Oz, ist ein kleines Mädchen und die Hauptperson des Buches. Sie erfährt, dass ihre Welt, kein Paradies sein kann, wenn es keine Gedankenfreiheit gibt. Natira ist eine Malerin aus der Künstlerkolonie Kaleb ist der Lehrer von Oz Der Klammerwouk ist ein Tier, ähnlich einem Affen.
Zu Natira wollte Oz. Sie mochte die Malerin. Die hatte sie immer wieder zu sich eingeladen. Oz kam nicht so rasch vorwärts, wie sie dachte, weil ihr Klammerwouk mit seinen krummen Beinchen zu langsam lief. Als sie bei Natira ankamen, öffnete sich die Tür und Oz trat ein. Totenstille umfing sie.
»Natira, wo bist du?«, rief sie, als sie im Atelier stand. Niemand antwortete. »Ist hier jemand?« Stille. Oz wurde es unbehaglich zu Mute. Wo war Natira? »Seckar, Sator! Ich bin’s, die Oz!« Totale Ruhe. Niemand antwortete, keine Geräusche, kein Knacken, absolut nichts. Sie begann sich ängstlich umzuschauen. Was war hier passiert? Sachen waren umgestoßen, lagen überall umher. Es sah aus, als ob hier ein Untier gewütet hätte. »Kannst du mir erklären, was hier los ist?«, fragte sie ihren Klammerwouk. Der sah sie mit großen Augen an. Oz seufzte: »Ach, du kannst ja nicht mit mir sprechen. Schade.« Sie untersuchte das Atelier weiter. Dort lag das Bild mit dem Schnee ... auf den Boden geworfen. Und - Oz erblasste - ein dicker Strich war quer drüber gemalt. Sie hob das Bild auf und schaute traurig auf die Zerstörung.
Wenn Schnee auf die Herzen der Menschen fällt, dann erkalten sie, hatte ihr Natira bei ihrem ersten Besuch erzählt.
Jetzt verstand sie die Worte. Oz setzte sich hin und überlegte: War es nicht so, dass die vielen Gebote sich wie Schnee auf die Herzen der Xanadaner legten? Und war es nicht so, dass abkommandierte Einwohner keine positive Energie spenden konnten? Musste das nicht freiwillig geschehen? War vielleicht Natiras Bild ein ... kritisches Bild?
Neugierig geworden, suchte Oz weiter. Unter einem Tisch lag ein fast vollkommen zerstörtes Gemälde, wilde Farben waren aufgetragen, dunkel und mit Blitzen übersät. Beim genaueren Betrachten, kam eine große Fratze auf den Betrachter zu, ein schrecklicher, alles verschlingender Mund. Oz erschrak. War das vielleicht ... Gedankenmalerei? Oz stand hilflos vor den zerstörten Werken. In diesem Moment schien es ihr, als ob ihr Herz einen Schlag ausließ und nur widerwillig sein Klopfen fortsetzen wollte.
Sie hörte Schritte.
»Natira! Bist du es?« Oz drehte sich dem Eingang zu. »Du, Kaleb? Was willst du hier?«
»Ich suche dich, Oz. Endlich habe ich dich gefunden. Deine Mutter macht sich Sorgen.«
»Schau Kaleb, alles kaputt. Die schönen Bilder.« Oz schnäuzte sich die Nase und schaute ihn mit Tränen in den Augen an.
»Oz, du darfst nicht weinen. Vergiss diese scheußlichen Bilder. Die hätten nie gemalt werden dürfen«, und er legte alle Verachtung der Welt in seine Stimme. »Wir wollen nur fröhliche Bilder, paradiesische Bilder. Wer will denn so etwas Schlimmes sehen: Schnee, bizarre Farben, dämonische Münder? Das ist unnormal. Oz vergiss nicht, wir leben in einem Paradies und das sollten die Maler auch abbilden und nur das. Und nun komm zurück, damit sich deine Mutter beruhigt.« Er strich ihr sanft über das Haar.
Oz erstarrte fast zu Stein. Was hatte Kaleb gesagt? Sie wollte schon aufbegehren, da sah sie den strengen, kalten Blick Kalebs.
»Wer wusste von den Bildern und hat sie kaputt gemacht, Kaleb?«
»Ich habe es gemeldet. Das war meine Pflicht. Ich dulde keine Abweichler auf Xanadu!«
Entsetzen spiegelte sich in Oz Augen. »Du? Und wem hast du das gesagt?«
»Das geht dich nichts an. Dazu bist du noch zu klein.« Dabei packte er Oz an den Arm und sagte herrisch: »Komm jetzt und vergiss nicht deinen Klammerwouk!«