Biografien & Erinnerungen
Einkleidung auf der Baustelle

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"Einkleidung auf der Baustelle"
Veröffentlicht am 18. Juli 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Einkleidung auf der Baustelle

Einkleidung auf der Baustelle

Jeder bekam eine alte, ausgediente Uniform der Armee gestellt, das war unsere „Arbeitschutzbekleidung“ für die Baustelle. Wurde man ohne einen Teil der Uniform angetroffen, wurde ein Talon am Arbeitsschutzausweis abgetrennt (3 waren dran).Ich hatte mir eine alte Jeans (echte „Maverick“) mitgebracht, die schon ganz zerrissen war. Die kleine, hübsche Vietnamesin Tchan Fan Xa hat mir das Teil in einer Sonnabendsonderschicht wieder genäht und so war etwas sehr Wertvolles daraus geworden.  
Das Oberteil – die Uniformbluse, hatte noch die Kragenspiegel und die Schulterklappen, aber leider keinen Dienstgrad. Ich besorgte mir Wasserfarbe und malte mit blau „HAB Weimar“ auf den Rücken und auf die Schulterklappen 2 rote Streifen – somit war ich Mladschi- Sergant.Jeden Morgen ertönte der Weckruf: „Rebjata na Linijeiku!“ und auf ging es zum Antreten.„….Otriad rawniais, smirna, wolna – rassaidjes…“ eine Kommandofolge, die uns förmlich ins Gehirn gebrannt ist. Dann wurden die Namen aufgerufen, man hatte gegen zumelden, dass man auch da ist und mich erwischte gleich am ersten Tag ein Tadel, weil ich zu spät von der Latrine kam.Am ersten Tag wurden feierlich die Fahnen gehisst und Reden gehalten. Es gab einen Kommandeur und eine Kommissarin, außerdem einen Meister/Brigadier oder Natschalnik. Das gleiche gab es auf der russischen und auch auf der deutschen Seite. Ob die russische Seite das Oberkommando hatte, wer weiß das noch?Dem ersten Appell folgte die Einteilung der Arbeitsgruppen.Maurer zu Maurer – vorweg die Meister vom WBK.Als die Reihe an uns war, da hatten die Glück, die einen Beruf hatten, der dem Bau zu zuordnen war. Ich war Glasapparatebläser und man dachte, ich sei Glaser. Mit einem, der Apparate aus Glas macht, hatte die Baustelle nur die ZbV – Einteilung. Deshalb haben Jochen, Lutz, Uli und ich immer besonders doofe Jobs gehabt.Auf dem Bau – am Korpus 13 gab es einen Kran und der drehte sich in den Wochen, wo wir hier malochten nur einmal.Ansonsten war Nasilka angesagt, eine Tafel aus Brettern mit zwei Griffholmen (nasitsch = tragen) vorn und hinten. Außer Wasser konnte man Alles überall hin tragen. 
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Boris
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