Biografien & Erinnerungen
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Veröffentlicht am 27. Juli 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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einer der auf dem Weg ist ...
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Als ich gestern bei meiner Schwester über dieses Projekt sprach, kam irgendwie das Thema „Freundschaften oder nähere Beziehungen zu anderen Geschlecht“ zur Sprache.
Adressen wurde ja ausgetauscht, Briefe nach dem Ende der Reise geschrieben – aber gab es etwas mehr oder so?Ich wollte es eigentlich verschweigen, aber weil die Geschichte so an Dr. Schiwago erinnert, werde ich sie niederschreiben. Ira T. fragte mich an einem Abend, ob ich 5 Minuten Zeit hätte („ u tebja pjatsch minut Wremja?“) und ich war verwundert. Wozu? Wir gingen weg von der Truppe, die Lagerstraße entlang und die Peitschenlampen waren die einzigen stummen Zeugen. Ob ich zu Hause eine Freundin hätte, hat sie gefragt? Und ich verneinte. Ihr Papa sein Ingenieur und verdiente gutes Geld im Monat inklusive Bezugsscheine für Sonderverkaufsstellen. Wenn das kein Angebot war…Wenn ich mich recht entsinne, baggerten wir Männer in Deutschland und hier – ja so sind in der SU die Bräuche.Von da an war Ira meine „Padruga“ und meine Schwester meinte, jede Frau schmückt sich eben gern mit einem Musiker.Eigenes Interesse hatte sicher einige Männer an der hübschen, kleinen Vietnamesin Xa – aber da war nichts zu wollen.Freundschaften wurden geknüpft und besonders beim gemeinsamen Arbeiten kam man  sich näher (Xasan und ich).Man munkelte auch von der einen Frau der Meisterehepaare, da wäre was mit Wolodja gewesen, nur wer war da Zeuge?Alle anderen sind aus dem Erinnerungsraster verschwunden, nur das der Kommandeur Raschid hieß ist noch erhalten.Untereinander war es eine Zusammenarbeit ohne Vorurteile, kein Wettbewerb oder Bevormundung von einer Seite. Der beinahe militärische Ablauf kam uns nicht seltsam vor – wir gingen damit einfach um. Ähnlichen Drill erfuhren wir schon in der „Vormilitärischen Ausbildung“ während der Lehre, heute wäre das undenkbar.In den Urlaubstagen kamen wir auch noch einmal ins Lager zurück und an einem Abend besuchten wir sogar eine Studentin zu Hause. Wie selten das war, weiß man heute erst zu werten, denn die Privatsphäre war von Staats wegen tabu.Die Wohnung, die wir im alten Leningrad erlebten war so, wie in Erzählungen geschildert. Ein großes Treppenhaus, ein schmaler hoher Flur und rechts und links gingen die Zimmer ab. Man hatte für uns Leckereien vorbereitet und ich meine es gab Erdbeerbowle. Im Zimmer der Studentin gab es Lizenzschallplatten zu hören, die aktuellen Hits westlicher Bands. Die Mutti war Ärztin und hatte Zugang zu solchen Raritäten.Am gleichen Abend haben wir noch einem Hotelportier den „Goldenen Schneemann“ angesteckt und der hat sich auch noch gefreut.Es muss der Abschiedsabend gewesen sein – am nächsten Tag ging es nach Moskau.
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Boris
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Boris Re: du hast ein ganzschön bewegtes leben hinter dir - das war doch nur der Anfang - da war ich 20


danke dir

LG Boris
Zitat: (Original von Tilly am 27.07.2009 - 20:23 Uhr) wie, oder besser wodurch bist du dort überall gelandet?

thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Tilly du hast ein ganzschön bewegtes leben hinter dir - wie, oder besser wodurch bist du dort überall gelandet?

thomas
Vor langer Zeit - Antworten
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