Beschreibung
[c] Coverbild: Martina Loos
Das wunderschöne Drachenbild auf dem Cover wurde mir von Martina Loos zur Verfügung gestellt, wofür ich ihr herzlich danke!
Homepage von Martina:
http://martinaloos.blogspot.com
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Zum Buch:
Dieser Textauszug ist ein Teil meines derzeit in Bearbeitung befindlichen Roman-Projektes --- er soll derzeit als LESEPROBE und IDEENSAMMLUNG für mich dienen.
Über Kommentare, Hinweise, Wünsche, Meinungen und konstruktive Kritik wäre ich sehr froh - etwas Feedback tut gut und hilft uns Autoren/Autorinnen, unsere Texte noch besser werden zu lassen.
Ich danke schon mal im voraus dafür und wünsche Euch nun viel Spaß mit meiner "Leseprobe" aus dem "Tal der Drachen" aus meinem Romanprojekt (Fantasy-Jugend-Roman) "Jacky ...".
Katrin
NACHTRAG:
Das hier verwendete Coverbild hat mit dem Original-Coverbild keine Ähnlichkeit. Auch der Buchtitel ist nicht der Original-Buchtitel meines eigentlichen Romanprojektes.
Rayla und die Smaragdechse
(c) by Katrin Rüdel, Weimar, Germany
-> Jacky, eine der drei Freundinnen, die auf der Suche nach den Bruchstücken des Diadems sind und dabei voneinander getrennt wurden, erreicht durch eine tiefe Schlucht nach langem Hin und Her ein kleines Dorf. Hier lernt sie Rayla und ihre Sippe kennen. Alles ist aufregend für Jacky, die aus einer völlig anderen Welt stammt und das, was sich hier abspielt, nicht wirklich begreift. Sie hockte zusammengekauert im Zelt, als Rayla von ihrer Jagd zurück kehrte. Corala, die Ältere der Sippe, saß ihr stumm gegenüber und sah Rayla teilnahmslos an. Als ob sie ahnte, dass das Mädchen ihrem Auftrag nicht gerecht geworden war.
Jacky fühlte sich unwohl, obwohl sie dieses Gefühl des Verlorenseins, des Alleinseins und der tief in ihr sitzenden Angst vor diesem dunklen Tal nicht wirklich greifen konnte. So schaute sie hinüber zu dem jungen Mädchen, welches sich sichtbar unwohl fühlte und vor den jetzt durchdringenden Blicken Coralas immer unsicherer wurde. Sie tat ihr leid, aber sie wusste nicht, wie sie diesem Mädchen helfen sollte ...
:: Kapitelauszug ::
Rayla starrte sie an. Ihre Lippen bebten und ihre Finger hatten sich tief in den grünen knisternden Stoff ihrer Kleider gekrallt. Nie, nie würde sie zulassen, dass diesem zauberhaften Wesen ein Leid zugefügt wurde! Und jetzt - gerade jetzt! - kam es darauf an, die Echse zu retten! Verstand das denn niemand hier? Doch sie sagte nichts, sondern blickte nur zornig von einem zum anderen.
"Komm", sagte Corala schließlich. "Es ist nicht der richtige Moment, um zu streiten." Sie zog Rayla sanft am Arm. "Später, wenn dein Schmerz sich gelegt hat, reden wir über alles. Nicht jetzt. Komm!"
Rayla holte tief Luft.
"Ich glaube", presste sie hervor, "ich habe mich ziemlich dumm benommen." Eine zarte Röte legte sich auf ihre Wangen. Beschämt sah sie zu Boden.
Aber Corala schüttelte den Kopf.
"Ganz im Gegenteil", sagte sie leise. "Du hast völlig richtig gehandelt! Die Tiere sind unsere Freunde und es war gut, der Echse zu helfen, wenn sie so stark verletzt war."
Rayla war noch immer unsicher. Schließlich war ihr Volk davon abhängig, dass sie erfolgreich von der Jagd zurückkehrte. Es lebte von der Jagd, auch, wenn die Tiere ihre Freunde waren. Aber hatte sie das Recht, diesem wunderbaren Wesen, dieser smaragdgrünen Echse, ein Leid anzutun? Es war richtig, dass ich ihr geholfen habe, dachte sie und blickte jetzt trotzig in die Runde. Die Männer ihrer Sippe, die um das Feuer herum saßen, nahmen jedoch keine Notiz mehr von ihr. Nur Lorana, die direkt neben ihr stand, bemerkte ihren trotzigen Blick. Lächelnd schob sie Rayla nun zu den Zelten.
"Komm", sagte sie leise und zog Rayla mit sich mit. Sie schob sie in das Zelt und zeigte auf das Lager. "Ruhe dich erst einmal aus. Schlaf!"
"Aber ich ...", stammelte Rayla und entwand sich ihrem Griff. "Ich will doch gar nicht schlafen!" Sie holte tief Luft und presste dann zwischen den Zähnen hervor: "Ich bin doch überhaupt nicht müde ..." Aber dann ließ sie sich doch auf das weiche Lager sinken, streckte sich aus und spürte, wie eine wohlige Wärme durch ihre Glieder zog. Schlafen wollte sie jetzt jedoch noch nicht. Sie wollte Lorana noch etwas Wichtiges erzählen. Rayla richtete sich auf, sah Lorana an und holte tief Luft.
Mit zitternder Stimme flüsterte sie ins Halbdunkel des Zeltes: "Ich habe ..."
Doch weiter kam sie nicht.
"Psst!" Lorana legte ihr sanft ihre Finger an die Lippen und drückte sie sodann vorsichtig auf das Lager aus weichen warmen Fellen zurück. "Nicht jetzt. Später. Schlaf jetzt!", murmelte die alte Frau zärtlich. Dann legte sie beinahe zärtlich ihre rauen Finger auf eine Stelle zwischen Raylas Augen und murmelte leise einige fremd klingende Worte. Es dauerte auch gar nicht lange und Rayla schlief tief und fest.
"Schlaf jetzt", murmelte Lorana noch einmal, deckte das junge Mädchen mit einer silbrig schimmernden Decke zu und strich ihr sodann leicht über die vom Schlaf bereits warme Wange. "Schlaf!"
Rayla träumte.
Es war ein völlig sinnloser, wirrer Traum. Bilder, die sie nicht verstand, wechselten sich mit Landschaften, die sie nie vorher gesehen hatte, wild ab und wurden von Phasen völliger Dunkelheit immer wieder unterbrochen. Rayla glaubte, sich selbst zu sehen, wie sie vor etwas Furchtbarem davon rannte, rannte und rannte, ohne jedoch wirklich von der Stelle zu kommen. Schwarze Rauchwolken umgaben sie plötzlich und große Furcht einflößende Krallen griffen nach ihr. Sie schrie, doch ihre Stimme wurde von den um sie herum wabernden Rauchschwaden verschluckt. Doch dann sah sie sie, inmitten der Rauchwolken! Sie, die wunderbarste Echse, die Rayla jemals erblickt hatte! Ein Drache - kraftvoll, riesig, glänzend - einfach wunderschön! Rayla erkannte in ihr die selbe Echse, die sie heute Morgen während der Jagd am Waldrand entdeckt hatte ...
Es erschien Rayla, als ob der Drache ihr etwas sagen wollte, doch sie war nicht in der Lage, ihn zu verstehen. Krampfhaft versuchte sie, durch die dicken Rauchschwaden hindurch in die Nähe dieser smaragdfarbenen Echse zu gelangen ...
Das zauberhaft bizarre Wesen war verletzt und brauchte ihre Hilfe! Jetzt!
Doch Rayla konnte nichts tun. Sie sah sich, als sie sich als junges Mädchen in ihrer Sippe darauf vorbereitete, Drachenjägerin zu werden. Es war, als sähe sie in einen Spiegel, in dem die vor ihr liegende Landschaft verzerrt und unrealistisch wiedergegeben wurde. Doch dann erstarrte sie, denn sie hörte ihre eigene Stimme ...
"Tadaa - ich bin der silberne Ritter, der Beherrscher der Dunkelheit! Und ich werde dich töten, Drache, grausam klappriges Knochengerüst des Bösen! Warte nur, warte, du Scheusal, warte, bald bin ich da! Und dann, ja dann, dann werde ich dich besiegen!"
Rayla sah, wie sie als kleines Mädchen im alten Schloss ihres Onkels durch die langen dunklen Gänge rannte und 'Ritter und Drache' spielte und alles, was an den alten Schlosswänden seit Generationen aufgereiht stand und vor sich hin staubte, mit ihrem 'Schwert des goldenen Herzens' besiegte! Dieses Schwert war ein langer dünner gläserner Stab, den sie einstmals in den verbotenen Wäldern hinter dem Schlossberg fand. Etwas zwang sie damals, diesen gläsernen Stab mitzunehmen, um ...
"Hilf mir!", drang plötzlich der leise Ruf der Echse vor ihr an ihr Ohr. "Hilf mir, sonst muss ich sterben!" Rayla sah die smaragdgrüne Echse bewundernd an. Selbst in den grauschwarzen Rauchschwaden glänzten ihre Schuppen wie blank poliert. Doch an ihrem Hals sah Rayla eine tiefe und stark blutende Wunde. Traurig blickte die Echse sie an. "Hilf mir doch, Drachenjägerin! Bitte!"
Rayla starrte den Drachen an. Sie war Drachenjägerin und ausgezogen, um die Drachen zu finden und diese zu töten. Denn diese brachten noch immer Tod und Leid über ihr Volk. Diese Echse, die dort hilflos und verwundet vor ihr lag, diese Echse sollte sie ... retten? Verwirrt strich sie sich über ihre heiße Stirn. Ein Jäger rettet seine Beute? Nein, sie konnte doch nicht ... Noch nie zuvor hatte es so etwas schon einmal gegeben - einen Drachenjäger, der einen Drachen rettet, anstatt ihn zu töten! Und dennoch, sie konnte diesem Wesen kein Leid antun! Langsam ging Rayla auf die Echse zu, zögerte noch immer - und dann entschied sie sich. Jetzt lief sie mit kraftvollen Schritten energisch auf die Echse zu, zog den gläsernen Stab aus ihrem Beutel und berührte damit die blutende und weit auseinander klaffende Wunde am Hals des Drachens. Man konnte fast zusehen, wie sich diese Wunde schloss, das Blut versiegte und die neu gebildete Haut fest und glänzend wurde.
Rayla strich einmal beinahe liebevoll über die jetzt verheilte Wunde und ging dann einige Schritte zurück. Der Drache richtete sich auf, streckte sich und schlug einmal kraftvoll mit den Flügeln.
"Ich danke dir", hörte Rayla die kratzende Stimme des gewaltigen grün glänzenden Drachens über sich. "Ich werde es nicht vergessen!" Dann erhob er sich und seine ledrigen Schwingen surrten über ihr einen Moment lang, dann verschwand er am dunklen Firmament. Er flog auf die Berge zu, dorthin, wo die Drachen ihre Höhle hatten.
Rayla erschrank zutiefst, als ihr bewusst wurde, was sie gerade getan hatte! Wie sollte sie so vor ihr Volk treten?
Sie sah sich um. Das, was sie sah, war eine öde, verbrannte, rauchende und lebensfeindlich gewordene Umgebung - das Werk der Drachen, die wieder einmal ein ganzes Dorf dem Erdboden gleich gemacht hatten! Bestien! Grausame Gestalten der Finsternis!
Und ihr Volk, welches seit langer Zeit versteckt in den Felsen lebte, bildete Drachenjäger aus, um diese Bestien zu fangen und zu töten! Niemals durften sie es zulassen, dass die Drachen das gesamte Land verwüsteten und ein Dorf nach dem anderen auslöschten und eine Burg nach der anderen zerstörten!
Sie, der silberne Ritter, tapfer und mutig und zu einer ausgezeichneten Drachenjägerin ausgebildet - von ihrem Volk ausgesandt, um die Drachen zu töten ...
Sie - ja sie - hatte einem Drachen das Leben gerettet! Was sollte sie nun tun? Wie ihr Handeln erklären? Wenn nun das nächste Dorf angegriffen wurde - war es dann nicht einzig und allein ihre Schuld?
Zweifel nagten an ihr und Tränen liefen über ihre Wangen. Denn dieser Drache ... er war schön - er war so bezaubernd schön - sie konnte ihn einfach nicht töten, ihm ein Leid antun! Sie konnte es nicht! Und, was das Verwirrendste daran war -> sie spürte ganz tief in ihrem Herzen, dass sie das Richtige getan hatte ...
Selbst jetzt, mitten in ihrem Traum, als all das, was sie an diesem Morgen erlebte, noch einmal an ihr vorüber zog, spürte sie ein warmes und fast zärtliches Gefühl in sich, war froh, diesem wunderbaren Wesen geholfen zu haben - egal, was die Sippe jetzt mit ihr machen würde ...
Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen schlief Rayla weiter, traumlos, ruhig ...
{{ FORTSETZUNG - BUCH 2 - IN BEARBEITUNG; FOLGT IN KÜRZE }}
[Dieser Text wurde zuletzt überarbeitet am: 06.06.2009 von tinimini.]
In eigener Sache / Zum Buch:
Ja, wie bereits vorab mitgeteilt ist diese LESEPROBE ein Teil eines Kapitels aus einem von mir derzeit in Bearbeitung befindlichen Fantasy-Roman-Vorhaben und ist noch voll in der Rohfassung, d. h., sie dient mir mehr oder weniger derzeit dazu, Ideen zu sammeln und aufzuschreiben und dem ganzen Kapitel einen Rahmen zu geben.
Diese Leseprobe stellt also keinesfalls ein fertig bearbeitetes Manuskript dar, sodass es sein kann, dass Übergänge fehlen bzw. nicht klar ersichtlich sind, Ort und Zeit der Handlung noch wechseln und Personen hinzukommen bzw. weggelassen werden - es macht mir vor allem Spaß, zuzusehen, wie meine eigene Geschichte an Leben gewinnt, je mehr ich schreibe - so vor allem, wie sie [meine Geschichte] damit beginnt, immer wieder ein Eigenleben zu entwickeln und mich mit sich nimmt, in eine Richtung, die ich vorher teilweise noch gar nicht beachtet habe - aber ich denke, dass jeder, der gerne schreibt, dieses Phänomen selber kennt und auch liebt :), kommt so doch richtiges Leben in die Geschichte, und in Momenten, in denen man denkt, es geht nicht mehr weiter, nimmt die Handlung die Handlung selbst in die Hand :-) ...
Wer also trotzdem mitlesen möchte, sei herzlich eingeladen, hier ab und an zu schmökern.
Über Eure Meinungen sowie konstruktive Kritik freue ich mich natürlich - hierzu bitte ich Euch, die Kommentarfunktion oder auch meine eMail zu nutzen.
Nun wünsche ich Euch viel Spaß beim Schmökern im ... Tal der Drachen ...
{Es handelt sich bei diesem Fantasy-Roman-Projekt um 3 Jugendliche, die auf der Suche nach den Bruchstücken eines alten Diadems sind und in einen Strudel aus Magie gezogen werden, viele Abenteuer erleben und ungeahnte Aufgaben bewältigen müssen. Jacky, das wilde schwarzhaarige Mädel, dringt tief ins Drachental ein und die Echse, die Rayla vor dem Tode bewahrt hatte, wird Jackys beste Freund im Kampf gegen das Böse und auf der Suche nach dem Diadem ... nö, mehr sage ich jetzt nicht dazu :-) ...}
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:: URHEBERRECHT ::
{Auch, wenn es nervt, aber es muss sein!}
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Zuwiderhandlungen werden, wenn ich diese feststelle, strafrechtlich verfolgt!
~ Katrin Rüdel | Weimar | 06.06.2009 ~