Gedichte
Vaters Rat

Vaters Rat

Vater prügelte ihm ein Sei hart
und kämpfe dich durchs Leben
hör`nie auf einen andren Rat
`nen bessren kann`s nicht geben!
Die Zeit verging, Sohn ward zum Mann
sein Leben widerte ihn an
und Grund gab`s ihm oft laut zu fluchen
und irgendwann beschloß er dann
den Vater aufzusuchen.
Der schrie ihn an und  schimpfte laut
wie oft hab` ich`s dir eingebleut
wenn du etwas erreichen willst
bist du der Mann, der richtet
erlaubt ist alles und du killst
den der dich sonst vernichtet
Schau her- so hab` ich`s auch geschafft
Autos, Häuser  massig Geld
mir war nichts heilig – meine Kraft
erschuf mir meine eigne Welt!
Wenn man -egal was- haben will
der Weg es zu erreichen
geht über alles- für das Ziel
wenn nötig- über Leichen
Und diesmal merk`s dir, mach`s wie ich
tu was und komm` zurande
und dann, dann bin ich stolz auf dich
und mach` mir keine Schande
sein Sohn ging wieder, dachte bloß
ein seltsamer Gelehrter
die Tür fiel hinter ihm ins Schloß
und er folgte dem Wärter
der führte durch zig Gittertüren
den Sohn, von Insassen begafft
er konnte ihre Blicke spüren

im Trakt für Lebenlange Haft

und draußen vor`m Gefängnistor

fühlte er sich klüger als je zuvor.
  

© taifun