Biografien & Erinnerungen
Das Sterben der Klavier

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"Das Sterben der Klavier"
Veröffentlicht am 31. Mai 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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einer der auf dem Weg ist ...
Das Sterben der Klavier

Das Sterben der Klavier

Das leise Sterben der Klaviere, oder unser Hang zur höheren Kultur 

Eigentlich müsste ich ganz anders beginnen.
Nämlich beim Wettstreit. wer klaut am besten.Es war so, keiner hatte je so etwas ausgeschrieben oder gar in den Mund genommen, doch irgendwer brachte mal was mit und rühmte sich, ob der kosten-losen Beschaffung. dann brach der Wettbewerb los, ich war berüchtigt für 1000 kleine Dinge und mein stilles Talent.
Rudi war die Spitzenbeschaffungskraft für Spirituosen und alles was schwer zu verbergen war. Sein Parker war sein Geheimrezept, denn der tarnte alles.Und Gerd war der King in dreistem Vorgehen, wer erinnert sich nicht daran, wie er im Backwarenladen ein 3 Pfundbrot vom Regal nahm und weil ihm die Schlange zu lang war, ging er einfach aus dem Laden.Eigentlich gar kein Diebstahl - wenn überhaupt Mundraub.
Doch zum Thema - es war Usus geworden, dass nach dem Ende der jährlichen Faschingsfeier das Klavier im Kasseturmkeller mit Bierfässern gelyncht wurde.doch das war ein privilegierter Spaß.Im Jahr anno 1974 wollte man verhindern, dass Fremde ein Zerstörungswerk beginnen.
Doch das war ja nur ein Ansporn für den "Rollplatz".
Der dicke Nobi aus der Schüga stand vorm Gerät und der Gerd schwatzte auf ihn ein.Während er vorn redete, hatte er eine Hand unter dem Deckel und drehte vorsichtig und unbemerkt.Dann kam er zu uns und zeigte seine Beute (zwei Hämmer)!Sofort begann ein Wettbewerb, es wäre unter der Würde eines jeden Einzelnen gewesen, nicht so ein Teil zu erbeuten.Und nach der Feier hing in jedem Zimmer eine Trophäe an der wand oder über der Tür.    
Zwischenzeitlich musste ich eine Pause einlegen und es ist erwähnenswert, dass der vorhergehende Part im Allgäu zu Ostern entstand.
Die neue Technik und der Arbeitgeber machten es möglich.Ostern ist rum, wir haben ne Menge gesehen.Wir waren in Obersdorf, auf dem dortigen Nebelhorn, in Konstanz und dort auf der Blumeninsel Mainau. Dann noch zum Ostersonntag auf der Zugspitze und am Ostermontag im gestreckten Galopp die 500 km zurück.Der Bruder war zu Besuch in Langewiesen, da gab es am Abend noch ein opulentes Abendmahl beim neuen Mexikaner. 
Weiter bei der Klavierstory.Außer dem Jazzpiano gab es noch ne Geschichte mit einem Flügel, die teuer enden sollte.Alle sonstigen Klaviere waren ja Geschenke, gehörten somit dem Turm.Einst mal war ein Fasching, an dem die Organisatoren Turm und Ami ( für Uneingeweihte das Jugendkulturhaus „ Walter Ulbricht“ ) durch einen langen Gang aus Bettgestellen verbunden hatten.Im Festsaal war ein großes Podium aufgebaut, dort hab ich mein selbst gemachten Song vom „Bums Dings“ zum Besten gegeben, denn das war das Motto des Baustoffsektionsfaschings.Unter dem Podium hatten findige Bühnenbauer einen Markenflügel versteckt.Das gute Stück war mit Röteldraht am Gerüstrahmen sehr fachmännisch befestigt.eine Aufgabe, mehr eine Herausforderung.In mehreren Etappen wurde erst der Draht aufgebogen, dann das Klavier freigemacht.Ein Kuturbanause trat an das hintere Flügelbein  und im Lärm des Festes hörte keiner, wie der Flügel in die Knie ging.Als er schräg am Boden lag kam es  einem Signal der Jagd gleich, denn alle waren plötzlich da, um ein Teil zu erbeuten.Schnell wie der Wind waren die lautlosen Jäger wieder weg, der Flügel aber für immer hin.Irgendwann habe ich mal durch Zufall eine Rechnung an die HAB gesehen, das hat summa summarum 7000.-- Märker gekostet.Namen will ich nicht nennen, es waren mehrere beteiligt, aber keiner war schuld. 
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Boris
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mukk Re: Re: lieber Boris, -
Zitat: (Original von Boris am 31.05.2009 - 22:19 Uhr) wir waren halt so...
LG Boris

Sind sicher schöne Erinnerungen! Ja; ja, was ward ihr doch für Kerle - kenne ich noch gut von meinem Mann, er erzählte gerne davon.
LG
Ingrid

dagegen sind ja meine Hans und Franz Lausbubengeschichten fast fromme Legenden!!

Liebe Grüße
Ingrid









































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Boris Re: lieber Boris, - wir waren halt so...


LG Boris
Zitat: (Original von mukk am 31.05.2009 - 19:50 Uhr) dagegen sind ja meine Hans und Franz Lausbubengeschichten fast fromme Legenden!!

Liebe Grüße
Ingrid
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mukk lieber Boris, - dagegen sind ja meine Hans und Franz Lausbubengeschichten fast fromme Legenden!!

Liebe Grüße
Ingrid
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