Beschreibung
Durch einen Menschen,der mir Gefühlsmäßig sehr nahe steht,kam ich zu diesem Text!
Eine Philosophie über Äpfel.
Ja, mein heiß geliebter Apfel, wie ungeduldig ich dich doch in meinen Händen halt. Ich beiße in dich hinein, dein Saft umgibt meine Lippen und ich spüre, wie süß du doch bist. Mit der Zeit spüre ich, dass der Geschmack etwas säuerlich wird. Wie sehr hatte ich mich gefreut kraftvoll in dich hinein zu beißen und deine Süße zu schmecken, doch dann änderte sich alles. Scheinbar hattest du noch nicht die Reife, die vorhanden sein sollte. Scheinbar hattest du noch nicht den Geschmack, den ich mir wünschte. Vielleicht war ich auch zu wählerisch. Es gibt tausend Sorten und doch wollte ich nur dich.
Als ich in den Supermarkt ging bist du mir direkt aufgefallen und ja, ich musste dich sofort mitnehmen. An der Kasse angekommen legte ich dich aufs Band. Die Verkäuferin nahm dich in die Hand und es war ein seltsames Gefühl. Ich wollte nicht, das dich irgendwer in die Hände nimmt, sondern nur ich, aber ich war ja dazu verpflichtet dich bezahlen zu müssen, dies ich dann auch tat. Wir gingen zu meinem Auto und ich legte dich behutsam auf meinen Beifahrersitz. Schließlich solltest du ja in meiner Nähe sein. Ich sah dich immer wieder an und dein Anblick war einfach wunderschön. Die Farben von einem kräftigen Rot, gemischt mit ein bisschen gelb. Ja, du hattest ein paar Schönheitsfehler, die dir von der Natur mitgegeben waren. Vielleicht auch von dem Transport, den du zum Glück gut überstanden hast. Ich sah dich immer wieder an und konnte nicht von dir lassen.
Zu Hause angekommen legte ich dich in einen Korb. Von Bananen und Kiwis warst du umgeben, jedoch sah ich nur dich. Ich streichelte dir sanft über die Haut und ich nahm wahr, wie gut es dir tat. An dem Tag, als ich dich dann endgültig heraus nahm, um dich zu verzehren, war mir nicht wohl dabei, doch ich musste es tun. Schließlich hatte ich Geld für dich bezahlt und wollte dich nicht einfach so im Müll entsorgen. Also nahm ich dich in meine Hand, fing an deine Schale zu schälen. Du hast mich angelächelt und sagtest zu mir: „Beiß in mich“. Dies ich dann auch tat. Die Süße in meinem Mund war kaum zu beschreiben. Stück für Stück wurdest du immer kleiner, bis zu dem Punkt, wo nur noch deine Kerne zu sehen waren, diese ich dann im Müll endgültig entsorgte.
Es tat mir leid, dass du nun in meinem Bauch verschwunden warst, aber so war der Lauf der Dinge. Ich mochte dich so sehr und doch musste ich dich verschlingen. Ich mochte dich so sehr und doch nahm ich dir das Leben, aber schließlich hattest du deinen Zeck erfüllt, in dem du mir Vitamine und einen Moment Hoffnung gabst. Du gabst mir das Gefühl, das ich schmecken kann. Du gabst mir das Gefühl, mich gesund zu ernähren. Du gabst mir das Gefühl nicht alleine zu sein, denn immer dann, wenn ich das Bedürfnis nach einem Apfel hatte, hatte ich die Möglichkeit in einen Supermarkt zu gehen und mir einen neuen Apfel zu kaufen. Ja, so war der Lauf der Dinge. Äpfel kommen und gehen und kein Apfel wird für immer bestehen. Irgendwann gehen alle, ob wir wollen oder nicht!
Und was ist das End von der Geschicht? Entweder man kauft einen Apfel oder eben nicht!
Viele Äpfel und Menschen gibt es auf dieser Welt und unter diesen vielen Menschen gibt es einen Apfel, einen Menschen, der uns so sehr von Bedeutung werden kann. Wir laufen im Supermarkt, im Weltgeschehen herum und entscheiden nach unserem Gefühl. Ja, genau das ist der Apfel, der Mensch, den ich will. Für diesen Apfel, diesen Menschen empfinde ich so viel, dass ich mir mit diesem eine Zukunft vorstellen kann. Man lernt sich kennen. Nimmt die Süße des Apfels, des Menschen wahr, jedoch mit der Zeit wird er Bitter und Sauer. All die schönen Gefühle schwinden Stück für Stück. Man beißt genüsslich in diesen Apfel, in diesem Menschen hinein, jedoch ist man zu wählerisch. Vielleicht ist es doch nicht der Apfel, der Mensch, den ich wollte. Vielleicht will ich auch gar keinen Apfel, gar kein Mensch. Die Überlegung diesen Apfel, diesen Menschen einfach so zu entsorgen fällt schwer. Schließlich hat man ihn doch gern, doch man sollte ihn loslassen. Halte dich nicht an der Süße eines Apfels, eines Menschen fest, denn er kann sehr sauer werden. Halte dich nicht an einem einzigen Apfel, Menschen fest, denn es gibt tausende von Arten und Sorten. Gehe deinen Weg auch ohne diesen Apfel, diesen Menschen, denn es gibt auch noch andere Früchte, die dir schmecken können.
Man sollte nicht den erst besten oder den billigsten Apfel kaufen, denn es gibt Äpfel und Menschen, diese unbezahlbar sind. Bis man diesen für sich gefunden hat, kann eine sehr lange Zeit vergehen, jedoch wenn man ihn hat, sollte man behutsam mit diesem umgehen. Dieser Apfel, dieser Mensch gibt dir dann so viel und du solltest ihm genau das wieder zurückgeben. Ein Geben und nehmen, wie im Supermarkt.