Gedichte
Erkenntnis

Die Erkenntnis kriecht an mir hoch wie Fäule
Breitet sich aus, nimmt mich ein
Meine Mauern brechen, meine Burg fällt
Wird überstürmt
Eigentlich habe ich es nicht anders verdient
Ich hab dich bedrängt, wollte zu viel, zu schnell
Doch ein Satz von dir und alles liegt in Trümmern
Meine Männer liegen unter den Gesteinsbrocken meiner Burg
Meine Aufgabe war sie zu beschützen
Ich habe versagt
Der Sturmregen der nun aufzieht wird mich zerstören
Und ich weiß du hast ihn geschickt dafür
Deine Rache ist das Schmerzlichste was ich seit langem fühle
Der Regen bohrt sich in mich
Tropfen für Tropfen
Splitter für Splitter
Dringt er in mich
Und zerfetzt Muskeln, Gewebe, Adern, Organe
Ich lache
Ich fühle wie ich vergehe
Wie jeder Tropfen einem Speer gleich, in mich stößt und deinen grausamen Auftrag ausführt
Oh wie ich leide
Nicht wegen des Schmerzes
Nicht weil gerade mein Schädel gespalten wird
Nicht, weil bereits mein Brustkorb offen und für jeden das sichtbar macht,
was ich sonst immer mit eiserner Hand schützte und verbarg
Nicht, weil diese schleimige Masse die aus mir quillt, meine lebenswichtigen Organe darstellen
Nicht, weil hiermit die Ära der Luzi von S. beendet ist, nein!
Es geht weiter!
Hier!
Ich leide,
weil du ja so Recht hattest
Du den ich liebte und wieder liebe
Du der du Vertrauen in mich setztest... was ich missbrauchte
Weil ich die Schlampe hier bin,
die, die dich will, wieder Mal,
weil ich die bin,
die versagt hat
Wieder Mal...