Wasser verbrennen
Zwanzigste Wiederholung
von "Schweigen der Lämmer" gesehen.
Unterbrochen von kurzen Werbespots.
Ich langweile mich am Kühlschrank zu Tode.
Er verbreitet schlechte Laune.
In der Küche stinkt es nach Joghurt,
Erdbeergeschmack, oder was weiß ich.
Für mich ist es schlechte Milch,
die man den Idioten verkauft.
Oder den Klonen.
Oder Elke.
Im Moment bin ich resistent gegen
Alzheimer und Parkinson.
Jedenfalls habe ich keine Anzeichen.
Prophylaktisch mache ich noch
zehn Kniebeugen und
lege mich dann ins Bett.
Ich würde gerne träumen,
aber mein Gehirn hat keine Zeit
für solche unwesentlichen Dinge.
Es muss sich mit Wichtigerem beschäftigen.
Also denke ich nach.
Über einen gekreuzigten dreißigjährigen Mann
von dem ich nichts weiß,
außer das, was man mir über ihn erzählte.
Über einen Osama Bin Laden,
von dem ich nichts weiß,
außer das, was man mir über ihn erzählte.
Und über Parallelwelten.
Über die Möglichkeit, Wasser zu verbrennen,
oder das Licht zu verpacken.
Vielleicht erschaffe ich das Universum neu.
Es bleibt alles nur eine Frage
der Relation.
Was ist schon ein Universum.
Irgendetwas so Existenzielles,
wie Rasierschaum mit Vanillegeruch,
oder mit blauen Blüten
bedrucktes Toilettenpapier.
Ich denke, ich werde ohne
besondere Auffälligkeiten einschlafen.
Und aufwachen.
So Gott will.
Und der weiß nichts über mich,
außer das, was ich ihm von mir erzählte.