Kurzgeschichte
Die Geschichte einer Taube

Darf ich mich vorstellen?! Ich bin eine Taube. Aber ich bin keine gewöhnlich Taube . Im Gegensatz zu meinen Artgenossen verstehe ich die Menschen und die anderen Tiere. Das liegt nicht daran das ich schlauer bin als die anderen Tauben. Es liegt auch nicht daran das ich verzaubert wurde. Nein das währe schön aber so ist es nicht.

Es fing alles genau vor zwei Jahren an. Meine Mutter hatte uns ein hübsches Nest am Rande Berlins gebaut. Auf einem alten Lagerhaus. Da konnte sie uns in Ruhe groß ziehen. Dachte sie.

Eines Nachts kamen Jugendliche mit Mützen auf den Kopf und viel zu großen Hosen zu unserem Haus. Sie grölten irgendwelche Lieder und warfen Flaschen in unser Heim. Die Flaschen explodierten und das Haus fing Feuer. Meine Mutter war starr vor Angst sie flatterte wie wild durch die Gegend. Aber sie konnte uns nicht retten. Wir waren noch zu klein. Als das Haus zusammen fiel, plumpste ich aus dem Nest und landete auf den harten Betonboden. Seitdem hab ich meine Familie nie wieder gesehen. Ein großer Mann hob mich auf und legte mich in seinen gelben Helm. Er flüsterte mir etwas zu. Ich weiß nicht mehr was er sagte, aber es klang irgendwie beruhigend. Und so begann ein neues Leben. Ich kam zu einer sehr netten Familie. Sie pflegten mich gesund und brachten mir das fliegen bei. So lernte ich, ihre Sprache zu verstehen. Es war eine sehr schöne Zeit doch irgendwann meinten meine neuen Menscheneltern ich müsse andere Tauben kennen lernen. Sie brachten mich zu einem Wald und ließen mich allein zurück. Ich lernte eine andere Taube kenne und wir freundeten uns an. Sie erzählte mir von der Stadt und das es dort viele leckere Sachen gab. Zum Beispiel Eiswaffeln. Ich hatte noch nie zuvor Eiswaffeln gegessen. Und war gespannt. So flogen wir in die Stadt. Ich war überwältigt. Es gab einen Ort der tausend mal größer war als alles was ich je zuvor gesehen hatte. Mein neuer Freund hat mir die schönsten Plätze gezeigt und mich mit anderen Tauben bekannt gemacht. Und jedes mal wenn ein Kind eine Waffel fallen lies, stürzten wir uns darauf und wetteten wer das größte Stück bekommt. Es war eine neue Welt für mich und ich lernte viel neue Dinge kennen. Jedoch hatte diese sogenannte Stadt auch ihr Schattenseiten. Die Menschen mochten uns nicht. Sie verjagten uns, warfen mit Steinen nach uns, sogar die Hunde konnten uns nicht leiden. Ich fühlte mich schnell einsam und ungeliebt.

Eines Tages flog ich durch Zufall in einen schönen Park. Ich setzte mich auf einen Ast und schaute mir das Treiben an. Da sah ich ein kleines Mädchen. Sie hatte langes blondes Haar, blasse Haut und ein Punktekleid an. Sie fütterte gerade kleine Entenbabys und sang ein fröhliches Lied.

Ich war sofort verzaubert und wollte mich dazu gesellen. Sie bemerkte mich schnell und warf mir ein Brotkrümel zu. Dankend schlang ich das frische Stück Brot hinunter. Es war besonders lecker, irgendwie süß. Sie gab mir noch ein Stück Brot und dann noch eins. Bis ich so satt war das ich mich ausruhen musste. Ich hüpfte auf ihren Schoß und sie streichelte mich eine Weile. Seit langem fühlte ich mich wieder sehr wohl. So das ich eingeschlafen sein musste.

Ich träumte von einem UFO welches alle Tauben einsammelte und zu einem Wunderschönen Ort brachten. An diesem Ort war eine große mit Blumen übersäte Wiese. Überall waren wunderschöne Schmetterlinge und kleine niedliche Feen und Elfen. Und es gab keine Steine, keine Menschen keine bösen Hunde. Es war ein friedlicher Ort der Ruhe und Glückseligkeit. Das Mädchen tanzte mit Blumen im Haar über die Wiese und vom Himmel fielen Eiswaffeln so das jede Taube eine eigene Waffel hatte. Und wenn die Waffel aufgegessen war, fiel einfach eine neue vom Himmel.

Der Traum war so schön das ich beschloss nicht mehr auf zu wachen. Und so tanzt das kleine Mädchen immer noch...