Humor & Satire
Die weibliche Seite des Mannes - Wenn Männer im Fummel in den Krieg ziehen

Was das hier werden soll weiß ich auch noch nicht so genau, auf jeden Fall liegen mir einige Dinge auf dem Herzen, die ich dort nicht ausdrücken kann, wo sie eigentlich hingehören. Eigentlich müsste ich an dieser Stelle schon das kleine unscheinbare Wort „kann“ mit „darf“ ersetzen, aber „dürfen“ dürfte ich schon. Allerdings ständen die Konsequenzen, wenn ich es denn täte für mich in keiner Relation zu dem dann Verübten. Nun ja, bevor ich mich jetzt weiter in Unkonkretem verliere möchte ich auf den Punkt kommen.

Ich bin User(in) auf einer Plattform für Transvestiten/ Transsexuelle/  Transgender und deren Freunde.  Diese Internetportal, welches in der Szene die Nr. 1 ist, wie Gayromeo für Schwule oder StudiVZ für Studenten, nennt sich Travesta.

Travesta beschreibt sich wie folgt auf seiner Internetadresse unter dem Punkt „Was ist Travesta“:

„Bis heute ist es schwer seine mutmaßliche "Andersartigkeit" in der Öffentlichkeit auszuleben und dazu zu stehen. Einen Partner oder Freund mit der nötigen Akzeptanz zu finden, erweist sich als noch viel schwerer. Hier gibt Travesta eine Hilfestellung!

Travesta ist eine Online Kontakt- und Dating-Community für Transvestiten, Transsexuelle, Crossdresser und Menschen, die zwischen zwei Geschlechtern stehen oder ihr angeborenes Geschlecht nicht als bindend ansehen. Travesta ist auch eine optimale Plattform für fetisch-orientierte Menschen wie Damenwäscheträger.

Travesta bringt Menschen zusammen, die Gleichgesinnte kennen lernen wollen und zu den verschiedenen Facetten Ihrer Persönlichkeit stehen.

Travesta richtet sich auch an Interessierte, die gerne eine(n) Transsexuelle(n), Transvestiten oder Intersexuellen etc. kennen lernen möchten. Travesta ist außerdem eine Kontaktplattform für den Austausch zwischen den Angehörigen und Freunden.

Travesta ist dabei nicht nur ein einfaches Kontakt- und Dating-Angebot. Bei Travesta handelt es sich um eine vielfältige Community mit vielen Funktionen und Möglichkeiten für seine Mitglieder.

Jedes Mitglied kann ein eigenes Profil mit ausführlichen Angaben zu seiner Person anlegen. Ein Profilbild und unzählige Bilder in einer Galerie runden das Profil ab.

Daneben bietet Travesta vor allem einen Chat, in dem Gleichgesinnten direkt miteinander in Kontakt treten können. Zusätzlich steht ein Forum zur Verfügung, in dem die wichtigsten Themen diskutiert werden.“

Die Idee die hinter diesem Konzept steht finde ich vorbildlich. Klar geht es auch hier wieder um eine Nische die gefüllt wurde und die Geld einbringt. Aber das ist ein anderes Thema. Ich bin über eine Anreihung von Zufällen im Spätjahr 2007 auf Travesta gestoßen und habe mich dort kostenlos angemeldet. Im ersten Jahr besuchte ich die Seite nur sehr selten und unregelmäßig. Im zweiten Jahr entdeckte ich dann dort einen Kalender, indem alle für Transgender interessanten Events im deusch-sprachigen Raum veröffentlicht werden. Nun entdeckte ich auch das Forum und den Chat und Travesta hatte mich in seinen Bann gezogen. Bereits mein erster Beitrag, indem ich mich versuchte etwas kreativer vorzustellen wurde von einigen mir heute persönlich bekannten Usern ins lächerliche gezogen. Bereits hier hätte ich merken sollen, dass in diesem Forum andere Regeln gelten. Ich bin mit der Zeit immer häufiger an andere User gestoßen, die es sich zur Aufgabe machten andere Forumsmitglieder lächerlich zu machen oder zu beleidigen. Da ich aber ein offener Mensch bin und alle meine „Gegner“ persönlich kennen gelernt habe war der Kampf um eine anerkannten Platz im Forum bald gewonnen. Allein das ich dies schreibe ist schon so verrückt, denn schließlich sollte sich eine Randgruppe die sich durchaus in weitere Gruppierungen unterteilt – wie sooft im Leben – gegenseitig tolerieren  und akzeptieren. Aber nicht umsonst gibt es in allen mir bekannten Foren Admins und Supports. Und genau da ist jetzt der Haken bei Travesta. Deeline, die oberste Stelle bei Travesta fühlt sich für das Forum kaum verantwortlich. Bei persönlichen Telefonaten wurde ich immer auf den Support verwiesen. Dieser Support (eine Frau) ist jedoch selbst so mit dem Forum und einigen Usern verbunden, dass meiner Meinung nach eine objektive Auseinandersetzung über gewissen Themen nicht möglich ist. Fangen wir mal so an. Es gibt in der Seitenleiste der Plattform einen Unterpunkt „Meine Meinung“. Veröffentlicht man an dieser Stelle ein Lob, bleibt dies selbstverständlich stehen, ernstgemeinte Kritiken werden allerdings sofort gelöscht. Schreibt man den Support bei Fragen an, so habe ich persönlich seltenst eine Antwort via E-Mail erhalten. Allerdings hat der Support auch ein eigenes Telefon, wo man diesen während der Woche von 10-16 Uhr erreichen kann. Ich jedoch nicht. Rufe ich allerdings nach 16 Uhr an, meldet sich eine weibliche Stimme mit „JA?“. Dies ist mir bisher zweimal passiert. Bei einem der beiden Telefonate kam dann für mich heraus, dass SIE sehr viele Dinge, die in keinster Weise auf sie bezogen sind, als persönliche „Verarsche“ ansieht. Meldet man sich zum Beispiel mit einem Profil an, das offensichtlich nicht ernst gemeint ist, aber durchaus harmlos, werden alle anderen Profile, bis auf das  Hauptprofil sofort gelöscht. Aber selbst da kann man noch sagen, warum macht man auch so einen Mist und veröffentlicht ein „Spaßprofil“? Nun ja, ich habe mir nichts dabei gedacht, denn schließlich ist es im Forum bekannt das bekannte User oft mehr als ein Profil haben, warum also ich nicht auch (indem ich mich sogar zu erkennen gab). Weit gefehlt. Sämtliche Versuche, ein zweites Profil anzulegen wurden sofort unterbunden. Beim Gespräch mit dem Support wurde dann klar, dass dieser keine Zweit- oder Mehrprofile gestattet. Profile die ich IHR dann persönlich nannte, hinter denen ein einzelner User steckt existieren noch immer. Bereits im Vorfeld hatte ich via Mails angefragt, warum es einzelnen Usern gestattet wird, mehrer Profile zu unterhalten, während anderen dieses Recht vorenthalten wird. Wie zu erwarten, kam auch hier nie eine Antwort. In meiner Verzweiflung und mit einer gewissen Portion Wut im Bauch über diese Ungerechtigkeit veröffentlichte ich nach der zweiten unbeantworteten Mail einen offenen Leserbrief im Forum. Höflich, aber durchaus direkt stellte ich dem Admin die oben gestellte Frage. Von den Usern kamen einige Antworten, welches aber alles Spekulationen waren. Vom Support nichts. Im Gegenteil der Thread wurde gelöscht. Aber das war noch nicht alles. Es war mir nun nicht mehr möglich im Forum zu posten, denn ich hatte vom Support eine Schreibsperre von drei Tagen erhalten. Sofort schrieb ich SIE an und erhielt 2 Tage später tatsächliche eine Antwort auf die Frage, warum ich gesperrt wurde. Die Antwort lautete: „Substanzlose Geschreibe!“ weiter schrieb sie, bei solchen Fragen sollte ich den Support immer persönlich fragen! Spätestens jetzt fing ich an, an meinem Verstand zu zweifeln. Was hatte ich denn die Tage zuvor versucht? Liest SIE ihre Mails nicht durch? Kommen zu viele Anfragen, dass sie vergessen hat mir zu Antworten? Selbst wenn ich zuvor es nicht versucht hätte, sie schriftlich zu kontaktieren, empfand ich die Begründung als bodenlose Frechheit. Travesta-User lachen vermutlich wegen diese Begründung, denn würde der Support das wirklich ernst meinen und diese Meinung auch durchsetzen, wären an die 80% der Forumsbeiträge gesperrt und mindestens so viele User ebenfalls. In meiner Naivität und Hilflosigkeit machte ich mich mit anderen User in einer von mir gegründeten Gruppe über diese Begründung lustig. Allerdings nicht sehr lange, denn auf einmal war mein Profil gelöscht. In einer Mail im Postfach las ich dann, dass der Support solche Gruppen nicht toleriert. Mein Profil wurde für eine Woche deaktiviert, darauf folgen weitere 3 Wochen Schreibsperre. Dies war bis dato die für mich höchste Strafe an einen User, abgesehen von der absoluten Deaktivierung, die ich erfahren habe.

Eigentlich wäre nun der Zeitpunkt gekommen um Travesta entgültig den Rücken zu kehren. Allerdings hatte ich im Laufe des vergangenen Jahres so viele liebe Menschen dort kennen gelernt, dass ich dies nicht wollte. Die Zeit der Schreibsperre habe ich aber genutzt um weiter zu lesen. Schließlich sind neben dem ganzen Mist, der dort oft veröffentlicht wird auch sehr witzige und unterhaltsame Themen. Da ich nur an das Lesen gebunden war, las ich auch Themen durch die mich nur peripher tangierten. Immer häufiger merkte ich, da ich diesmal nicht darauf wartete, dass ich auf meine Postings eine Antwort erhielt, dass im Forum ein Umgang herrscht, der einem Kriegsschauplatz ähnelt. Zunächst wurden Beiträge mal wie sooft lächerlich gemacht, bald darauf folgten Beleidigungen auch unterhalb der Gürtellinie. Diese wurden immer persönlicher bis hin zum veröffentlichen von privaten Daten. Einige User wurden gelöscht, andere erhielten für die gleiche „Straftat“ eine Woche Schreibsperre, andere User erhielten keine Konsequenzen.

Heute frage ich mich, mit welchem Maßstab wird Travesta geführt. Es gibt gewissen Forenregeln, die selbst der Support so auslegt, wie er/sie es möchte. Einige der mir bekannten Ungerechtigkeiten und Unverschämtheiten habe ich nun aufgeführt. Was kann man dagegen tun? Bei diesem Support leider nichts. Travesta ist ein Forum in dem das Chaos vorherrscht. Das Forum ähnelt einem Chat, im Chat wird gepöbelt und die meisten User ziehen sich zurück. Travesta bzw. Deeline sollte sich der Verantwortung bewusst sein und anders durchgreifen. Entweder gilt gleiches Recht für alle und jeder macht was er will. Hier würde es aber bald von Rechtsseite nur Klagen geben. Oder der Support greift wirklich durch, nimmt die Sache ernst und führt dieses in seiner Grundidee faszinierende Forum ernsthaft. Dies würde aber nur mit einem neuen Support funktionieren. Selbst dieser bräuchte dabei Hilfe und sollte ebenfalls von Deeline beobachtet werden. Wie soll das finanziert werden? Ein Premiummitglied zahlt knappe 5 Euro im Monat. Bisher sagte ich immer, ich zahle keine 5 Euro dafür, dass ich mir Unverschämtheiten anhören muss. Wäre aber bereit dies zu ändern; andere User bestimmt auch. Außerdem würde sich auch die Anzahl an Mehrfachprofilen sofort dezimieren. Man würde mit einem Schlag viele Probleme los. Aber für diese Form der Anregung/Kritik ist Deeline bis heute nicht offen. Diskussionen über solche Themen sind zwecklos. Aus diesem Grund wird auch in nächster Zeit das absolute Chaos bei Travesta weiter herrschen. Ich kann ich wie zu Anfang beschrieben diese Kritik nicht dahin leiten, wo sie eigentlich hingehört. Die Folge wäre: Deaktivierung meines Profils. Noch bleibe ich Travesta treu, denn die Alternativen für mich sind uninteressant. Jedem Neumitglied möchte ich jedoch raten sich genau zu überlegen, was man im Forum sucht. Kontakte über private Nachrichten, Kalendereinträge und andere Dinge sind bei Travesta top.

In diesem Sinne

Eine bekannte Userin