Lageaufklärung sind wir darüber hinaus auf zwei Zivilisten gestoßen. Somit ist nicht nur das Erreichen der nächst möglichen Stadt unser Ziel, sondern ebenso der Schutz der beiden Personen.", fuhr er fort und richtete den Finger auf uns. "Es sollte eine Trainingsmission werden, aber wie es aussieht ist es nun ein Ernstfall. Nichts desto trotz, auch wenn ihr noch nicht die nötigen Kenntnisse habt, da ihr noch nicht richtig ausgebildet seid, gilt es in so einer Situation Ruhe zu bewahren. Wir werden nur das Nötigste mitnehmen was wir an Ausrüstung brauchen, denn schweres Gepäck würde uns nur ausbremsen. Also packt eure Sachen so wie ihr es für richtig erachtet. Pflicht ist aber, dass ihr euer M4 Sturmgewehr aber nicht zurücklasst, denn wie wir an Lieutnant Delenbrow und Sergeant McPepper gesehen haben, läuft hier etwas gewaltig schief." Er warf einen Blick in die Runde der jungen Rekruten und schwieg eine Weile. Dann klatscht er nochmals und fuhr fort: "Haben das alle verstanden?" Fast synchron antwortete ihm die Menge: "Jawohl, Sir!" Zufrieden nickte Hollister. "Gut! Dann weggetreten!" Wie befohlen löste sich die Versammlung auf und ging zu dem Zelt in dem sich Louise und ich zuvor umzogen.

Kane wollte gerade ebenfalls aufstehen, als ihn Hollister zurückhielt. "Du nicht!", sagte er in einem kalten Tonfall und der Funker sah ihn an. "Was soll das jetzt, Hollister?", fragte er skeptisch und wenig begeistert. "Du brauchst kein Gepäck, weil du wirst schon schwer genug zu schleppen haben!", antwortete ihm Hollister fast schon grinsend. "Ich hab keine Zeit für deine Spielchen. Was zur Hölle hast du vor?" Kane wurde sauer, versuchte aber die Fassung zu wahren. "Nun ja, du darfst die mobile Funkausrüstung tragen. Und glaub mir, die ist schon schwer genug." Bei diesem Satz grinste Hollister leicht und wirkte sehr überheblich. "Wer hat dich eigentlich zum Chef gemacht, Hollister?", fragte Kane verachtend und schob ihn beiseite um sich an der Funkausrüstung zu schaffen zu machen. "Frag die Vögel, Kane. Ich hab mir nicht ausgesucht, dass unsere Kiste hier runtergeht. Aber da ich der Ranghöchste bin, bleibt mir wohl keine große Wahl als das Kommando zu übernehmen. Oder willst du das etwa machen, Rekrut?", fragte ihn Hollister spöttisch, doch Kane antwortete nicht. Daraufhin sah der Kommandeur zu uns. "Seht zu, dass ihr auch etwas zusammenpackt. Nehmt etwas Verpflegung und auch ein Erst Hilfe Kit aus dem Zelt. Man weiß nie wann man es mal brauchen kann." Gleich darauf verschwand er Richtung Lagerfeuer an dem bereits einige Soldaten kramten.

Louise stand auf und näherte sich dem Funker, doch dieser bemerkte es zunächst nicht. Erst als sie sich räusperte, warf er ihr einen Blick zu. "Was ist?", fragte er schnippisch und Louise verzog den Mund. "Tzzz. Da will ich fragen ob man dir vielleicht helfen kann und du maulst einen an.", brachte sie ihm vorwurfsvoll entgegen. Zunächst kramte er störrisch weiter, doch dann stoppte er und sah sie reumütig an. "Entschuldige. Ich wollte dir nicht zu Nahe treten, aber ich bin noch etwas angefressen von dem Gespräch gerade." Louise hockte sich neben ihn. "Ich war anwesend als er das alles sagte. Schon vergessen?", zwinkerte sie ihm zu. Nun lächelte er leicht. "Nein, das habe ich nicht vergessen. Aber du kannst hier nicht helfen. Mach lieber das was Hollister sagte und pack ein paar Sachen zusammen. Auch wenn er ein ungeholbter Idiot ist, er hat zumindest damit recht, dass es nützlich ist vorbereitet aufzubrechen." Lächelnd erhob sich Louise wieder. "Na gut. So ist schon besser.", sprach sie und wandte sich mir zu. Ich schüttelte nur den Kopf und sie grinste. Doch von einer Sekunde auf die andere war es auch schon mit der scheinbaren Gelassenheit vorbei, als ein Schrei die Stille zerriss.

Unsere Blicke richteten sich sofort in zum Lagerfeuer und zu Hollister, welcher aber ebenfalls nun lautstark seine Männer mobilisierte und auf das Zelt mit den Vorräten deutete. Kane sprang auf und sah hinüber. "Was zur Hölle geht da vor?", sprach er entsetzt und starrte ebenfalls auf das Geschehen. Doch aufgrund der noch immer anhaltenden Finsternis sah man Nichts von dem Treiben. Wieder hallte ein Schrei durch die Dunkelheit, welcher aber eindeutig als Schmerzschrei zu erkennen war. Ebenso fielen nun auch Schüsse, bei denen Louise und ich im ersten Moment zusammenzuckten. "Verdammt! Ich muss dort helfen!", schrie Kane und rannte prompt in Richtung des Zeltes. Verängstigt standen Louise und ich wie angewurzelt neben dem Funkgerät als plötzlich aus diesem eine Stimme hallte. "Hier HQ Sigue-Sigue-One! Wiederhole! Hier HQ Sigue-Sigue-One! Einheit Epsilon, bitte melden!" Wie im Reflex eilte ich an das Funkgerät, doch ich wusste zunächst nicht was ich tun sollte. Wieder hallte die Stimme aus dem Funkgerät, während im Hintergrund weitere Schüsse fielen. "Hier HQ Sigue-Sigue-One! Einheit Epsilon, erbitte Lagebericht!" Nervös suchte ich nach Funksender um zu Antworten, als es plötzlich einen lauten Knall gab und Blut an eine der Seitenwände des Pavillions spritzte. Louise erschrak so sehr, dass sie schrie und mir fast auf den Schoß sprang. "Oh mein Gott, was zur Hölle... !", sprach sie und unterbrach sich selbst um tief durchzuatmen. Ich stand auf und ging hinüber zu dem Blutfleck, als sich plötzlich eine weibliche Gestalt gegen die Seitenwand presste und das Blut aufzulecken begann. Entsetzt wich ich zurück.

Louise schrie erneut und ich sah zu ihr. Wir mussten hier raus, denn es war zu gefährlich als wirklich zu riskieren einen Funkspruch abzusetzen. Somit packte ich Louises Hand und zerrte sie hinter mir her und aus dem Funkpavillion hinaus. Ich lief mit ihr zum Lagerfeuer, doch schon auf halber Strecke bemerkten wir das pure Chaos was uns umgab. Im inneren des Versorgungszeltes gab es ein Feuergefecht und auch von Außen schossen einige Soldaten darauf. Man hörte das entsetzliche Stöhnen der Untoten und es klang noch sehr viel furchteinflößender als beim Erstenmal, da es jetzt nicht vereinzelt auftauchte, sondern zahlreich vertreten war. Kaum darüber nachgedacht, fiel uns fast eines der untoten Biester an. Ich schaffte es gerade noch Louise aufseite zu schubsen und den gierigen Armen auszuweichen, doch fiel dabei genau vor die Beine des Zombies. Als ich aufsah, war er im Begriff sich auf mich zu stürzen, doch plötzlich erfasste den Zombie eine Wucht und er flog geradewegs ins Lagerfeuer. Ein entsetzliches Kreischen gab er von sich, als er lebendig verbrannte. Louise hielt mir ihre Hand hin. "Komm weg hier!", schrie sie mich an. Beim Aufstehen sah ich im Augenwinkel wie Kane sein Gewehr senkte, mit welchem er zuvor in meine Richtung zielte. Louise riss mich fast schon hinter sich her und hetzte mit mir zu ihm.

"Wir haben keine Zeit mehr. Nehmt die zwei Rucksäcke und jeder eine Waffe. Wir werden sofort hier abhauen, also folgt mir.", schrie Kane uns zu und deutete auf die beiden Rucksäcke. Kurzerhand griffen wir zu und hetzten ihm hinterher. Wir liefen weg vom Lager, einen kleinen Trampelpfad entlang geradewegs in die Dunkelheit. Mit jedem Meter den wir zurücklegten, verhallte hinter uns das Chaos aus Wehschreien und dem unmenschlichen Stöhnen der Zombies. Gerade als wir glaubten alles hinter uns gelassen zu haben, liefen wir in ein Quartett von Überlebenden. Darunter auch Hollister. "Eines dieser Biester hatte sich ins Versorgungszelt geschlichen. Es hatte leichte Hand als die Anderen dort packten, gottverdammt!", schrie Hollister uns zu. "Nebensache Hollister! Wir müssen erstmal aus der Gefahrenzone heraus. Da drüben wären wir nur ein gefundenes Fressen!", antwortete ihm Kane in selber Lautstärke, während wir weiterliefen. Doch in einem unerwarteten Moment stürzte sich ein Zombie aus einem Gebüsch auf den Soldat direkt neben mir. Sofort schrie der Mann, doch als ihm der weibliche Zombie in den Hals biss und das Blut aus der Wunde zu sprudeln begann, brach dies abrupt ab. Erschrocken sprangen alle zur Seite und waren zu überrumpelt um zu reagieren. Erst als die blutverschmierte Untote sich von dem getöteten Soldaten abwandte um sich ein neues Opfer auszusuchen, richteten alle ihre Waffen auf sie und schossen aus allen Rohren. Es fielen einige Schüsse und ebenso wurde der wandelnde weibliche Leichnam auch von Kugeln durchbohrt, welche garstige Wunden aufrissen. Leblos sackte sie zusammen, und die Soldaten senkten ihre Waffen. Einzig ich tat dies nicht, da ich selbst schon miterlebte, wie diese Biester sich nach wenigen Sekunden wieder erneut aufrichteten. Und so geschah es auch nach wenigen Sekunden. Überrascht hoben die anderen ihre Waffen während ich aus nächster Nähe der blutverschmierten Frau direkt ins Gesicht schoß, was sie wieder zusammensacken ließ.

"Wir haben nicht viel Zeit!", sagte ich und ging weiter. "Wenn wir hier stehen bleiben, wird sie wieder aufstehen. Und ich denke euer Kamerad ebenfalls.", sprach ich im Weitergehen. Kurz nachdem ich dies sagte, zuckte der Körper des getöteten Soldaten tatsächlich und alle folgten mir eilig. "Wir müssen dem Trampelpfad noch ein Stück folgen und dann in südwestliche Richtung!", rief mir Hollister zu, der einen Kompass rausgekramt hatte. Prompt übernahm er die Spitze und führte uns nach einem halbstündigen Marsch zu einem Hügel. Langsam hellte auch der Himmel wieder auf und es schien als würden wir endlich auf dem richtigen Weg zu sein. "Wir müssen nur noch den Hügel hinauf...", wandte sich Hollister uns zu, "...dann sind wir aus diesem Wald heraus und auf dem Weg zur nächsten Stadt." Als wir oben ankamen viel ein Stück der Anspannung von uns. Hier war freies Feld und kein Untoter weit und breit zu sehen. Jubelnd rissen die Soldaten die Arme in die Luft. Ich hingegen blieb stehen und atmete tief durch. Ich fragte mich selber, ob wir wirklich nun das schlimmste hinter uns hätten, denn mein Gefühl sagte mir etwas anderes. Kurz sah ich den anderen hinterher, doch dann folgte ich ihnen auf den Weg zu unserem nächsten Ziel.
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Über den Autor

punkpoet
Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch.

Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun wollt.

Mensch sein! Das ist es was wir alle tun. Doch dabei befassen wir uns nicht damit was es wirklich bedeutet. Wir verlieren den Fokus weil die Welt immer schnelllebiger wird und lassen viele Dinge ausser Acht. Sonnen- wie auch Schattenseiten durchleben wir gleichermaßen beiläufig. Und das lässt unsere wahre Menschlichkeit immer mehr in den Hintergrund rücken. Ich schreibe das hier nicht um zu belehren, sondern weil ich genauso wie ihr dieses Leben lebe.

Ich versuche daher das Leben einzufangen. Mit Worten. Verpackt in verschiedenste Emotionen. Nicht nur die schönen Seiten des Lebens, welche unsere Sinne sanft umspielen können und die Seele streicheln, sondern ebenso die bitteren Seiten, welche wie ein Schlag in die Magengrube wirken können.

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Kazure Re: Re: ... -
Zitat: (Original von punkpoet am 14.08.2009 - 14:30 Uhr)
Zitat: (Original von Kazure am 13.08.2009 - 20:32 Uhr) Jaa endlich geht es weiter...*__*

Wiedermal toll geschrieben udn cih freu mich shcon auf das nächste kapitel, aber jetzt erstmal los das nächste Voting mitmachen XDD


Ganz egal wie die Entscheidung auch ausfallen wird, das nächste Kapitel wird es in sich haben.^^

Liebe Grüße,
Daniel


Ich freu mich auf jeden fall drauf *__*
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punkpoet Re: ... -
Zitat: (Original von Kazure am 13.08.2009 - 20:32 Uhr) Jaa endlich geht es weiter...*__*

Wiedermal toll geschrieben udn cih freu mich shcon auf das nächste kapitel, aber jetzt erstmal los das nächste Voting mitmachen XDD


Ganz egal wie die Entscheidung auch ausfallen wird, das nächste Kapitel wird es in sich haben.^^

Liebe Grüße,
Daniel
Vor langer Zeit - Antworten
punkpoet Re: das nächste ziel wartet schon -
Zitat: (Original von Himmelskind am 13.08.2009 - 17:00 Uhr) lg

birgit


Das nächste Ziel. Ja.
Aber wer weiß wie viel Blut dort fließen wird? ;)

Liebe Grüße,
Daniel
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punkpoet Re: Hallo mein Freund, -
Zitat: (Original von rumpi am 13.08.2009 - 16:18 Uhr) gelesen und gleich wieder für meinen Sohn ausgedruckt. Darauf hat er ja schon gespannt gewartet.

LG Karsten


Na, freut mich doch sehr, wenn es dem Sohn und auch dir so gut gefällt. Dafür, dass ich ja noch am Anfang bin ist es schön zu wissen, dass ich es schaffe damit zu fesseln. Bald wirds aber furioser.^^

Liebe Grüße,
Daniel
Vor langer Zeit - Antworten
punkpoet Re: 6. Teil ... -
Zitat: (Original von MarianneK am 13.08.2009 - 14:56 Uhr) Na ja, meine Nerven wurden ein wenig strapaziert, aber gespannt bin ich doch wie es weitergeht.

Lieben Gruß Marianne


Die Strapazen kommen jetzt erst langsam in Fahrt, liebe Marianne.^^ Ich halte mich bisher noch sehr zurück, aber bald ist das nicht mehr möglich, da die Protagonisten viel zu tief im Schlamassel sitzen werden. ;)

Liebe Grüße,
Daniel
Vor langer Zeit - Antworten
Kazure ... - Jaa endlich geht es weiter...*__*

Wiedermal toll geschrieben udn cih freu mich shcon auf das nächste kapitel, aber jetzt erstmal los das nächste Voting mitmachen XDD
Vor langer Zeit - Antworten
rumpi Hallo mein Freund, - gelesen und gleich wieder für meinen Sohn ausgedruckt. Darauf hat er ja schon gespannt gewartet.

LG Karsten
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK 6. Teil ... - Na ja, meine Nerven wurden ein wenig strapaziert, aber gespannt bin ich doch wie es weitergeht.

Lieben Gruß Marianne
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punkpoet Re: endlich ging`s weiter -
Zitat: (Original von BlackAngel666 am 13.08.2009 - 06:04 Uhr) hatte schon entzug lach

Hallo Daniel

Auch wenn nicht soviel geschehen ist wie in den anderen Kapitel`n hast Du es wiedermal mitfühlend geschrieben.
Einfach klasse , lese diese Geschichte echt gerne
und freue mich auf`S nächste Kapitel

LG BlackAngel666


Das freut mich natürlich sehr! :)
Hat aber seinen Grund, dass nicht so viel geschah. Wirkt sich aber mehr im nächsten Kapitel aus. Das Voting werde ich dann heute im Laufe des Abends online stellen.

Liebe Grüße,
Daniel
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