Du sitzt vor mir und schaust mich an,
interessiert fragst du, ob ich dir vorlesen kann,
Gedichte, die ich einst geschrieben,
viele sind dir im Gedächtnis geblieben,
du nimmst ein Taschentuch für alle Fälle,
denn hier und da, gibt es eine Stelle,
an der auch die Tränen werden laufen,
ja, Worte auch mal Tränen brauchen,
ich lese vom Mann auf der Parkbank,
wie mag es ihm wohl gehen,
hat er jemanden gefunden,
der zu ihm will stehen,
vom alten Mann, der ganz vergessen,
an ihn zu denken, ist nicht vermessen,
von den Kinder dieser Welt,
die unsere Liebe brauchen, denn die Liebe zählt,
von geschundenen Seelen, ob Mensch, ob Tier,
von all denen lese ich hier,
traurige und glückliche Geschichten,
Inhalte, die vom Unrecht berichten,
von Krankheit und von großen Sorgen,
sie sind zu sehen, liegen nicht verborgen,
vom schiefen Blick der Politik,
die äußerst schlecht lenkt unser Geschick,
vom Wunsch nach Arbeit, die es nicht gibt,
das Quäntchen Glück, es rasselt durchs Sieb,
ja, du weinst, bei diesen Geschichten,
doch sehr bewusst wollte ich sie berichten,
ich las dir vor, du liehst mir dein Ohr,
dein Taschentuch ist nass, ganz trocken war es davor,
nichts ist gelogen, es sind Tatsachen die uns berühren,
und Tränen fließen, denn Ohnmacht ist zu spüren,
für jedes Unrecht in dieser Welt,
für jedes Leben, das sich quält,
habe ich diese Gedichte geschrieben,
dabei auch mir, häufig die Augen gerieben.