Fantasy & Horror
Phylogenese - Einleitung

Einleitung

Es lag Stille über der Stadt.
Einzig schlurfende Schritte zogen sich durch die Straßen und ein wehleidiges Stöhnen, welches einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Dieses leblose Wehleiden, welches so ausdruckslos schien und dennoch soviel Furcht erzeugte, dass man am liebsten sofort die Beine in die Hand nehmen wöllte um zu verschwinden. Alles andere wäre auch nicht clever gewesen, denn diese Wesen, die nichtmals mehr einen Puls hatten, hatten darüber hinaus auch jedweges rationales Denken verloren. Nur ein Trieb lenkte ihre toten Beine noch. Der Trieb zu Fressen. Ihresgleichen. Und dabei waren sie einst nicht mal Kannibalen. Sie waren Durchschnittsbürger. Vielleicht sogar Vegetarier oder Veganer. Doch spätestens als die Rationalität flöten ging, war es auch mit dem Pflanzenfressen vorbei.

Natürlich. Es klingt vielleicht ebenso irrational was ich ihnen hier erzählen mag.
Zombies. Untote die sich aus den Gräbern erheben. Die sich aus den Leichenhallen der Krankenhäuser befreien und wahllos zubeißen, ja sogar ihre Opfer zerreißen. Es klingt absurd, und ich würde es mir selbst nicht glauben, wenn ich es nicht selbst gesehen hätte. Der Wahnsinn ist meist noch viel erschreckender, wenn er zuerst absurd ist, und dann aber seine gnadenlose Realität äußert. Man fühlt sich taub und bewegungsunfähig, weil man nicht weiß wie man handeln soll, da es solch eine Situation noch nicht gab. Alles was du zu wissen glaubst hast du aus den Filmen über diese Kreaturen. Aber es macht ein Unterschied, wenn im Film Jemand einem Zombie in den Kopf schießt oder wenn du selbst einem Mensch gegenüberstehst, der vielleicht einmal dein Nachbar war. Und äußerlich ist er das noch, oder scheint es noch zu sein - wenn auch in untoter Form.

Dabei begann alles so harmlos...